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Veröffentlicht am 11.12.2021

Leider nicht meins

Was wir in uns sehen - Burlington University
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Chastity und Dylan studieren zusammen an der Burlington University und sind eigentlich beste Freunde. Doch Chastity weiß schon lange, dass sie mehr für Dylan empfindet. Er ist allerdings nicht für eine ...

Chastity und Dylan studieren zusammen an der Burlington University und sind eigentlich beste Freunde. Doch Chastity weiß schon lange, dass sie mehr für Dylan empfindet. Er ist allerdings nicht für eine Beziehung zu haben..

Chastity habe ich zu Beginn als einen sehr interessanten Charakter wahrgenommen. Sie ist aus einer Sekte ausgebrochen und studiert nun an der Burlington University. Verständlicherweise wirkt sie aufgrund ihrer Kindheit an manchen Stellen sehr unerfahren, dennoch lässt sich die eher ruhige und zurückhaltende Studentin von nichts abhalten und kämpft für ihren Traum. Allerdings muss ich auch sagen, dass mich ihr Verhalten nach und nach immer mehr genervt hat, denn sie wirkt teilweise sehr naiv und kindisch - gerade in Bezug auf Dylan.
Dylan lernt man anfangs als den typischen Bad Boy kennen, der von Bett zu Bett hüpft und es mit keiner Frau lange aushält. Und doch gibt es da noch den anderen Dylan: nämlich der, der mit Chastity befreundet ist, alles für seine Familie und deren Farm tun würde und mit einem Ereignis aus seiner Vergangenheit zu kämpfen hat. Dylan spielt Geige, studiert ebenfalls an der Burlington und weiß noch nicht wirklich, was er mit seinem Leben anstellen möchte. Gerade in dieser Hinsicht fühlt er sich oftmals von seinem Bruder Griffin unter Druck gesetzt und wirkt sehr rastlos. Im Verlauf der Geschichte zeigt Dylan aber immer mehr seine charmante, mitfühlende und unterstützende Art.
Normalerweise bin ich ein riesen Fan von Friends to Lovers-Geschichten, aber die Beziehung von Chastity und Dylan konnte mich einfach nicht überzeugen. Für mich war hier leider überhaupt kein Kribbeln oder gar Gefühle spürbar. Viel mehr beruhte die gesamte Beziehung eher auf der körperlichen Ebene.

Neben Chastity und Dylan konnte man noch einige andere Charaktere kennenlernen. Vor allem Rickie, Dylans Mitbewohner und Freund, hat die Geschichte immer wieder mit seinen Sprüchen und Lebensweisen sowie der lockeren Art aufgelockert. Aber auch Ellie, Chastitys neue Freundin, war irgendwie ein erfrischender, wenn auch etwas schräger Charakter. Zudem hat man einen guten Einblick in die Verhältnisse auf den Farmen von Chastitys und Dylans Familien bekommen.

Sarina Bowens Romane sind für mich immer ein richtiges Überraschungsei, denn manche von ihnen mag ich total und andere wiederum überhaupt nicht. Deshalb war ich total gespannt, wie mir Was wir in uns sehen gefallen wird, welches den Auftakt einer Spinn Off-Reihe zur True North-Reihe darstellt. Obwohl ich die True North-Reihe nicht gelesen habe, ist mir der Einstieg sehr leicht gefallen und ich habe mich eigentlich recht schnell mit den ganzen Charakteren zurecht gefunden. Der Schreibstil von Sarina Bowen war wieder locker leicht und lässt sich sehr angenehm lesen. Dabei wird die Geschichte sowohl aus Chastitys und Dylans Sicht erzählt, was ich an den Büchern von Sarina Bowen immer sehr gerne mag. Leider muss ich aber auch zugeben, dass sich die Geschichte teilweise total gezogen hat und ich die ein oder andere Pause einlegen musste, weil mich der Verlauf der Geschichte einfach überhaupt nicht in den Bann ziehen konnte. So wurden viele Geschehnisse eher oberflächlich gehalten und wie oben schon angemerkt, drehte sich vieles um die körperliche Beziehung der Charaktere. So kamen die Gefühle leider überhaupt nicht bei mir an. Gegen Ende gab es dann noch einmal sehr viel Drama, wobei dies meiner Meinung nach auch eher aufgesetzt wirkte.
Pluspunkte sammelte das Buch hingegen durch das Setting, denn dieses hat mir total gut gefallen. Zum einen spielt die Geschichte an der Burlington University, aber zum anderen auch auf der Farmen von den Shipleys sowie von Leah und Isaac in Vermont. Vor allem das Setting auf der Farm mochte ich total gerne, denn so ein Setting hatte ich noch nicht oft in Büchern.

