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Veröffentlicht am 24.11.2019

Wunderschöner Weihnachtsroman!

Winterwunder für die Liebe
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Schlimmer kann es für Charlie nicht mehr kommen. Sie hat sich von ihrem Freund Lionel getrennt, nachdem er fremd gegangen ist. Und nun steht auch noch Weihnachten vor der Türe. Für Charlie ist klar : Weihnachten ...

Schlimmer kann es für Charlie nicht mehr kommen. Sie hat sich von ihrem Freund Lionel getrennt, nachdem er fremd gegangen ist. Und nun steht auch noch Weihnachten vor der Türe. Für Charlie ist klar : Weihnachten wird sie alleine mit ihren DVD's verbringen und erst wieder vom Sofa aufstehen, wenn es vorbei ist. Doch eine Gasexplosion und der folgende Krankenhausaufenthalt ändern ganz schnell ihre Pläne. Bevor sie sich umsehen kann, hat Cousine Jez sie nach Devon in ihre Hundepension geholt.
Dort soll Charlie über Weihnachten die Stellung halten und die Gäste des Hauses beaufsichtigen. Schlussendlich entwickelt Weihnachten auch noch die Eigenart, Charlie die verschiedensten Menschen aufs Auge zu drücken. Da ist erst mal der mürrische Tierarzt Cal oder Hugo, der seinen Hund in der Pension abgibt. Dabei möchte Charlie doch einfach ihre Ruhe haben … oder doch nicht ?


Genau so mag ich Weihnachtsgeschichten : Kein bisschen kitschig, mit starken Figuren und einem humorvollen Schreibstil.
Doch der Reihe nach.
Das Cover suggeriert eine romantische Geschichte in einer schneereichen Gegend. Romantisch ist die Story nur bedingt, Schnee gibt es dafür genug. Ich mochte unheimlich, dass die Autorin durch ihren witzigen bis sarkastisch angehauchten Schreibstil wirklich jenseits von Schmalz und Kitsch ist. Etliche Male musste ich schmunzeln, ein paar Mal laut lachen. Schon auf den ersten Seiten findet man eine Liste mit zehn Dingen, die die Protagonistin an Weihnachten nicht ausstehen kann. Da habe ich mich zu 100 % wiedergefunden. Witzig geht es dann auch weiter:
Da ist zum Beispiel, die Szene, in der Charlie einen Weihnachtsbaum schmückt. Dies mit sehr " unkonventionellem " Schmuck.
Charlie verschlägt es also in eine Hundepension, und das ausgerechnet an Weihnachten. So werden die Themen Hundehaltung, Hunderassen und Pflege toll eingeflochten. Und zwar so, dass man auch als Nichthundebesitzer gut unterhalten wird. Ohne langatmig oder langweilig zu werden, führt Nathalie Cox den Leser durch witzige, aber auch absurde Passagen in der Bewirtschaftung einer Hundepension.
Den Schreibstil habe ich als spritzig und lebendig empfunden. Wie zum Beispiel als eine Hundegeburt beschrieben wurde. Da war ich völlig mit und hingerissen von der Handlung.
Von Beginn weg mochte ich die Figur Charlie unheimlich gerne. Sie wirkt lebensecht und hat einen leichten Hang in die verschiedensten Fettnäpfchen zu treten. Charlie ist zudem überzeugter Single, nachdem ihr Exfreund, ihr jegliche Hoffnung an Treue in einer Beziehung genommen hat. Weswegen wiederum sie beschliesst, dass sie das Fest der Liebe alleine verbringen wird. Mir hat Charlie einerseits leid getan, andererseits fand ich sie herrlich erfrischend.
Richtiggehend verliebt habe ich mich in die Gäste der Hundepension. Die werden für Charlie, die Hunde eigentlich nicht mag, zu Freunden. Freunde, mit denen sie spricht, um und für die sie sorgt und deren Zuneigung sie erkämpft.
Mir hat "Winterwunder für die Liebe" sehr gut gefallen. Denn dieser Roman ist herrlich erfrischend und mal was ganz anderes als die vielen Weihnachtsgeschichten, die man sonst so liest.

