Toller Auftakt
Das FeuerzeichenNach der „Explosion“ werden nur noch Zwillingspärchen geboren. Einer von beiden ist immer gesund, der andere entweder verkrüppelt oder ein Seher. Genau dies ist Cass, die versucht, diese Gabe so lange ...
Nach der „Explosion“ werden nur noch Zwillingspärchen geboren. Einer von beiden ist immer gesund, der andere entweder verkrüppelt oder ein Seher. Genau dies ist Cass, die versucht, diese Gabe so lange wie möglich zu unterdrücken, um nicht von ihrer Familie verstoßen zu werden. Denn diese „Omegas“ sind untragbar für die Familie und müssen in Enklaven außerhalb der Städte wohnen. Cass will das nicht akzeptieren und wird von ihrem Bruder , der schnell ein hohes Tier in der Verwaltung wird, eingesperrt. Denn wenn Cass etwas passiert, stirbt ja auch ihr Bruder!
Cass kann entkommen und ihre Visionen zeigen ihr immer wieder eine Insel, die sie nun sucht. Auf ihrem Weg begleitet sie Kip, den sie vorher aus einem Tank befreit hat, in dem er dahin vegetiert hat. Ein Weg voller Abenteuer beginnt für die beiden, verfolgt und ständig hungrig. Werden sie die Insel erreichen? Und wie geht es dann weiter?
Es bleibt der Fantasie des Lesers überlassen, was mit „Explosion“ gemeint ist. Es könnte ein Atombombenangriff gewesen sein, aber auch jegliches anderes Szenario wäre denkbar. Das ist aber sowieso zweitrangig, denn im Vordergrund steht die Zwillingsproblematik. Man kann nicht einfach einen Menschen töten, wenn er im Weg ist – man tötet immer seinen Zwilling mit. Und das sorgt im Buch für Zündstoff. Als Cass als Schwester von Zach erkannt wird, gerät sie in Gefahr. Denn Zach sorgt für Reformen, die keiner haben will. Und tötet man Cass stirbt auch Zach!
Unglaublich, wie Cass das 4 Jahre in dem Kerker ausgehalten hat, mich hat es beim Lesen gegruselt, wobei man es noch anschaulicher hätte erzählen können, aber das hätte wohl den Rahmen des Buches gesprengt. Haig erzählt sehr flüssig und anschaulich und man langweilt sich auf keiner Seite. Bangt mit den Protagonisten mit, hungert an ihrer Stelle und spürt förmlich die aufgesprungenen Lippen und Cass‘ Grusel, auch in so einem Tank zu landen, aus dem sie Kip befreit hat.
Ein paar kleinere Fragen bleiben für mich offen, aber die sind auch eher nebensächlich: z.B. wie bindet man sich die Schnürsenkel mit nur einer Hand? ;)
Fazit: furioser Auftakt einer neuen Trilogie mit sympathischen Charakteren. Man sollte sich Zeit nehmen, wenn man das Buch zur Hand nimmt, denn man wird es nicht so schnell wieder weglegen mögen.