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Veröffentlicht am 02.12.2019

Von andachtsvoller Weihnacht keine Spur, hier wird es dunkel, teuflisch schwarz und satirisch

Der Tannenbaum des Todes
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Von Markus Heitz erscheint im Knaur Verlag unter dem Titel "Der Tannenbaum des Todes" eine Sammlung von Kurzgeschichten und Gedichten, die zwar im weihnachtlichen Umfeld spielen, aber eher rabenschwarz ...

Von Markus Heitz erscheint im Knaur Verlag unter dem Titel "Der Tannenbaum des Todes" eine Sammlung von Kurzgeschichten und Gedichten, die zwar im weihnachtlichen Umfeld spielen, aber eher rabenschwarz und fies als andachtsvoll sind.


Für alle, die mal in der Weihnachtszeit übermäßiger Besinnlichkeit entfliehen wollen, bringen diese bitterbösen, fiesen und auch witzigen Geschichten Abwechslung und Überraschungen der besonderen Art ins Spiel.


Auszug aus dem Adventsmenü-Gedicht:

"Es gibt heißes, warmes, kaltes Wasser für Veganer und Allesfresser.

Die Schmarotzer schaun betroffen leider gänzlich unbesoffen, auf die Teller heißen Nass´.

Muddi lächelt und hat Spaß. Zitat Seite 203


Mit dieser Anthologie gibt sich Markus Heitz betont düster und erzählt damit Weihnachtsgeschichten in Kurzform der nicht sehr besinnlichen Art. Statt einem gutherzigen Nikolaus lässt er den Jul-Dämon Krampus agieren und unterhält damit natürlich fies und düster, aber auch mit gewissem Witz und schwarzem Humor. Wenn denn das Schneeräumen schon für Kleinkrieg unter Nachbarn sorgt, ist es mit dem Weihnachtsfrieden auch nicht weit her.


Es gibt weit mehr als 24 Geschichten und so kann man das Buch in der Adventszeit täglich als Kurzlektüre genießen oder eben je nach Zeit auch ein paar mehr. Manche Gedichte sind Umdichtungen zu bekannten Reimen und Liedern, die dann einen bösen Charakter annehmen oder zumindest nicht mehr so friedlich sind wie ursprünglich. Markus Heitz hat hier wirklich seine Fantasie spielen lassen und überall groteske, fiese oder absurde Szenen eingebaut.


Es gibt vielfältige Geschichten, nicht alle haben mich vollkommen vom Hocker gerissen, gefallen haben mir die Geschichten "Schick essen gehen", "Gepäckproblem", "Und es begab sich zu einer Zeit" und "Kaminproblem" am besten gefallen. Auch "Die Wahrheit über die weisen Waisen" habe ich aus diesem Blickwinkel noch nicht gesehen. Wenn man diese Geschichten liest, ist man über die düstere Entwicklung teilweise recht überrascht, denn einige Geschichten fangen recht friedlich an. Wenn Nikoläuse in Ausbildung sind, nennt man sie übrigens laut Heitz "Azubilaus", das war mir auch neu. Herrenloses Gepäck sorgt ja in Bahnhöfen für viel Aufregung, auch dazu hat der Autor eine Story mit einem herumstehenden Weihnachtsmannsack eingebracht. Es gibt einfach für jeden Geschmack die passende Geschichte oder auch mal ein Gedicht.


Auch wenn es hier ziemlich teuflisch und fies zugeht, friedliche Weihnachten kann man trotzdem feiern. Dieses Buch bringt mit einigen Überraschungen und humorvollen Varianten bekannter Gedichte und Geschichten den Leser zum Lachen und Staunen.


Veröffentlicht am 29.11.2019

Feiner Genuss mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und Regionalität

Gutsküche
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Im Südwest Verlag erscheint Matthians Gfrörers Kochbuch mit dem Titel "Gutsküche: Geschmack ist meine Heimat". Die Fotos steuerte Elissavet Patrikiou hinzu.

In Matthias Gfrörers Gutsküche zeigt sich seine ...