Veröffentlicht am 21.11.2019

Wieder toll!

Ostseeangst
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Eine Gruppe Jugendlicher, die eine Kajaktour unternimmt, findet an ihrem Rastplatz eine menschliche Hand. Die Gruppe übernachtet in einer Jugendherberge und am nächsten Morgen ist die Gruppenleiterin Becca ...

Eine Gruppe Jugendlicher, die eine Kajaktour unternimmt, findet an ihrem Rastplatz eine menschliche Hand. Die Gruppe übernachtet in einer Jugendherberge und am nächsten Morgen ist die Gruppenleiterin Becca spurlos verschwunden.
Kommissarin Pia Korittkis und ihr Team haben es jedoch nicht nur mit diesen beiden Fällen zu tun. Auch eine Cannabis Plantage verlangt nach Ermittlungen und ein Tramper verschwindet spurlos.

14. Fälle und Kommissarin Pia Korittkis wird kein bisschen müde. 14 Bücher und die Autorin Eva Almstädt wird immer besser. Hier verstrickt sie mehrere Fälle geschickt zu einem grossen Ganzen. Und das, ohne, dass sich die Fäden verzetteln oder es unübersichtlich wird.
Ich bin ein grosser Fan der absolut toll charakterisierten Ostseekommissarin. Sie ist eine starke Frau, auch wenn private Rückschläge schwer zu verdauen sind. Als alleinerziehende Mutter muss sie den Spagat zwischen Kind und Beruf vollbringen. Noch dazu in einem Beruf, der ihr alles abverlangt. Pia Korittkis ist auf Zack, nimmt den Leser mit durch hervorragende Ermittlungen, die weder in Zufälligkeiten enden, noch unlogisch sind.
Ich mag es unheimlich gerne, in einem Krimi, mit rätseln zu können. Und hier hatte ich sehr viel Stoff um rätseln zu können. Immer wieder, war ich sicher, nun genau zu wissen, wie alles zusammen hängt. Und wer der vermeintliche Täter ist. Die Autorin hat mich ganz zum Schluss eines Besseren belehrt.
Der Spannungsfaktor ist sehr hoch, die Fragen zahlreich:
Hängen die drei Fälle zusammen? Was ist mit Becca geschehen? Wo kommt die menschliche Hand her? Kannten sich Becca und der Tramper?
Der Schreibstil von Eva Almstädt liest sich sehr gut. Ohne langatmige Ausführungen geht es sukzessive voran. Und man ist als Leser völlig im Geschehen gefangen.
Für mich sind diese Ostseekrimis von Eva Almstädt eine der besten in diesem Genre.

Veröffentlicht am 04.11.2019

Spannung pur!

Brennende Narben
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Ein Verbrecher, der sich " der Wolf " nennt, treibt in Frankfurt sein Unwesen. Kommissarin Mara Billinsky scheint sein erklärtes Ziel zu sein, denn er ruft sie an und warnt sie, dass sie sich in Acht nehmen ...

Ein Verbrecher, der sich " der Wolf " nennt, treibt in Frankfurt sein Unwesen. Kommissarin Mara Billinsky scheint sein erklärtes Ziel zu sein, denn er ruft sie an und warnt sie, dass sie sich in Acht nehmen muss.
Mara Billinsky sieht sich in ihrem Verdacht bestätigt. Der Wolf scheint nicht nur für den Mord an ihrer Mutter vor 20 Jahren verantwortlich, sondern auch für die jüngsten Ereignisse in Frankfurt! Eine Edelprostituierte wird ermordet aufgefunden. Kurz danach wird auf der Autobahn eine Bombe gezündet, die junge Frauen in einem Lastwagen tötet. Billinsky will den Wolf unbedingt schnappen und taucht ab in die Welt der Bandenkriege und des organisierten Verbrechens.

