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Veröffentlicht am 06.12.2016

Kein Diätratgeber.

Dreißig Kilo in drei Tagen
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Vicky liebt Süßes, nascht immer wieder mal was, leider jedoch sammeln sich sämtliche Kalorien gleich auf der Hüfte an - und verschwinden nicht so schnell. Sie meint, dass alles ganz anders wäre, wenn Bauch ...

Vicky liebt Süßes, nascht immer wieder mal was, leider jedoch sammeln sich sämtliche Kalorien gleich auf der Hüfte an - und verschwinden nicht so schnell. Sie meint, dass alles ganz anders wäre, wenn Bauch flacher, Beine straffer und Hintern kleiner wären. In drei Tagen hat sie nun ein Date und möchte dafür in dieser Hinsicht perfekt sein - denn anders kriegt sie ihren Traummann wohl kaum ins Bett. Also muss Vicky abnehmen, egal wie, hauptsache ganz schnell.

Ja, genauso hatte ich mir dieses Buch vorgestellt. Kurzweilige typische "Frauenliteratur", die mich gut unterhalten hat, locker-leichte Lesekost, die dennoch nicht abgedreht sondern realistisch ist. Wobei mich eins immer wieder etwas genervt hat: Vicky wiegt im Buch bei 1,65m 70kg und möchte am Liebsten natürlich gleich mal ordentlich abnehmen, wobei ich der Meinung bin, dass man mit dieser Konstellation noch "normal" aussieht, eben vielleicht mal hier ein kleines Röllchen hat, aber eben nicht gaaaaaaaaaaaaaanz schnell abnehmen muss, weil man ja "ach so unansehnlich ist".

Nun ja, wenn das ne Frau mit perfekten Maßen liest, die sieht das wohl wieder anders als ich. ;) Alles in allem hatte ich dieses handliche Taschenbuch wirklich mal schnell durchgelesen, ich wurde hier sehr gut unterhalten, die restliche Story war auch realistisch, da die Protagonistin Vicky auch noch keine 30 Jahre alt ist, konnte ich mich also auch teilweise mit ihr identifizieren, so weltfremd war mir das alles also nicht. Im Buch gibts neben ganz tollem Humor natürlich auch ein wenig Herzschmerz, klar, es geht ja auch um die Liebe.

Wer mal eben schnelle, lockere-leichte Lektüre braucht, dem kann ich dieses Buch wirklich nur ans Herz legen. Von mir gibts hier 5 von 5 Sternen und natürlich eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 06.12.2016

So stell ich mir den Himmel vor...

Die zehn besten Tage meines Lebens
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Alex, noch nicht mal dreißig Jahre alt, wird in L.A. mit ihrem Pocket Beagle überfahren. Sie kommt in den Himmel - in den siebten Himmel. Dort hat sie alles, was sie sich je erträumt hat, vom begehbaren ...

Alex, noch nicht mal dreißig Jahre alt, wird in L.A. mit ihrem Pocket Beagle überfahren. Sie kommt in den Himmel - in den siebten Himmel. Dort hat sie alles, was sie sich je erträumt hat, vom begehbaren Kleiderschrank mit Designerkleidung bis hin zur Traumfigur - denn auch Cellulite gibt es dort nicht. Doch ihr Schutzengel Deborah gibt ihr die Aufgabe, einen Aufsatz über die zehn besten Tage ihres Lebens zu schreiben, denn Alex muss erst "beweisen", dass sie im siebten Himmel richtig aufgehoben ist, dass sie noch ein erfülltes Leben gehabt hätte, wäre sie nicht so jung gestorben. Alex zerbricht sich den Kopf, was sie schreibt und trauert schon um den siebten Himmel und Adam, den sie dort kennengelernt hat...

