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Veröffentlicht am 28.11.2019

Lebhaft und authentisch geschrieben

Biker Tales 1
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Biker Tales 1
von Sandra Binder, 240 Seiten, erschienen am 15.11.2019, im Edel Elements Verlag

Die ist meine erste Biker-Romance überhaupt und sie hat mir gut gefallen.

Um was es geht:
Bea erwischt ihren ...

Biker Tales 1
von Sandra Binder, 240 Seiten, erschienen am 15.11.2019, im Edel Elements Verlag

Die ist meine erste Biker-Romance überhaupt und sie hat mir gut gefallen.

Um was es geht:
Bea erwischt ihren Verlobten in flagranti mit einer anderen Frau im heimischen Bett. Nun steht sie vor den Trümmern ihres bisherigen Lebens; obendrein mit einem Schuldenberg, der sie von New York zurück ins Provinzkaff Wolfville, zu ihrer alkoholkranken Mutter, zwingt. Als wäre das nicht alles kompliziert genug, trifft sie auf ihre Jugendliebe Charlie, der alles an längst vergrabenen Emotionen an die Oberfläche holt und diese sie zu verschlingen drohen. Wie soll sie sich entscheiden? Sich von Charlie fernzuhalten, erscheint ihr die einzige logische Konsequenz. Doch ob Amor nach ihren Regeln spielt?

Die Figuren:
Beatrice Kramer ist 26 Jahre alt, verfügt über ein abgebrochenes Betriebswirtschaftsstudium und etlichen Schulden aus ihrer Zeit in New York. Obendrein bekämpft sie erneut ihre dunkle Seite in ihrem Inneren, die sich immer mehr in ihr Bewusstsein drängt. Bea liebt es, die Kontrolle über alles zu haben und möchte gerne ein Leben führen, bei dem es keine Überraschungen gibt, sondern alles in geregelten Bahnen verläuft.

Carl Hanson, der früher Charlie genannt wurde, nennt sich nun Blaze und ist der Vizepräsident des hiesigen Motorradclubs. Die Satan’s Advocates sind seine Familie geworden, nachdem er seine Eltern verloren hat und auch bei seinem „Pflegevater“ nicht das fand, was er suchte.

Es gibt einige weitere Charaktere, die mir prima gefallen und sie alle tragen dazu bei, dass die Story rund ist.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil ist schwungvoll und mitreißend. Ich fühle mich in der gesamten Geschichte wohl. Der Beginn wird aus der Ich-Perspektive von Bea erzählt, was ich sehr angenehm finde. Danach wechselt es zum personalen Erzähler in der 3. Person und nimmt mich ebenso mit. An wenigen Stellen wird mir der Ausflug in die Vergangenheit zu ausschweifend, doch sonst habe ich nichts zu bemängeln. Der Plot überzeugt mich, ebenso wie die Handlung und die Reaktionen der Protagonisten.

Die Dialoge sind oft witzig und unterhaltsam. Die Autorin schenkt mir einen tiefen Einblick in einen Motorradclub und ich identifiziere mich mit allen Darstellern. Das Ende gipfelt in einem gemeinen Cliffhanger und ich will unbedingt wissen, wie es weitergeht.

Fazit:
"Biker Tales 1" ist ein Buch mit gesunden Spannungsbögen, knisternder Sinnlichkeit, heftigen Gefühlswallungen und berührenden Erinnerungen. Aus oben genanntem Grund ziehe ich einen halben Stern ab und vergebe gelungene 4,5 Sterne von 5 und eine unbedingte und Leseempfehlung.

Wo ich keine halben Sterne vergeben kann, runde ich auf.

Veröffentlicht am 20.09.2019

Heiß und verrucht

Dancing With A Stranger
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Dancing with a Stranger, von Katie McLane

308 Seiten, erschienen am 25.07.2019

Eines gleich vorneweg: Dies ist ein Roman mit vielen heißen Szenen, bei denen es auch schmutzig zugeht und niemand ein ...

