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Bisco

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Veröffentlicht am 02.12.2019

Guter erster Start

Cassia & Ky -- Die Auswahl
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Wir finden uns in einer Welt wieder, welche von Strukturen und Regeln geführt wird. Dort lebt die 17jährige Cassia mit ihrer Familie. So wie jede andere Familie haben diese eine feste Arbeitsaufgabe und ...

Wir finden uns in einer Welt wieder, welche von Strukturen und Regeln geführt wird. Dort lebt die 17jährige Cassia mit ihrer Familie. So wie jede andere Familie haben diese eine feste Arbeitsaufgabe und sind voll und ganz auf diese konzentriert. Cassias bester Freund ist Xavier. Ihm und seiner Familie geht es nicht anders als den restlichen Bewohner dieses Staates. Es übt jeder eine feste Aufgabe aus, man weiß nicht wie es bei anderen aussieht oder was diese machen. Innerhalb der Gesellschaft gibt es strenge und sehr steife Regeln an, die sich alle halten müssen, da es sonst Sanktionen bis hin zum möglichen Tod gibt. Kleidung, Essen, Arbeit, es gibt keine freien Entscheidungen. Eine weitere ist hierbei, dass es keine freie Partnerwahl gibt.

Für die jungen Menschen ist die Besonderheit, dass diese spätestens zum 21 Lebensjahr einem festen Partner zugeordnet werden. Dabei sammelt ein System alle Informationen und Merkmale und baut daraus die besten Paarkonstruktionen. Liebe ist hierbei natürlich kein Baustein. Xander ist ein treuer und fürsorglicher Junge aber nun mal ihr bester Freund. Beide sind neugierig und wenn auch leicht verängstigt wer in Zukunft ihr Partner sein wird. So wird auf der Videowand Xander angezeigt. Ein Schock für die beiden Freunde, welche sich nie mehr vorstellen konnte. Im weiteren Verlauf der Zeremonie werden Mikrochips mit Informationen des neuen Partners ausgetauscht. Hier erhält Cassia aber nicht die Daten von Xander, sondern ebenfalls aus dem Ort stammenden Ky. Er ist ein Junge, der das System nicht hinnimmt und es hinterfrag. Er stellt Fragen und zeigt das es für ihn mehr gibt als das was man ihm erzählt. Es wird sofort als bedauerlicher Fehler dargestellt und ganz klar festgelegt, dass sie mit Xander zusammenkommen soll oder es schwere Bestrafungen für sie geben wird. Aber so einfach ist das nun doch nicht. Cassia beginnt für Ky etwas zu empfinden und gleichzeitig wangt ihr Glaube an das System.

Es beginnt also eine kleine Revolution unter den Teenagern. Es sind neue Zeiten für neue Gedanken, welche beginnen. Gedanken, welche oft in Gedichten versteckt sind, welche in der Geschichte noch eine große Rolle spielen werden.

Das Buch hat einen angenehmen Start hingelegt. Erst die schöne Zeremonie welche nach vorne hin mit Prunk und Kleidern wie eine kleine Verlobungsfeier wirkt. Wäre da nicht die Tatsache das niemand ein Mitrederecht hat. Die Charaktere sind schön ausbalanciert zwischen, „ich nehme es hin wie es ist“ und „ich schaue hinter die Fassade“. Cassia mach im ersten Buch eine erste Entwicklung durch und das Titelbild zeigt sehr schön wie sehr alle in einer gläsernen Kugel gefangen sind.

Das Buch ist schön einfach zu lesen und somit für junge wie auch für Erwachsene Leser geeignet. Das Ende machte Lust auf den zweiten Teil.

Veröffentlicht am 02.12.2019

Unfreiwillige Selbsthilfegruppe zum Jahreswechsel

A Long Way Down
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Silvester. Eine Nacht wo das alte Jahr beendet wird und das neue in vielen Fällen mit der Hoffnung auf ein besseres startet. Vier Menschen, welche nicht unterschiedlicher sein könnten, wollen nicht reinfeiern, ...

Silvester. Eine Nacht wo das alte Jahr beendet wird und das neue in vielen Fällen mit der Hoffnung auf ein besseres startet. Vier Menschen, welche nicht unterschiedlicher sein könnten, wollen nicht reinfeiern, sie wollen reinfallen. Fallen vom Dach eines Hochhauses und ihrem Leben ein Ende setzten. Nick Hornby erzählt von vier Menschen und vier verschiedenen Schicksalen und wie weit ein Mensch sein persönliches Leid schafft zu ertragen.

