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Luthien_Tinuviel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2020

Fesselnd, überzeugend...

Der Kruzifix-Killer (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 1)
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Der Kruzifixkiller hat mich vor allem durch seine Verschachteltheit überzeugt.

Zum Inhalt brauche ich eigentlich gar nicht mehr sagen, als das, das auf dem Klappentext steht.

Meine Meinung:

Der Schreibstil ...

Der Kruzifixkiller hat mich vor allem durch seine Verschachteltheit überzeugt.

Zum Inhalt brauche ich eigentlich gar nicht mehr sagen, als das, das auf dem Klappentext steht.

Meine Meinung:

Der Schreibstil und auch die Handlung fesseln direkt. Ich mag, dass durch Protagonist Robert Hunter die psychologische Ebene der Verbrechen auch beleuchtet wird. Das Ganze erhält so einen psychologischen Thrill. Auch der diabolische Täter mit seiner teils sehr brutalen Vorgehensweise sorgt für zusätzlichen Nervenkitzel.

Fazit: Fesselnder Nervenkitzel für Fans von psychologisch angehauchten Ermittlungen.

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Veröffentlicht am 04.01.2020

Fesselnde Erzählperspektive

Nussschale
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"Nussschale" von Ian McEwan ist von der Erzählung her ein klassisches Drama. Ich habe irgendwo gelesen, dass es mit Hamlet verglichen wurde und auf seine Art finde ich diesen Vergleich ganz passen.

Worum ...

"Nussschale" von Ian McEwan ist von der Erzählung her ein klassisches Drama. Ich habe irgendwo gelesen, dass es mit Hamlet verglichen wurde und auf seine Art finde ich diesen Vergleich ganz passen.

Worum geht es?

Kurz gesagt. Es geht um ein klassisches Familiendrama: Ehefrau, Ehemann, Geliebter. Drama, Trennung, Tränen, Mord... alles, was dazu gehört.

Meine Meinung:

Von der Handlung her ist Nussschale meiner Ansicht nach nichts Besonderes. Eine zerrüttete Ehe mit Geliebtem und Streit zwischen den Eheleuten. Was mich jedoch fasziniert hat, ist die Erzählperspektive. Das ist kein Spoiler, schließlich merkt man es ab Seite 1: Die Geschichte wird aus Sicht des ungeborenen Fötus im Bauch der Frau erzählt.

Wie der Penis des Liebhabers ungemocht neben dem Kopf des Kindes in den Gebärmutterhals eindringt, wie der Alkohol, den die Mutter trinkt, über die Nabelschnur mit dem Kind geteilt wird.... auf den ersten Blick seltsam, fast surreal aus Sicht des Kindes zu lesen, auf den zweiten Blick jedoch auch eine spannende Perspektive und Meinung... einfach mal was Anderes!

Dazu werden immer wieder philosophische Gedanken eingestreut (ob ein Kind in diesem Stadium bereits so denken kann und solch intellektuelle Wörter und Dinge kennt, sei mal dahingestellt)... durch die Perspektive ein wirklich einzigartiges Werk.

Das Hörbuch:

Die phasenweise beinahe schon andächtige Atmosphäre des Kindes im Mutterbauch wird durch die Leseart des Sprechers Wanja Mues noch unterstrichen. Er hat eine sehr angenehme Stimme und verleiht der Erzählung in angemessener Erzählgeschwindigkeit mit Setzung von Pausen genau an den richtigen Stellen Leben.

Fazit:

Anfangs war ich durch die Erzählperspektive etwas befremdet, doch durch den Hauch von philosophischen Denkanstößen hat mich diese fasziniert und in ihren Bann gezogen. Ein besonderes Werk!

4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 26.11.2019

Mimosen, eitle Hennen und die eine oder andere Verwirrung

Emma
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Mit "Emma" von Jane Austen habe ich mich zu Beginn eher schwer getan, da die Charaktere sehr eigen sind:

Mr. Woodhouse, der mimosenhaft bei jedem noch so kleinen Regentropfen das schiere Grausen bekommt ...