Dancing with a Stranger, von Katie McLane

308 Seiten, erschienen am 25.07.2019

Eines gleich vorneweg: Dies ist ein Roman mit vielen heißen Szenen, bei denen es auch schmutzig zugeht und niemand ein Blatt vor den Mund nimmt – wer das nicht mag – bitte Finger weg!

Natalie Cabrey weilt noch für wenige Stunden in Chiacago, ehe sie wieder in ihr Leben nach New York zurückmuss. Sie möchte ihren Ex Jason, durch eine Nacht mit heißem, schmutzigen und unverbindlichen Sex, aus ihren Erinnerungen löschen. Da kommt ihr der Attraktive Lennox Whyte, der eine Escort-Lady erwartet, gerade recht. Dem abrupten Ende am Morgen, folgt ein überraschendes Wiedersehen in New York.

Und diesen Weg zu verfolgen, hat mir irre viel Spaß gemacht. Die Autorin hat ansprechende Charaktere erschaffen, mit unterhalsamen Nebendarstellern, mit denen ich mich problemlos identifizieren konnte.

Natalie wünscht sich eine feste Partnerschaft. Sie hat viele unterdrückte Sehnsüchte und wurde schon mehrfach in ihren Beziehungen verletzt. Auf der einen Seite ist sie unsicher, kommt aber oft überraschend taff rüber. Ihre Entwicklung ist spannend und für mich gut nachvollziehbar. Oft berühren mich ihre Emotionen.

Lennox ist ein Frauenheld, der sich gerne mal auf eine Escort-Dame einlässt. Nicht eben der Traum einer Frau, die sich in festen Händen wiederfinden möchte. Ich finde diese Vorstellung eher abtörnend, dass ein Mann für Beischlaf bezahlt. Aber so ist Lennox und das ist lange Teil seines Lebens. Zudem hat er ein großes Selbstbewusstsein und den Glauben an die Liebe verloren. Und er ist grundehrlich. Ihm bin ich mit großem Interesse gefolgt und es gibt zwei Punkte in dieser Story, wo ich sein Verhalten nicht zu hundert Prozent nachvollziehen kann. Trotzdem legt er eine glaubhafte Entwicklung hin und ich nähere mich ihm mit jeder Buchseite mehr. Langsam trifft er meinen Nerv und ich mag ihn ebenso wie Natalie.

Die körperliche Anziehungskraft zwischen den beiden ist vom ersten Moment an spürbar und die expliziten Momente sind in ihrer Sprache direkt geschrieben, manchmal derb, aber nicht anstößig. Lennox versteht es, die unterdrückten Sehnsüchte und Wünsche in Natalie zu wecken und das ist anregend und verrucht zu lesen, was ich toll finde. In die BDSM-Schiene würde ich es auf keinen Fall schicken.
Den erotischen Chat-Austausch habe ich voller Neugier verfolgt. Für mich gibt es reichlich Wohlfühlmomente, wo ich das frische Glück der beiden mitempfinden darf.

Der Schreibstil ist flüssig, lebhaft und mitreißend. Das Buch habe ich von einem auf den anderen Tag durchgelesen und bin wirklich gut unterhalten worden. Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Lennox und Natalie erzählt, wodurch eine maximale Nähe zu ihnen entsteht. Besonders die Männerseite hat mich positiv überrascht. Solch authentischen Gespräche unter Kerlen erlebe ich sonst nicht mit. Ein paar Crime-Elemente schenkt mir die Autorin auch noch und ich bin glücklich. Das Happyend ist so süß.

Die Vorschau auf Band 2, worin es um Erin und Riley gehen soll, hat mir schon den Mund wässrig gemacht. Die beiden haben sich in diesem Buch großartig verhalten und ich wünsche ihnen ein ebenso leidenschaftliches Miteinander, wie es Natalie und Lennox gefunden haben.

Dieses Buch ist wirklich erst ab 18 Jahren zu empfehlen. Es richtet sich an Leser, die gerne dicht am Geschehen dran sind, auch wenn es heiß hoch hergeht. Die kein Problem mit unverblümter Sprache haben und leidenschaftlichen Emotionen offen gegenüberstehen.

