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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.12.2019

Lebenswege

Geparktes Kind
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Edi, war zu einer Frau herangereift, die gewohnt war als perfekt zu erledigen. Sie leistet 150%. Am Sterbebett ihres Vaters bekommt diese Fassade erste Risse. Seitdem schwirrt ihr die Antwort des Vaters ...

Edi, war zu einer Frau herangereift, die gewohnt war als perfekt zu erledigen. Sie leistet 150%. Am Sterbebett ihres Vaters bekommt diese Fassade erste Risse. Seitdem schwirrt ihr die Antwort des Vaters durch den Kopf. Sie kann nicht mehr mit ihm reden, da er in der Nacht stirbt. Ab diesem Zeitpunkt manipuliert die Mutter ihre drei Töchter und den Sohn.

In einer belastenden Therapie schaut Edi zurück auf ihr Leben. Dabei entdeckt sie Aussagen, Behandlung durch die Mutter, Druck und "geparkt werden". Erfahrungen, die ihr weiteres Leben beeinflussten und prägten.

Edi, das Flüchtlingsmädchen, wächst heran, gründet eine eigene Familie. Die Ehe zerbricht. Sie steht mit den Kindern vor dem Nichts. Edi gelingt es neu Fuß zu fassen. Sie findet einen neuen Partner.Als in ihrem Leben ein wenig Ruhe einkehrt, erfahren die Geschwister die Diagnose der Mutter. Edi und ihre jüngere Schwester übernehmen die Pflege, während die beiden älteren Geschwister das Erbe verwalten.

Der Tod der Mutter führt die Geschwister zusammen, dabei wird nicht nur ein Familiengeheimnis aufgedeckt.......

Vero KAa beschreibt auf sehr einfühlsame Art und Weise das Schicksal ihrer Protagonistin. Die Erfahrungen ihres Lebens haben sie zu einer eher selbstbewussten Frau heranreifen lassen. Viele Erfahrungen haben wie Mosaiksteinchen ihren Lebensweg geprägt. Sie lernte diese Steinchen anzuschauen und in das Lebensmosaik einzubauen.

Die Handlung und die Charaktere sind sehr lebensnah entwickelt. Sie machen das Buch zu einer Lektüre, die man gerne zu Ende liest.

Veröffentlicht am 29.11.2019

Charlottes Weg

Die hinreißende Lady Charlotte
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Folgen wir Carolyn Miller ins 17.Jahrhundert. Die Handlung beginnt im Jahr 1814. Wir lernen die junge Lady Charlotte kennen. Sie wird, wie es damals üblich war, mit einem Ball in die Gesellschaft eingeführt. ...

Folgen wir Carolyn Miller ins 17.Jahrhundert. Die Handlung beginnt im Jahr 1814. Wir lernen die junge Lady Charlotte kennen. Sie wird, wie es damals üblich war, mit einem Ball in die Gesellschaft eingeführt. Wir lernen Teile der Familie kennen. Charlotte ist jung, unerfahren und vom Fest ganz berauscht. Die Mutter führt ein strenges Regiment. Schnell ist klar, dass sie Ausschau nach einem geeigneten Heiratskandidaten hält. Schnell verliebt sie sich in den jungen Mann der ihr Avancen macht. Langsam lernt sie, dass Schönheit alleine nicht reicht. Ihre Mitgift ist für einige Bewerber sehr lukrativ. Die Eltern, besonders die Mutter, suggeriert ihr, dass Liebe bei der Partnersuche keine Bedeutung hat. Ein Titel und ein Erbe wären da schon wichtiger.

Charlotte schwankt zwischen ihren Wünschen und dem was von außen an sie herangetragen wird. Da hält der Herzog von Hartington um ihre Hand an. Seine erste Frau kam unter unglücklichen Umständen zu Tode. Das schürte die Gerüchteküche der High Society. Sicher ist er nicht der erträumte Märchenprinz! Dank der Unterstützung ihrer Cousine Lavinia, mit der sie eine innige Freundschaft verbindet, schafft es Charlotte aus wechselnden Perspektiven auf ihre Erfahrungen mit dem Herzog von Hartington zu schauen. Der hat zur Zeit einen harten Weg zu gehen. Charlotte entdeckt, dass tiefer Glaube Kraft in dunkler Zeit geben kann.