Im Südwest Verlag erscheint Matthians Gfrörers Kochbuch mit dem Titel "Gutsküche: Geschmack ist meine Heimat". Die Fotos steuerte Elissavet Patrikiou hinzu.

In Matthias Gfrörers Gutsküche zeigt sich seine Passion für ehrliches Küchenhandwerk, pure Produktliebe und Nachhaltigkeit. Sein Ziel ist voller Genuss mit gutem Gewissen. Neben regionalen Produkten setzt er auch internationale Akzente mit exotischen Früchten und Kräutern. In diesem Buch werden die besten Rezepte der Gutsküche vorgestellt, stets mit einer saisonalen Ausrichtung: kräftige Wildgerichte wie "Hasenpfeffer" oder ein Wildschweinkotelett im Herbst, wärmende Maronensuppe im Winter, ein farbenfrohes Rote Rüben-Risotto zum Jahresstart oder ein sommerlicher Spargelsalat. Neben den saisonalen Rezepten finden Leser hier auch zahlreiche Küchentipps und -tricks, damit die Rezepte auch wirklich gelingen. Matthias Gfrörer zeigt, wie man Fisch filetiert, Fleisch und Geflügel richtig zerlegt und Kräuter raffiniert einsetzt.

Matthias Gfrörer hat bereits in Sterneküchen von Hamburg bis Dubai über die Cote d’Azur bis Barcelona gekocht. Gemeinsam mit seiner Frau erfüllte er sich seinen Traum vom eigenen Restaurant mit der Gutsküche auf dem Bioland Gut Wulksfelde. Seine Hauptschwerpunkte legt er auf Nachhaltigkeit, Bioqualität und Transparenz und seine Gerichte zeugen von erlesener Raffinesse.

Der Aufbau des Buches gliedert sich wie folgt:

Vorwort von Michael Hoffmann (Ausbilder des Autors), Einleitung über den Begriff Geschmack und über das Gut Wulksfelde bei Hamburg. Danach folgt der Rezeptteil, der sich an den Jahreszeiten orientiert.

Winter:

- Skrei mit Wintergemüse

- Grünkohlspinat

- Hasenpfeffer, dazu Kartoffelroulade und korrespondierende Weine,

- Fliederbeesüppchen mit Vanille-Grieß-Flammeri und Holsteiner Boscop Sorbet

- Mandelkuchen mit Pasionsfrucht-Jus und Schmand- Mousse.

Frühling:

- Frankfurter grüne Soße mit Jacobsmuscheln

- Gebeiztes Forellenfilet mit Wildkräutersalat

- Spargelsalat

- Landhaus-Frikassee

- Osterzicklein mit Spargel, Taglilien und Vanille-Polenta

- Quarkplinsen mit glasiertem Rhabarber und Ziegenfrischkäse

Sommer:

- Gazpacho Andaluz

- Ceviche vom Kabeljau

- Pulpo mit Wassermelone

- Deichlamm mit Aprikosen, Fenchel und Couscous

- Bouillabaisse

- Blaubeeromelett

Herbst:

- Steinpilze-Kokosnuss-Suppe

- Kürbissuppe

- Kürbis-Käsekuchen mit Blutorangen-Rahmeis

- Kartoffel-Maultaschen

- Crosne Milanese (Crosne ist Knollenziest)

- Königsmakrele mit Kresse-Gnocchi und Senfkaviar

- Haselnuss-Pförtchen

Danach folgen ein paar handwerkliche Tipps zu Fisch&Meer, Fleisch und Küchenbasics wie Rotkohlgewürz, Zitronen-Confit, Gutsküchen-Haus-Vinaigrette, Sanddorn-Vinaigrette, Nussbutter, Gremolata und mehr.

Dieses Kochbuch ist schon einmal optisch sehr schön gemacht, die Rezepte werden mit anschaulichen Fotos vorgestellt, die Zubereitung wird Schritt für Schritt erklärt und das Buch ist saisonal angelegt und erhält mit privaten Fotos einen persönlichen Touch.