Wegen der zwei oben genannten nicht nachvollziehbaren Handlungen von Lennox, vergebe ich 4,5 lustvolle Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 29.12.2024

Für. mich eine Herzensangelegenheit

Was kann ich überhaupt noch essen?
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Bei dieser Rezension könnte man meinen, sie hat mit dem Jahreswechsel zutun, da zu dieser Zeit viele Vorsätze gefasst werden, bezüglich eines gesünderen Lebenswandels. Fakt ist aber, dass ich mich schon ...

Bei dieser Rezension könnte man meinen, sie hat mit dem Jahreswechsel zutun, da zu dieser Zeit viele Vorsätze gefasst werden, bezüglich eines gesünderen Lebenswandels. Fakt ist aber, dass ich mich schon sehr lange mit der Thematik »Schadstoffbelastung in unserer Nahrung« befasse und deshalb sehr neugierig auf dieses Buch bin.

Es verfügt über ein Inhaltsverzeichnis und gliedert sich in folgende Bereiche auf:

- Schadstoffe in Lebensmitteln
- Fast Food, Junk-Food und die Tricks der Lebensmittelindustrie
- wie vermeide ich Schadstoffe in Lebensmitteln
- die gesündesten Lebensmittel
- die Zukunft unserer Ernährung

Am Ende gibt es noch hilfreiche Adressen und ein ausführliches Quellenverzeichnis.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil ist einfach und verständlich gehalten, was ich sehr begrüße. Ich komme zügig durch die Themengebiete und freue mich über neue Denkanstöße. Erschreckend finde ich die Information, dass es längst nicht für alle »Hilfsstoffe« und Zutaten eine Deklarierungspflicht besteht, sodass ich als Verbraucher leider nicht alles anhand der Zutatenliste nachvollziehen kann. Der Hinweis, hoch verarbeitete Produkte lieber zu meiden, ist auf jeden Fall ernst zu nehmen.

Interessant ist es zu erfahren, welche Lebensmittel am wenigsten belastet sind, und was bringt uns das sogenannte Superfood? Sind diese Lebensmittel wirklich eine »neue Erfindung«? Zum Thema Fleisch und den unterschiedlichen Haltungsformen und ihren Vorteilen für uns hat Dr. Flemmer ebenfalls Informationen parat.

Alles Bio oder was?
Die Autorin beleuchtet die Vorteile von Biolebensmitteln gegenüber konventionellen und da geht es längst nicht nur darum, dass vielleicht etwas mehr Vitamine im Biogemüse vorhanden sind. Bio war vor vielen Jahren für die Mehrheit unter uns eine Modeerscheinung. Für mich war Bio schon immer essenziell und ich freue mich, dass in der breiten Menge ein Umdenken stattgefunden hat. Leider bringt der erhöhte Konsum seine Schattenseiten mit sich und auch im Biobereich gibt es schwarze Schafe. Das Buch bringt auf jeden Fall etwas Licht in die Lebensmittelregale, durch die wir uns fast täglich schieben.

Was mich nicht überzeugt:
Auf der einen Seite warnt Dr. Flemmer davor, zu oft Fisch zu essen, auf der anderen wird genau dieser bei einem Vitamin-D-Mangel empfohlen. Das Buch reißt einiges an, aber mit fehlt oft die Tiefe, die es benötigt, um ein Thema ausreichend zu beleuchten. Es gibt zahlreiche Informationsquellen, die belegen, dass gerade ein Vitamin-D-Mangel häufiger vorkommt, als man denkt, und das nicht nur bei Senioren, wie im Buch beschrieben. Den Ausgleich dann mit einem NEM-Präparat vorzunehmen, das sorgfältig ausgewählt wurde, erscheint mir sicherer, als zu versuchen, den Bedarf durch den Konsum von Fisch zu decken. Für Personen, die sich an die Materie „Clean Eating“ herantasten wollen, bietet dieses Buch einen guten Einstieg. Ich selbst stecke schon zu tief in dieser Materie und habe deshalb nur wenig Neues für mich gefunden.