Bei den Charakteren handelt es sich um den Moderator Martin. Nicht besonders berühmt, aber nach einer Nacht mit einer 15-Jährigen und den Konsequenzen sieht er für sich keinen anderen Ausweg als dem vom Dach. Schuld sieht er nicht in seiner Handlung und den Verlust von Frau und Kind nach seinem Fehltritt sowie der Verlust seines Jobs nehmen im lediglich jeden Grund weiter zu machen.

Jess, 15 Jahre, und das Verhängnis reiche und berühmte Eltern zu haben. Ihre Eltern nehmen Sie nicht ernst, ein Thema ist ihre Schwester bzw. ihr nicht mehr existieren innerhalb der Familie. Jess zeigt das man einen Menschen nicht mit Geld abspeisen kann, sondern dass auch Liebe, Nähe und das Miteinander wichtig sind. Mit ihrer vulgären Ausdrucksweise und ihre sehr aggressive Art ist zu spüren wieviel Angst und Unsicherheit dem Mädchen zu schaffen machen. Viele würden es als pubertär bezeichnen. Ich nenne es ein Kind, in dessen Elternhaus alles schief geht was nur schief gehen kann.

Der dritte Charakter ist Maureen. Von Geburt an ist ihr Sohn schwerstbehindert und benötigt die Pflege und die volle Aufmerksamkeit von ihr als Mutter.

In einer Situation auf dem Dach, wo das Buch natürlich nicht schon enden konnte, kommt als „Störenfried“ noch der gescheiterte Musiker JJ hinzu.

Jeder der Erwachsenen kann verstehen warum die anderen sterben wollen, aber nicht einer kann ein Kind springen lassen. Also wird auf Jess eingegangen und warum sie springen will.

In einem langen Gespräch wird nun ein Pakt geschlossen, bis Valentinstag am Leben zu bleiben und ihr Leben in den Griff zu bekommen. Doch es soll alles anders kommen als gedacht.

Die vier Geschichten werden jede für sich aus der eigenen Perspektive erzählt. Als Leser versetzt man sich in die Situationen. Hat Verständnis, leidet mit oder kann sich nur denken: Du Depp, hast du selbst Schuld dran. Das Buch liest sich angenehm und die Geschichte ist flüssig und spielt mit dem Gedankenspiel ob man selbst in dieser Situation auch diesen Schritt gehen würde. Ein Buch was man gut lesen kann, auch an allen Tagen die nicht Silvester sind.

Veröffentlicht am 02.12.2019

Zweiter guter Teil

Fillory - Der König der Zauberer
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Nachdem die Gruppe im ersten Teil für einen Sturz in der Hierarchie sorgte, mussten diese nun im zweiten Teil als Könige und Königen regieren. Nur das Quentin kein Mensch ist, der regiert, er ist ein Macher. ...

Nachdem die Gruppe im ersten Teil für einen Sturz in der Hierarchie sorgte, mussten diese nun im zweiten Teil als Könige und Königen regieren. Nur das Quentin kein Mensch ist, der regiert, er ist ein Macher. Wie die vier merken das es an Steueraussetzern kommt, von den Außeninseln, beschließen diese, sich die Steuern doch mal abzuholen und zu schauen was so alles zu ihrem Reich gehört.

Die Gruppe schnappt sich also ein denkendes und fühlendes Schiff, welches auch schonmal seinen Willen durchsetzt und beginnen ihr Königreich zu erforschen.

Julia ist inzwischen an den Punkt, dass es sie nur noch ankotzt nicht zu den Filloryleuten zu gehören. Also besucht sie Randgruppen von Magiern und lernt dort immer neue Formeln. Ihr Körper wird mit jeder Stufe, welche sie ersteigt mit einem Stern tätowiert und davon werden es immer mehr.

Während Quentins Gruppe ihre eigenen Probleme mit dem Volk der Steuerzahlerverweigeren, Drachen, Sprünge durch die Echte Welt und Fillory erleben hat, hat Julia ihre ganz eigenen Probleme. Den wer die Götter beschwört sollte nicht vergessen das es auch böse gibt.

Der zweite Teil hebt sich schon stark vom ersten ab. Hier erleben wir die Menschen mit Verlustängsten, Depressionen, Zukunftsängsten, Versagensängsten usw. Wenn im ersten Teil, mal von ein zwei Mordlustigen Charakteren, die Welt noch recht harmlos war, sind die Probleme der Charaktere in diesem Buch eher bei sich selbst zu finden.

Das Buch verlangt wie der erste Teil zuvor auch, das man sich auf die Story einlässt. Den Charakteren Raum gibt und Platz sich auszuleben. Zu zeigen was sie bewegt. Im Leben ist halt nicht alles immer super und genau das zeigt die Story. Die Magie steht zwar weiterhin im Vordergrund aber über Schule, Freunde und Liebe Hinaus gibt es mehr was jeden Tag zu bestehen ist, und das ist Bestandteil dieses zweiten Teils.

