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Veröffentlicht am 02.02.2020

Gibt es den perfekten Ort?

Eine fast perfekte Welt
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Äußerlich stark verändert kommt Raffaele nach seinem Militärdienst in sein Heimatdorf auf Sardinien zurück, wo er von seiner Verlobten Ester erwartet wird. Ihre Enttäuschung ist groß, denn er ist dick ...

Äußerlich stark verändert kommt Raffaele nach seinem Militärdienst in sein Heimatdorf auf Sardinien zurück, wo er von seiner Verlobten Ester erwartet wird. Ihre Enttäuschung ist groß, denn er ist dick und kahlköpfig geworden. Trotzdem will sie ihn heiraten, denn sie möchte unbedingt raus aus dem Dorf, weg von der Insel aufs gelobte Festland. Auch Raffaele fühlt sich an sein Versprechen gebunden, obwohl er sich in der Zwischenzeit in eine andere verliebt hat. So heiraten sie und ziehen zunächst nach Genua, wo sich Ester jedoch von Anfang an unzufrieden und unglücklich fühlt. Das Paar zieht weiter nach Mailand, wo ihre Tochter Felicita geboren wird. Aber auch hier ist Ester stets missvergnügt und freudlos, so dass sich Raffaele entschließt, mit seiner Familie nach Sardinien zurückzukehren. Hier wächst Felicita auf und, anders als ihre Mutter und trotz ihrer pummeligen Statur, ist sie stets vergnügt und fröhlich. Sie verliebt sich unsterblich in den adeligen Sisternes, bricht die Schule ab und zieht nach Cagliari, als sie von ihm ein Kind erwartet. Sie ist zufrieden mit ihrer bescheidenen kleinen Wohnung, liebt das ärmliche Viertel mit seinen multikulturellen Bewohnern und vergöttert ihren musikalischen Sohn Gregorio. Durch ihr freundliches Wesen und ihre stets positive Lebenseinstellung ist sie in der Lage, Freunde zu gewinnen und trotz eigener Schicksalsschläge die Gemüter verhärmter Menschen zu erwärmen …

Milena Agus ist eine italienische Schriftstellerin, die 1959 als Kind sardischer Eltern in Genua geboren wurde. Heute lebt sie in Cagliari auf Sardinien, wo sie an einer Schule Italienisch und Geschichte unterrichtet. Sie hat bereits mehrere erfolgreiche Romane geschrieben, die alle auf Sardinien spielen. Ihr wohl bekanntestes Buch ist „Die Frau im Mond“, ein internationaler Bestseller, der 2016 auch verfilmt wurde.

Die Insel Sardinien besteht zu 75 % aus Granit- und Schiefergestein, ist wunderschön, jedoch felsig und entsprechend karg. Ebenso karg und doch voller Leben und Aussagekraft ist auch der Schreibstil der Autorin. Man muss zwischen den Zeilen lesen und vieles selbst interpretieren, dann entdeckt man durchaus liebevolle Details und sogar eine gewisse poetische Stimmung. Milena Agus ist es sehr gut gelungen aufzuzeigen, dass es am Menschen selbst liegt, ob er sein Leben positiv oder negativ empfindet und dass das Glück nicht von materiellen Dingen abhängig ist. Felicita liebt die Welt wie sie nun mal ist und ist glücklich damit, während ihre Mutter Ester ihr ganzes Leben lang rastlos auf der Suche ist. Das Ende kommt plötzlich und lässt einige Fragen offen, gerne hätte ich noch mehr erfahren.

Fazit: Ein poetisches Buch, randvoll mit Gefühlen, das gut unterhält und zum Nachdenken anregt – wenn man zwischen den Zeilen zu lesen versteht.

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Veröffentlicht am 26.01.2020

Maia auf der Suche nach ihren Wurzeln

Die sieben Schwestern
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Maia ist die Älteste von sechs Schwestern, die von ihrem Vater, Pa Salt, adoptiert wurden, als sie noch Babys waren. Nun ist ihr geliebter Vater überraschend gestorben und die Schwestern treffen sich alle ...

