Profilbild von Harakiri

Harakiri

Lesejury Star
online

Harakiri ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Harakiri über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.12.2019

sehr fesselnd

Schattenschlaf
0

Anna Fekete ist zu Besuch bei ihrer Familie in Serbien. Auf einem Weinfest wird ihr gleich am ersten Abend ihre Tasche gestohlen. Am nächsten Tag wird der Dieb gefunden – tot. Aus Annas Urlaub wird eine ...

Anna Fekete ist zu Besuch bei ihrer Familie in Serbien. Auf einem Weinfest wird ihr gleich am ersten Abend ihre Tasche gestohlen. Am nächsten Tag wird der Dieb gefunden – tot. Aus Annas Urlaub wird eine Ermittlung. Denn die serbische Polizei sieht keinen Handlungsbedarf. Nach und nach nähert sich Anna der Wahrheit. Wer verbirgt hier was? Und hat der Diebstahl und Mord wirklich mit dem lange zurückliegenden Tod ihres Vaters zu tun?



Ortswechsel für Anna Fekete. Was ein Familienurlaub sein wollte, wird zu einer Suche nach den wahren Hintergründen. Und ein bisschen Glück ist für Anna dieses Mal auch drin. Überhaupt hat mir Anna hier sehr gut gefallen, ihre Sorgen und Probleme aus dem zweiten Band traten weit in den Hintergrund. Allerdings hat mich der Schauplatz etwas irritiert. Die Rede ist von Serbien, aber Anna ist wohl Ungarin? So ganz habe ich das nicht verstanden, was aber das Lesevergnügen nicht trüben konnte. Denn Kati Hiekkapelto schreibt gut! Sehr anschaulich, nachvollziehbar und ihre Charaktere sind sehr lebensnah. Auch wenn sie das teilweise nicht immer sympathisch wirken lässt. Mit der Mutter von Anna konnte ich zum Beispiel wenig anfangen. Dafür fand ich die Romanze zwischen Anna und Peter sehr schön.



Und die ganzen mürrischen Männer im Hintergrund, die Anna die Ermittlung schwer machen – manchmal musste ich direkt schmunzeln, weil ich so großes Kopfkino hatte.



Fazit: Ein Buch, das ich nicht mehr weglegen wollte als ich es begonnen habe. Spannend aufgebaut, anschaulich erzählt und sehr fesselnd.

Veröffentlicht am 25.11.2019

Starke Leistung

Das Fundstück
0

Ein wirklich rasanter Thriller aus der Feder des berühmten Autors.
Kommissar Olav Thorn hat einen wirklich mysteriösen Fall aufzuklären: in Fernbussen tauchen Koffer mit Leichenteilen auf. Thorn ermittelt ...

Ein wirklich rasanter Thriller aus der Feder des berühmten Autors.
Kommissar Olav Thorn hat einen wirklich mysteriösen Fall aufzuklären: in Fernbussen tauchen Koffer mit Leichenteilen auf. Thorn ermittelt in Bremen, Berlin und weiteren Städten, tatkräftig unterstützt von Leonie Grün, der Kollegin aus Berlin. Und bald merken die beiden: sie rennen immer nur hinterher, sie müssen dem Täter voraus sein, um das Verbrechen aufzuklären.
Andreas Winkelmann ist eher für seine Reihen mit Kerner und Oswald oder Nele Karminter bekannt, als Frank Kodiak schreibt er Stand-Alones. Beides kann mich begeistern, denn seine Schreibweise ist einfach spannend und mitreißend.
Hat mir bei „Stirb zuerst“ ein wenig Spannung gefehlt, bleibt diese bei „Das Fundstück“ jedenfalls nicht auf der Strecke. Von der ersten Seite an war ich gefangen und bin nur so durch die Seiten gerast. Ein Killer, der seinen Opfern Hände und Füße entfernt und diese in Koffern im Fernbus reisen lässt – was für ein skurriler Einfall. Aber bombig umgesetzt, denn man kann sich lange nicht erklären, was es mit dem Täter auf sich hat, geschweige denn, wen man denn nun verdächtigen soll. Denn Kodiak hat so einige Wendungen für den Leser bereit. Erst als das Privatermittlerduo auftaucht kommt so langsam Licht ins Dunkel.
Ich finde allerdings, dass das Buch nichts für Menschen mit schwachen Nerven ist, denn Kodiak geht schon manchmal sehr ins Detail und das Blut fließt in Strömen. Wem das nichts ausmacht: zugreifen!
Fazit: Ich mochte einfach jede Seite in dem Buch!

Veröffentlicht am 03.11.2019

eine Frage der Moral

Das Erbe
0

Eine Frage der Moral
Mona Lang hat ein Haus geerbt und wähnt sich am Gipfel ihrer Träume. Doch bald merkt sie, dass das Haus ein Geheimnis birgt, dem sie sich nicht verschließen kann und das sie nicht ...

