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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.12.2019

Zum Alle-Jahre-wieder-lesen

Mama Muh feiert Weihnachten
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Selbst nach der gefühlt hundertsten Mama Muh Geschichte (wir haben kürzlich erst den Sammelband gelesen) haben Mama Muh und die Krähe nichts von ihrem Witz und Charme eingebüßt. Eigentlich ist es sogar ...

Selbst nach der gefühlt hundertsten Mama Muh Geschichte (wir haben kürzlich erst den Sammelband gelesen) haben Mama Muh und die Krähe nichts von ihrem Witz und Charme eingebüßt. Eigentlich ist es sogar richtig schön, die gewohnten Manierismen immer wieder aufs Neue zu erleben (Flatter, krächz - aber Muh, Krähe - etc.) und genau zu wissen, dass die besonnene Mama Muh und die flatterhafte Krähe am Ende immer noch ein Herz und eine Seele sind. So auch in diesem herzerwärmenden Weihnachtsspektakel, in dem Mama Muh der Krähe eine ganz besondere Bescherung bereitet.

Veröffentlicht am 26.09.2019

Ungewöhnlich

Die Moortochter
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Als Helena Pelletier erfährt, dass ihr Vater aus dem Gefängnis ausgebrochen ist, gibt es für sie nur einen Weg: sie muss ihn finden bevor er sie findet. Helenas Vater hatte ihre Mutter entführt und jahrelang ...

Als Helena Pelletier erfährt, dass ihr Vater aus dem Gefängnis ausgebrochen ist, gibt es für sie nur einen Weg: sie muss ihn finden bevor er sie findet. Helenas Vater hatte ihre Mutter entführt und jahrelang gefangenhalten, doch Helena selbst wuchs auf ohne davon zu wissen. Bis eines Tages ein Fremder auftauchte und Helena sich zwischen ihrer Mutter und der ungekannten Freiheit und ihrem Vater entscheiden musste...

Helena weiß, dass ihr Vater sich für ihren Verrat an ihr rächen wird, wenn sie ihm nicht zuvorkommt. Und sie ist die einzige, die ihn aufhalten kann, denn nur sie weiß was er vorhat, und von ihm hat sie alles gelernt, was man zum Leben und Jagen in der Wildnis wissen muss...

Ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel beginnt, bei dem Helena ihrem Vater immer einen Schritt voraus sein muss, wenn sie sich und ihre Famile retten will. Aber kann sie sich wirklich gegen ihren eigenen Vater stellen?

Eine ungewöhnliche Story, die unglaublich spannend ist und mich bis zum Schluss mitfiebern ließ. Dabei stehen immer wieder Helenas gegensätzliche Gefühle für ihren Vater im Vordergrund. Als Kind vergötterte sie ihn und sein Wissen und Können das er ihr beibringt, bis sie eines Tages merkte dass er in Wahrheit ein grausamer Psychopath ist, der sie nach seinem Willen kontrolliert genau wie ihre Mutter.

Eine weitere interessante Komponente ist Andersens düsteres Märchen von der Moortochter, das parallel zur Handlung als Einleitung der Kapitel erzählt wird, und dessen Geschichte lose auf Helena übertragen werden kann.

Ein ungewöhnlicher Thriller, der keinem bekannten Muster folgt und seine Spannung nicht nur aus der Jagd bezieht, sondern auch aus den emotionalen Konflikten seiner Protagonisten.

Veröffentlicht am 19.09.2019

Bekanntes Schema gut umgesetzt

Die wilde Baumhausschule, Band 2: Ein bärenstarker Rettungsplan
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Die Fortsetzung entwickelt sich nach mittlerweile altbekanntem Schema mit den drei Hauptzutaten Kinder, Schule, Tiere. Zumindest mein Appetit auf Geschichten dieser Art ist nach dem zweiten Band der wilden ...

Die Fortsetzung entwickelt sich nach mittlerweile altbekanntem Schema mit den drei Hauptzutaten Kinder, Schule, Tiere. Zumindest mein Appetit auf Geschichten dieser Art ist nach dem zweiten Band der wilden Baumhausschule erst einmal gesättigt, aber es war ein schöner 'Nachtisch'. Etwas ruhiger im Grundton als der erste Band, aber dafür mit einem niedlichen Pandabären. Was will man mehr?