Das Cover des Buches gefällt mir durch die gedeckte Farbwahl und den ausgewählten Elementen eigentlich ganz gut.

Leider entsprach der Auftakt der Burlington University-Reihe überhaupt nicht meinem Geschmack, was vor allem an den beiden Charakteren lag. Dennoch werde ich die Reihe wahrscheinlich weiter verfolgen, da mir das Setting an der Burlington University und der Farm der Shipleys recht gut gefallen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.12.2021

Blieb leider hinter meinen Erwartungen zurück

Glass Castle Prince
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Edward ist der zukünftige König von Norland und weiß ganz genau, dass er sich nichts zu Schulden kommen darf. Doch dann trifft er auf Charlotte Everly, die sich von seinem Titel nicht abschrecken lässt ...

Edward ist der zukünftige König von Norland und weiß ganz genau, dass er sich nichts zu Schulden kommen darf. Doch dann trifft er auf Charlotte Everly, die sich von seinem Titel nicht abschrecken lässt und seine Welt damit gefährlich ins Wanken bringt..

Charlotte Everly ist in der Nähe der Sommerresidenz der Königsfamilie von Norland aufgewachsen und kehrt nun dorthin zurück, um sich nicht nur eine Auszeit zu nehmen, sondern auch um sich über ihr Studium klar zu werden. Leider muss ich sagen, dass es mir extrem schwer fiel, mit Charlotte warm zu werden. Auf der einen Seite wirkte sie sehr schlagfertig, humorvoll und selbstbewusst, aber auf der anderen Seite wirkte sie in vielerlei Hinsicht auch total unsicher. Ich konnte sie daher oftmals nicht so ganz einschätzen und war immer wieder überrascht, welche Seite nun zum Vorschein kommt.
Mit Edward, dem Prinzen von Norland, ging es mir leider ähnlich. Er wirkte vor allem zu Beginn sehr distanziert und kühl, sodass ich oftmals das Gefühl hatte, dass er eher ein Nebencharakter als der Love Interest von Charlotte ist. Nach und nach hat er nicht nur gegenüber Charlotte einen massiven Beschützerinstinkt aufgebaut, sondern auch immer wieder seine humorvolle Seite gezeigt und sich mehr geöffnet. So konnte man immer mehr erahnen, welcher riesige Druck als zukünftiger König auf seinen Schultern lastet.
Aber nicht nur mit den beiden Charakteren bin ich nicht so wirklich warm geworden, sondern auch mit deren Beziehung untereinander. Für mich war dahingehend leider überhaupt Kribbeln spürbar und meiner Meinung nach ging die Entwicklung ab einem gewissen Punkt einfach viel zu schnell.

