Hier werden Apfelblütenträume wahr :-)
MorgentauPia hat immer Ja und Amen zu allem gesagt, was man von ihr erwartet. Da ist es nicht verwunderlich, dass ihr ihr Vater die Geldquelle versiegen lässt, weil sie ihr Studium geschmissen hat. Pia will endlich ...
Pia hat immer Ja und Amen zu allem gesagt, was man von ihr erwartet. Da ist es nicht verwunderlich, dass ihr ihr Vater die Geldquelle versiegen lässt, weil sie ihr Studium geschmissen hat. Pia will endlich eigene Wege gehen und in Hamburg eine Ausbildung zur Fotografin beginnen. Wie kann sie ahnen, dass ausgerechnet eine Autopanne dafür sorgt, dass sie das Leben mir anderen Augen sieht und endlich zu leben beginnt...
Du nimmst dieses Buch in die Hand, folgst dem geschwungenen Pfad zum alten Apfelhof und schon bist du mittendrin im Roman. Valentina May nutzt die zauberhafte Umgebung des Alten Landes, um ihre Geschichte regelrecht aufblühen zu lassen. Man ist dabei wie sich nach und nach nicht nur die Figuren entfalten, sondern auch die Erzählung immer mehr Raum einnimmt und so sie Seiten füllt.
Pia ist ein kleiner Wirbelwind, der sich endlich aus den mehr oder weniger selbst auferlegten Zwängen befreit hat. Sie sprüht regelrecht über vor guten Ideen, eckt dabei aber ganz schön bei Tom an, der sich alles andere als höflich und fair ihr gegenüber verhält . Nur langsam steigt Pia dahinter, was der Grund für seine Ablehnung ihr gegenüber ist. Die Autorin gibt dem Leser die Möglichkeit, hinter die Fassaden von Tom und Pia zu schauen und sich so ein Bild von beiden zu machen. Dabei kommen eigentlich gut versteckte Geheimnisse ans Tageslicht, die beide fürs Leben geprägt haben. Manchmal ist der Drang, beide zu trösten, so übermenschlich groß, dass ich mir erst wieder vor Augen führen muss, dass beide Personen doch "nur" Figuren in einem Roman sind. Valentin May schafft es nämlich , den Leser eben genau diese Tatsache vergessen zu lassen, denn sie beschreibt den Gutshof, die Apfelplantage und das Alte Land so bildlich, dass man sich vor Ort einfindet, mit anpackt und sich in Null-Komma-Nix mitten in der beschwerlichen Apfelernte befindet. Irgendwie duftet alles nach Äpfeln, wenn man das Buch in den Händen hält...
Es ist der gelungene Wechsel zwischen harter Arbeit, entspannten Momenten und aufregender Spurensuche, die das Buch für den Leser kurzweilig gestaltet. Apfelblütenträume, die langsam ihre Knospen öffnen und wahr werden, Funken die fliegen, Gefühle die sich nicht mehr verbergen lassen, Geheimnisse, die den Weg zurück ans Licht suchen und so den Leser neugierig auf den Fortgang der Geschichte machen - für mich eine gelungener Einstieg in eine neue Familiensaga