Mit "Emma" von Jane Austen habe ich mich zu Beginn eher schwer getan, da die Charaktere sehr eigen sind:

Mr. Woodhouse, der mimosenhaft bei jedem noch so kleinen Regentropfen das schiere Grausen bekommt und es gar nicht vertragen hat, dass die Gouvernante und seine ältere Tochter beide geheiratet haben.

Miss Bates, das ewige Plappermaul, das immer den neusten Klatsch und tratsch verbreitet.

Miss Hawkins, die eitle Dame, für die nichts über ihre tolle Verwandtschaft in Maple Grove geht

und natürlich:

Emma Woodhouse, die Protagonistin, die so viel klüger ist als alle um sie herum und zu wissen scheint, welcher ihrer treuen Mitbürger wen zu heiraten bestimmt ist.

Emma versucht mit mehr oder minderem Erfolg, ihre Freunde und Bekannten unter die Haube zu bringen. Ihr eigener Entschluss, niemals zu heiraten, kommt mit der Zeit allerdings gehörig ins Wanken.

Meine Meinung:



Emma ist Kritik an der Gesellschaft des 19. Jahrhunderts in England auf dem Land pár excellence. Wenn man sich an den kleinkarierten Erzählstil Jane Austens mit dem einen oder anderen seitenlangen Erguss eines Charakters über die Gefahren leichten Nieselregens gewöhnt hat, macht es gerade zu Freude, die karikativ-überzeichneten Charaktere des Werkes in ihrem Alltag zu begleiten. Es ist faszinierend, wie sich die Personen über- aus unserer Perspektive- Nichtigkeiten auslassen und alles zu dramatisieren scheinen.

Fazit:



Wenn man einmal in die Geschichte hineingefunden hat, ist dies ein sehr gesellschaftskritischer Klassiker, in dem man den einen oder anderen persönlichen Bekannten heutzutage vielleicht sogar wiedererkennt.

Veröffentlicht am 19.11.2019

Gelungene Welt und Charaktere, wenn auch etwas repetitiv.

Stadt der Finsternis - Tödliches Bündnis
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Das ist jetzt schon Buch 7 (inklusive eines Spin-Offs) der Reihe um Kate Daniels, das ich am Stück gelesen habe, und, wie mir eigentlich schon nach drei Teilen aufgefallen ist: Langsam reicht es mir, ich ...

Das ist jetzt schon Buch 7 (inklusive eines Spin-Offs) der Reihe um Kate Daniels, das ich am Stück gelesen habe, und, wie mir eigentlich schon nach drei Teilen aufgefallen ist: Langsam reicht es mir, ich brauche eine Pause.

Bei Teil 1-3 hatte ich noch ein bisschen an der Welt zu knabbern, ich musste sie erst einmal verstehen. Es ist eine Welt wie unsere, doch ist aus irgendeinem Grund Magie ausgebrochen, Teile der Menschheit haben sich in Tierwandler verwandelt, Teile haben magische Fähigkeiten und manche, ja manche sind einfach normal.

Ilona Andrews Welt, wenn man sie dann mal verstanden hat, überzeugt auf ganzer Linie und auch Kate und Curran und all die anderen Charaktere wachsen einem sehr ans Herz. Man fiebert mit ihnen mit und lernt sie hautnah kennen.

Der Schreibstil hat genau die richtige Mischung zwischen Ernst und Humor, genau die richtige Portion Action.

Aber was stört mich dann jetzt eigentlich daran? Kurz gesagt, irgendwie habe ich so langsam das Gefühl, der Plot wiederholt sich, wenn auch in leicht abgewandelter Form, immer wieder (Anmerkung: In diesem Teil ist endlich mal etwas mehr Variation, weil wir Atlanta mal verlassen, aber das Konzept ist an sich dennoch ähnlich).

Etwas bedroht die Welt bzw. Atlanta und Kate macht sich auf, die Welt zu retten, während die anderen Charaktere alles dafür tun, sie zu unterstützen.

Und das in jedem Teil von Neuem...

Fazit: Wirklich gelungener Schreibstil und gelungenes Konzept, wenn auch teilweise sehr repetitiv. Die Reihe ist empfehlenswert, sollte jedoch mit Pausen zwischen den einzelnen Werken gelesen werden.

