Roman. Der große SPIEGEL-Bestseller über Familie, Schuld und Verbrechen, die uns alle angehen
Der große Spannungsroman über Familie, Schuld und Verbrechen, die uns alle angehenSpätsommer 2018. Über Nacht ist Mona Lang reich. Ihre Großtante Klara hat ihr ein großes Haus in München-Schwabing vermacht, denn sie war sich sicher: »Mona wird das Richtige tun.« Was damit gemeint ist, versteht Mona nicht. Doch kaum hat sie Klaras Erbe angetreten, kommt sie einer Intrige auf die Spur, die sich um die Vergangenheit des Hauses rankt – und um ihre Familie.München 1938. Die junge Klara belauscht an der Salontür ein Gespräch zwischen ihrem Vater und ihrem Vermieter, dem jüdischen Unternehmer Jakob Roth. Es geht um die bevorstehende Auswanderung der Roths – und ein geheimes Abkommen …
Monas Großtante Klara stirbt und hinterlässt ihr ein sehr großes und wertvolles Mietshaus. Das ruft natürlich Neider auf den Plan. An erster Stelle Monas Familie. Alle scheinen ihr dieses ...
Zum Inhalt:
Monas Großtante Klara stirbt und hinterlässt ihr ein sehr großes und wertvolles Mietshaus. Das ruft natürlich Neider auf den Plan. An erster Stelle Monas Familie. Alle scheinen ihr dieses Haus zu neiden.Mona recherchiert und findet heraus dass dieses Haus ehemals Juden gehörte. Ihr Vater war der nächste Besitzer. Vertraglich hat er dies mit dem Besitzer geregelt, damit dieser das Haus nach dem Krieg wieder bekommt. Der ehemalige Besitzer musste aus Deutschland fliehen, da die Juden verfolgt wurden. Doch das wusste niemand außer den 2 Freunden.Monas Vater war ein rechtschaffender und ehrlicher Mann der das Haus unbedingt seinem Freund zurückgeben wollte. Da wurde Monas Vater hinterrücks beschuldigt das Haus zum Spottpreis an sich gerissen zu haben. Viele Menschen haben ja damals das Leid der Juden zu ihrem Vorteil genutzt. Für Mona ist die Familiengeschichte verwirrend und durch ihre Nachfragen kommen Wahrheiten ans Licht ,die sie sich nicht hätte träumen lassen. Und die sie tieftraurig machen.
Meine Meinung:
Eine schöne und ergreifende Familiengeschichte. Ein trauriges Thema das die Autorin brillant umgesetzt hat. Dieses Buch hat mich tief berührt. Detailreich wird alles beschrieben. Gegenwart und Vergangenheit. Ich tauchte in die Geschichte völlig ein. Mittendrin fand ich es leicht verwirrend so das ich etliche Kapitel 2mal lesen musste. Doch das tat meinem Lesegenuß keinen Abbruch.
Bei Mona könnte man denken, sie hat das große Los gezogen. Völlig unerwartet erfährt sie, dass sie alleinige Erbin von Großtante Klara ist. Und dabei handelt es sich nicht nur um das wertvolle Bild von ...
Bei Mona könnte man denken, sie hat das große Los gezogen. Völlig unerwartet erfährt sie, dass sie alleinige Erbin von Großtante Klara ist. Und dabei handelt es sich nicht nur um das wertvolle Bild von Corinth, auf das ihre Mutter sich so große Hoffnungen gemacht hatte. Nein, sie hat auch das Schwanenhaus, ein Mietshaus, in Münchens bester Gegend geerbt.
Damit fällt Mona der Umzug von Berlin nach München, nach der Trennung von Bernd, ein wenig leichter. Bei Recherchen im Haus und über das Haus fällt ihr auf, dass der Vater von Klara das Haus 1937 vom jüdischen Eigentümer Roth gekauft hatte. Ging da wirklich alles mit rechten Dingen, gerade zur damaligen Zeit, zu? Und was hat es zu bedeuten, das Adele meinte, Klare hätte gesagt "Mona wird wissen, was zu tun ist". Aber so einfach ist es alles nicht. Nicht nur, dass Mona für ihre Familie plötzlich wieder interessant geworden ist, obwohl sie mittlerweile von allen Familienfeiern und Zusammenkünften ausgeschlossen war. Nein auch andere Menschen interessieren sich plötzlich für das Haus und für Mona.