Ein wesentlicher Teil des Romans befasst sich mit dem Thema Liebe in viele Facetten. Auf der Rückseite heißt es: "Liebe ist so anders!"Genau das erfährt Charlotte jetzt an der Seite des Herzogs. Der Weg des Paares wird noch von der Vergangenheit des Herzogs tangiert, was ihn nicht leichter macht.

Die Autorin hat die Gepflogenheiten der damaligen Zeit sehr gut recherchiert. Damals hatte eine junge Frau wenig Entscheidungsfreiheit. Den Eltern war es wichtig sie gut zu verheiraten. Dabei war Liebe eher unwichtig. Allein Wirtschaftlichkeit und der Rang hatten Bedeutung.

Die Rolle des Glaubens und der Kirche hatte hohes Ansehen. Sie spiegelte sich im Alltag wieder. In der Geschichte spielt Glaube und Vertrauen eine wichtige Rolle. Der Glaube ist ein Quelle der Hilfe in der Not.

Der Aufbau der Handlung ist, von einigen Ereignissen abgesehen, sehr vorausschaubar. Die unterschiedlichen Charaktere sind sehr gut entwickelt. Selbst Randfiguren fällt plötzlich ein entscheidende Rolle zu. Die unterschiedlichen Handlungsorte sind plastisch beschrieben und gut vorstellbar.

Es ist ein schönes Buch, für alle, die gerne etwas über das Leben in einer anderen Zeit mit anderen Werten erfahren möchten.

Veröffentlicht am 24.11.2019

Zaras Suche

Zara
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Es gibt Dinge, die sind unbekannt, und es gibt Dinge, die sind bekannt, dazwischen gibt es Türen. Mit diesem Spruch von William Blake beginnt der vorliegende zweite Teil der Geschichte um Zara.

Zara ist ...

Es gibt Dinge, die sind unbekannt, und es gibt Dinge, die sind bekannt, dazwischen gibt es Türen. Mit diesem Spruch von William Blake beginnt der vorliegende zweite Teil der Geschichte um Zara.

Zara ist ein siebzehnjähriges Mädchen mit den altersentsprechenden Wünsche und Träumen. Sie besucht die 12. Klasse des Gymnasiums. Wirklich angekommen scheint sie noch nicht zu sein. Sie ist immer noch die Neue, die Außenseiterin, die Dürre, ja sie wird gemobbt.

Schwer setzt ihr der Tod des Vaters zu. Sie sucht Halt in seinen Hemden und bei seiner Musik.

In der Klasse gibt es noch weitere Schüler die am Rand oder außen stehen, die erhoffen sich von Zara Unterstützung. Dann gibt es einen jungen Mann, der gerne mit ihr gehen möchte. Selbst ihre Mutter reagiert eifersüchtig, als sie merkt, dass Zara der Geschäftsführerin ihres Lieblingscafes, Esther ihr Vertrauen schenkt. In all diesen Unwägsamkeiten sucht Zara ihren Weg. In diesem alltäglichen Wahnsinn sucht Zara ihren Weg, auch zum erwachsen werden.

Peter Uhlmann hat ein schwieriges Thema sachlich geschickt zwischen Ernst und Heiterkeit verpackt. Es gab Momente in denen ich mit Zara lachen konnte, aber auch Zeiten in denen ich ihre Trauer und ihren Ernst spürte.

Gerade dieses Wechselbad der Gefühle, sowie Zaras Erlebnisse mit Mitschülern und Freunden machte den Roman lesenswert. Der Autor fand eine dem Alter und der Situation entsprechende Sprache. Es machte Spaß Zaras Weg zu begleiten.

Veröffentlicht am 23.11.2019

Gott ist Liebe

Gott, befreit von Religion
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Das Cover des Buches zeigt die Skulptur von Alexander Polzin "Das Denkmal".

Für mich war der Titel Programm beim Umgang mit dem Buch von Florian Kliman. Gleich zu Beginn des Buches stehen drei Essays: ...

Das Cover des Buches zeigt die Skulptur von Alexander Polzin "Das Denkmal".

Für mich war der Titel Programm beim Umgang mit dem Buch von Florian Kliman. Gleich zu Beginn des Buches stehen drei Essays:

1. Und es wurde Licht

Der Autor hat unter diesem Schwerpunkt mehrere Themen zusammengefasst, die sich zum einen mit dem Entstehen des Lichtes, der Evolutionstheorie und dann weitergehend mit "lichtbringenden" Themen aus den verschiedenen Wissenschaften beschäftigt. Er möchte damit Impulse setzen Gott aus einer ganz anderen Perspektive zu betrachten. Unter dem Deckmantel Religion Konfession haben verschiedene, im Zusammenhang mit der jeweiligen Zeit zu sehende Impulse, Einzug in den Glauben und die Konfession gehalten. Sie wurden in das Glaubensgut integriert oder in die Traditionen der Kirche aufgenommen.