Die Geschichte des Buchs klang für mich gut, als ich mit einer Freundin so darüber gesprochen habe. Also hat sie es mir auch ausgeliehen, und ich hab gleich angefangen es zu lesen. Es lässt sich sehr gut lesen, der Schreibstil gefällt mir sehr gut, es ist locker, leicht zu lesen, finde ich. Und auch gut unterhalten wurde ich. Man erfährt immer wieder was über Alex' Leben, aber auch über ihr neues "Leben" dort im Himmel. Ich finde generell die Idee, wie hier der Himmel geschildert wird, eine sehr tolle Vorstellung. Und auch den Rückblick, den Alex' so auf ihr Leben "begeht", finde ich interessant. Das Buch hat mich wirklich sehr gut unterhalten, ich wollte immer wieder wissen, wie es weiter geht, ob sie es schafft, im siebten Himmel bleiben zu können. Auch wenn wahrscheinlich jedem ab der Hälfte schon klar ist, wie dies so ausgeht. Vieles im Buch ist ziemlich gut beschrieben, sehr ausschmückend geschildert. Meist ist es doch humorvoll, es gibt aber dennoch Stellen, da wird es eher emotional.

Für mich war dies ein tolles Buch, ich bin gut unterhalten worden, die Vorstellung vom Himmel finde ich nach wie vor toll, wenn gleich es im Leben nicht nur um materielle Dinge geht und mir das dann auch eher egal wäre (Nein, muss kein Porsche sein, auch auf die Designer-Roben verzichte ich gerne.)

Entsprechend kann ich hier gut und gerne 5 von 5 Sternen vergeben und empfehle euch das Buch.

Veröffentlicht am 06.12.2016

Die finnische Gebetsmühle auf dem Weg nach Tibet.

Die wundersame Reise einer finnischen Gebetsmühle
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Nach einem Missungeschick bei einem Firmenausflug landet Lauri Lonkonen auf einem Felsen mitten im Meer, eine aussichtslose Lage. Sein Freund, der Erfinder Kalle kann ihm schließlich helfen und besorgt ...

Nach einem Missungeschick bei einem Firmenausflug landet Lauri Lonkonen auf einem Felsen mitten im Meer, eine aussichtslose Lage. Sein Freund, der Erfinder Kalle kann ihm schließlich helfen und besorgt ihm auch gleich einen neuen Job: Lauri soll für und mit Kalle arbeiten, gemeinsam wollen sie eine (finnische) Gebetsmühle auf den Markt bringen. Sie machen sich gleich auf die Reise in den fernen Osten. Und dabei grübeln sie immer wieder über die verschiedenen Religionen...

Ich weiß nicht warum ich das Buch mitgenommen habe, es hat mich einfach angesprochen. Und ich habe wohl, glaube ich, vor kurzem mal etwas über dieses Buch gelesen oder es in der Buchhandlung schon mal in der Hand gehabt.

Das Cover mit der Schildkröte tat sein übriges, ich finde es ganz lustig gestaltet. Und noch lustiger ist die wirklich sehr kuriose Geschichte um Lauri und Kalle, die gute Freunde sind. Lauri war bislang als Entwicklungschef in einer Firma tätig, Kalle ist als Erfinder selbstständig. So kommt es dann, dass Lauri bei Kalle anfängt zu arbeiten, die beiden begeben sich auf eine sehr interessante, abenteuerliche, lustige Reise.

Und genauso lustig, abenteuerlich und interessant schildert der Autor dies auch wirklich. Was die beiden da so erleben ist teilweise natürlich wirklich an den Haaren herbeigezogen, aber es ist soooo dermaßen witzig und unterhaltsam, dass man das Buch nicht liest, sondern quasi "aufsaugt", zumindest ging es mir so.

Manchmal ist der Humor zwar schon ziemlich kurios, alles echt herbei gesponnen, aber sowas muss ja auch mal sein. Hinsichtlich der Religionen, die im Buch so zur Sprache kommen, fand ich auch, dass dies gut geschildert war, Leben und Leben lassen. (Keine Religion wird schlecht gemacht, es wird ggf. maximal dargelegt, warum die Gebetsmühle für Christen nicht relevant ist, etc. - worauf ich hier aber NICHT weiter eingehen werde.)

Wer gut unterhalten werden will, mal was ganz anderes lesen will, dem empfehle ich dieses Buch. Von mir gibts 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 01.12.2016

Wörter – wie schön sie sein können.