Maia ist die Älteste von sechs Schwestern, die von ihrem Vater, Pa Salt, adoptiert wurden, als sie noch Babys waren. Nun ist ihr geliebter Vater überraschend gestorben und die Schwestern treffen sich alle am Ort ihrer Kindheit, einem herrschaftlichen Anwesen am Genfer See, wieder. Jeder von ihnen hat er einen Umschlag hinterlassen, in dem sie verschlüsselte Hinweise auf ihre Herkunft finden. Maias Suche nach ihrer Abstammung führt sie nach Rio de Janeiro, wo sie in einer alten Villa auf die Spuren einer jungen Frau, Izabela Bonifacio, stößt, die dort in den 1920er Jahren gelebt hat. Unerwartete Unterstützung bekommt Maia von Floriano Quintelas, einem Schriftsteller und Historiker, für den sie bereits Übersetzungen getätigt hatte. Den beiden gelingt es, mit Hilfe alter Briefe tief in Izabelas Leben einzutauchen und ein faszinierendes Geheimnis zu entdecken. Langsam begreift Maia warum sie so ist wie sie ist – und kann sich nun endlich mit ihrer Zukunft befassen …

Die Autorin Lucinda Riley wurde in Irland geboren (das genaue Geburtsjahr ist nicht bekannt) und lebte als Kind mehrere Jahre in Fernost. Nach einer Karriere als Theater- und Fernsehschauspielerin begann sie 1992, zunächst als Lucinda Edmonds, mit dem Schreiben. Später änderte sie ihren Namen und hatte 2010 mit „Das Orchideenhaus“ ihren ersten Erfolg auf den internationalen Bestsellerlisten. „Die sieben Schwestern“ ist der Auftakt einer siebenteiligen, äußerst erfolgreichen, Roman-Serie. Riley lebt heute mit ihrem Mann und ihren Kindern abwechselnd in Norfolk/England und in der Provence in Frankreich.

Zu Beginn ist die Geschichte äußerst rätselhaft und gleicht einem Märchen. Ein alleinstehender, offenbar begüterter Mann adoptiert nach und nach sechs kleine Mädchen aus allen Teilen der Welt, und nennt sie nach den sieben Sternen des Sternbildes der Plejaden. Er machte aus allem ein Geheimnis, denn bis zu seinem Tod wussten die inzwischen erwachsenen jungen Frauen wenig über diesen Mann, den sie sehr liebten und den sie „Pa Salt“ nannten. Auch über ihre Herkunft war ihnen nichts bekannt, sie erfuhren nichts über ihre leiblichen Eltern – und wollten wohl auch nichts wissen. Nun aber hat jede einen Umschlag mit den Koordinaten ihres Geburtsorts und einigen rätselhaften Andeutungen erhalten und es bleibt den jungen Frauen selbst überlassen, diesen Anhaltspunkten nachzuspüren.

In diesem ersten Buch begleiten wir die älteste der Schwestern, Maia, auf der Suche nach ihren Wurzeln. Wir erleben das heutige moderne Rio de Janeiro und lassen uns entführen in das Rio vor beinahe einhundert Jahren, wo wir die Planung und den Bau der Christusstatue hautnah miterleben und treffen im damaligen Paris auf einige Künstler der 20er Jahre. Dabei fällt auf, wie genau die Autorin recherchiert hat und wie gekonnt sie historische Fakten mit dem Roman verknüpft. Der Schreibstil ist wunderbar zu lesen, flüssig, klar und sachlich, und driftet auch bei gefühlvollen Liebesszenen nicht ins schwülstige ab. Zudem gelingt es der Autorin sehr gut, die Charaktereigenschaften der einzelnen Protagonisten hervorzuheben und Orte und Begebenheiten bildhaft zu beschreiben. Der Schluss ist schön stimmig und weckt die Lust, auch die nächsten Bände zu lesen.

