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Veröffentlicht am 04.02.2020

Der Krähe vierter Fall

Blutige Gnade
2

Und schon wieder gibt es einen Toten in Frankfurt. Ein Journalist wurde Tod aufgefunden. Er war an einer großen Story dran, aber leider hat er keine Hinweise hinterlassen, an was er gearbeitet hat. Mara ...

Und schon wieder gibt es einen Toten in Frankfurt. Ein Journalist wurde Tod aufgefunden. Er war an einer großen Story dran, aber leider hat er keine Hinweise hinterlassen, an was er gearbeitet hat. Mara Billinsky steht wieder einmal vor einem Rätsel. Aber nicht nur der tote Journalist macht ihr Sorgen, ein Einbruch ohne Grund und ohne Beute und eine Mordserie ohne Spuren, beschäftigen Mara und ihr Team. Und als wenn die Kommissarin damit nicht schon genug zu tun hätte, bekommt sie auch noch Besuch aus ihrer Vergangenheit. Dabei übersieht sie wichtige Details, bis es fast schon zu spät ist.

Mara Billinsky ermittelt in ihrem vierten Fall. Vorab die Frage kann man die Thriller einzeln lesen? Ja, man kann, aber sollte man es auch? Nein, eher nicht. Mara ist eine ganz spezielle Kommissarin und man kann ihr Handeln besser nachvollziehen, kennt man sie von Anfang an. Sie ist dickköpfig, eigenwillig und knallhart. Die einzelnen Fälle werden natürlich aufgeklärt, genau wie in diesem vorliegenden Fall.

Mara und ihr Team gehen wie gewohnt vor. Mara, ohne lange Fragen zu stellen, immer vorneweg und ihr Partner Rosen etwas zögerlicher hinterher. Auch wenn die junge Frau auf ihrer Dienststelle inzwischen angekommen ist, gibt es doch auch immer noch einige Spannung zwischen ihr und ihrem Chef. Diese Gespräche erlauben auch mal ein kleines Schmunzeln und geben einen Einblick in Maras Umfeld und ihren Umgang mit dem Vorgesetzten.

Allerdings waren die Hintergründe in diesem vorliegenden Fall doch ziemlich offensichtlich. Ich hatte sehr schnell einen Verdacht, um was es ging und wer mit involviert war. Auch wenn ich am Ende recht Behalten habe, war auch dieser Band wieder Lesegenuss pur, obwohl ich nicht unbedingt Wurstbrötchen dabei hätte essen wollen. Warum? Das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Der Erzählstil war, wie gewohnt leicht und flüssig zu lesen. Es gefällt mir gut, dass die Kommissarin nicht so als Überflieger dargestellt wird. Sie hat Ecken und Kanten und Probleme und darf diese den Lesern auch zeigen. Nicht nur der Kriminalfall wird gelöst, auch gibt es einige Einblicke in das Privatleben von Mara.

Fazit:

„Blutige Gnade“ ist ein Thriller, der einen nicht loslässt. Ich hatte diesen Roman wieder in nur wenigen Stunden gelesen. Allerdings gab es in diesem Fall auch etwas zum Nachdenken und überdenken des eigenen Verhaltens. Die Schicksale dieser Menschen waren erschütternd und beängstigend zugleich, bedenkt man, dass es so eine Geschichte genauso gegeben haben könnte oder sich gerade irgendwo auf der Welt abspielt. Wieder ein Thriller, der von der ersten bis zur letzten Seite spannend war und blieb.

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Veröffentlicht am 06.01.2020

Liebe findet immer einen Weg

Der Schwur des Raben
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Fionn und Riona sind ein Liebespaar, schon seit Kindertagen. Erst müssen sie um diese Liebe kämpfen, denn eigentlich soll die junge Frau einen anderen heiraten, dann fallen Nordmänner in das Land ein und ...