Mehr will ich hier über das Buch gar nicht erzählen, lest es selbst und vor allem bildet euch selbst eine Meinung.
Erst einmal vorweg, mir hat dieses Buch außerordentlich gut gefallen. Die Handlung ist interessant, beim Lesen fliegt man förmlich durch das Buch. Es geschehen Dinge, mit denen man überhaupt nicht rechnen kann. Diese geben der Handlung dann wieder eine völlig andere Richtung.
Aber letztlich ist es auch ein Buch über Moral. Denn jetzt am Ende frage ich mich, wie hätte ich gehandelt? Wäre ich so stark wie Mona gewesen und hätte genauso wie sie gehandelt? Oder aber hätte ich mich passiv verhalten und nichts getan?
Lest dieses Buch und überlegt selbst. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.
Mona Lang ist ziemlich erstaunt, als sie eines morgens ein Einschreiben vom Amtsgericht erhält. Es geht um die Nachlasssache Klara Benedicte Hacker, die im Alter von 94 Jahren in München verstorben ist. ...
Mona Lang ist ziemlich erstaunt, als sie eines morgens ein Einschreiben vom Amtsgericht erhält. Es geht um die Nachlasssache Klara Benedicte Hacker, die im Alter von 94 Jahren in München verstorben ist.
Mona hat ihre „Tante Klara“ (die eigentlich eine Großcousine ihrer Mutter ist), beim 70. Geburtstag ihres Vaters vor 4 Jahren zum letzten Mal gesehen und der Kontakt zwischen den Beiden war nie sehr eng. Umso erstaunlicher, dass Klara ausgerechnet sie, Mona, zu ihrer Alleinerbin bestimmt hat.
Bei einem Termin mit dem Nachlassverwalter erfährt Mona dann, um was genau es sich bei ihrem Erbe handelt: Eine Villa in München, aufgrund eines Schwanenpaares, welches sich am Giebel des Jugendstilhauses befindet, „Schwanenhaus“ genannt – 12 Wohnungen auf 4 Etagen plus eine Gewerbefläche -, ein ziemlich wertvolles Gemälde von Corinth und ein gut gefülltes Rücklagenkonto. Mona ist von jetzt auf gleich eine reiche Frau.
In Zusammenhang mit dem Erbe des Hauses gibt es 2 Aussagen, die Mona in große Verwirrung stürzen. Tante Klara sagte gegenüber dem Nachlassverwalter „Mona wird das Richtige damit tun“ und Monas Mutter ließ in einem Streit mit Mona den Satz fallen „Na, dann viel Spaß mit diesem Erbe. Es wird dir keine Freude machen. Ausgerechnet Dir nicht“.
Beim Räumen in Klaras Schränken fallen Mona dann auch noch Briefe in die Hände, die von einer gewissen Mirjam Roth, der Tochter des früheren Hausbesitzers Jakob Roth, geschrieben wurden und nun fängt Mona an, die Geschichte des Hauses und seiner früheren Bewohner zu recherchieren.
Wird sie das Ergebnis ihrer Recherchen dazu bewegen, „das Richtige“ zu tun??
„Das Erbe“ ist der 3. Spannungsroman der Krimi-Autorin Inge Löhnig, geschrieben unter ihrem Pseudonym Ellen Sandberg. Wie auch schon in „Die Vergessenen“ greift die Autorin erneut das Thema Nationalsozialismus auf. Dieses Mal geht es um die Arisierung, die Verfolgung und Enteignung der Juden, aber auch um die spätere Rückgabe, Entschädigung oder Rückerstattung dieser Vermögenswerte an eventuelle Nachkommen.
Der Roman wird auf 2 verschiedenen Zeitebenen, jedoch aus der Sicht von 3 Personen erzählt. Zum einen erfährt der Leser die Geschichte von Klara Hacker und ihrer Familie sowie der Familie Jakob in den Jahren 1938 und nachfolgend, zum anderen wird im Hier und Jetzt die Geschichte von Mona und ihrem millionenschweren Erbe erzählt, aber auch die von Sabine, die in einem Tagebuch ihrer Großmutter einen Hinweis darauf findet, dass eine ihr nahestehende Person nicht die ist, die sie zu sein scheint.