Fazit: Gelungener Auftakt der Serie mit interessanten Charakteren, genauen historischen Fakten und einer spannenden Familiengeschichte.

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Veröffentlicht am 26.11.2019

Familientragödie

Marie
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Chiara, die als Baby eine Zeitlang Marie genannt wurde, ist jetzt sechs Jahre alt und geht bereits zur Schule. Ihre Eltern sind geschieden. Chiara lebt mit ihrem 12jährigen Bruder Frido und ihrer 10jährigen ...

Chiara, die als Baby eine Zeitlang Marie genannt wurde, ist jetzt sechs Jahre alt und geht bereits zur Schule. Ihre Eltern sind geschieden. Chiara lebt mit ihrem 12jährigen Bruder Frido und ihrer 10jährigen Schwester Mira bei ihrer Mutter, die mit Beruf, Haushalt und Kinder, total überfordert ist. Veronika Kelber versucht deshalb gerne mal, ihre quälenden Erinnerungen und die Wirklichkeit mit Tabletten oder einem One-Night-Stand zu verdrängen. So musste Frido schon früh die Verantwortung für seine jüngeren Schwestern übernehmen, sie zur Schule begleiten, für ihr Essen sorgen und die Hausaufgaben überwachen. Als Frido eines Abends seiner kleinen Schwester Chiara eine Gutenacht-Geschichte von einem Baby namens Marie, das von einem Mann namens Hans gestohlen wurde, erzählt, eskalieren die Zustände. Veronika wird wieder an die Vergangenheit erinnert, die sie bisher totgeschwiegen hat und mit der sie nicht zurechtkommt …

Der Autor Steven Uhly wurde 1964 in Köln geboren, ist deutsch-bengalischer Abstammung und durch seinen Stiefvater auch in der spanischen Kultur verwurzelt. Er studierte Literatur und übersetzt Lyrik und Prosa aus dem Spanischen, Portugiesischen und Englischen. Er schrieb bereits einige Romane, u. A. „Glückskind“ (2012), von dem „Marie“ (2016) die Fortsetzung ist. Steven Uhly lebt mit seiner Familie in München.

Um die Zusammenhänge der Geschichte von Anfang an besser zu verstehen, wäre es von Vorteil, „Glückskind“ zuvor zu lesen. Zwar wird immer mal wieder auf die Geschehnisse der Vergangenheit Bezug genommen, doch bestimmte Zusammenhänge und Feinheiten erschließen sich dem Leser erst nach der Lektüre des Vorgängerbuches. Nur dann wird wirklich klar, warum Chiara damals als Baby Marie genannt wurde und wer Hans wirklich war.

Eine bedrückende, emotionsgeladene Geschichte präsentiert der Autor hier. Drei Kinder, die einer unbeschwerten Kindheit beraubt sind, die lügen und betrügen müssen um die Fehler ihrer Mutter zu verdecken, einer selbstsüchtigen Mutter, die nicht in der Lage ist ihr Leben ordentlich in die Hand zu nehmen. Sie stellen keine Fragen, nehmen alles als gegeben hin und versuchen, nach außen hin den Schein zu wahren. Solche Zustände machen mich als Leser wütend und stimmen mich gleichzeitig traurig. Gerne hätte ich die Mutter ab und zu mal geschüttelt und den Kindern geholfen, wenn es denn möglich gewesen wäre.

Der Schreibstil von Steven Uhly gefällt mir sehr gut, klar, präzise und ausdrucksstark. Die Protagonisten berichten in kurzen Kapiteln abwechselnd aus eigener Sicht, so dass man ihre Emotionen intensiv erfassen und in ihre Gefühle eintauchen kann. Gelegentlich eingefügte nächtliche Träume vertiefen diese Eindrücke. Was mich allerdings gestört hat ist, dass die Kinder nicht kindgemäß reden und handeln. Wüsste man ihr Alter nicht, hätte man sie bestimmt zwei bis drei Jahre älter geschätzt. Die zehnjährige! Mira z.B. hat einen wesentlich älteren Freund, den sie vor der Schule küsst und mit dem sie bis Mitternacht eng umschlungen im Kino sitzt und ihn auch noch fragt, wann er sie seinen Eltern vorstellt. So handelt und redet doch kein 10jähriges Mädchen!