Fionn und Riona sind ein Liebespaar, schon seit Kindertagen. Erst müssen sie um diese Liebe kämpfen, denn eigentlich soll die junge Frau einen anderen heiraten, dann fallen Nordmänner in das Land ein und die jungen Leute sehen sich plötzlich als Sklaven wieder. „Wir ertragen alles, solange wir zusammen sind“, ist ihr Motto, aber leider ist es ihnen nicht vergönnt über ihr eigenes Schicksal zu bestimmen. Sie werden getrennt. Fionn wird nach Andalusien verkauft und Riona in das eiskalte Island. Für beide beginnt ein Leben in Einsamkeit oder können sie es schaffen ihr Leben neu zu gestalten? Vielleicht sogar irgendwann zueinander zurückfinden?

Die Geschichte von Riona und Fionn liest sich, wie ein Märchen aus längst vergangener Zeit, was es ja auch irgendwie ist. Die Handlung startet im Jahre 992 in Irland. Kiera Brennan hat ihre ganz eigene Art diese Geschichte zu erzählen. Poetisch und atmosphärisch dicht erzählt sie von Irland, von dem Glauben der Götter und von der Liebe. Ich war von den ersten Seiten an gefangen und konnte mich nur schwer von der Handlung lösen. Obwohl diese auf zwei Handlungsstränge aufgeteilt ist und es manchmal nicht so leicht war, wenn man zum Beispiel von Fionn gelesen hat und es spannend war, zu Riona zu wechseln. Beim nächsten Wechsel war es dann wieder genauso. Allerdings wurde es durch diese Wechsel auch wirklich nie langweilig. Das Leben von Fionn in Andalusien war farbenprächtig und einsam zugleich. Sein Schicksal und alles, was er erlebt hat, war schon fast atemberaubend.

Dann Riona im kalten Norden. Auf den ersten Blick gesehen, habe ich gedacht, sie hätte das schwerere Los gezogen. Jeder Tag war für sie ein Kampf ums Überleben. Darum überhaupt gesehen und wahrgenommen zu werden. Vor allem auch ihr Kampf darum nicht aufzugeben und das eigene Schicksal anzunehmen. Ihr Leben war geprägt von Kälte und Eis und das nicht nur, weil sie auf Island leben musste. Auch Fionn hatte natürlich damit zu kämpfen, aber fast fühlte es sich so an, als wenn so ein Schicksal unter der Sonne Córdobas leichter zu ertragen ist, als unter Eis und Schnee, aber auch nur fast.

Mir hat gut gefallen, wie die Autorin aus dem Leben dieser Menschen erzählt hat. Über einen Zeitraum von fast 30 Jahren konnte ich Fionn und Riona begleiten. Ich habe mit ihnen gelitten und an ihre Zukunft geglaubt. Dabei zugesehen, wie sie ihr Leben gemeistert haben, Freundschaften knüpften und wieder verloren, ich habe geweint, um einen Raben und von einer alten Königin gelesen, die zweimal Königin war, aber die wahre Liebe wohl nie erlebt hat. Gleichzeitig hat Kiera Brennan ihre fiktive Liebesgeschichte gekonnt mit der historischen Geschichte Irlands verbunden. Der Kampf um die Krone, um Land und Macht war allgegenwärtig und gleichzeitig nur am Rande. Mir hat die Mischung aus Historie, fiktiver Handlung und Liebe gut gefallen.

Ein Nachwort klärt Fiktion und Wahrheit, eine Zeittafel gibt Aufschluss über die Ereignisse dieser Epoche in dem jeweiligen Handlungsorten und ein Personenregister sorgt für den nötigen Überblick über die zahlreichen Protagonisten. Allerdings sollte man gern vor dem Lesen ein Blick in diesen Anhang werfen und sich das Personenregister anschauen. Dort wird ein wenig erklärt, wie die jeweiligen nordischen Namen ausgesprochen werden. Kartenmaterial ist ebenso vorhanden und ein Lesebändchen rundet dieses schöne Buch perfekt ab.