Die Speisenauswahl ist vielfältig, die Zubereitung nicht ganz einfach und häufig sind mehrere Arbeitsschritte nötig. Deshalb sollte man sich die Anleitungen genau durchlesen, um vorher zu wissen, welche Zutaten und wieviel Zeit man benötigt.

Diese ansprechenden Gerichte vereinen mediterane und nordische Einflüsse und sie verwöhnen sicherlich auch anspruchsvolle Gaumen. Die eingebauten Weintipps werden Gourmets gefallen, die Produkt- und Markenwerbung mochte ich weniger.

Mir hat der nachhaltige Aspekt besonders gefallen, denn Regionsküche ist das erklärte Ziel für eine umweltschonende Zukunft.


Hinter der "Gutsküche" verbirgt sich ein Schatzkästlein mit alltäglichen Genüssen und auch feinere Festtagsküche.


Veröffentlicht am 28.11.2019

Wohlfühlstimmung und Spannung verknüpfen sich in diesem Provence-Krimi

Lavendel-Gift
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Die im Knaur Verlag erschienene Krimireihe von Carine Bernard aus der Provence bekommt nach "Lavendel-Tod" Zuwachs von "Lavendel-Gift".

Im provenzalischen Städtchen Carpentras absolviert Lilou Braque ...

Die im Knaur Verlag erschienene Krimireihe von Carine Bernard aus der Provence bekommt nach "Lavendel-Tod" Zuwachs von "Lavendel-Gift".

Im provenzalischen Städtchen Carpentras absolviert Lilou Braque ihr letztes Praktikum für die Ausbildung zur Commissaire, als sie ihren Nachbar Frédéric Benoit tot auffindet. Sie ist betroffen, denn dieser alte Mann hat ihr netterweise ein Zimmer zur Verfügung gestellt. Gemeinsam mit ihrem Vorgesetzten Commissaire Demoireau macht sie sich an die Ermittlungen. Die Spur eines alten Familienkochbuchs der Benoits scheint für Lilou eine Schlüsselrolle zu spielen.


Dieser Krimi hat mich wunderbar unterhalten, er ist spannend, kulinarisch und auch ein wenig emotional. Und das Schönste sind die Einblicke in die herrliche Landschaft dieser Gegend, man ahnt den Duft der Lavendelfelder und taucht genussvoll in die zubereiteten Gerichte ein.

Mit Lilou erleben wir eine Krimiermittlung, die sie am liebsten selbst in die Hand nehmen würde, doch sie macht nur ein Praktikum und ist von ihrem Vorgesetzten abhängig. Grundsätzlich nimmt sie hier niemand so richtig ernst in ihrer Aufgabe als zukünftige Commissaire und sie wird von Kollegen als bessere Schreibkraft ausgenutzt. Doch sie beißt sich tapfer durch und entdeckt die entscheidenden Puzzleteile in dieser Ermittlung.


Der für diese Gegend so typische Lavendel zieht sich durch das ganze Buch. Die Landschaft wird beschrieben, es wird viel gekocht und gegessen und natürlich kommt auch immer mal ein Glas französischer Wein auf den Tisch. Man kann dieses Lebensgefühl von savoir-vivre wunderbar genießen.

Dennoch ist auch die Ermittlung spannend zu beobachten und alles logisch nachzuvollziehen.

Die handelnden Figuren bekommen mit den besonderen Charakterzügen und vielen Facetten ein Eigenleben, die sie erkennbar machen.

Die Mordaufklärung erfordert viele Befragungen, bei denen sich Lilou sehr gewitzt anstellt und ihre eigenen Theorien entwickelt. Mehrfach hatte ich eine Lösung vor Augen gehabt, die sich durch raffinierte Wendungen wieder zerschlugen. Das Ende ließ mich als Leserin zufrieden das Buch zuklappen und auf weitere Krimifolgen hoffen.


Ein sowohl unterhaltsamer als auch spannender Provence-Krimi, der mit seiner sympathischen Ermittlerin und dem Flair der Gegend punkten kann.