Der Schluss der Geschichte ist stimmig und lässt hoffen, dass die Kinder zukünftig die Liebe, den Halt und die Geborgenheit finden werden, die sie für ihr Leben brauchen.

Fazit: Eine Geschichte voller Emotionen, bedrückend und beklemmend, die ans Herz geht ohne rührselig zu sein.

Veröffentlicht am 21.11.2019

Zurück in Gilead …

Die Zeuginnen
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Fünfzehn Jahre sind vergangen, seit Desfred von einem Lieferwagen abgeholt wurde: in Freiheit, ins Gefängnis oder in den Tod? Noch immer besteht der totalitäre Überwachungsstaat Gilead, in dem Frauen noch ...

Fünfzehn Jahre sind vergangen, seit Desfred von einem Lieferwagen abgeholt wurde: in Freiheit, ins Gefängnis oder in den Tod? Noch immer besteht der totalitäre Überwachungsstaat Gilead, in dem Frauen noch immer unterdrückt und als „Gebärmaschinen“ missbraucht werden, um dem Regime Nachwuchs zu liefern. Drei sehr unterschiedliche Frauen legen nun Zeugnis ab, berichten über die Gräuel und riskieren ihr Leben, indem sie mit dem System abrechnen wollen und der Untergrundgruppe Mayday zuarbeiten …

Margaret Atwood, die am 18.11.2019 achtzig Jahre alt wurde, ist spätestens seit Erscheinen ihres Buches „Der Report der Magd“ 1985 weltweit bekannt für ihre Romane mit feministischen Themen. Für den Nachfolgeroman „Die Zeuginnen“ erhielt sie 2019 den renommierten Booker-Literaturpreis und ist mit 79 Jahren die älteste Preisträgerin in der 50jährigen Geschichte dieses Preises. Die kanadische Schriftstellerin lebt heute in Toronto.

Die Zeit der Abrechnung mit dem diktatorischen Regime in Gilead ist gekommen. Statt Desfred, die in „Der Report der Magd“ berichtet hatte, gibt es nun drei Ich-Erzählerinnen:

• Tante Lydia (60), eine einstige Peinigerin von Desfred, hat Kenntnisse über die Intrigen der Regierenden und zeichnet penibel und scharfsinnig die Fehler der Machthaber auf. Sie bringt sich damit selbst in Lebensgefahr.
• Agnes (20), die in der Familie eines Kommandanten aufgewachsen ist, lässt sich zur ‚Tante‘ ausbilden um der drohenden Verheiratung zu entgehen und nennt sich nun Jemima. Sie kennt nur dieses Regime.
• Daisy (16), die bis zur Ermordung ihrer vermeintlichen Eltern in Kanada lebt und bereits als Baby aus Gilead heraus geschmuggelt wurde, wird als „Kleine Nicole“ vom Regime gesucht und soll nach Gilead zurückgeführt werden. Sie kommt heimlich zurück.

Die Geschichten dieser drei unterschiedlichen Frauen, ihre Schicksale und ihre Erfahrungen, hat die Autorin sehr gekonnt miteinander verwoben. Dabei hat jede ihren besonderen, individuellen Erzählstil, was die Berichte einzigartig und glaubwürdig macht. Durch den Wechsel der Perspektiven und Handlungsorte entsteht eine Dramaturgie, die den Leser fesselt und die Spannung hoch hält.

Da die Autorin das jetzt vorliegende Buch über dreißig Jahre nach Erscheinen von „Der Report der Magd“ geschrieben hat wäre es m. E. ratsam, zuvor den Report (noch einmal) zu lesen, um sich über Gilead und sein Regime einen besseren Eindruck zu verschaffen. Dann steht einem spannenden Lesegenuss nichts mehr im Wege.