Allerdings war das, was ich fühlte, wenn ich mit Edward zusammen war, keineswegs Schwäche, sondern eine Art von Stärke, die mir völlig neu war. Eine Gewissheit, so als hätte ich immer genau gewusst, was ich wollte und nie auch nur den leisesten Zweifel an der Richtigkeit meiner Entscheidungen gehegt. (Seite 129)

Neben Charlotte und Edward gibt es auch noch den ein oder anderen Nebencharakter. Vor allem Edwards Freunde waren mir unglaublich sympathisch, denn sie haben die Geschichte nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten mit ihren Aktionen und Sprüchen immer wieder aufgelockert. Dabei hat man auch gemerkt, dass sie sich sehr um das Wohlergehen von Edward sorgen. Charlottes beste Freundin Anne konnte ich hingegen nicht so wirklich einschätzen, obwohl sie eigentlich immer für Charlotte da war. Ebenfalls konnte man die Eltern der beiden kennenlernen. Während Charlottes Eltern total herzlich und fürsorglich wirkten, war das Königspaar eher distanziert. Allerdings hat es mir hierbei gefallen, dass es im Königshaus nicht die sonst so typischen Intrigen gab.

Obwohl sich der Schreibstil von Nicole Williams eigentlich recht angenehm lesen lässt, ist mir der Einstieg in die Geschichte doch relativ schwer gefallen. Gefühlt ist die Geschichte erstmal nur so vor sich hingeplätschert und ich habe schnell gemerkt, dass ich anhand des Klappentextes eine ganz andere Erwartungshaltung hatte. So hat mir die Richtung, in welche sich die Geschichte entwickelt hat, leider überhaupt nicht zugesagt und ich habe mich erstmal etwas durch die Geschichte gequält. Zudem wurde die gesamte Geschichte nur aus Charlottes Sicht erzählt, wovon ich nicht wirklich ein Fan bin. So hatte man zwar einen guten Einblick in Charlottes Gedankenwelt, aber Edward blieb noch blasser als ohnehin schon.
Als dann die Beziehung zwischen Charlotte und Edward etwas mehr Fahrt aufgenommen hat, wurde es nicht nur zunehmend spannender, sondern die Geschichte konnte mich auch immer mehr in den Bann ziehen. Allerdings muss ich auch sagen, dass der Funke einfach nicht so richtig überspringen wollte. Dies lag vor allem auch daran, dass die Geschehnisse und Dramen doch ziemlich schnell abgehandelt wurden und auch andere Themen, für die es teilweise sogar eine Triggerwarnung gab, nur oberflächlich behandelt wurden. Hier hätte man meiner Meinung nach noch einiges mehr rausholen können. Enttäuscht war ich so auch von dem Ende, denn dieses wirkte äußerst abgehackt und hätte definitiv noch das ein oder andere Kapitel mehr vertragen können.
Das Cover entspricht nicht so ganz meinem Geschmack, obwohl ich die Details mit den Glasscherben wirklich gelungen finde.

Alles in allem ist Glass Castle Prince von Nicole Williams leider total hinter meinen Erwartungen zurück geblieben und ich habe mich nicht nur mit den Charakteren an sich total schwer getan, sondern auch mit dem Ablauf der Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2020

Potential verschenkt

Zweimal im Leben
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Catherine und Lucian waren früher ein Paar und doch hat Catherine Lucian scheinbar grundlos verlassen und einen anderen Mann geheiratet. 15 Jahre später treffen die beiden wieder aufeinander. Wird Lucian ...

Catherine und Lucian waren früher ein Paar und doch hat Catherine Lucian scheinbar grundlos verlassen und einen anderen Mann geheiratet. 15 Jahre später treffen die beiden wieder aufeinander. Wird Lucian nun endlich den Grund für die Trennung erfahren?