Aus eigener Erfahrung kann ich nun bestätigen, dass dieses Buch ohne keinerlei Vorwissen gelesen werden kann. Nach " Blinde Rache " und " Lautlose Schreie " ist dieses Buch schon der dritte Teil rund um die Frankfurter Kommissarin Billinsky.
Obwohl viele Handlungsstränge, wie der unaufgeklärte Mord an Katharina Billinsky weiterlaufen, werden Details aus den ersten Büchern so gut erklärt, dass ich keinerlei Verständigungsprobleme hatte. Der Autor hat das richtig gut eingeflochten und geschickt erklärt.
Ueber eine beträchtliche Anzahl von Kapiteln, geschehen viele Perspektivwechsel. Mal wird das Team der Mordkommission in den Mittelpunkt gerückt, mal der Mörder und dann wieder die zukünftigen Opfer oder an den Morden Beteiligte. Gerade die Vergangenheit und die Sicht des Mörders, der mit einem besonderen " Accessoire " die Taten begeht, sind gruselig und durch und durch Thriller. Man taucht so richtig ab in die Welt der Bandenkriege und des organisierten Verbrechens, was doch harte Lesekost bedeutet.
Sehr gut gefallen hat mir der Schreibstil von Leo Born. So wird es ganz sicher nicht das letzte Buch sein, das ich von ihm gelesen habe. Seine Besonderheit besteht darin, dass er ab und zu in der Handlung vorgreift und in wenigen Sätzen beschreibt, was in der Zukunft geschehen wird. Das entfacht die Neugier enorm und hat mich noch drängender weiterlesen lassen. Wozu übrigens auch die fiesen Cliffhanger, die manchmal am Ende eines Kapitels, stehen, verleiten.
Mara Billinsky ist meiner Meinung nach eine herausragende Figur am Thrillerhimmel. Stur, traumatisiert durch den frühen Tod der Mutter und nicht auf den Mund gefallen, zeigt sie, vor allem in den Dialogen ihren starken Charakter. Ganz unangenehm wird sie, als sie durch eine Person ihres Umfeldes, persönlich in die Mordfälle involviert ist. Durch die emotionale Komponente hebt der Autor dadurch die Taten auf ein noch höheres Level Punkto Grausamkeit.
Mir hat die Figur unheimlich gut gefallen und ich empfand sie als sehr einprägsam.
Diese Geschichte, die durch die verschiedenen Fälle, komplex ist, hat mich von Beginn bis zum Schluss gefesselt und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Veröffentlicht am 30.10.2019

Bin begeistert

Das Geheimnis von Shadowbrook
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Clara Waterfield hat kein einfaches Leben. Sie leidet unter der Glasknochenkrankheit und verbringt ihre Kinder und Jugendzeit vorwiegend hinter den schützenden Mauern ihres Elternhauses, das in London ...

Clara Waterfield hat kein einfaches Leben. Sie leidet unter der Glasknochenkrankheit und verbringt ihre Kinder und Jugendzeit vorwiegend hinter den schützenden Mauern ihres Elternhauses, das in London steht. Einzige Ablenkung und auch Trost sind ihre Bücher. So eignet sie sich Wissen an. Dieses Wissen, wie zum Beispiel über die Botanik, kommt ihr zugute, als sie das Angebot erhält, ein altes Gewächshaus auf Shadowbrook in Stand zu stellen. Clara reist kurzentschlossen nach Gloucestershire, wo die Ernüchterung gross ist. Denn das Herrschaftshaus ist in einem schlechten Zustand, der Besitzer Mr. Fox, abwesend. Das Personal ist davon überzeugt, dass es in dem alten Haus spukt … und tatsächlich geschehen unerklärliche Dinge.

