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Veröffentlicht am 31.01.2020

Schwedische Ödnis

Eisige Dornen (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 4)
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Das Cover zeigt ein verschneites Haus und lässt schon die erwartbare Atmosphäre ahnen.
Den vorherigen Band um Nathalie Svensson, Mitternachtsmädchen, fand ich ganz ansprechend, insbesondere wegen Jonas ...

Das Cover zeigt ein verschneites Haus und lässt schon die erwartbare Atmosphäre ahnen.
Den vorherigen Band um Nathalie Svensson, Mitternachtsmädchen, fand ich ganz ansprechend, insbesondere wegen Jonas Moströms ruhigen Erzählstil. Daher war ich überrascht, wie wenig mich Eisige Dornen begeistern konnte. Es ist ein ziemlich normaler Schweden-Krimi, wie es viele gibt und das Tempo ist gemächlich.

Der tot aufgefundene schwedische Fußballstar Hendrik Borg gibt den Auftakt. Weitere Morde folgen. Der Schauplatz der Handlung wechselt öfter: Ystad, Malmö, Kiruna, Göteborg, Östersund, Uppsala.
Anfangs ist Johan nicht dabei. Für mich wird klar, dass Nathalie ihren Kollegen Johan an ihrer Seite braucht, um besser ermitteln zu können. Denn erst mit ihm, geht es vorwärts. Eine Spur Privatleben spielt dann mit rein. Leider viel zu wenig für meinen Geschmack. Man hätte mehr daraus machen müssen, den nur so wird die Persönlichkeit der Figuren dem Leser näher gebracht.

Es fällt weiterhin schwer, am Plot dran zu bleiben. Von Spannung keine Spur! Weitere Romane dieser Reihe werde ich nicht mehr lesen.

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Veröffentlicht am 07.01.2020

kein Volltreffer

Draussen
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Die erfolgreichen Krimiautoren Klüpf und Kobr haben mit Draussen ihren ersten Thriller geschrieben. Ob der Roman auch soviel Aufmerksamkeit bekommen hätte, wenn es ein unbekannter Schriftsteller gewesen ...

Die erfolgreichen Krimiautoren Klüpf und Kobr haben mit Draussen ihren ersten Thriller geschrieben. Ob der Roman auch soviel Aufmerksamkeit bekommen hätte, wenn es ein unbekannter Schriftsteller gewesen wäre, bleibt zu bezweifeln.
Dennoch wächst das Interesse an der Handlung, da man anfangs die Hintergründe noch nicht kennt und doch unbedingt wissen möchte, warum die Protagonisten Stephan, Joshua und Cayenne schon seit 10 Jahren auf der Flucht sind bzw. sich nur im Verborgenen aufhalten und vor einem möglichen Überfall schützen sollen.
Interessant fand ich die alltäglichere Passagen, in denen deutlich wird, wie die Kinder unter der Situation leiden und sich wünschen, ein normales Leben zu führen und die Stellen, in denen Stephan sich immer wieder Sorgen um die Sicherheit macht.

Streckenweise ist der Plot um Verfolgungswahn und Prepper natürlich abstruß, die Figuren teilweise kaum glaubhaft. Das ist schade, da sie durchaus Ansätze haben, besonders die Kinder Joshua und Cayenne.
Aber auch sie und ihr Beschützer Stephan und einige Nebenfiguren bleiben zu sehr an der Oberfläche. Eine echte Schwäche des Autoren-Duos.
Von den klischeehaften Schurken ganz zu schweigen.
Als harten Thriller würde ich den Roman nicht bezeichnen, obwohl einige Passagen gibt, aber da hat man auch ganz anderen Sachen gelesen.

Einen zusätzlichen, kürzer gehaltenen Handlungsstrang gibt es um einen Mann, der zur Fremdenlegion gegangen ist. Der Zusammenhang zur restlichen Handlung wird erst am Ende ganz klar.

Trotz meiner kritischen Worte kann ich dem Buch durchaus an einigen Stellen Spannung attestieren und das ist ja auch schon was. Das Buch ist kein Volltreffer, aber auch keine Zeitverschwendung.