Catherine hat früher Journalismus studiert und für die Unizeitung gearbeitet. Nachdem sie geheiratet hat und zwei Kinder bekommen hat, hat sie diesen Traum allerdings an den Nagel gehängt, um sich voll und ganz auf die Familie konzentrieren zu können. Einige Jahre später ist Catherine zum Pflegefall geworden, denn sie fühlt sich in ihrem eigenen Körper gefangen und spricht nicht mehr. Leider bin ich mit Catherine überhaupt nicht warm geworden. Sie hat zwar einen sehr freundlichen Charakter, hat aber auf mich die meiste Zeit sehr zurückhaltend und unnahbar gewirkt. Deshalb konnte ich auch so einige Handlungen nicht nachvollziehen, denn oftmals hat sie auch gegen ihre eigenen Prinzipien verstoßen.
Auch mit Lucian hatte ich so meine Probleme. Am Anfang habe ich ihn für einen reichen Schnössel gehalten, der gerne Partys feiert. Nach und nach hat sich aber der Grund für diese ausschweifenden Partys gezeigt, denn im Grunde genommen versucht Lucian nur seine Vergangenheit, die durch zerrüttete Familienverhältnisse und viel Schmerz gekennzeichnet ist, zu vergessen. Hin und wieder zeigt sich trotzdem seine intelligente, charmante und selbstbewusste Art.
Leider muss ich sagen, dass für mich einfach nicht erkennbar war, was die beiden Charaktere aneinander finden. Zwar war phasenweise eine gewisse Vertrautheit zu spüren, aber so richtig nachvollziehen konnte ich die Gefühle nicht. Das liegt wohl vor allem daran, dass ich keinerlei Bindung zu den beiden aufbauen konnte..

"Ich verstehe jetzt wieder, warum es so unerträglich war, ohne sie zu sen. Wir erkennen uns gegenseitig. Wir erkennen uns so, wie es niemand anderem gelingt." (Seite 129)

Nebencharaktere gibt es in diesem Buch einige und teilweise standen diese mehr im Vordergrund als die eigentlichen Charaktere. Zum einen hat man Catherines Ehemann Sam und die beiden Kinder Daisy und Joe kennengelernt, die mir eigentlich recht sympathisch waren. Zum anderen hat Lucians Freundeskreis, bestehend aus Harry, Jack, Rachel und Alexa sowie teilweise deren Partner(innen), eine große Rolle gespielt. Ich muss sagen, dass mir die Charaktere von Anfang an eher unsympathisch waren und ich weder die Charaktere noch die Beziehungen untereinander so richtig einschätzen konnte. Einzig und allein Ling, die Ehefrau von Harry, mochte ich gerne, denn sie war ganz anders als der Rest der Truppe.

Ehrlich gesagt ist mir der Einstieg in das Buch sehr schwer gefallen, denn die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, die den Lesefluss am Anfang etwas gestört haben. Zum einen gibt es immer wieder kleine Kapitel im Jetzt, die aus Catherines Sicht erzählt werden. Zum anderen gibt es Rückblicke in die Zeit vor 15 Jahren, die von Catherine wie eine Erzählung an Lucian beschrieben werden, und Rückblicke in die Zeit vor 4 Monaten, die abwechselnd aus Catherines und Lucians Sicht erzählt werden. Vor allem zu Beginn haben mir diese ständigen Wechsel Probleme bereitet, denn man bekam zwar viele Einblicke in die Vergangenheit und konnte sich die Beziehung auch besser vorstellen, aber trotzdem ging die Geschichte nur schleppend voran und es herrschte von Anfang an eher deprimierende Stimmung. Dabei lies sich der Schreibstil von Clare Empson aber zu jeder Zeit angenehm lesen, denn er ist detailreich und von kurzen Sätzen und Kapiteln geprägt.
Nach und nach nahm die Geschichte immer mehr Fahrt auf, wobei der Fokus meist mehr auf den ganzen Beziehungen innerhalb des Freundeskreises anstatt auf der Beziehung von Catherine und Lucian lag. Dabei wurden zwar sehr viele (zum Teil auch sensible) Themen behandelt, aber eben meist nur oberflächlich. Vor allem aber konnte ich keinerlei Bindung zu den Charakteren aufbauen und auch die verschiedenen Emotionen kamen nicht bei mir an, obwohl diese eigentlich reichlich vorhanden waren. Gegen Ende wurde das Buch nochmal richtig spannend und die vielen Details aus den vorherigen Jahren haben plötzlich einen Sinn ergeben. Trotzdem ging mir das Ende viel zu schnell und ich war eher geschockt als emotional, als das Buch plötzlich mit einem letzten großen Knall endete.

