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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2020

Ausflugstipps in praktischem Format

HOLIDAY Reisebuch: Wo Deutschland am schönsten ist
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Wunderbare Fotos, Tipps in aller Kürze und ein sehr praktisches Format zeichnen dieses Büchlein aus. Wenn auch viele, insbesondere ländliche Regionen fehlen, enthält das Buch doch interessante ...

Wunderbare Fotos, Tipps in aller Kürze und ein sehr praktisches Format zeichnen dieses Büchlein aus. Wenn auch viele, insbesondere ländliche Regionen fehlen, enthält das Buch doch interessante Ideen, wie man Deutschland besser kennen lernen kann. Allerdings dient es nur dazu, sich quasi Appetit zu holen. Wenn man eine Region länger bereisen möchte, sollte man sich einen ausführlichen Reiseführer dazukaufen.

Die Texte sind kurz und prägnant gehalten, aber leicht verständlich. Sehr gut gelungen finde ich die Kombination von Tipps zu Sehenswürdigkeiten mit Vorschlägen für die Übernachtung, zum Einkaufen und essen gehen. so hat man alles an einem Platz.

Der einzige Punkt, der mich wirklich sehr stört, ist eben das Fehlen von Tipps zu ländlichen Regionen, denn es werden doch überwiegend die mittelgroßen und großen Städte empfohlen. Meine wunderschöne Heimat, der Odenwald, wird z. B. gar nicht erwähnt, obwohl es hier auch jede Menge zu sehen gibt. Das gilt sicher genauso für viele andere Regionen, die im Buch nicht vorkommen. Aber wahrscheinlich hätte das den Umfang des Büchleins gesprengt.

Fazit: Insgesamt würde ich das Buch trotzdem empfehlen, den es liefert schöne Ideen, die man dann eben weiter entwickeln muss.

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Veröffentlicht am 06.03.2020

Eine Geschichte von Liebe und Krieg

Das Erbe der Pilgerin
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Sophia und Dietmar lernen sich bei den Krönungsfeierlichkeiten von Friedrich II in Mainz kennen und verlieben sich sofort ineinander. Sie ahnen nicht, dass sie zu zwei verfeindeten Zweigen der gleichen ...

Sophia und Dietmar lernen sich bei den Krönungsfeierlichkeiten von Friedrich II in Mainz kennen und verlieben sich sofort ineinander. Sie ahnen nicht, dass sie zu zwei verfeindeten Zweigen der gleichen Familie gehören. Sophias Vater hat sich unrechtmäßig Dietmars Erbe unter den Nagel gerissen und Dietmar plant, es sich zurück zu holen. Das sind denkbar schlechte Voraussetzungen für die jungen Liebenden. Zudem wird Sophia von ihrem Vater an den Hof des Grafen von Toulouse geschickt, damit sie Dietmar nicht wiedersieht. Dietmar dagegen zieht in den Kampf und ergreift die erstbeste Gelegenheit, die heimische Burg zurück zu erobern. Im Verlauf der Kämpfe passieren schreckliche Dinge, die die Liebe der beiden jungen Leute schwer belasten. Werden sie wieder zusammen kommen?

Die Geschichte hatte einige Längen, vor allem wurden die vielen Kampfhandlungen sehr ausführlich geschildert. Die zahlreichen Nebenschauplätze haben mich etwas irritiert, das liegt aber sicher daran, dass ich den ersten Band der Reihe nicht gelesen habe. Aus dem selben Grund weiß ich immer noch nicht, wer um alles in der Welt die Pilgerin ist, die dem Buch seinen Titel gab.
Von den Hauptpersonen hat mir Dietmars Mutter Gerlin am Besten gefallen, sie ist für ihre Zeit eine starke Frau, die ihr Leben selbst in die Hand genommen hat. Auch Dietmars unverbrüchliche Treue zu Sophia war mir sehr sympathisch, er steht trotz der langen Zeitspanne bis zum Wiedersehen felsenfest zu seiner Liebe. Sophia dagegen lässt sich in Dietmars Abwesenheit vom charmanten Ritter Flambert becircen, was ich ihr ein wenig übel genommen habe. Mit der intriganten, versoffenen Luitgard hätte ich gerne kurzen Prozess gemacht, sie war mir von Anfang an zuwider.

Mein Fazit: Insgesamt trotz einiger Längen ein lesenswertes Buch, das auch einiges Wissen über die damals neuen Glaubensrichtungen vermittelt.