Ich muss gestehen, ich rolle schon mit den Augen, wenn die Hauptprotagonistin mal wieder vor den Scherben ihrer Beziehung steht, weil gefühlt jedes Buch so beginnt, so auch hier. Mona lebt mit ihrem Lebensgefährten Bernd, der gleichzeitig ihr Arbeitgeber ist, in Berlin. Sie arbeitet in Bernds Büro als Bauzeichnerin und ihre Beziehung ist in den letzten Wochen/Monaten irgendwie aus dem Ruder gelaufen. Da kommt ihm das Erbe von Mona gerade recht, um sie aus seinem Leben zu werfen, denn er hat sich – schon vor einiger Zeit – ein eine andere Frau verliebt.
Mona, die eigentlich gebürtige Münchnerin ist, mit Bernd aber seit Jahren in Berlin lebte, zieht also erst mal in die Wohnung von Tante Klara, die sich im 4. Stock des Schwanenhauses befindet, um sich mit dem Erbe zu befassen, aber auch um räumliche Distanz zwischen sich und ihr altes Leben zu bringen.
Bekanntermaßen findet sich ja immer die Verwandtschaft ein, sobald man über mehr finanzielle Mittel verfolgt als üblich, so auch hier ….. die Schwester, die Mutter, der Bruder, der Ex …. sie alle melden sich und möchten ein Stück vom Kuchen haben. In diesem Zusammenhang findet Mona dann auch noch für sich selbst heraus, warum sie sich schon immer als Außenseiterin in ihrer eigenen Familie gefühlt hat; ungeliebt, ungewollt, fremd.
Natürlich lernt sie dann auch noch einen anderen Mann kennen: Tim Jablonski. Ob es Zufall ist oder Kalkül, dass Tim und Mona sich kennenlernen, ergibt sich aus der weiteren Geschichte.
Und dann treten zu guter Letzt noch Sabine und ihre Familie auf den Plan. Hier bedient die Autorin jedes Klischees, dass man irgendwo finden kann. Hartz IV-Empfänger, träumen vom großen Geld durch Lottogewinn, arbeiten schwarz …. Sabine erfährt per Zufall, dass sie wahrscheinlich jüdische Wurzeln hat und dann wird alles daran gesetzt herauszufinden, ob ihnen nicht auch ein Stück von Monas Reichtum zustehen könnte; vielleicht sogar ja alles.
Einzig der Hausverwalter, Oliver Sander, scheint keine Spielchen mit Mona zu spielen.
Der Erzählstrang der Gegenwart ist für mich in vielen Teilen etwas überzogen. Es interessiert mich sehr, wie Mona letztendlich herausfindet, welche Geschichte das Haus birgt und auf welche Weise es in den Besitz ihrer Tante Klara gekommen ist. Die Querelen mit Monas Familie und alles um Sabine und ihre Familie, war mir stellenweise viel zu viel.
Die Geschichte um das Schwanenhaus nahm 1938 seinen Anfang. Das Haus gehört zu diesem Zeitpunkt der jüdischen Familie Roth. Im Zuge der Arisierung wollten diese, gemeinsam mit ihrer Tochter Mirjam, schnellstmöglichst nach Amerika auswandern und so wurde zwischen Ernst-Friedrich Hacker, seines Zeichens Staatsanwalt, und Jakob Roth ein Vertrag über den Verkauf des Hauses geschlossen. Das Schicksal der Roths wird dem Leser in den Erzählungen aus Klaras Sicht aber auch aus den Briefen von Mirjam Roth näher gebracht. Ging hier damals alles mit rechten Dingen zu oder hat E.-F. Hacker J. Roth eventuell übers Ohr gehauen? Hat jemand anderer als Mona ein Recht auf dieses Haus?
Die einzelnen Puzzleteile, die sich aus den Recherchen von Mona und Sabine ergeben sowie die Erzählungen von Klara und die Briefe von Mirjam ergeben am Ende ein komplettes Bild, was sich damals im Nazi-Deutschland abgespielt hat und welches Geheimnis sich um den Verkauf bzw. den Besitz des Schwanenhauses rankt.
Wie auch schon in den vorhergehenden Büchern, ist der Schreibstil der Autorin angenehm zu lesen. Alle Charaktere wurden gut angelegt und beschrieben, trotzdem konnte ich keine wirkliche Beziehung zu einem der Protagonisten aufbauen.
