durchaus berührend, aber…
Bring Down the Stars
Wes und Connor sind beste Freunde. Connor hat viel für Wes getan und so ist es für Wes selbstverständlich, Connor zu unterstützen. Selbst noch als dieser sich in das gleich Mädchen verliebt wie er selbst. ...
Wes und Connor sind beste Freunde. Connor hat viel für Wes getan und so ist es für Wes selbstverständlich, Connor zu unterstützen. Selbst noch als dieser sich in das gleich Mädchen verliebt wie er selbst. Und Autumn ahnt nicht, dass all die schönen Worte, die sie von Connor erhält, eigentlich von dem wortkargen Wes stammen, zu dem sie sich auch irgendwie hingezogen fühlt. Gibt es noch einen Weg aus diesem Netz aus Lügen?
Jedes neue Buch von Emma Scott an All In zu messen, mag nicht fair sein. Dennoch tue ich es, weil All In die Messlatte einfach so hoch gesetzt hat, dass ich hoffte, auch ihr neues Buch könnte mich mit einer ebenso emotionalen Geschichte begeistern.
Zu behaupten, dass dies nicht der Fall war, wäre gelogen. Aber ganz so ist es eben doch nicht… Obwohl ich das Buch keinesfalls schlecht fand, kann es dem Vergleich mit All In einfach nicht standhalten.
Emma Scotts Schreibstil finde ich erneut super. Sehr intensiv, sehr nah an den Figuren. Anschaulich und flüssig. Daher liest sich das Buch super.
Die wechselnden Ich-Perspektiven zwischen Autumn und Wes geben tiefe Einblicke in deren erschüttertes Gefühlsleben.
Inhaltlich kann das Buch aber nicht völlig überzeugen. Immer wieder habe ich mit den Figuren gehadert. Warum tut Wes sich das an? Wie kann Autumn es nicht merken? Wie kann Connor all diese Lügen mit seinem Gewissen vereinbaren? So gibt es zahlreiche Stellen, an denen ich ihr Denken und Fühlen nicht wirklich nachvollziehen konnte, auch wenn die Erklräungen dafür in ihrer Geschichte, ihrer Vergangenheit und ihren Empfindungen ein Stück weit mitgeliefert werden.
Dennoch gibt es in der Geschichte auch so viel Tolles und Berührendes. Die Freundschaften, die sich entwickeln. Wie die Figuren sich füreinander einsetzen, einander unterstützen und einander beistehen.
Langweilig wird das Geschehen zu keiner Zeit, streckenweise passiert aber auch nicht so richtig viel. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr habe ich aber auch mit dieser verzwickten Liebesgeschichte mitgefiebert, gehofft, dass sich doch endlich alles aufklären möge.
Allerdings gelingt es Emma Scott letztlich, mich zu überraschen und zu schockieren. Zwar habe ich das Ende irgendwie erwartet, dennoch hat es mich kalt erwischt und ich möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Sofort!
Fazit
Emma Scotts Schreibstil ist einfach wahnsinnig toll, sodass sich beim Lesen durchaus ein Sog entwickelt, auch wenn mich die Geschichte leider nicht durchweg berühren konnte. Obwohl es durchaus emotionale Passagen gibt, habe ich auch oft mit dem Verhalten der Figuren gehadert. Dennoch bin ich nach dem offenen Ende super gespannt, wie es weitergeht.