Veröffentlicht am 23.11.2019

Intime Einblicke in sieben Jahrzehnte voller Höhen und Tiefen

Ich
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Die Autobiografie "Ich: Elton John" wurde in einer Übersetzung von Harriet Fricke, Stephan Glietsch und Torsten Groß im Oktober 2019 im Heyne Verlag veröffentlicht.

Sir Elton John, geboren 1947 als Reginald ...

Die Autobiografie "Ich: Elton John" wurde in einer Übersetzung von Harriet Fricke, Stephan Glietsch und Torsten Groß im Oktober 2019 im Heyne Verlag veröffentlicht.

Sir Elton John, geboren 1947 als Reginald Kenneth Dwight, ist mit über 450 Millionen verkauften Tonträgern einer der erfolgreichsten Musiker der Welt.

Er ist Singer-Songwriter, ein begnadeter Klavierspieler und wurde als absoluter Paradiesvogel ein Liebling der Titelseiten. Seine Karriere ging über Höhen und Tiefen, seine Erfolge spielten Millionen Dollar ein und seine Bekanntschaften wechselten zwischen Musik- und Promiwelt.


Seine Kindheit im Londoner Vorort Pinner wurde überschattet von der schwierigen Beziehung zu seinen Eltern. Er träumte von einer Karriere als Popstar, gemeinsam mit Partner Bernie Taupin machte er seine ersten musikalischen Erfahrungen und mit 23 Jahren hatte er seinen ersten Auftritt in den USA und wurde umjubelt, damit war er angekommen in der Musikwelt.

Wie Elton John, der Paradiesvogel der Musikszene, schillert auch der Einband in bunten Farben und passt damit perfekt zu diesem Ausnahmemusiker.

Diese Biografie enthüllt sehr offen, ehrlich, schonungslos gegen sich und gegen andere und nicht ohne Humor Stationen aus Elton Johns Leben. Es geht um die Namensfindung, Eindrücke seiner Kindheit, Erlebnisse in der Musikerszene, seine Drogensucht und Homosexualität, die Gründung seiner AIDS-Stifung, den Verlust von Freunden, sein Wunsch einer Vaterrolle, seine Partnerschaften und seine Auftritte und Auseinandersetzungen mit anderen Musikern.

Es wird emotional, launisch, auch ein wenig exzentrisch, man verzeiht es ihm, weil man auch einen nach Liebe suchenden Menschen entdeckt, der sich für andere einsetzt.
Seine Tiefpunkte verschweigt Elton John nicht, er hat manche Erfahrungen mit Kokain und Alkohol gemacht, die er anderen Menschen lieber ersparen möchte. Er berichtet auch offen von Streitigkeiten mit anderen Musikern, von Enttäuschungen und späten Einsichten.

Dabei kann man dem Buch viele unterhaltsame Informationen entnehmen, den Entstehungsprozeß bestimmter Songs miterleben und die Freunde und Bekanntschaften des Musikers kennenlernen. Zahlreiche Prominente wie Rod Stewart, John Lennon, Richard Gere, Sylvester Stallone, Steve Rubell, Andy Warhol, Gianni Versace oder Lady Diana tauchen in Episoden seines Lebens auf. Das seitenstarke Buch wird anschaulich aufgelockert durch mehrere Fotostrecken auf Kunstdruckpapier.

Manche Dinge werden akribisch genau beschrieben, es ist ein recht umfassender Rückblick, 70 Jahre sind schon eine lange Zeit, die bei diesem intensiv gelebten Rockstarleben auch für viele Songs, unzählige Eindrücke und extreme Höhen und Tiefen gesorgt hat.

Ich kann die vielen Songs, die ich von Elton John kenne und die mich begeistert haben, gar nicht alle zählen. Er ist ein Ausnahmekünstler, ein Sänger, ein Musiker, der jahrelang im Rampenlicht stand und mit seinen schrillen Bühnenoutfits und Eskapaden für Auffallen sorgte. Scheinbar ist er jetzt im Alter von 70 Jahren endlich mit seiner Familie in einem erfüllten Leben angekommen, am Ende zählt nur die Liebe.