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Veröffentlicht am 07.01.2020

Ein New York-Roman

Die Suche nach dem Augenblick
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So einige Romane von Catherine Ryan Hyde haben mir ganz gut gefallen, doch dieser bleibt hinter meinen persönlichen Erwartungen zurück, da er sich fast wie ein Jugendroman liest.

Der 17jährige Raymond ...

So einige Romane von Catherine Ryan Hyde haben mir ganz gut gefallen, doch dieser bleibt hinter meinen persönlichen Erwartungen zurück, da er sich fast wie ein Jugendroman liest.

Der 17jährige Raymond Jaffe begegnet Mildred, einer blinden, vereinsamtem 92jährigen Nachbarin, deren hilfsbereiter Freund verschwunden ist. Raymond macht sich auf die Suche nach Luis Velez, doch mit diesem Namen gibt es viele in New York.
Have You Seen Luis Velez ist der Originaltitel des Buches.
Es wird ein Roman der Begegnungen , im positiven wie vereinzelt auch im negativen Sinne.
Einen großen Raum in der Handlung nimmt schließlich ein Gerichtsprozess ein.

Raymonds eigene familiäre Situation ist nach der Scheidung seiner Eltern auch schwierig. Er fühlt sich isoliert und ist ohne Freunde.

Mir fällt auf, dass sich viele Figuren so verhalten, wie es offenbar in das Weltbild der Autorin passt. Meiner Meinung nach wird es dadurch etwas formelhaft.  
Was aber funktioniert ist Catherine Ryan Hydes Spezialität, die Beschreibung von nicht immer einfachen Beziehungen zwischen Menschen, die es nicht einfach im Leben haben und/oder an einem Scheideweg stehen.

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Veröffentlicht am 29.11.2019

emotionslos

Das Letzte, was er wollte
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Die große US-amerikanische Schriftstellerin Joan Didion ist eine wichtige Essayistin, die wichtige gesellschaftliche Themen behandelt. Vielleicht sollte es deshalb nicht erstaunen, dass sie auch diesen ...

Die große US-amerikanische Schriftstellerin Joan Didion ist eine wichtige Essayistin, die wichtige gesellschaftliche Themen behandelt. Vielleicht sollte es deshalb nicht erstaunen, dass sie auch diesen Roman fast wie ein Essay aufbaut. Es wird im Buch zu lange angekündigt, dass eine Geschichte erzählt werden soll. Die ersten 50 Seiten sind fast nicht lesbar. Danach wird es zu einem relativ mittelmäßigen Roman. Gewisse Erwartungen werden nicht erfüllt. So kommt mir die Protagonistin nie nahe. Ihre schwierige Beziehung zum Vater wird bis auf nur wenige Szenen immer nur angedeutet. Auch die Politthrillerelemente verklingen rasch. Da hätte ich mir mehr erwartet.
Das eigentliche Thema mag Relevanz haben, aber unter diesen Bedingungen erreicht es mich auch nicht.

Das Buch erfüllte meine Erwartungen leider nicht.

Veröffentlicht am 26.11.2019

Kein Highlight

Wut
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Der inzwischen 80jährige Felix Huby gilt als wichtiger Autor von Drehbüchern für das Fernsehen und Kriminalromane. Ich hatte ihn zufälligerweise noch nie gelesen. Also wollte ich mal sehen, ob der Autor ...

Der inzwischen 80jährige Felix Huby gilt als wichtiger Autor von Drehbüchern für das Fernsehen und Kriminalromane. Ich hatte ihn zufälligerweise noch nie gelesen. Also wollte ich mal sehen, ob der Autor was für mich ist.

Man merkt dann aber doch schnell deutlich, dass Wut nur ein Teil einer Reihe ist. Das Ermittler-Ehepaar Peter und Hanna Heiland steht im Mittelpunkt. Eigentlich mag ich die beiden auf Anhieb, aber ihre Geschichte miteinander ist ja weit fortgeschritten und bietet nicht so viel Spannungselemente. Auch die Idee mit dem Karate zündet weniger als erwartet. Es wird ein solider Krimi, aber als Leser erwartet man ja eigentlich mehr.

Mich hat das Buch aufgrund seiner Durchschnittlichkeit überhaupt nicht überzeugt, aber Fans der Reihe sind vielleicht zufrieden.