Mein Fazit:
»Was kann ich überhaupt noch essen« ist ein Buch, das ich Neulingen, die Interesse an unbelastetem Essen haben, empfehlen kann. Es liefert wertvolle Denkanstöße und eine Grundaufklärung, auf die man durch weitere Literatur hervorragend aufbauen kann. Der flüssige Schreibstil zieht mich locker durch die Seiten. Es ist nur schwach bebildert, aber das stört überhaupt nicht, da die Texte ausreichend Substanz besitzen, um ihre Leser in den Zeilen zu halten. Ein paar Tabellen runden alles ab und am Ende helfen ein Adressen- und ein Quellenverzeichnis weiter, wenn man sein Wissen vertiefen möchte.

Von mir erhält »Was kann ich überhaupt noch essen?« 4 aufklärende Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.12.2024

Es wird quirlig und emotional

Wir treffen uns in New York
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Für mich ist es das erste Buch der Autorin und ich tauche ohne Schwierigkeiten in ihre Geschichte ein, deren lockerer Schreibstil mich spielend durch die Seiten trägt.

Um was es geht:
Katee war früher ...

Für mich ist es das erste Buch der Autorin und ich tauche ohne Schwierigkeiten in ihre Geschichte ein, deren lockerer Schreibstil mich spielend durch die Seiten trägt.

Um was es geht:
Katee war früher ein angesagtes Popsternchen, das sich durch einen Fehler ihre Karriere zerstört hat. Die Chance, die Hauptrolle in einem Musical am Broadway zu ergattern, ist zum Greifen nahe, doch ausgerechnet Cal ist der Initiator davon. Mit ihm hatte sie vor vielen Jahren eine Nacht verbracht und danach lag ihr Leben in Trümmern. Wie soll sie ihr Herz vor diesem erneuten Schmerz schützen?

Zur Umsetzung:
Die gemeinsame Vergangenheit von Cal und Katee ist der rote Faden der Geschichte, der nie abreißt. Die Anspannung zwischen ihnen ist sofort spürbar. Beim ersten Aufeinandertreffen wird mein Hals total trocken. Ich muss wissen, was zwischen den beiden vorgefallen ist, und so fliege ich weiter durch die Seiten. Hilfreich sind geschickt eingewobene Rückblenden, sodass ich immer dicht am Geschehen dran bin. Keine Emotion bleibt mir verborgen und ich schließe Cal fest in mein Herz.

Katee ist ein zuweilen schwieriger Charakter, aber mit ihr ist Unterhaltung garantiert. Dass ihre Katze Fisch heißt, finde ich so witzig. Es wird turbulent und die Autorin bringt mir den Broadway und die harte Arbeit, die ein Musical mit sich bringt, nahe. Für mich eine neue Ecke, in die gerne hineinschnuppere. Harriet, Katees Freundin sorgt ebenfalls für Spannung.

Mein Fazit:
Mit »Wir treffen uns in New York« erlebe ich prickelnde und mitreißende Lesestunden. Es bleibt lange im Dunkeln, was in der Vergangenheit zwischen den Protagonisten vorgefallen ist. Die Dynamik der beiden ist von einem Knistern geprägt. Es bleibt aufregend und angespannt bis zum Schluss, was mir prima gefällt. Einzig Katee ist mir an einigen Stellen zu ehrgeizig und verbissen, aber vielleicht muss sie so sein, wenn sie am Broadway Erfolg haben möchte. Die wenig subtilen Spitzen, die sich am Anfang zwischen Cal und Katee bemerkbar machen, halten meine Neugierde hoch. Der flotte Schreibstil lässt mich durchs Buch fliegen und mein Kopfkino kommt kaum hinterher. Das Setting ist rundum gelungen.

Von mir erhält »Wir treffen uns in New York« 4 stürmische Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.11.2024

Ein aufwühlender Retrotrip

Love Me Like It's Yesterday
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Für mich ist es das vierte Buch der Autorin. Ich habe drei Jugendbücher von ihr gelesen, die sie unter dem Pseudonym Julie Chapel veröffentlicht hat und sie alle konnten mich begeistern.

