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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.10.2018

Niemals vergessen

Das Erbe der Rosenthals
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Es gibt so viele Ereignisse, die mit der Verfolgung der Juden im Zusammenhang stehen. Auch dieses Buch berichtet davon und es ist die Geschichte eines Auswandererschiffes, welches plötzlich nicht mehr ...

Es gibt so viele Ereignisse, die mit der Verfolgung der Juden im Zusammenhang stehen. Auch dieses Buch berichtet davon und es ist die Geschichte eines Auswandererschiffes, welches plötzlich nicht mehr ankern darf. Auf dem Schiff waren Juden, die mit ihren Kindern nach Chile auswandern wollten. In Deutschland nahm man ihnen alles ab. Sie hatten weder Wohnung noch Wertgegenstände und auch ihre Ersparnisse mussten sie für die Fahrt auf dem Dampfer abgeben. Dass sie nicht einreisen durften ist ein ganz fieses Unterfangen gewesen und in die Geschichtsbücher eingegangen.
Das Buch gefiel mir gut, weil es ein Thema beschreibt, welches bereits in Vergessenheit geriet. Nämlich, dass Juden die Einreise nach Chile verweigert wurde während Nazis dort friedlich ihren Lebensabend verbringen konnten. Shame on you.

Veröffentlicht am 20.10.2018

Ein Highlight in 2018

Stabilitas loci - Der Weg der Wiborada
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Ich las selten einen so hervorragenden historischen Roman wie Stabilitas Loci- Der Weg der Wiborada von Dorothe Zürcher. Hier wird ein Teil des Lebensweges von Wiborada aufgezeigt, die tatsächlich lebte. ...

Ich las selten einen so hervorragenden historischen Roman wie Stabilitas Loci- Der Weg der Wiborada von Dorothe Zürcher. Hier wird ein Teil des Lebensweges von Wiborada aufgezeigt, die tatsächlich lebte. Bereits früh erlebte sie ein schreckliches Trauma, welches sie nie ganz überwinden konnte. Sie pilgerte nach Rom, um am Grab der Apostel zu beten und war durch ihr unbeirrbares Vertrauen zu Gott bei vielen Menschen beliebt.
Das Buch gefiel mir so gut, weil ich den Pilgerweg nachvollziehen konnte. Sämtliche hier aufgeführten Städte gibt es tatsächlich. Auch die Erlebnisse dieser frommen Frau sind historisch belegt. Klar, bei den Unterhaltungen musste die Autorin auch ihre Phantasie einbringen. Das geschieht aber so subtil und passend, dass ich mich jederzeit hineinversetzen konnte.
Dorothe Zürcher hat mich mit ihrem Buch auf eine Reise geführt, die vor vielen Jahren stattfand. Sie straft alle Leser Lügen, die sich bei historischen Romanen an davongelaufene Nonnen, Liebesschnulzen oder wiederkehrende Anekdoten erinnern. Ein Kleinod, welches von vielen Lesern beachtet werden sollte.

Veröffentlicht am 20.10.2018

Wunderschön und tröstend

Weihnachtshaus
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In dem Buch geht es um zwei Frauen, die jede für sich, ein schweres Trauma durchleben mussten. Die eine verlor ihre Mutter und die andere ihren Ehemann. Die Autorin beschreibt, wie sie damit fertig werden ...

In dem Buch geht es um zwei Frauen, die jede für sich, ein schweres Trauma durchleben mussten. Die eine verlor ihre Mutter und die andere ihren Ehemann. Die Autorin beschreibt, wie sie damit fertig werden und was ihnen dabei geholfen hat. Dass gerade zum Weihnachtsfest liebe Menschen, die starben, ganz besonders fehlen, ist ebenfalls ein Thema. Für beide ist ein Haus das Ziel für die Zukunft. Denn dieses hilft ihnen bei der Bewältigung ihrer Trauer. Warum das Buch Weihnachtshaus heißt und ob es tatsächlich zu Weihnachten bezugsfertig ist, sollte jeder Leser selbst erfahren.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weil es ehrlich ist. Die Autorin schreibt sehr einfühlsam und beschönigt nichts. Trennungsschmerz muss zugelassen werden, sonst wird der Betroffene mit der Zeit krank. Unterdrücken des Schmerzes und keinen Sinn in der Zukunft sehen, darf nicht zum Dauerzustand werden.

