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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.12.2019

Opfer oder Kämpfer sein

Böse Opfer
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Gem wird auf dem Heimweg überfallen, ein Carjacker bedroht sie. Hätte sie sich mehr wehren sollen, können? Dieses Geschehnis belastet sie psychisch, Beziehung und Beruf leiden.
Mark Manning stellt hauptsächlich ...

Gem wird auf dem Heimweg überfallen, ein Carjacker bedroht sie. Hätte sie sich mehr wehren sollen, können? Dieses Geschehnis belastet sie psychisch, Beziehung und Beruf leiden.
Mark Manning stellt hauptsächlich drei Personen in den Mittelpunkt. Gem - mal als Opfer, mal als Kriegerin, den Spielmeister und einen Detective. Inszeniert wie ein Spiel, bei dem ein Würfel eine Rolle spielt. Verschiedene Szenarien werden nach dem Motto: „Was wäre, wenn ...“, durchgespielt. Das ist verwirrend. Wie ist denn Gem wirklich? Eindeutig böse ist der Spielmacher, sehr erschreckend . Engagiert, aber auch nicht sympathisch tritt Detective Dailey, der es am liebsten hat, wenn seine Partnerin schweigt, auf.
Wie soll man sich bei einem Angriff verhalten soll, ist zentrales Thema. Gibt es eine allgemein gültige Antwort?
Der Ansatz, verschiedene Szenarien anzubieten, ist interessant, aber wirkt auf mich verwirrend, ich hätte mir eine deutlichere Trennung gewünscht. Die Figuren wirken blaß, manches arg konstruiert.
Der Titel ließ mehr erwarten.
Ein Krimi aus dem HarperCollins Verlag.

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Veröffentlicht am 01.12.2019

Ophelia auf Babel

Die Spiegelreisende 3 - Das Gedächtnis von Babel
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Der dritte Teil um die Spiegelreisende und Leserin namens Ophelia findet diese erneut am Beginn einer Reise. Auf der Suche nach ihrem Mann Thorn und Nachforschungen zu „Gott“ muss sie vor den Wächterinnen ...

Der dritte Teil um die Spiegelreisende und Leserin namens Ophelia findet diese erneut am Beginn einer Reise. Auf der Suche nach ihrem Mann Thorn und Nachforschungen zu „Gott“ muss sie vor den Wächterinnen ihrer Heimatarche fliehen und verdeckt auf Babel, der Arche von Pollux und Helene, recherchieren. Dort ist wieder alles ganz anders, strenge Vorschriften, viele Verbote und gegenseitiges Misstrauen beherrschen den Alltag. Um an wichtige Dokumente zu gelangen, muss sich Ophelia, die hier als Eulalia auftritt, als eine Art Lehrling am Konservatorium bewähren. Missgünstige stellen Fallen, Erfolge sind schwer zu erreichen.
Christelle Dabos bleibt ihrem phantasievollen Erzählstil treu, erstaunliche Erfindungen, merkwürdige Gestalten und bizarre Moralvorstellungen werden beschrieben. Es geht ziemlich durcheinander, die eigentlich linkische und schüchterne Ophelia durchlebt eine Veränderung zu einer Frau, die über sich hinaus wächst. Obwohl anfänglich einiges passiert, vermochte mich diese Suche nach dem Schöpfer nicht mehr zu packen. Es zog sich. Auch die Ereignisse auf Pol, Faruks Arche, konnten nicht begeistern. Die Tochter Berenildes wird vermutlich in Folgebänden eine größere Rolle spielen, das war es aber auch. Band zwei hat mir besser gefallen.

Veröffentlicht am 01.11.2019

Mord in Schwedens Wäldern

Totenstille
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Schweden, viel Natur, dichte Wälder, schrullige Einwohner, jeder ist mit jedem verwandt, und sei es über viele Ecken. Jahre zurückliegende Morde: im Wald erschossene Männer, denen die Augen herausgeschnitten ...

