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Veröffentlicht am 16.03.2020

Authentisch erzählt

Annika Rose und die Logik der Liebe
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Annika Rose ist eine ungewöhnliche junge Frau. Seit der 7. Klasse wurde sie von ihrer Mutter zu Hause unterrichtet um ihr eine relativ beschützte Kindheit garantieren zu können, doch auch das hat seine ...


Annika Rose ist eine ungewöhnliche junge Frau. Seit der 7. Klasse wurde sie von ihrer Mutter zu Hause unterrichtet um ihr eine relativ beschützte Kindheit garantieren zu können, doch auch das hat seine Schattenseiten. Als sie ihr Studium an der Universität beginnt um später mal in einer Bibliothek arbeiten zu können, ist die Reizüberflutung riesig. Wären da nicht Janice und später der liebevolle Jonathan, hätte Annika sich schon längst von ihren Eltern zurück nach Hause holen lassen und aufgegeben.

Zum Glück ist es ihr Herz und ihr Ehrgeiz, der sie antreibt. Sie möchte ihren Alltag bewältigen können, sich nicht wegen jedem Problem unter der Bettdecke verstecken und auch den Schachclub nicht aufgeben. Als eine verheerende Situation sie dazu zwingt zu alten Mustern zurück zu kehren, passiert das unausweichliche und Annika verliert Jonathan mindestens für die nächsten 10 Jahre.

Ein Buch über die Logik der Liebe – ich mag Liebesgeschichten, die anders sind und die das Leben schreibt. Tracey Garvis Graves hat mit der Autistin Annika, die selbst erst in ihren 30. er Jahren feststellen lassen konnte, was mit ihrem Kopf anders ist, als mit anderen Menschen, eine Protagonistin erschaffen, die uns zum Teil sehr schwer ans Herz wachsen kann, dafür aber unglaublich authentisch ist. Ich denke, gerade bei so einer Geschichte ist es schwer die betroffene Person greifbar zu machen. Ich mag Annika und ich verstehe sie, aber sie ist genau so, wie ich mir Menschen ihres Wesens vorstellen würde und gerade das macht es mir unheimlich schwer mich in sie rein versetzen zu können. Sie reagiert für mich einfach nicht emotional, weil sie das ja auch gar nicht kann. Ihre sozialen Probleme und das Defizit Zusammenhänge hinter Verhaltensweisen zu erkennen machen das Buch eher zu einer trockenen Sache – was an und für sich allerdings nichts schlechtes ist.

Da bringen Janice und Jonathan schon einiges in die Story dazu, gerade was die Gefühle angeht. Ich finde die beste Freundin und den unfassbar empathischen Freund sehr angenehm und kann mich mit ihnen logischerweise mehr identifizieren. Doch man merkt den Spagat, den beide bewältigen müssen, zwischen ihrem eigenen Denken und dem von Annika. Sie geben sich große Mühe, sind dabei bei weitem nicht perfekt und schaffen es dennoch meistens der seltsamen Frau mit dem umwerfenden Aussehen, doch dem ungewöhnlichen Auftreten freundlich gegenüber zu treten.

Die Schreibweise der Autorin hilft hier auch sehr gut zu differenzieren. Der Part aus Annika’s Sicht hebt sich so stark von Jonathan’s ab, dass die Unterschiede gut erkennbar sind – angefangen beim Denken der beiden. Tracey Garvis Graves schreibt flüssig und locker, manchmal mir persönlich etwas zu langatmig, aber verständlich. Was mir eben nicht so gut gefällt, ist die Tatsache, dass die Kapitel abwechselnd ab Beginn des Buches im Damals vor 10 Jahren und im Jetzt geschrieben sind. Mit persönlich verrät das einfach zu viel über den Hergang der Liebesgeschichte und auch wenn die Autorin einen echt dicken Spannungspunkt am Ende eingebaut hat, finde ich das viel zu spoilernd.
Ich konnte leider nicht so mitfiebern, wie ich es gern getan hätte.

Der Aufbau der Geschichte und die Authentizität der Autismus-Spektrum-Störung hat allerdings großen Respekt verdient und auch wenn das Buch zu vorhersehbar ist, konnte ich es schnell und leicht lesen. Die Darstellung ist einfach zu interessant.