Das Buch umfasst 512 Seiten, die es meiner Meinung nach nicht gebraucht hätte, um ein gutes Buch zu werden. Auf viele Beschreibungen bei Mona und Sabine hätte gut und gerne verzichtet werden können. Manches war zwar für die Geschichte selbst wichtig, aber manches – meiner Meinung nach – eben auch nicht.
Mich interessiert das Thema des Buches und auch wenn ich „Das Erbe“ nicht als das beste Buch von Ellen Sandberg betrachte, hat die Autorin hier wieder ein sehr brisantes Thema unserer deutschen Vergangenheit angepackt und gut in eine fiktive Geschichte verpackt - die sich wahrscheinlich tausend-/millionenfach so abgespielt hat…….
Vollkommen unerwartet erbt Mona das Münchner Mehrparteienhaus ihrer Großtante Klara, das Schwanenhaus. „Mona wird das Richtige tun“, davon war Klara überzeugt. Mona entschließt sich daraufhin, ihr altes ...
Vollkommen unerwartet erbt Mona das Münchner Mehrparteienhaus ihrer Großtante Klara, das Schwanenhaus. „Mona wird das Richtige tun“, davon war Klara überzeugt. Mona entschließt sich daraufhin, ihr altes Leben in Berlin hinter sich zu lassen, nach München zu ziehen und dort neu anzufangen. Doch bald wird klar, dass alles doch nicht so glatt ablaufen wird wie erhofft. Als Mona Nachforschung zur Geschichte des Schwanenhaus anstellt, kommen lang verschwiegene unangenehme Wahrheiten ans Licht und Mona erfährt schmerzlich, dass Gerechtigkeit, Recht und Moral oft meilenweit auseinanderliegen.
Ich bin ein großer Fan der Romane von Inge Löhnig und ihrem Pseudonym Ellen Sandberg. Auch dieses Buch ließ sich - wie ich es von der Autorin gewohnt bin- sehr flüssig und angenehm lesen. Nachdem sich die Handlung anfangs recht langsam dahin zog, nahm die Geschichte ab der Hälfte ziemlich Fahrt auf und ich konnte das Buch dann kaum mehr aus der Hand legen.
Der Roman ist in drei verschiedene Erzählebenen gegliedert, abwechselnd wird die Sichtweise von Mona und Sabine in der Gegenwart und Klara in der Vergangenheit beschrieben. Diese Dreiteilung sorgt für Abwechslung in der Erzählweise, weckt Neugier und wirft Fragen auf. Erst später wird klar, wie Sabine und die anderen beiden Frauen miteinander verknüpft sind. Gut fand ich auch, dass Konstantin Dühnfort, Ermittler aus den Löhnig Krimis, einen kleinen Gastauftritt hat. Nicht umsonst heißt es ja, dass München ein großes Dorf ist.
Müssen wir Verantwortung für das Handeln unserer Verwandten und Vorfahren übernehmen? Sind wir moralisch verpflichtet, vergangenes Unrecht auszugleichen, auch wenn alle Beteiligten nicht mehr am Leben sind? Das sind die bedeutenden Fragen, um die sich der Roman dreht und mit denen sich Protagonistin Mona und der Leser auseinandersetzen.
Restlos überzeugt hat mich der Roman trotz des vielversprechenden Ansatzes aber doch nicht. Ich hatte Schwierigkeiten mit vielen Figuren, die mir etwas zu einseitig und schwarz-weiß gezeichnet werden. Die Mitglieder von Monas Familie zum Beispiel wirken allesamt wie ein unerträglicher Haufen geldgeiler Unsympathen, ohne auch nur eine positive Eigenschaft. Auch Bernd und die Gombrowskis kommen sehr schlecht weg. „Gutmensch“ Mona dagegen, die stets um moralisches und verantwortungsbewusstes Handeln bemüht ist, hat schon etwas mehr Ecken und Kanten, identifizieren konnte ich mich mit ihr aber auch nicht richtig. Die plakativen Charaktere nehmen der ganzen Geschichte leider ein wenig an Tiefe und so werden die wichtigen und notwendigen Fragen stellenweise recht undifferenziert behandelt.
Auch wenn ich von Inge Löhnig / Ellen Sandberg schon manche bessere Romane gelesen habe, hat mich dieser trotzdem gut unterhalten. Schreiben kann sie zweifelsohne und wird es hoffentlich weiterhin tun.