Veröffentlicht am 30.03.2019

Neues, fantastisches Abenteuer aus Zamonien

Der Bücherdrache
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"In bösen, dunklen, kalten Tümpeln
Wo alte Bücher Orm gebären
Die tief in toten Sümpfen dümpeln
Und Bücherwürmer sich vermehren
Wo alle Fragen Antwort finden
Doch niemand seine Frage kennt
Dort soll sich ...

"In bösen, dunklen, kalten Tümpeln
Wo alte Bücher Orm gebären
Die tief in toten Sümpfen dümpeln
Und Bücherwürmer sich vermehren
Wo alle Fragen Antwort finden
Doch niemand seine Frage kennt
Dort soll sich jeder Dämon winden
Den man den Bücherdrachen nennt."


Mit "Der Bücherdrache" ist Walter Moers nach dem, meiner Meinung nach, im Vergleich schwächeren Märchen "Prinzessin Insomnia" und "Weihnachten auf der Lindwurmfeste" wieder ein wundervolles zamonisches Abenteuer gelungen.

Inhalt:


Der Buchling Hildegunst 2 erzählt von seiner erfahrungsreichen Begegnung mit dem Bücherdrachen Nathaviel im Ormsumpf in den Katakomben von Buchhaim.

Meine Meinung:



Vorab die Fakten:
Verlag: Penguin
Seiten: ca. 192 Seiten (Hardcover, davon ca. 165 Seiten Geschichte, im Anhang noch eine Leseprobe des nächsten Zamonienabenteuers)


Das hat mir gefallen:


Walter Moers wäre nicht Walter Moers, wenn ihm nicht wieder viele fantastische Ideen eingefallen wären, die er in seine Geschichte eingebaut hat. Ein Bücherdrache war für mich als Leseratte natürlich sofort faszinierend und auch die Geschichte hat mich nicht enttäuscht. Wiederum ist es nicht die typische, reißerisch fest an sich fesselnde Erzählung. Das braucht es aber auch nicht, um ein gelungenes Leseabenteuer zu verschaffen. Moers schafft es einfach, durch seine Sprachbilder zu faszinieren. Die Ormsümpfe erwachen durch seine Erzählungen und nicht zuletzt durch die tollen Zeichnungen zum Leben. Die Geschichte des Bücherdrachen ist eindrücklich, stellenweise spannend, lädt aber auch zum Nachdenken und Philosophieren ein. Das Werk ist für den Preis vielleicht etwas kurz, aber für die Handlung dennoch definitiv ausreichend lang, zum Glück nicht so ausgetreten wie Prinzessin Insomnia.

Braucht man Vorkenntnisse?


Lang, lang ist es her, dass ich "Die Stadt" sowie "Das Labyrinth der träumenden Bücher" gelesen, bzw. gehört habe. Hat das meinem Lesevergnügen geschadet? Etwas. Die Geschichte ist im Wesentlichen ein unabhängiges Abenteuer. Dennoch sollte man eines der beiden Werke vorher gelesen haben, da Zamonien und die Titelfiguren nicht noch einmal erklärt werden (außer Nathaviel) und man sie, ihre Person und Eigenheiten andernfalls gar nicht kennenlernt. Ich habe mich zum Glück noch an die wesentlichen Personalien und Fakten zu Zamonien erinnert, deswegen hatte ich keine Probleme. Mehr Freude hat man jedoch definitiv, wenn man schon mitten in Zamonien steckt.

Altersempfehlung:


"Der Bücherdrache" ist wirklich ein Werk für alle Altersstufen. Ich würde es Erwachsenen, Jugendlichen wie auch Kindern ab ca. 10 Jahren (je nach Kind sogar schon ab 8 Jahren) empfehlen.

Fazit:


Wer "Prinzessin Insomnia" nicht mochte, wird hier vielleicht wieder etwas nach seinem Geschmack finden. Tolle Geschichte, tolle Zeichnungen, Hardcover wie immer bei Moers sehr zu empfehlen (evtl. etwas hochpreisig bei der Länge des Werkes, andererseits normal für ein Hardcover).