Eine Frage der Moral
Mona Lang hat ein Haus geerbt und wähnt sich am Gipfel ihrer Träume. Doch bald merkt sie, dass das Haus ein Geheimnis birgt, dem sie sich nicht verschließen kann und das sie nicht glücklich macht. Ihre Nachforschungen führen sie weit zurück in die Vergangenheit und in eine Familiengeschichte, die sie sich nicht auszumalen gedacht hätte.
Wieder ein tolles Buch aus der Feder Ellen Sandbergs. Ich mag sowohl ihre Romane als auch ihre Krimis sehr gerne. Im vorliegenden Band dröselt sie eine Familiengeschichte auf, die ihresgleichen sucht. Als Leser muss man auch genau aufpassen, dass man zwischen den vielen Personen nicht den Anschluss verliert. Anfangs denkt man nie an einen Zusammenhang der beiden parallel laufenden Fäden, doch nach und nach erschließt sich, größtenteils aus alten Briefen, die Mona findet, immer mehr, dass das Haus eine bewegte Vergangenheit hat.
Mona ist ein Gutmensch, deshalb treibt sie ihre Moral zu einem unvorstellbaren Schritt und bis zum Ende dachte ich noch, dass es anders ausgehen müsste. Das Ende zweier Personen scheint etwas offen, was aber durchaus eine gelungene Wendung ist.
Toll fand ich auch, dass die Autorin ihrem Münchner Kommissar eine kleine Gastrolle zuschreibt.
Über den Schreibstil von Ellen Sandberg muss ich nicht viel erwähnen: wie immer sehr anschaulich und mitreißend. Teilweise dieses Mal aber etwas zäh, eben weil man manche Handlungen der Protagonistin so schlecht nachvollziehen kann.
Fazit: an einem Tag verschlungen – das sagt doch schon alles!

Veröffentlicht am 01.11.2019

der 3. und beste Teil

Das Versprechen der australischen Schwestern
0

Der dritte und beste Band um die australischen Schwestern
Wieder entführt uns Ulrike Renk ins Australien des frühen 20. Jahrhunderts und erzählt die Geschichte der 3 Schwestern weiter: Mina hat endlich ...

Der dritte und beste Band um die australischen Schwestern
Wieder entführt uns Ulrike Renk ins Australien des frühen 20. Jahrhunderts und erzählt die Geschichte der 3 Schwestern weiter: Mina hat endlich ihre große Liebe geheiratet, Elsa ist weiterhin in Otto verliebt und Carola hat sich ihr Leben in Deutschland eingerichtet. .Doch die Sehnsucht nach ihren Schwestern ist groß.
Fand ich Band 1 noch etwas langatmig, konnte mich Band 2 schon mehr fesseln und Band 3 schließlich hat mich voll in seinen Bann gezogen. Vielleicht liegt es daran, dass Renk hier mehr ihrer Fantasie eingebracht hat. Denn die Bände beruhen auf wahren Ereignissen und gerade beim 1. Buch fand ich, dass man das auch gemerkt hat. Erst jetzt in „Das Versprechen der australischen Schwestern“ konnte Renk ihr erzählerisches Talent voll ausleben, denn im Nachwort verrät sie, dass sie bei diesem Band den Schwestern ihre Geschichte angedichtet hat.
Sehr schön war auch, dass man mehr über die australische Geschichte erfahren hat. Vor allem die Reservate für die Aborigines haben mich geschockt. Schlussendlich hat mir auch das Auf und Ab der Familie gefallen und wie sie immer zusammenhalten.
Fazit: der abschließende Band war für mich der beste.

Veröffentlicht am 27.10.2019

Die letzten Wildpferde

Die Letzten ihrer Art
0

Petersburg 1881
Mongolei 1992
Norwegen 2064
3 einzelne Geschichten und doch hängen alle irgendwie zusammen. Hätte Michail 1881 sich nicht aufgemacht, um eine Expedition zu starten um Wildpferde zu fangen, ...

Petersburg 1881
Mongolei 1992
Norwegen 2064
3 einzelne Geschichten und doch hängen alle irgendwie zusammen. Hätte Michail 1881 sich nicht aufgemacht, um eine Expedition zu starten um Wildpferde zu fangen, wären diese wohl mit der Zeit ausgestorben. Karin, 1992 versucht aus 13 übrig gebliebenen Przewalskipferden wieder eine Herde zu erschaffen und diese auszuwildern. Und Eva, 2064, hat die Chance, die letzten beiden ihrer Art zu retten.
3 unterschiedliche Geschichten und doch ist allen etwas gemein: die Liebe zu den besonderen Pferden und fast schon die Manie, diese Rasse zu erhalten. Alle 3 Storys konnten mich voll und ganz überzeugen. Michail, der sich aufmacht, etwas Besonderes zu suchen und schließlich auch etwas ganz Besonderes findet; Karin, die über ihrer Liebe zu den Pferden fast ihren Sohn verliert und Eva, die nicht zugeben will, dass sie ihren Kampf bereits verloren hat.
Sehr eindringlich schildert Lunde ihre jeweiligen Handlungen und reißt den Leser mit. In die Kälte der Mongolei, die Tristesse des Jahres 2064, nachdem der Klimakollaps bereits stattgefunden und die Welt sich verändert hat und die Menschen, die nie aufgeben, um ihr Ziel zu erreichen.
Sehr schön fand ich auch ein Wiedersehen aus „Die Geschichte des Wassers“, denn Lundes Büchern ist eins gemein: die offenen Enden und so fand sich hier eine Protagonistin wieder, von der ich beim Lesen des Buches gerne gewusst hätte, wie es ihr weiter ergeht.
Fazit: Lunde hält dem Leser den Spiegel vor: passt besser auf eure Welt auf, sonst ist es bald zu spät. Dies aber ohne zu moralisieren, einfach durch ihre anschauliche Schreibweise, die immer wieder schön zu lesen ist.