Um was es geht:
Juno ...

Für mich ist es das vierte Buch der Autorin. Ich habe drei Jugendbücher von ihr gelesen, die sie unter dem Pseudonym Julie Chapel veröffentlicht hat und sie alle konnten mich begeistern.

Um was es geht:
Juno lebt technisch gesehen ein paar Jahrzehnte zurück. Sie hat kein Handy, kein Internet und verfügt nur über ein Festnetztelefon samt Anrufbeantworter in ihrer Tischlerei. Taro ist ein Youtuber, der sich auf eine fragwürdige Online-Challenge eingelassen hat, bei der er nicht nur seinen erfolgreichen Kanal riskiert, sondern auch sein Herz.

Die Umsetzung:
Taro und Juno sind zwei Figuren, die auf den ersten Blick überhaupt nicht zusammenpassen. Umso neugieriger macht mich die Entwicklung der beiden und wie sie am Ende hoffentlich gemeinsam glücklich werden. Doch der Weg dahin ist steiniger und belastender, als ich es erwartet habe. Für mich ist alles mit einer gewissen Schwere verbunden und ich vermisse ein wenig die Leichtigkeit in den Seiten.

Gegensätzliche Figuren:
Taro ist 34 Jahre alt und betreibt als Coach ein erfolgreiches Dating-Format auf Youtube.

Juno ist 36 Jahre und hat die Tischlerei von ihrem Opa übernommen. Sie lebt in Leipzig und hat eine Vorliebe für so einiges aus den 80er-Jahren. Dieser Tick schenkt mir eine Reise in meine eigene Jugend, denn die Songs, die durch die Werkstatt schallen, verbinde ich mit unzähligen Erinnerungen.

Damit kann ich mich identifizieren:
Die Berufe von Juno und Taro werden ausreichend thematisiert und ich genieße Junos Liebe für alte Holzmöbel mit Seele. Ich bin selbst jemand, der alles und jedem einen Namen gibt, und kann das so gut fühlen. Dass sie mit ihrer Freundin Miriam eine Selbsthilfegruppe leitet, ergänzt die Grundidee der Geschichte perfekt und mit der Ausarbeitung der Sitzungen trifft die Autorin bei mir ins Schwarze.

Ich erfahre alles aus den wechselnden Ich-Perspektiven im Präsens von Juno und Taro, was bestens passt.

Was mich nicht überzeugt:
Die Protagonisten trennen nicht nur etliche Unterschiede in ihren Vorlieben, sondern auch viele Unwahrheiten. Die gegenseitigen Lügen machen es mir schwer, die zwei ins Herz zu schließen, und blockiert mich eine Weile. Am Ende klappt es aber.

Im Buch werden deutlich die negativen Aspekte der Social Media Kanäle hervorgehoben und welche Risiken diese mit sich bringen, aber dass jede Medaille zwei Seiten hat, wird komplett vernachlässigt. Mir selbst hat ein Social-Media-Kanal, das Leben gerettet und ein anderer in einer schweren Zeit den Raum geschenkt, den ich gebraucht habe, um Belastendes zu verarbeiten, weshalb ich die Einseitigkeit bei diesem Thema nicht gutheiße.

Mein Fazit:

»Love me like it’s yesterday« ist ein aufwühlendes Buch, das seinem eigenen Tempo folgt. Thematisiert wird Cybermobbing in ungeschönter Form. Das muss man beim Lesen aushalten. Zum Glück habe ich Juno und Taro an der Seite, die mich auffangen. Sie sind gelungen ausgearbeitet und ich liebe die Musik, die durchs Buch schallt. Ich erwische mich, dass mein Fuß im Takt wippt, während Juno gelöst vor sich hin singt. Der gefühlvolle Schreibstil liegt voll auf meiner Welle und die langsame Entwicklung der Protagonisten und ihre Gefühle, sind für mich nachvollziehbar. Einiges regt dabei zum Nachdenken an, dennoch hat das Buch seine kleinen Schwächen.

Von mir erhält »Love me like it’s yesterday« 4 Retro Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

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