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Veröffentlicht am 16.03.2020

Amüsant!

His Banana – Verbotene Früchte
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“His Banana” ist der erste Band über die Zwillingsbrüder Bruce und William von Penelope Bloom. Gelesen habe ich ihn aber nach dem zweiten Band und ich muss sagen, das war für mich eine gute Entscheidung.

Auch ...

“His Banana” ist der erste Band über die Zwillingsbrüder Bruce und William von Penelope Bloom. Gelesen habe ich ihn aber nach dem zweiten Band und ich muss sagen, das war für mich eine gute Entscheidung.

Auch der erste Band über den zugeknöpften und seelisch verletzten Bruce ist ein toll geschriebenes Buch mit frechen Dialogen, trockenem Humor und einer gefährlich knisternden Liebesgeschichte, aber bei weitem nicht so verrückt wie “His Cherry”. Man muss zwar zugeben, dass die eineiigen Brüder charakterlich nicht unterschiedlicher hätten sein können und das eben auch die Storys sehr prägt, doch mein persönlicher Geschmack ist da eben auch noch eigensinnig.

Natasha ist eigentlich Journalistin und bekommt einen ziemlich seltsamen Auftrag. Als Praktikantin soll sie Bruce beobachten und seine “schmutzigen Geschäfte” zu Tage befördern, doch der tollpatschigen jungen Frau passiert eine Katastrophe nach der anderen und sie fällt dem Firmenchef nicht unbedingt positiv auf – vor allem nicht, als sie im Pausenraum seine eigens beschriftete, perfekt gelbe Banane aufisst.

Seine Hintergedanken sind nicht unbedingt rein beruflich, doch bestrafen möchte er sie für den Fopard auf jeden Fall – mit 24 Stunden Dienst und Extra-Bananenholdienst. Ich hab mich super amüsiert und musste wirklich oft über Bruce eigensinnigen Charakter lachen. Er hat einfach ein paar Macken, die man liebenswert finden kann, aber sicherlich nicht muss. Für mich war er halt authentisch, weil die Hintergrundgeschichte zu seinem Verhalten passte.

Penelope Bloom hat eine würzige, trockene Schreibweise mit einem lockeren Stil und passender Wortwahl. Die dramatischen Emotionen findet man eher im Hintergrund bzw. letztem Viertel der Geschichte. Sie berühren schon, liegen jetzt aber nicht im Vordergrund. Natürlich geht es hauptsächlich um die verrückte, sich anbahnende Liebesgeschichte, aber auf echt witzige und skurrile Art und Weise.

Im Großen und Ganzen ist es ein unterhaltsames Buch für Zwischendurch, das mich kurzweilig sehr amüsiert hat. Allerdings ist die leichte Kost jetzt auch nichts, was mich gedanklich länger beschäftigen würde

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Veröffentlicht am 06.12.2019

Ein schönes Buch mit kleinen Makeln

The Ivy Years - Bis wir uns finden
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Lianne ist eine junge, berühmte Schauspielerin. Doch ihr Wunsch ist es, ein Studium an einer normalen Eliteuniversität zu absolvieren – ohne besonders behandelt zu werden. Doch das ist gar nicht so leicht. ...

Lianne ist eine junge, berühmte Schauspielerin. Doch ihr Wunsch ist es, ein Studium an einer normalen Eliteuniversität zu absolvieren – ohne besonders behandelt zu werden. Doch das ist gar nicht so leicht. Lianne schwört, sich nicht nur in ihrem Zimmer zu verstecken und versucht mutig zu zeigen, dass sie nicht nur das dumme Blondchen mit dem Zauberstab ist, was wirklich nicht so einfach ist. Außer Bella, ihrer Nachbarin im Beaumont – Haus, die ihr stetig den Rücken stärkt, ist da noch Daniel “DJ” Trevi. Er ist einer der wenigen Menschen, der Lianne nicht nur als Superstar ansieht und sie normal behandelt. Aber in seinen Augen steckt eine tiefe Traurigkeit und obwohl das Knistern und die Anziehungskraft zwischen den beiden schon heftige Ausmaße annimmt, stößt er die junge Frau immer wieder von sich. Ob es mit ihrem öffentlichen Leben zu tun hat?