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Veröffentlicht am 06.01.2020

Mord vor historischer Kulisse

Mord im Badehaus
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Im mittelalterlichen Köln wird die Bademagd Molly ermordet aufgefunden. Der mit der Aufklärung betraute Beamte versagt kläglich, deshalb fühlt sich die Fährmannstochter Myntha berufen, einige Nachforschungen ...

Im mittelalterlichen Köln wird die Bademagd Molly ermordet aufgefunden. Der mit der Aufklärung betraute Beamte versagt kläglich, deshalb fühlt sich die Fährmannstochter Myntha berufen, einige Nachforschungen anzustellen, um ihre Brüder zu entlasten, die am fraglichen Abend auch im Badehaus waren. Sie kommt der Aufklärung immer näher und bringt sich dadurch selbst in Gefahr.

Leider habe ich die ersten drei Bänder der Myntha-Reihe nicht gelesen, kannte demzufolge die Protagonisten nicht so gut wie es vorausgesetzt wird und hatte deshalb einige Schwierigkeiten, dem Geschehen richtig zu folgen. Auch Andrea Schachts Schreibstil, der sich stark an die Sprache der damaligen Zeit anlehnt, hat mich am Anfang ein wenig irritiert. Mit jeder Seite ging es jedoch besser, so dass mich die Geschichte dann doch gefesselt hat. Der Ausgang hat mich überrascht, ich war eigentlich die ganze Zeit überzeugt, dass die Morde an den Frauen auch von dem Raubritter Bernolph begangen worden waren. So kann man sich täuschen!

Mein Fazit: Ein unbedingt lesenswertes Buch. Ich würde jedoch empfehlen, die ersten drei Bände vorher zu lesen, um die Akteure besser kennen zu lernen. So macht dann das Lesen sicher noch mehr Spaß!

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Veröffentlicht am 26.11.2019

Bedrückender Krimi zu einem brisanten Umwelt-Thema

Das Floriansprinzip
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„Ein Krimi von Rebecca Gable – interessant!“ Das war mein erster Gedanke, als ich zuerst von diesem Werk hörte. Die historischen Romane dieser Autorin sind je echte Knaller und gehören zu meinen absoluten ...

„Ein Krimi von Rebecca Gable – interessant!“ Das war mein erster Gedanke, als ich zuerst von diesem Werk hörte. Die historischen Romane dieser Autorin sind je echte Knaller und gehören zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Ich habe sie alle schon mehrfach gelesen und war sehr gespannt, ob der Krimi von ihr genauso gut ist, zumal das Thema Müllschieberei ja brandaktuell und hochinteressant ist. Leider kann der Krimi mit den Romanen in ihrem gewohnten Genre nicht ganz mithalten. Das wird mich aber nicht davon abhalten, ihre historischen Romane weiterhin zu verschlingen.

Die spannende Geschichte um Mark Malecki, den ehemaligen Bankenrevisor, und seine Freunde handelt von Müllschieberei und der menschlichen Gier. Durch seine Freundin Sarah kommt Mark einem Ring von Giftmüllschiebern auf die Spur, die Chemieabfälle jeder Art in afrikanische Entwicklungsländer verschieben und dafür astronomische Summen kassieren. Sarah ist durch ihre Arbeit bei einer Versicherung auf diesen Fall gestoßen und hat Mark gebeten, in dieser Sache zu ermitteln. Dabei stößt er auf eine Leiche und wird selbst verdächtigt. Erst als Sarah entführt wird, engagiert er sich wirklich und kann sie mit zweifelhaften Methoden und mit Hilfe seines Freundes Tom befreien. Danach verliert er allerdings das Interesse an der Sache, denn sie ist ihm zu heiß. Immerhin trägt er die Verantwortung für seine beiden Kinder. Außerdem will er die Tragweite des Falles nicht wahrhaben – Vogel-Strauß-Politik. Er ist der Ansicht, dass man doch nichts machen kann, denn schließlich gibt es für solche Dinge ja Gesetze. An dieser Stelle möchte ich Mark – der mir sowieso nicht sehr sympathisch ist, gerne mal kurz ohrfeigen, verdient hätte er es. Tom und seine Freunde von einer Umwelt-Organisation versuchen ihn zu überreden, in der Sache weiter zu machen. Er lässt sich aber erst erweichen, als er sich mit Sarah zerstreitet und sie ihm das Weitermachen verbieten will. So taucht er immer tiefer in das Milieu ein und deckt die Machenschaften auf, nicht ohne sich in erhebliche Gefahr zu begeben. Dank überraschender Hilfe aus einer unvermuteten Richtung geht die Geschichte aber glimpflich für ihn aus.
Im ersten Drittel hat die Geschichte einige Längen, es dauert, bis sie so richtig in Fahrt kommt. Erst Sarahs Entführung bringt die erwartete Spannung. Nach ihrer Befreiung wird der Spannungsbogen wieder etwas unterbrochen bis Mark dann doch in dem Fall weiter ermittelt. Dann entwickelt sich die Geschichte aber rasant, der Schluss kommt fast ein wenig plötzlich nach einigen unerwarteten Wendungen. In einigen der Figuren habe ich mich heftig getäuscht, was sicher mit der stimmlichen Darstellung von Sprecher Simon Jäger zusammenhängt. Er hat es fertig gebracht, mir durch die Stimme quasi ein fertiges Bild des jeweiligen Protagonisten zu zeigen.