Veröffentlicht am 26.11.2019

Trau schau wem

Leichenschmaus im Herrenhaus (Bee Merryweather ermittelt 2)
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Leichenschmaus im Herrenhaus ist der zweite Kriminalfall, in dem Bee Merryweather die Hauptperson ist. Sie häkelt leidenschaftlich gerne Eierwärmer und kann sich vor Aufträgen kaum retten. Dabei hat sie ...

Leichenschmaus im Herrenhaus ist der zweite Kriminalfall, in dem Bee Merryweather die Hauptperson ist. Sie häkelt leidenschaftlich gerne Eierwärmer und kann sich vor Aufträgen kaum retten. Dabei hat sie bereits das stolze Alter von 66 Jahren erreicht. Ohne eigenes Zutun stolpert sie auch in dieser Geschichte wieder in einen Fall, der es in sich hat.

Bee mag den Dorfarzt Marcus und trifft sich häufig mit ihm. Er ist es auch, der ihr bei den Ermittlungen zu ungewöhnlichen Ereignissen hilft. Diese betreffen das Herrenhaus, welches ein wenig außerhalb des Dorfes steht. Dort lebt Lavinia mit ihrem Mann Percy. Der erscheint sehr suspekt und es sieht so aus, als trüge er ein Geheimnis mit sich. Beide sind nicht gerade beliebt in South Pendrick und Bee ist eine der wenigen, die sich mit Lavinia trifft. Das Verhältnis wird aber durch mehrere Todesfälle getrübt und durch ihre beherzten Ermittlungen gerät sogar Bee in Gefahr.

Cornwall wird von der Autorin so anschaulich beschrieben, dass ich die Landschaft geradezu vor Augen sah. Das gefiel mir sehr gut und auch, dass hier historische Fakten aufgenommen wurden. So konnte ich neben dem spannenden Krimi auch noch einiges über König Artus oder welche Bedeutung ein „Witwenhaus“ in vergangener Zeit hatte. Mit Witz und Charme beschreibt die Autorin das Leben auf der Insel und ich fühlte mich in die Zeit der Miss Marple versetzt. Es gibt immer wieder neue Verdachtsmomente und bis zum Schluss rätselte ich, wer denn jetzt der Täter ist. Den ersten Band las ich nicht und konnte dennoch dem Geschehen von Leichenschmaus im Herrenhaus problemlos folgen.

Veröffentlicht am 25.11.2019

Gelungenes Debüt, macht Lust auf mehr

Fleischmaler
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Paul, 43 Jahre alt und arbeitslos, lebt getrennt von Frau und Tochter. Schreibt einen Roman und schickt den an sämtliche namhafte Verlagshäuser.
Hauptkommissar Jürgen Grossmann, wird zu einer Leiche gerufen, ...

Paul, 43 Jahre alt und arbeitslos, lebt getrennt von Frau und Tochter. Schreibt einen Roman und schickt den an sämtliche namhafte Verlagshäuser.
Hauptkommissar Jürgen Grossmann, wird zu einer Leiche gerufen, die im Auto verbrannte. Schnell stellt sich heraus, dass sie getötet wurde und der Mörder mit einem Flammenwerfer arbeitete. Am Tatort taucht sofort ein Journalist auf, der eine sensationelle Story vermutet. Er fotografiert sofort und wird von den Ermittlern vom Tatort verscheucht.

Weitere Akteure sind Kiki, eine taube junge Frau, die ihre Freundin und Mitbewohnerin vermisst. Sie findet bei der Polizei kein Gehör und sucht daher auf eigene Faust und mit der Hilfe von Paul nach der Freundin. Dann spielt auch noch ein Amerikaner namens Adam Peppercorn. Er ist Kunstkenner und sieht sich als Vermittler zwischen Anbietern und Suchenden. Nein, das sind noch nicht alle Mitwirkenden in diesem Umfangreichen Krimi, aber sie zählen zu den Hauptpersonen. Es ist eine Mischung aus spannendem Kriminalroman und Historie. Die Leiche im Auto ist nicht die einzige Tote des Buches und die Ermittler haben es nicht leicht, den richtigen Weg einzuschlagen.

Mir gefiel das Buch, da es viele historische Fakten enthält. Es wird von Adolf Ziegler, dem Nazimaler und auch von Hitlers Nichte, Fräulein Geli Raubal berichtet. Das fand ich wirklich interessant. Das gilt auch für die Recherchen des Autors, welche die Hilfsmittel für hörbehinderte Menschen betreffen. In dem Bereich tat sich in den vergangenen Jahren viel und Jo Machedanz verarbeitete die Errungenschaften ebenfalls in dem Krimi. Also, ein gelungenes Debüt, welches Hoffnung auf weitere Folgen macht.