DJ fällt es nicht leicht Frauen zu vertrauen. Er steckt in einem riesen Schlamassel und jeder kleinste Fehltritt könnte ihn die Glaubwürdigkeit kosten – und somit seinen Studienplatz. Darauf bedacht auch ja alle Regeln zu bedenken, schirmt er sich fast komplett von allen ab. Doch Lianne durchbricht seine Schutzmauer immer wieder und die Gefühle werden zu groß um sie zu ignorieren. Doch was wird passieren, wenn sie die Wahrheit über ihn kennt und die Anschuldigung an die Öffentlichkeit gelangt?

Der fünfte Band der “The Ivy Years – Reihe” hat mich dieses mal nicht ganz so umgehauen, wie die anderen Teile. Die Handlung ist sehr ernst, aber für mich nicht stetig nachvollziehbar, was die Entscheidungen der Personen im Buch angeht. Auch der Anfang war ein wenig trocken und ich kam nicht so gut rein in die Geschichte.



Dafür gibt es ganz tolle Protagonisten, lustigen Humor und tolle Dialoge. Ich mag trotzdem die leichte Schreibweise der Autorin und vor allem die zweite Hälfte hat mir sehr gut gefallen. Die Probleme, die beide bewältigen müssen, sind schon hart und ich finde es schön, wie sich Lianne und DJ gegenseitig ergänzen. Sie finden etwas Wichtiges im jeweils anderen, was sie toll zusammen schweißt und das hat die Story am Ende doch noch runder gemacht.

Der fünfte Band ist nicht so locker davon geflogen, wie die anderen Bücher, aber trotzdem war er schön zu lesen. Ich hätte einfach ein wenig mehr erwartet. Emotional konnte er mich sehr berühren, wegen den Umständen und dieser zarten Vertrautheit, die DJ dann doch langsam aufbauen kann. Beide Charaktere wirken einfach von außen so stark und innerlich sind sie dafür so verletzlich. Das hat mich beeindruckt und die Startschwierigkeiten ausgemerzt.

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Veröffentlicht am 02.12.2019

Ein cooler Abschluss

Shadow of Light 3: Gefährliche Krone
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Nach dem Ende des zweiten Teils dachten wir alle Anna und Marco steuern geradewegs auf ihr Happy End zu und doch hatte das ganze einen bitteren Vorgeschmack. Was sollte in Band 3 denn noch passieren? Ich ...

Nach dem Ende des zweiten Teils dachten wir alle Anna und Marco steuern geradewegs auf ihr Happy End zu und doch hatte das ganze einen bitteren Vorgeschmack. Was sollte in Band 3 denn noch passieren? Ich ahnte, das Alexandra Carol ihre geliebten Protagonisten nicht so leicht vom Haken lassen würde und siehe da… ich hatte recht.

Von den Ereignissen möchte ich euch nichts erzählen, denn das Spektakel müsst ihr selbst erleben. Natürlich ist der Schatten noch nicht besiegt und er hat sich einen heftigen Weg gesucht und zu bekommen, was er möchte. Lunaja und Domino fallen sogar drauf rein und uns Lesern geht ganz schön die Muffe, denn der Ausgang des Ganzen ist bis zum Ende ungewiss und sieht alles andere als rosig aus.

Eine Sache machte mir den Einstieg nicht leicht und lässt mich den dritten Band auch nicht als ganz perfekt ansehen. Anna bzw. Lunaja und ihr Talent für’s Verdrängen. Ich kann wirklich ganz ehrlich nicht verstehen, warum sie nicht von Anfang an mit ihrem Liebsten über die Vorkommisse redet. Ich fand sie so kindisch, stur und nicht nachvollziehbar, dass sie wieder alles für sich regeln will. Wie sich das ausgeht, könnt ihr euch selbst denken. Das hat mich anfangs so gefuchst, dass ich erst mal Zeit brauchte, um in die Geschichte hinein zu finden. Naja… und das Ende hätte ich mir vielleicht einen Ticken romantisch angehauchter bzw. detaillierter vorgestellt, aber das ist Geschmackssache. Für mich ging das dann doch zu flott.