Das Buch der fast vergessenen Wörter
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Im Buch hat Petra Cnyrim die unterschiedlichsten Wörter zusammen gestellt, die man aufgrund der schnellen Entwicklung der Sprache bzw. Wörter heute leider kaum noch verwendet. Vielleicht ja zukünftig dann ...

Im Buch hat Petra Cnyrim die unterschiedlichsten Wörter zusammen gestellt, die man aufgrund der schnellen Entwicklung der Sprache bzw. Wörter heute leider kaum noch verwendet. Vielleicht ja zukünftig dann aber wieder vermehrt, wenn man dieses Buch gelesen hat?

== Leseprobe ==



Seite 41

Bohei

Großes Aufsehen, unnötiger Aufwand, Tamtam.

Der Ausdruck „Mach nicht so einen Bohei“ stammt wahrscheinlich aus dem Westmitteldeutschen und bedeutete so viel wie: „Mach nicht so einen Lärm!“

Im 19. Jahrhundert ist der „Bohei“ vor allm in rheinischen Gebieten sehr bekannt und gehört dort zumindest umgangssprachlich zum festen Sprachrepertoire. …



== meine Meinung ==



Hach, mit der Sprache habe ich es ja durchaus, Sprache ist meiner Ansicht nach schon etwas wirklich schönes, es gibt tolle Wörter, die man im täglichen Sprachgebrauch verwendet – und eben viele, die man leider nicht mehr so oft verwendet. (Natürlich gibt es auch viele, die heutzutage gebraucht werden, die ich aber unnötig/unmöglich finde… aber nun ja…)

Da ich mich gerne auch mit der Sprache auseinander setze war es toll hier etwas über fast vergessene Wörter zu lesen. In diesem Buch findet man solche Wörter in alphabetischer Auflistung, Seite für Seite. Dabei sind die Wörter aber nicht nur aufgeführt, sondern erläutert. So ist die Bedeutung ausführlich erklärt und woher das Wort kommt, wo es seinen Ursprung hat. Zusätzlich zeigt eine eine Zeitleiste am unteren Seitenrand an, wann diese Wörter am häufigsten genutzt wurden, also wann deren Hochphase war.

Ich finde es spannend hier über die unterschiedlichsten Wörter zu lesen, mehr über deren Ursprung zu erfahren und auch wann sie hauptsächlich ge- bzw. benutzt wurden. Manches Wort wie der „Trottoir“ waren mir durchaus bekannt, auch woher es kommt bzw. die Bedeutung, beim „Donnerbalken“ jedoch war mir dies nicht direkt so klar, auch wenn dies in gewisser Hinsicht „logisch“ erscheint. (ja, Pfadfinder haben da einen gewissen Vorteil, is ja gut…)

Mir gefällt diese Zusammenstellung von Wörtern sehr gut, ich habe mir vorgenommen, manche Wörter viel öfter ganz bewusst wieder einzusetzen, was aber sicher eine Weile dauern will, zumal man ja auch nicht alle Bücher aus dem Buch immer auf dem Schirm hat.

Wer Wörter mag, dem gefällt dieses Buch sicher sehr gut. Und auch sonst ist es ein wirklich informatives, interessantes und spannendes Buch – das absolut empfehlenswert ist. Von mir gibt es dafür 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 23.11.2016

Tatort: Wörzborch-Hätzfeld. Mitten in Franken.

Die Rosenkönigin
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Die junge Winzerstochter Marie Gutberg wird tot im Heigelsbach aufgefunden. Doch wer ist der Täter? Hauptkommissar Frank Talberg stößt bei seinen Ermittlungsarbeiten auf einige Ungereimtheiten. Und Hätzfeld ...

Die junge Winzerstochter Marie Gutberg wird tot im Heigelsbach aufgefunden. Doch wer ist der Täter? Hauptkommissar Frank Talberg stößt bei seinen Ermittlungsarbeiten auf einige Ungereimtheiten. Und Hätzfeld ist in gewisser Weise kein ruhiger Ortsteil, denn ist die Stimmung (u.a. von Zeitungsjournalist Mike Funke) erst einmal angeheizt, wird spekuliert was das Zeug hält. Zusätzlich dazu gibt es im Ermittlerteam auch so die ein oder anderen Querelen. Denn von welchem Tatverdächtigen kommt auf einmal dieser Brief, der mit Rosenduft parfümiert ist?