Ich bin hell begeistert von diesem Roman und versuche diese Begeisterung in Worte zu fassen.
Erst mal sind die Recherchen hervorragend. Egal ob die Autorin die Glasknochenkrankheit, unter der Clara leidet, beschreibt. Oder die verschiedenen Pflanzen und die Botanik in die Geschichte einbindet ... aber auch das Thema parapsychologische Phänomene … ich hatte stets den Eindruck, dass dies authentisch daher kommt. Letzteres bekommt mit der Ankunft auf Shadowbrook von George Lowe gleich auch noch einen wissenschaftlichen Touch.
Dann ist die Story sehr abwechslungsreich und absolut unvorhersehbar.
Das Setting, das alte Herrschaftshaus, weckt die eine oder andere Erinnerung an Geistergeschichten der Kindheit. Die Autorin hat die dunklen Zimmer, die Gänge und die Umgebung des Gutshauses sehr atmosphärisch und fesselnd beschrieben. Einige Szenen sind so gruselig, dass ich wortwörtlich atemlos weiter gelesen habe.
Und über all dem wabert die spannende Frage, ob man es hier tatsächlich mit Geistern zu tun hat, oder ob jemand Clara und den restlichen Bewohnern Böses will ? Auch der teilweise abwesende Mr. Fox wirft so viele Fragen auf, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Dieses Buch bedient viele Ansprüche. Da die Geschichte um 1914 handelt, rechtfertigt sich das Genre " historischer Roman ", dann geht es Richtung Krimi, aber auch eine zurückhaltende Prise Liebe und viel Spannung machen das Lesen zu einem Vergnügen.
Ich kannte die Autorin nicht und als sehr positiv habe ich ihren Schreibstil empfunden. Sehr ausdrucksstark beschreibt sie das Leben von Clara und die Geschichte von Shadowbrook. Nebenbei werden brisante Themen wie das Frauenwahlrecht, religiöse Ansichten und eine Liebeserklärung an Bücher und die Literatur eingeflochten.
Von mir eine Leseempfehlung für Leser, die einen Genremix lieben.

Veröffentlicht am 21.10.2019

Der etwas andere Thriller!

Der Fund
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Rita Dalek ist 53 Jahre alt und arbeitet nach einigen Schicksalsschlägen in einem Supermarkt. In einer Kiste Bananen entdeckt Rita eines Tages einen verhängnisvollen Fund, den sie kurzerhand mit nach Hause ...

Rita Dalek ist 53 Jahre alt und arbeitet nach einigen Schicksalsschlägen in einem Supermarkt. In einer Kiste Bananen entdeckt Rita eines Tages einen verhängnisvollen Fund, den sie kurzerhand mit nach Hause nimmt. Kurze Zeit später ist Rita tot. Ein Kripobeamter untersucht ihren Tod und stellt anhand von Befragungen die letzten Wochen vor Ritas Ableben nach.


Der Schreibstil von Bernhard Aichner liest sich so zügig und schnell, dass ich das Buch an einem Sonntagnachmittag durch gelesen habe. Dies wohl auch, weil Aichner knapp, zeitweise fast abgehackt und rasant schreibt und die Geschichte erzählt.
Der Aufbau der Geschichte ist so gestaltet, dass abwechslungsweise Befragungen und die Handlung in der Gegenwart erzählt werden. Die Befragungen werden von einem Kripobeamten geführt und befragt werden die verschiedensten Personen aus dem Umfeld von Rita. Nach und nach erfährt man so, was geschehen sein könnte.
Zeitweise habe ich mich stark an das Spiel " Black Stories " erinnert. Meist wird im Kapitel gleich danach, in der Gegenwart, Teile der Befragung in die Handlung aufgenommen. Und dabei ertappt man die eine oder andere Figur beim Lügen oder Ausschmücken von Tatsachen. Was grossen Unterhaltungswert hat.
Die Handlung entwickelt sich nach und nach in einer Richtung, die ich als überraschend empfand und die mich gefesselt hat. Vor allem der Schluss hat mich so umgehauen, dass ich gedacht habe " wie clever, Herr Aichner, wie clever "....

Die Hauptfigur Rita tat mir leid. Gezeichnet von einem Leben mit vielen, tragischen Schicksalsschlägen, versucht sie durch einen verhängnisvollen Fund, ein Quäntchen Glück, Reichtum, Anerkennung, Liebe und Aufmerksamkeit zu erhaschen. Die Figur Rita ist zu Beginn sehr düster gezeichnet, macht jedoch eine enorme Entwicklung durch und wird stark und willensstark, wächst über sich hinaus.

" Der Fund" ist, typisch Bernhard Aichner, ein etwas anderer Thriller und hebt sich sehr gut aus dem Thriller Einheitsbrei heraus.