Das Cover des Buches finde ich eigentlich recht schön und die Farbgestaltung passt zu der deprimierenden Stimmung, die die Geschichte ausstrahlt. Ansonsten sagt das Cover eher nichts über die Geschichte aus und ich weiß nicht, ob ich in der Buchhandlung danach gegriffen hätte.

Alles in allem ist Zweimal im Leben nicht die emotionale Liebesgeschichte, die ich erwartet habe. Zwar war die Geschichte phasenweise spannend, aber meiner Meinung nach hat die Autorin das Potential verschenkt. Leider kamen weder die Emotionen bei mir an noch wurde ich mit den Charakteren warm. Dafür gibt es von mir leider nur 2/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.11.2019

Leider eine Enttäuschung

Cinder & Ella
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Diese Rezension könnte Spoiler enthalten, da es sich um einen zweiten Band handelt!

Nachdem ich den ersten Band der Reihe Anfang des Jahres gelesen habe und dieser gleich zu einem meiner Jahreshighlights ...

Diese Rezension könnte Spoiler enthalten, da es sich um einen zweiten Band handelt!

Nachdem ich den ersten Band der Reihe Anfang des Jahres gelesen habe und dieser gleich zu einem meiner Jahreshighlights geworden ist, habe ich mich sehr gefreut, dass auch Band 2 in Deutschland erscheinen wird. Ich war sehr gespannt, was mich so erwartet, denn mit dem Ende von Band 1 war ich voll und ganz zufrieden.

Leider wurde meine Euphorie ziemlich schnell wieder gebremst, denn ich bin überhaupt nicht in die Geschichte rein gekommen. Das lag keinesfalls an Kelly Orams Schreibstil, denn dieser hat sich wieder wunderbar flüssig und angenehm lesen lassen. Viel mehr lag es an der gesamten Handlung, denn diese war zum Teil sehr langatmig und oftmals hat sich die Geschichte im Kreis gedreht. Was mich vor allem gestört hat, war, dass sich der Großteil des Buches um den Ruhm und die Folgen für die beiden sowie die zerütteten Familienverhältnisse gedreht hat und so meiner Meinung nach vieles sehr überzogen bzw. von weit hergeholt gewirkt hat. Zwar gab es hin und wieder Einblicke in die doch recht frische Beziehung der beiden, wo vor allem Ellas Selbstzweifel und Brians verständnisvolle Reaktion beleuchtet wurden, aber diese waren eher in der Unterzahl, was ich sehr schade fand, denn diese Szenen haben mir am besten gefallen und die Autorin hat definitiv gezeigt, dass sie gefühlvolle Szenen sehr gut schreiben kann.

Trotz allem hat mir gefallen, wie die Autorin immer wieder das Thema Body Positivy miteingebracht hat und so auch mich selbst immer wieder zum Nachdenken angeregt hat.

"Alles und jeder trägt in irgendeiner Weise Schönheit in sich." (Seite 360)