Ja, ich war durchaus gespannt auf dieses Buch und habe es dann abends im Bett liegend angefangen zu lesen. Und irgendwie war das ein wenig skuril, denn ich las davon, dass beispielsweise die Weinstube, in der der Hauptkommissar wohnt, in der Klingenstraße liegt. Ich war hier erstmal sehr amüsiert, da die Straße nicht weit entfernt ist, es gibt dort u.a. auch ein paar "Gaststätten" (nun ja, vielleicht, ein, zwei Gaststätten neben ca. drei Bier-Kneipen), in einer davon kann man auch übernachten. Von daher musste ich mir hier nicht meinen eigenen Film im Kopf "anschmeißen", sondern mir war klar, welche Örtlichkeiten hier die Orte des Geschehens sind. Auch der Nahe liegende Heigelsbach sowie das Heidingsfelder Rathaus waren mir keine Unbekannten. Nun ja. Von daher war das doch mal ganz schön, das hier so zu kennen.

Auch die weiteren Schilderungen im Buch bezüglich Tatort, Spurensicherung, Ermittlungsarbeiten etc. haben mir gut gefallen, wobei ich fand, dass da sehr viele Personen dabei waren, so dass es mir fast schon schwer gefallen ist dem ganz zu folgen. Natürlich kommen im "Tatort" auch oft sehr viele Personen bzw. Tatverdächtige vor, jedoch mag ich es lieber übersichtlich. Ist eben einfach mein Empfinden. Was ich ganz amüsant finde ist die Tatsache, wie der Hauptkommissar so lebt, denn er wohnt, ähnlich wie Keppler im Leipziger Tatort, in einer Weinstube in einem Pensionszimmer, was ja durchaus nicht gewöhnlich ist.

Der Schreibstil im Buch gefällt mir übrigens gut, so konnte ich alles gut aufnehmen, die Wortwahl hat soweit gepasst, keine großartigen Fremd-bzw. Fachbegriffe, es gibt außerdem beispielsweise eine Erklärung zum "Giemaul" sowie zum für mich auch ins Blut übergegangenen Begriff des "Städtle" (der Heidingsfelder Ortskern wird so genannt, denn hier bekommt man wie in einem Städtle quasi fast alles: zwei Metzger, vier Bäcker, zwei Supermärkte, zwei Schuhgeschäfte, eine tolle Buchhandlung, Frisöre, Papierwarenladen, Ärzte, Apotheken, ...). Selbst kurze Ausflüge in die fränkische Sprache bei Aussagen der "Gscheiden" ("Des war die Gudenberchs Marie, wenn ich's euch doch sach! Habs doch selber gsehn, wie sis abghold ham. Ke Wunna bei derre Großmudda.") sind meiner Ansicht nach nachvollziehbar.

Wer eine Übersetzung braucht, bitte kommentieren...

denn es würde mich echt mal interessieren, wer es ggf. nicht versteht.

Insgesamt fand ich die Geschichte recht spannend, mich hat das Buch so gefesselt, dass ich es - bis auf die kurze nächtliche Unterbrechung - direkt am Stück gelesen habe, zumal es ja nun nicht sonderlich dick ist. Es ist in gewisser Weise auch ganz humorvoll, natürlich nicht komplett, aber ich hab auch öfter mal geschmunzelt, und das nicht nur dank der bekannten Örtlichkeiten. (Namen sowie Handlungen etc. von Personen sind selbstverständlich frei erfunden.)

Mir hat die Geschichte gut gefallen, sie war recht kurzweilig, gut nachvollziehbar (bis auf die vielen Personen im Buch, die mir ein wenig Probleme bereitet haben), gute Unterhaltung und ein Krimi, der spannend war. Was will Frau mehr? Von mir gibts dafür 5 von 5 Sternen sowie eine Empfehlung.