Veröffentlicht am 02.12.2019

Der Sommer deines Lebens

Indigosommer
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Es gibt Jugendbücher, die wollen einfach nur eine Geschichte erzählen und es gibt Bücher, die gehen einfach tiefer, dazu gehört dieses Buch.

Es ist Sommer in Amerika. Die 15-jährige Smilla wird als Austauschschülerin ...

Es gibt Jugendbücher, die wollen einfach nur eine Geschichte erzählen und es gibt Bücher, die gehen einfach tiefer, dazu gehört dieses Buch.

Es ist Sommer in Amerika. Die 15-jährige Smilla wird als Austauschschülerin ein Jahr in Amerika verbringen. Da sie ihre Englischkenntnisse wiederauffrischen will und sich dem Tempo der Sprache wieder anpassen will, fliegt sie Wochen vor dem Start rüber. Dort wird sie bei einer ihr bekannten Gastfamilie leben. Diese hat sie vor fünf Jahren zuletzt gesehen. So ist sie auch gespannt wie es ihrer Kinderliebe Alec geht. Immerhin ist es lange her das sie ihren Gastbruder gesehen hat. Aber es soll anders kommen als sie denkt. Dieser sieht in ihr ein kleines nerviges Kind und ist alles andere als begeistert von ihrer Anwesenheit.

So kommt auch von ihm nicht die Einladung zu einer Party am Strand, sondern von seinem Kumpel Josh. Dort begegnen sie den dortigen Bewohnern, welche noch Wurzeln der Ureinwohner Amerikas in sich tragen. Smilia erfährt das es im Sommer einen Vorfall gegeben haben soll, aber nicht welchen. Zu den stärksten Hasser der „Weißen“ gehört Conrad. Die beiden lernen sich kennen und Smilia verliebt sich sogar in diesen.

Über diese Liebesgeschichte hinaus erfährt man Stück für Stück was vorgefallen ist und wie schnell Alkohol und Drogen von einer tollen Party in den Höllentrip führen können. Es ist ein Buch was aufzeigt was die Nebenwirkungen sind, wie Menschen sich verändern und das, ohne den Zeigefinger zu heben, sondern es ist ehrlich und wahrhaftig.

Ergänzt wird die Geschichte durch die schönen Detailreichen Erläuterungen der Natur. Man riecht förmich das Salz der Luft und spürt den Sand, sieht vor den geistigen Augen die Umgebung.

Ein tolles Jugendbuch mit einer tiefe wie wenige diese haben. Für mich ein absolutes Muss für jeden Teenager.

Veröffentlicht am 02.12.2019

Extrem grausam und blutig

Angst
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Fünf, vier, drei, zwei, eins. Lauf weit und schnell. Denn sie kommen und sie wollen Spaß. Den Spaß dich zu quälen und zu töten

Ein kleiner Ort in Amerika. Wälder, knapp tausend Einwohner. Safe Haven. ...

Fünf, vier, drei, zwei, eins. Lauf weit und schnell. Denn sie kommen und sie wollen Spaß. Den Spaß dich zu quälen und zu töten

Ein kleiner Ort in Amerika. Wälder, knapp tausend Einwohner. Safe Haven. Sicher und traumhaft für jeden Wald und Wiesenfan.

Dann die große Überraschung. Die ganze Stadt hat in der Lotterie gewonnen. Sie alle treffen sich in der Sporthalle der Schule. Naja, fast alle.

Männer in Schwarz, gefährlich und grausam. Sie bringen einiges mit, aber sicherlich nicht den erwarteten Lottogewinn. Fünf der schlimmsten Mörder und Psychopathen sind mit einem Hubschrauber abgestürzt. Die meisten von ihnen als tot erklärt. Aber sie leben und sie haben eine Mission.

„Angst“ ist genau der richtige Titel für das Buch. Was zum Anfang noch recht harmlos wirkt, entwickelt sich für die Charaktere zum Alptraum ihres Lebens. Der Leser muss gefasst sein auf viel Blut, Schmerz und Lust am Verstümmeln. Die Mörder, einer schlimmer und gestörter als der andere. Man leidet mit den Charakteren. Stellenweise musste ich Seiten überspringen, denn die Misshandlung war so detailreich geschrieben, dass man den Schmerz beinahe selbst spüren konnte.

Ich habe die Rezension bewusst sehr kurzgehalten, da ich weder in die Charaktere vorgreifen will (würde verraten wer den ersten Angriff überlebt und wer nicht) noch will ich zu sehr ausschweifen da es zu viel spoilern würde.

Horror: 4/5

Blut: 5/5

Charaktere: 4/5

Story: 4/5

Nicht für Kinder und Jugendliche geeignet.