Ella lernt man im ersten Band als eine sympathische junge Frau kennen, die trotz des schweren Unfalls nie ihren Humor und ihre Schlagfertigkeit vergessen hat. Auch zu Beginn des zweiten Bandes mochte ich vor allem diese Eigenschaften an ihr. Trotzdem hat Ella auch immer wieder ihre verletzliche Seite gezeigt, die vor allem mit lauter Selbstzweifeln aufgrund ihres körperlichen Zustandes behaftet ist. Irgendwie war es am Anfang noch schön zu lesen, aber irgendwann ging es mir nur noch auf die Nerven. Vor allem kamen dann auch noch einige Handlungen dazu, die manchmal etwas undurchdacht waren und so gar nicht zu ihr und ihrer sonst so selbstbewussten Art gepasst haben. Außerdem hatte ich nach und nach das Gefühl, dass ihr der Rum etwas zu Kopf gestiegen ist und sie vieles als selbstverständlich hin nimmt, wodurch sie zum Teil sehr arrogant gewirkt hat.
Brian mochte ich im ersten Band ja auch total gerne und auch hier zeigt er wieder, dass er einfach ein toller Typ ist. Er ist sympathisch, mitfühlend und humorvoll. Außerdem bleibt er trotz seines Ruhms immer auf dem Boden und hat den ersten Schritt in eine neue berufliche Laufbahn mit erwachseneren Rollen gemacht. Allerdings muss ich auch zugeben, dass mir Brian neben Ella doch etwas blass geblieben ist und ich es etwas ungläubig fand, dass sich der einstige Frauenheld so sehr zurückhalten kann und manchmal war er mir etwas zu einnehmend.
Die beiden im Zusammenspiel haben wieder sehr vertraut auf mich gewirkt und man hat zumindest zeitweise gemerkt, dass wirklich tiefe Gefühle zwischen den beiden herrschen. Vor allem hat es mir gefallen, dass die beiden sich immer gegenseitig unterstützen und dabei ihren humorvollen Umgangston nie verlieren.

"Mein Herz hing schon so lange an Ella, dass ich mir sicher gewesen war, zu wissen, was Liebe bedeutete, aber das hier ... das war so viel mehr, als ich mir je hätte erträumen können." (Seite 243)

Auch mit einigen Nebencharaktere gab es ein Wiedersehen. Vor allem die Juliette, Vivian und Rob mochte ich wieder sehr gerne, aber auch Anastasia war mir sympathischer als noch in Band 1. Ellas und Brians Väter mochte ich hingegen gar nicht - wobei sich zumindest einer der beiden noch zum positiven entwickelt hat. Neu kennengelernt hat man hingegen Brians Mutter, die zwar zum Teil etwas anstrengend, aber doch liebevoll und sympathisch war.

Das Cover des Buches ist einfach wieder wunderschön und ich finde es toll, dass das Design von Band 1 übernommen wurde. Durch die helle Farbgestaltung finde ich es sogar noch schöner als das türkisgrüne Cover des ersten Bandes.

Leider muss ich zugeben, dass der zweite Band für mich eine ziemliche Enttäuschung war. Mir wurde der Fokus viel zu sehr auf den Ruhm gelegt, wodurch die Handlung meiner Meinung nach zum Teil sehr überzogen wirkte. Auch mit den beiden Charakteren, die ich in Band 1 so gerne mochte, hatte ich so meine Probleme. Deshalb bekommt die Fortsetzung von mir nur 2/5 Sterne.

Veröffentlicht am 23.07.2019

Ungewöhnlich, aber auch sehr enttäuschend

Es muss ja nicht perfekt sein
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Esther glaubt fest daran, dass ihre Familie verflucht ist und jeder eine Angst hat. Doch nur sie weiß nicht, was ihre größte Angst sein könnte, weswegen sie alle Dinge, die in Frage kommen könnten, auf ...

Esther glaubt fest daran, dass ihre Familie verflucht ist und jeder eine Angst hat. Doch nur sie weiß nicht, was ihre größte Angst sein könnte, weswegen sie alle Dinge, die in Frage kommen könnten, auf einer Liste festhält. Als ausgerechnet Jonah Smallwood die Liste in die Finger bekommt, ahnt Esther böses. Doch anders als Esther denkt, hilft Jonah ihr die Liste abzuarbeiten und sich ihren Ängsten zu stellen.

