Eine neue Krimiregion
Die Stille des TodesVitoria im Baskenland. In der Kathedrale wird ein totes Paar gefunden. Vor zwanzig Jahren gab es die gleiche Mordserie, aber der Täter wurde verurteilt und steht jetzt kurz vor einem Hafturlaub. Gibt es ...
Vitoria im Baskenland. In der Kathedrale wird ein totes Paar gefunden. Vor zwanzig Jahren gab es die gleiche Mordserie, aber der Täter wurde verurteilt und steht jetzt kurz vor einem Hafturlaub. Gibt es einen Nachahmer oder sitzt ein Unschuldiger im Gefängnis? Unai Lopez de Ayala, genannt Kraken und Estibaliz Ruiz de Gauna ermitteln in ihrem ersten Fall.
Eva Maria Gaenz hat mich mit ihrem Krimi (auf dem Cover steht zwar Thriller, aber das ist für mich die falsche Bezeichnung!) in eine Region mitgenommen, die mir bisher unbekannt war. Vielleicht ist das Baskenland auch einfach (noch) nicht an Krimis überlaufen wie z.B. Frankreich. Das hat mir jedenfalls sehr gut gefallen, auch wenn der Krimi anfangs ein wenig behäbig daherkommt, da bleibt deutlich Platz nach oben. Zwei Handlungsebenen, einer spielt in der Gegenwart, einer im Baskenland 1969/1970, laufen erst parallel und später aufeinander zu, ohne dass ich zu früh ahnen konnte, wozu ich hier gebeten werde. Dabei bringt mir die Autorin auch die Schönheit ihres Landes näher, ohne belehrend oder aufdringlich zu sein. Gut gemacht!
Die Stille des Todes hat mir auch wegen seiner Atmosphäre gefallen. Die hat mich an mehreren Stellen an Carlos Ruiz Zafon erinnert. Leser, die seine Romane mögen, werden auch einen Zugang zu diesem Krimi finden. Der zweite Hauptdarsteller neben der Stadt Vitoria ist das Personal im Roman. Die beiden Ermittler Kraken und Esti sind ein Paar, das ich im Auge behalten werde. Geschenkt, dass beide, besonders aber Kraken, ihre traurigen Geschichten haben. Auch ihr Privatleben nimmt einen recht großen Teil im Krimi ein. Krakens Bruder, aber vor allem sein Großvater sind weit mehr als Nebendarsteller. Der Krimimalfall ist gut durchdacht, logisch und ab dem zweiten Drittel spannend aufgebaut, auch wenn die Autorin das Genre um einen Serienmörder nicht neu erfindet.
Zum Glück gibts den zweiten Fall für den Kraken schon jetzt auf Deutsch!