2. Gott - befreit von Religion

Eine weit gefächerte Thematik ist hier zugrunde gelegt. Sie umfasst den Bogen vom Gott in der Natur und von Gott im Dienst der Religionen. Sie mündet in der Frage "Wo ist Gott" und im Gottesbild der Menschen. Interessant sind die gewichtigen Einwände zum Schluss, die sich mit Jesus, dem Glauben, der Bibel und dem Bösen befassen.

Der Autor versucht eine riesige Thematik auf die Buchseiten zu reduzieren. Sicher kein leichtes Unterfangen. Leider werden dabei manchmal gängige Klischees bedient. Trotzdem setzt er auch Impulse, die weiter beleuchtet werden können. Ich empfinde es als beachtliche Leistung, wie der Autor die Thematik neu zusammenstellt.

3. Aufleben

Der dritten Schwerpunkt ist eine Form von Bestandsaufnahme, wo wir gerade stehen und wie wir mit dem andauernden Impuls der Wandlung umgehen. Es bleibt die Frage: "Können wir uns eine Zukunft ohne Religion überhaupt vorstellen?" Sicher, da wächst etwas heran, aber kann oder soll das überhaupt die Lücke schließen? Der Ausblick des Autors zeigt eine Zukunft ohne den Ballast, eine Ethik ohne Soll und Muss und den neuen Sinn allen Lebens. Wie schon gesagt, tue ich mich etwas schwer mit dem wie die thematischen Schwerpunkte zusammengefasst sind. Das kann auch an meiner Einstellung liegen. Ich traue mir nicht zu, den weiten Bogen, der durch das Buch geschlagen wird kompetent zu beurteilen.

Der Autor verwendet einen der Thematik entsprechenden Stil und die Ausdrucksweise verlangt die Aufmerksamkeit des Lesers. Es ist schade, die Texte nur zu überfliegen. Zu den Essays gehören auch Bilder, Briefe, Gedichte, etc. die zum Bedenken einladen.

Als meine Quintessenz kann ich festhalten es ist mir wichtig an Gott zu glauben. Wie dieser Gott genannt wird, welche Religion/Tradition ihn prägt, ist sekundär. Der Glaube an Gott kann Kraft geben und ermutigen. So gelingt es Gott vielleicht mit Hilfe der Menschen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Letztendlich hat Gott keine Hände als unsere Hände und keine Füsse als unsere Füsse, um in der Welt zu wirken.

Veröffentlicht am 15.11.2019

Auszug

Die Entmieteten
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Die Autorin erzählt die Geschichte der Bewohner eines Mietshauses am Prenzlauer Berg in Berlin. Das Haus steht zur Entmietung und zum Verkauf an.

Wir lernen die Bewohner dieses Hauses kennen. Einige scheinen ...

Die Autorin erzählt die Geschichte der Bewohner eines Mietshauses am Prenzlauer Berg in Berlin. Das Haus steht zur Entmietung und zum Verkauf an.

Wir lernen die Bewohner dieses Hauses kennen. Einige scheinen im Zentrum des Interesses zu stehen, während andere eher im Hintergrund bleiben. Eine der interessanten Persönlichkeiten ist ein Musiker aus DDR Zeiten. Er erzählt in Rückblicken einiges aus seinem Leben.

Die ersten Mietparteien verlassen das Haus sehr schnell. Da bildet sich bei den anderen Widerstand heraus. Als Leser ist man jetzt mitten im Geschehen. Jetzt haben die restlichen Mieter nicht mehr viel zu lachen. Ihnen wird das Leben schwer gemacht. Ihre Keller werden ausgeräumt, Gas und Wasser wird abgestellt, in den leeren Wohnungen werden die Fensterscheiben zerstört, Vandalismus greift einfach um sich.

Die gegnerische Seite schickt eine Mietberaterin ins Haus. Verena, die Mietberaterin, wird Teil des Geschehens. Als Leser erfahren wir von ihrem Bemühen die restlichen Bewohner zum Aufgeben zu bewegen.

Wie mag da die Entwicklung weiter gehen...................