Schweden, viel Natur, dichte Wälder, schrullige Einwohner, jeder ist mit jedem verwandt, und sei es über viele Ecken. Jahre zurückliegende Morde: im Wald erschossene Männer, denen die Augen herausgeschnitten wurden.
Tuva, eine junge Journalistin recherchiert die alltäglichen Geschehnisse für die lokale Zeitung. Das feuchte Klima ist so gar nicht gut für ihre Hörgeräte, auf die sie auf Grund ihrer Taubheit angewiesen ist.
Ein neuer Mord nach altem Muster schreckt die Bevölkerung auf. Tuva ermittelt eifrig, um mit einer Sensationsgeschichte den Sprung zu einer angesehenen überregionalen Zeitung zu schaffen.
Will Dean zeichnet die verschiedensten Charaktere; eigenartige, eklige, sehr unsympathische. Tuva mochte ich am wenigsten. Die ständige ausführliche Fixierung auf die Hörgeräte nervt. Auch sonst hatte sie nichts Liebenswertes, etwas Empathie hätte ich mir für sie gewünscht.
Die Suche nach dem Mörder verläuft unspektakulär, die Geschichte hat viele Längen. Erst im allerletzten Teil stellt sich Spannung ein.
Aus dem Englischen übersetzt von S. Schilasky, veröffentlicht vom Lübbe Verlag.

Veröffentlicht am 12.09.2019

Tote Löwen

Dead Lions
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Sie waren einmal richtig gut. Erfolgreiche Agenten des MI5. Bis sie es versaut haben. Entlassen geht nicht, also werden sie abgeschoben und als „Slow horses“ mit derart langweiligen Büroarbeiten überhäuft, ...

Sie waren einmal richtig gut. Erfolgreiche Agenten des MI5. Bis sie es versaut haben. Entlassen geht nicht, also werden sie abgeschoben und als „Slow horses“ mit derart langweiligen Büroarbeiten überhäuft, bis sie möglichst von selbst kündigen. Wollen sie aber nicht. Da kommen die Ermittlungen zum Tod eines Ehemaligen gerade recht, um vielleicht den Wiedereinstieg zu schaffen. Nur: so leicht ist das denn für die lahmen Gäule doch nicht, immerhin hat jede/r von ihnen persönliche Probleme, begrenzte Fähigkeiten oder eigene Vorstellungen.
Der Titel lautet: „Tote Löwen“. Gefällt mir besser als die oft erwähnten „Lahmen Gäule“.
Mick Herron beschreibt skurrile Charaktere, verleiht ihnen sehr individuelle Charaktere und lässt den Leser in gemächlichem Tempo erfahren, wie sehr sich die Glücklosen abstrampeln. Intrigen in der Chefetage spielen ebenso eine Rolle wie russische Oligarchen, wie die Liebe, wie Londoner Sehenswürdigkeiten.
Wer ein beschauliches Erzähltempo mit Verwicklungen, speziellen Charakteren und Englischem Flair mag, wird an diesem Buch aus dem Diogenes Verlag Freude haben.

Veröffentlicht am 02.09.2019

Gefährliche Filmwelt

Tödlicher Schnitt
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Es ist erstaunlich, wie Oliver Schütte es schafft, so viele Themen
in seinen Krimi „Tödlicher Schnitt“ einzubauen. Gangs in Amerika,
erfolgreiche Serien über den Kalten Krieg, reaktionäre
Schäferhundliebhaber, ...

Es ist erstaunlich, wie Oliver Schütte es schafft, so viele Themen
in seinen Krimi „Tödlicher Schnitt“ einzubauen. Gangs in Amerika,
erfolgreiche Serien über den Kalten Krieg, reaktionäre
Schäferhundliebhaber, sexuelle Belästigung, Filmklassiker, Method Acting
und mehr beeinflussen die Handlung. Ermittler Cassidy aus Kalifornien
trifft zur Klärung des Mordes an einem amerikanischen Schauspieler in
Berlin ein. Die Zusammenarbeit mit der deutschen Kollegin Eva Lenz
klappt hervorragend. Beide sympathisch, beide mit einigen Verlusten im
persönlichen Bereich. Nur: erfolgversprechende Spuren gibt es zunächst
nicht, dafür geschehen weitere Morde.
Interessant, was so alles in und um Berlin geschieht. Lokalkolorit macht
es anschaulich. Eine Vielzahl von Personen taucht auf, falsche Fährten
werden gelegt, Klischees bedient. Abwechslungsreich auf jeden Fall,
einfach geschrieben - Unterhaltung von beTHRILLED.

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