Alles in Allem ist die Trilogie eine tolle Fantasyreihe mit einer genialen Idee von zwei verschiedenen Welten, aber den gleichen Protagonisten und ich liebe den Schreibstil der Autorin. Sie reißt zum Großteil mit und bringt immer wieder neue überraschende Momente für die Leser mit.

Veröffentlicht am 26.11.2019

Ein netter Mittelband

Die Ring Chroniken 2 - Befreit
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Emony, Felix und Kohen haben es geschafft. Sie sind halbwegs versehrt bei den Rebellen angekommen. Aber wie das mit Menschen nun mal so ist, gibt es auch hier Vorurteile. Böse Zungen reden zischelnd über ...

Emony, Felix und Kohen haben es geschafft. Sie sind halbwegs versehrt bei den Rebellen angekommen. Aber wie das mit Menschen nun mal so ist, gibt es auch hier Vorurteile. Böse Zungen reden zischelnd über das Bohrunglück und Kohen’s Psyche geht weiter den Berg hinab. Emony weiß nicht mehr weiter und trotz dessen, das ihre Wahrheitsfindergabe diese auch zuverlässig erkennt, ist es ihr nicht möglich in die Köpfe anderer zu spähen. Was geht ihrem Geliebten im Kopf rum? Doch Zeit das raus zu finden gibt es nicht. Kohen verschwindet und wird des Mordes angeklagt. Die Frage ist nur ob Emony Hilfe bekommt ihn zu retten oder ob die Mission der Rebellen selbst Vorrang vor Lebenden hat.

Erin Lenaris hatte tolle Ideen, was die Handlung betrifft und doch hab ich mich beim zweiten Band schwer getan. Den Finger drauf zu halten woran es lag, ist schwer, aber ich versuche es ein wenig einzugrenzen. Am Anfang kam ich nur schleppend in die Geschichte, vielleicht lag das auch eher an der langen Wartezeit, aber auch die immer wieder kehrenden ausschweifenden Erklärungen und manchmal eher abwartenden Situationen kamen mir so langatmig vor.

Vor allem genau zur Hälfte. Ich erkannte Emony nicht so richtig wieder. Natürlich muss man umsichtig handeln und darf nicht jeden vor den Kopf stoßen, wenn man eh schon so ziemlich allein da sitzt und man auf jemanden angewiesen ist, aber ich wollte stellvertretend für sie ausrasten. Ich war so wütend, dass sie einem gewissen älteren Mann nicht ein wenig mehr auf die Finger geklopft hat und vor allem Felix!!! Ehrlich, in mir brodelt immer noch die Wut. Der ist nicht nur ein Kindskopf auf schlimme Art, er ging mir mit seinen Vorbehalten gegen Emony’s Gefühle wahrlich auf den Zeiger. Ich hätte mir gewünscht, sie wieder ein bisschen selbstbewusster und temperamentvoller zu sehen. Aber das war leider nicht der Fall und man hat das Gefühl, das Emony nur abwartet und fast schon lethargisch wird, für eine kurze Zeit.

Im letzten Drittel kam dann für mich Leben in die Bude. Es ging rasanter zu. Die Situation spitzte sich plötzlich gewaltig zu und endlich fand ich auch ein bisschen Adrenalin im Buch. An und für sich ist die Handlung abwechslungsreich und auch kreativ gestaltet, aber es zog sich einfach so hin, dass das Drittel zwar begeistern, es aber nicht völlig heraus reißen konnte.

Das Ende fand ich dann richtig genial. Alles überschlägt sich und auch die Konfrontationen sind knackig gehalten, mit vielen Spannungsspitzen. Der Cliffhanger ist fies, aber leider etwas vorhersehbar. Ich würde den dritten Band trotzdem lesen, einfach um zu schauen, wie es weiter geht und vor allem, wie die Bevölkerung mit den neuen Aufdeckungen umgeht. Werden sie wieder nur wegschauen, oder geht’s jetzt richtig rund? Die Möglichkeiten sind groß und ich hoffe auf eine dritten, richtig bombastisch spannenden Band.

Eine Dystopie mit einem innovativen Thema, aber einer Umsetzung, die für mich noch Potenzial nach oben hat. Trotzdem kann ich sie empfehlen, wenn man ein wenig Zeit mitbringt.