Veröffentlicht am 10.09.2019

Dieses Buch ist etwas besonderes.

Der lange Weg zu dir
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Eine poetisches Buch, das vor allem von seinen wunderschönen ganzseitigen Illustrationen lebt. Während Adam den Verlust seines geliebten Hundes betrauert, begibt sich Sonia mit ihrer Katze auf eine Reise ...

Eine poetisches Buch, das vor allem von seinen wunderschönen ganzseitigen Illustrationen lebt. Während Adam den Verlust seines geliebten Hundes betrauert, begibt sich Sonia mit ihrer Katze auf eine Reise ins Ungewisse. Während Adam das Essen, das ihm seine Großmutter bringt, nicht essen will, muss Sonia hungern, weil sie kein Essen hat. Während Adam in Trauer versinkt, verliert Sonia nicht den Mut, auch als sie schwierige Situationen meistern muss.

Die Geschichte hat mich überrascht, da ich eigentlich weniger Handlung erwartet hatte. Aber Sonia erlebt so einiges auf ihrem langen Weg, und das macht es noch interessanter. Die Bilder kann man sich lange anschauen und regelrecht in ihnen 'versinken', sie fangen wunderbar die jeweilige Stimmung ein. Dieses Buch ist etwas besonderes.

Veröffentlicht am 09.07.2019

Ein deprimierender, aber ungemein fesselnder Thriller.

Das Dorf der toten Herzen
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Gleich vorneweg: ohne das Ende hätte das Buch von mir 5 Sterne bekommen. Die verdorrte Landschaft, das Dorf, in dem alle irgendwie Dreck am Stecken haben...diese trostlose Gegend ist Schauplatz eines brutalen ...

Gleich vorneweg: ohne das Ende hätte das Buch von mir 5 Sterne bekommen. Die verdorrte Landschaft, das Dorf, in dem alle irgendwie Dreck am Stecken haben...diese trostlose Gegend ist Schauplatz eines brutalen Mordes. Dann ein noch größerer Schock, als sich herausstellt, dass die vierzehnjährige Miriam den Mord an ihren Eltern Irene und Jacobo beauftragt haben soll. Kann das wirklich sein? Die Anwältin Nora und selbst Miriams Vater, der das Attentat schwerverletzt überlebt hat, sind von Miriams Unschuld überzeugt, während die Dörfler das Mädchen nur zu gerne an den Pranger stellen.

Im Laufe der Ermittlungen werden viele Fragen gestellt- sowohl von Seiten der Polizei, als auch von Nora und jacobo. Was dabei ans Licht kommt, reicht weit über den Mord hinaus, und plötzlich ist jeder im Dorf verdächtig. Das perfide Verwirrspiel des Autors hat mich absolut gefesselt, ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Irgendwann schwirrte mir regelrecht der Kopf vom sich-im-Kreis-drehen, denn mit jedem weiteren Kapitel, so schien es mir, wurde ein neuer Verdächtiger ins Rampenlicht gezerrt. Dabei springt die Handlung auch immer wieder in der Zeit hin und her, um unangenehme Wahrheiten aus der Vergangenheit ans Licht zu zerren. Eines steht schnell fest: schuldig sind sie alle. Aber wer ist verantwortlich für den Mord?

Das Ende hat mich dann ein klein wenig enttäuscht - nachdem derart hohe Erwartungen geschürt wurden, war jetzt irgendwie die Luft raus. So als ob ein Luftballon immer praller gefüllt wird und dann aber nicht wie erwartet mit einem lauten Knall platzt, sondern nur langsam pfeifend die Luft rauslässt. Im Nachhinein ist das Ende dann doch sehr schockierend, da es leider durchaus realistisch ist, auch wenn ich das im ersten Moment nicht wahrhaben wollte.

Der eindringliche Schreibstil des Autors hat mich sehr beeindruckt. Mit Leichtigkeit schafft er es, den Leser mitten hinein in die trostlose Landschaft und zwischen die durchweg unsympathischen Einwohner im Dorf zu versetzen. Ein deprimierender, aber ungemein fesselnder Thriller.