Esther Solar ist ein eher ungewöhnliches Mädchen. Sie verkleidet sich jeden Tag und verkauft heimlich Backwaren in der Schule, um etwas Geld dazu zu verdienen. Leider bin ich mit Esther nicht so ganz warm geworden. Zwar konnte ich nachvollziehen, warum sie sich so um ihre Familie sorgt, aber das war es dann auch schon. Ansonsten habe ich Esther eher als nervigen Charakter empfunden, mit dem ich mich nie so ganz identifizieren konnte.
Jonah Smallwood war mir im ersten Moment sehr unsympathisch. Doch nach und nach konnte er mich immer mehr von sich überzeugen, denn im Grunde ist er ein liebevoller Charakter, der sich um seine Liebsten sorgt und alles für sie tun würde. Dabei fällt er vor allem durch seine kreative Art und seinen Charme auf. Außerdem hat es mir gefallen, dass er auch immer mal wieder seine verletzliche Seite gezeigt hat.
Die Beziehung der beiden hat sich sehr langsam und in einem authentischen Tempo entwickelt. Leider muss ich aber zugeben, dass ich mit beiden Charakteren nicht so ganz warm geworden bin und deshalb auch nicht so ganz nachvollziehen konnte, was die beiden aneinander finden.

Als Nebencharaktere wirken hauptsächlich Esthers Familie sowie ihre beste Freundin Hephzibah mit. Vor allem in Esthers Familie hat jeder mit seinen Ängsten und Problemen zu kämpfen, was allerdings alle für völlig normal ansehen und sich dementsprechend auch nicht darum kümmern. Auch Jonahs Familie lernt man kennen, wobei mir sein Vater richtig unsympathisch war.

Der Einstieg in das Buch ist mir leider sehr schwer gefallen, denn ich bin nicht wirklich mit dem Schreibstil von Krystal Sutherland warm geworden. Auf der einen Seite war er locker leicht und ließ sich angenehm lesen, aber es gab auch viele langatmige Stellen. Am meisten hat es mich allerdings gestört, dass das gesamte Buch aus der Erzählerperspektive geschrieben wurde, denn so kamen weder die Gefühle und Emotionen, die bei so einer Geschichte eigentlich im Spiel sein sollten, bei mir an, noch konnte ich mich gut in die Geschichte hineinversetzen. Außerdem hat die Nebengeschichte rund um Esthers Opa und eine bestimmte Person bei mir für Verwirrung gesorgt, sodass ich diese Kapitel meist nur überflogen habe. Auch das Ende ging mir leider etwas zu schnell und es blieben noch die ein oder andere Frage offen.

Trotzdem hat die Autorin es geschafft mit Angststörungen ein ernstes Thema in einem ungewöhnlichen Jugendroman zu verarbeiten - auch wenn mir einige Dinge etwas zu übertrieben dargestellt waren. Zwar hat mir der Umgang der Familie mit dem Thema über weite Strecken nicht wirklich zugesagt, aber gegen Ende hat sich das Ganze doch noch positiv entwickelt. Auch die Anmerkung der Autorin finde ich hier sehr gelungen.

"Da begriff sie, dass die Dunkelheit auch in einem Menschen leben und ihn von innen zerstören konnte." (Seite 171)

Das Cover des Buches finde ich wunderschön, denn es wirkt durch die Farbgestaltung sehr sommerlich. Außerdem hat es mir gefallen, dass die Gestaltung sich auch durch die einzelnen Kapitel gezogen hat.

Ich muss ehrlicherweise gestehen, dass ich mit hohen Erwartungen an das Buch herangegangen bin, weil mir Unsere verlorenen Herzen von Krystal Sutherland richtig gut gefallen hat. Deswegen bin ich umso enttäuschter, dass mich Es muss ja nicht perfekt sein fast überhaupt nicht in den Bann ziehen konnte, was vor allem an der Erzählperspektive und den Charakteren sowie deren Umgang untereinander lag. Dafür kann ich leider nur 2/5 Sterne geben.