Mein Fazit:
„Das Floriansprinzip“ ist nicht der spannendste Krimi, den ich je gelesen habe, aber aufgrund des Themas und des tollen Schreibstils von Rebecca Gable durchaus lesenswert. Beklemmend realitätsnah schildert sie die Hintergründe eines Giftmüll-Skandals. Ich konnte mir ohne weiteres vorstellen, dass genau das Gleiche in der Realität sein könnte. Deshalb finde ich, dass dieser Krimi auch aufrütteln kann und den Blick für die Umweltprobleme auf unserem Planeten schärfen könnte. Deshalb lautet mein abschließendes Urteil: absolut lesenswert.

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Veröffentlicht am 29.08.2022

Verwickelte Geschichte

72 Stunden - Fürchte die Stille
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Bea Winterleitner hat alles was man sich wünschen kann. Sie ist als Fernsehmoderatorin sehr erfolgreich, verheiratet und hat einen kleinen Sohn, Elias. Doch Elias verschwindet in einem Einkaufszentrum ...

Bea Winterleitner hat alles was man sich wünschen kann. Sie ist als Fernsehmoderatorin sehr erfolgreich, verheiratet und hat einen kleinen Sohn, Elias. Doch Elias verschwindet in einem Einkaufszentrum spurlos. Beas gesamtes Leben bricht auseinander. Ein Jahr nach Elias` Verschwinden versucht sie, in einem Schweigeseminar, einem sogenannten Retreat, wieder zu sich selbst zu finden. Doch in dem alten Schloss passieren furchtbare Dinge und es tauchen Hinweise auf Elias` Verbleib auf.
In (manchmal etwas zu) bildhaftem Schreibstil schildert Ben Escher das Geschehen rund um Bea und das Verschwinden ihres Sohnes. Die Geschichte ist von Anfang an spannend, der Autor lässt den Leser lange im Dunkeln tappen. Punkt für Punkt arbeitet er die Verdächtigenliste ab, sät aber zwischendurch immer wieder Zweifel, so dass man bis zum hochspannenden Showdown über die Identität des wahren Täters im Unklaren bleibt. Er stellt die Akteure ausführlich vor, ich konnte sie so alle ganz gut einordnen. Sympathisch ist mir aber keiner geworden, denn wir haben es hier mit einer Ansammlung von Egozentrikern zu tun, die sich nur um sich selbst drehen.
Einige Fäden sind lose geblieben, da wurde manches nicht zu Ende erzählt. Auch ist mir verborgen geblieben, welche Funktion einige der Akteure für die Geschichte haben, die ich schlicht für überflüssig hielt. Genau so überflüssig war die eine oder andere Leiche. Ein paar weniger davon hätten der Spannung keinen Abbruch getan.

Fazit: Selten hat mich ein zu Ende gelesenes Buch so gespalten zurück gelassen. Einerseits finde ich die Geschichte sehr spannend und großartig erzählt. Andererseits sind einige Fragen offen geblieben, beispielsweise zur Vorgehensweise der Polizei, zum Verhalten der Mönche und dem von Beas Mann. Auch Bea handelt nicht immer nachvollziehbar. Trotzdem ist das Lesen dieses Buches keine Zeitverschwendung und ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

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