Ein tiefer Blick hinter die schillernde Fassade des Menschen Elton John, sowohl für Fans als auch für Musikinteressierte sehr interessant, unterhaltsam und beeindruckend selbstkritisch geschrieben.


Veröffentlicht am 17.11.2019

Ein Herz für Kinder

60 Mal Mama
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Das Buch "60 Mal Mama" handelt von der Pflegemutter Vera Pein und wurde geschrieben von ihn und Shirley Michaela Seul. Die romanhafte Biografie erscheint im Knaur Verlag.


Die wahre Geschichte einer sechzigfachen ...

Das Buch "60 Mal Mama" handelt von der Pflegemutter Vera Pein und wurde geschrieben von ihn und Shirley Michaela Seul. Die romanhafte Biografie erscheint im Knaur Verlag.


Die wahre Geschichte einer sechzigfachen Pflegemutter, die mit dem Jugendamt zusammenarbeitet und Kindern Liebe und Geborgenheit schenkt. Vera Pein ist eine beeindruckende Frau, die spürt, was Kinder brauchen und sie darin unterstützt, starke Persönlichkeiten zu werden.


"Ich möchte meinen Kindern Flügel verleihen, damit sie selbst fliegen können. Zwischendurch können sie immer wieder gern bei mir, bei uns landen." Zitat Seite 194


Gewalt, Flucht oder Verwahrlosung sind Tagesthemen in den Nachrichten, die Leidtragenden sind häufig Kinder, die hilflos diesen Problemen ausgesetzt sind. Wenn Kinder ihre Mutter brauchen, aber ihre eigene nicht ausreichend für sie da sein kann, ist die Möglichkeit einer Pflegemutter die beste Sache der Welt. Diesen Kindern muss man einfach Wärme und Geborgenheit schenken und sie aus dieser für sie schwierigen Situation auffangen. Dafür sucht das Jugendheim Pflegefamilien und Pflegemütter. Vera Pein ist so eine Pflegemutter, sie hat in über dreißig Jahren die Erfahrung mit 60 Schützlingen gemacht und erzählt in diesem Buch ihre negativen und positiven Erlebnisse, ihre Gedanken und die Nöte und Probleme, die sie mit den Behörden oder den Eltern der Kinder erfahren hat. Sie wollte ihre Mutterliebe auch für Pflegekinder ausüben, dabei half ihr das Gespür dafür, was in den Kindern vorging und im Buch erklärt sie an praktischen Beispielen, wie sie die Ängste und Verzweiflung ihrer Schützlinge überwinden konnte und auf die kindlichen Bedürfnisse einging.



Dieses Buch liest sich sehr aufschlussreich, bewegend und interessant. Man merkt Vera Pein ihre Liebe für Kinder an, sie setzt sich für ihre Schützlinge ein und versucht, für sie das Bestmögliche zu erreichen. Manchmal bleiben die Kinder nur für kurze Zeit bei ihr, selbst dann räumt sie den leiblichen oder Adoptiveltern die vorrangigen Rechte ein und hängt sich nicht unnötig an die Kinder, sondern gibt ihnen Flügel.

Man unterscheidet zwischen Bereitschaftspflege, Kurz-, Lang- und Vollzeitpflege, die Gründe für die Vergabe in Pflegefamilien sind vielseitig, die Zahlung der Aufwandsentschädigung von den Jugendämtern klar geregelt. Je nach Alter des Kindes fliessen etliche Euro, ein lukratives Geschäft für Mehrfachpflegende und das bietet auch kriminellen Machenschaften Platz. Die Überprüfung durch Sozialarbeiter ist daher wichtig, vor allem für das Kindeswohl. Zu den gesetzlichen Vorgaben der Überprüfung hätte ich gern etwas mehr gelesen. Es wurde nur am Rande erwähnt.


Insgesamt hat mich dieses Buch berührt, mir gezeigt, wie wichtig doch eine enge Bezugsperson oder Familie mit viel Wärme und Geborgenheit für Kinder ist.

Man kann dieser Frau nur mit Achtung begegnen, ihr Leben ist auf alle Fälle durch die vielen Kinderherzen reicher geworden.