Fazit: Ein außergewöhnlicher Roman über ein fiktives Land, in dem Frauen unterdrückt und zu Gehorsam gezwungen werden. Macht nachdenklich und lässt hoffen, dass solche Verhältnisse bei uns nie eintreten werden.

Veröffentlicht am 19.11.2019

Düster und beklemmend …

Der Report der Magd
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Nach einer atomaren Katastrophe herrscht in Teilen Nordamerikas ein totalitäres Regime. Religiöse Fanatiker gründeten den Staat Gilead, in dem die Männer alle Macht haben und Frauen nur noch zur Arterhaltung ...

Nach einer atomaren Katastrophe herrscht in Teilen Nordamerikas ein totalitäres Regime. Religiöse Fanatiker gründeten den Staat Gilead, in dem die Männer alle Macht haben und Frauen nur noch zur Arterhaltung dienen. Dort lebt auch Desfred, eine junge Frau die als gebärfähig eingestuft und einem Kommandanten als „Magd“ zugeteilt wurde, dessen Ehefrau sich als unfruchtbar erwiesen hat. Vor der Katastrophe war sie in einer Bibliothek beschäftigt, hatte Mann und Kind, jetzt ist sie Zweitfrau und einzig dazu da, dem Ehepaar ein Kind zu gebären – gelingt ihr das nicht, droht die Abschiebung in entfernte Kolonien zur Giftmüllentsorgung …

Margaret Atwood, geboren 1939 in Ottawa, ist eine kanadische Schriftstellerin, die besonders durch ihre Romane und Kurzgeschichten bekannt wurde. Sie gilt heute als eine der renommiertesten Autorinnen im englischsprachigen Raum. „Der Report der Magd“ (The Handmaid’s Tale) erschien erstmals 1985, wurde in mehr als dreißig Sprachen übersetzt und 1989 von Volker Schlöndorff unter dem Titel „Die Geschichte der Dienerin“ verfilmt. Margaret Atwood war mit dem kanadischen Ornithologen, Schriftsteller und Naturschützer Graeme Gibson bis zu seinem Tod im September 2019 verheiratet und hat eine Tochter, die 1976 geboren wurde. Heute lebt sie in Toronto.

Das vorherrschende Thema in „Der Report der Magd“ ist das Leben von Frauen in einem diktatorischen, von Männern beherrschten und regierten Staat. Anhand von Tonbandaufzeichnungen, die etwa 200 Jahre später ausgegraben, analysiert und der „Magd Desfred“ zugeordnet wurden, lernen wir den Alltag der Bewohner von Gilead kennen. Wir erfahren von ihr wie es ist, als Frau in einem Staat mit totaler Überwachung zu leben. Sie erzählt von brutaler Unterdrückung, von Missbrauch, von grausamer Folter und von Ängsten, aus denen es keinen Ausweg zu geben scheint. Dazwischen erinnert sie sich immer wieder an vergangene schönere Zeiten, an Ehemann Luke und an ihre kleine Tochter, und hofft, dass beide noch am Leben sind.

Ein bedrückendes Szenario, das die Autorin hier serviert, zumal die Wirklichkeit gar nicht so weit entfernt ist. Es gibt heute noch (oder wieder) genügend Länder, in denen religiöse Fundamentalisten herrschen, wo Frauen unterdrückt werden und zu absolutem Gehorsam gezwungen sind. Der Schreibstil ist dabei ganz den Gegebenheiten angepasst und lässt uns nachdenken. Wie würde man sich verhalten, wenn bei uns Anarchie herrschen würde? Gegen Ende der Geschichte regt sich zwar Widerstand, doch eine Antwort gibt es nicht.

Fazit: Eine Geschichte, die dem Leser noch lange im Gedächtnis bleibt und hoffen lässt, dass solche Verhältnisse bei uns nie eintreten werden.