Fazit:

„Der Schwur des Raben“ ist ein fantasievoller historischer Roman über das Schicksal nicht nur von zwei Menschen, sondern einer ganzen Insel. Er ist berührend, mitreisend, spannend und manchmal auch etwas düster und brutal. Ich hätte gern mehr von diesen Charakteren und ihren Leben gelesen, die 700 Seiten waren mir nicht genug, obwohl diese Geschichte zu Ende erzählt ist und mich etwas wehmütig zurückgelassen hat.

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Veröffentlicht am 05.01.2020

Spannender Bericht über das Attentat von Sarajevo

Der Attentäter
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1914 ist das Jahr, das alles veränderte. Der 1. Weltkrieg hat begonnen und die Welt in Trümmer zurückgelassen. Im Juni dieses Jahres geschah in Sarajevo das Attentat auf den Thronfolger Österreich-Ungarn, ...

1914 ist das Jahr, das alles veränderte. Der 1. Weltkrieg hat begonnen und die Welt in Trümmer zurückgelassen. Im Juni dieses Jahres geschah in Sarajevo das Attentat auf den Thronfolger Österreich-Ungarn, welches der endgültige Auslöser war. Gavrilo Princip und seine Gefährten haben sich einer Organisation angeschlossen, die beschlossen hat, es der K. und K. Monarchie zu zeigen. Sie bereiten sich auf ihren großen Auftritt vor. Gleichzeitig versucht der Major Rudolf Markovic, der beim Geheimdienst arbeitet, alles um seine Vorgesetzten und die Österreicher vor diesem Attentat zu warnen. Warnungen, die achtlos ignoriert werden.

Ulf Schiewe schildert die Ereignisse beginnend eine Woche vor dem 14. Juni. In unterschiedlichen Handlungssträngen rekonstruiert er die Ereignisse. Er schildert von den jungen Männern, die ihren Idealen folgen, von dem Thronfolger Franz Ferdinand und seiner Frau und lässt auch die Angehörigen der Attentäter nicht außen vor.

Ich fand es interessant, zu lesen, wie die Tage damals abgelaufen sein könnten. Allerdings hat mir ein wenig die Spannung gefehlt, da das Ende nun mal unweigerlich bekannt ist. Damit fehlt natürlich ein wesentlicher Aspekt, um den Roman als Thriller zu bezeichnen. Nichtsdestotrotz hat mir das Buch gut gefallen. Es war nachvollziehbar, warum Gavrilo und seine Freunde, so gehandelt haben, wie sie es getan haben. Mein Mitgefühl für diese Männer hält sich allerdings in Grenzen.

Die Frau von Franz Ferdinand fand ich im Besonderen interessant. Sophie hatte im Grunde nur Pech zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Als sie starb, musste ich dann doch mit den Tränen kämpfen. Wie grausam das Leben doch manchmal spielt. Das Bild, welches der Autor von ihr gezeichnet hat, hat mir gut gefallen. Ihre Gedanken und Gespräche mit Franz Ferdinand haben sich gekonnt in die Geschichte gefügt.

Gelungen fand ich die Schilderung wie und warum es zu diesem Attentat kam und wie verzweifelt dieser Major versucht hat das schlimmste zu verhindern. Hier zeigt sich, wie machtbesessen manche Vorgesetzten einfach sind. Ob es wirklich so gewesen ist, wie der Autor es hier schildert, bleibt mal dahingestellt, ich fand die Schilderung aber durchaus glaubwürdig und nachvollziehbar.

Der Erzählstil war dabei leicht und locker zu lesen. Am Ende befindet sich ein Personenregister, welches Aufschluss darüber gibt, wer von den Protagonisten historisch belegt und wer fiktiv war. Ein Nachwort klärt Fiktion und Wahrheit und ein Glossar der fremden Begriffe rundet das Buch ab.

Fazit:

„Der Attentäter“ ist ein Roman über ein schreckliches Attentat im 20. Jahrhundert. Ulf Schiewe hat dieses historische Ereignis ausführlich geschildert und es von mehren Seiten beleuchtet. Mir haben der Roman und die Art und Weise, wie der Autor vorgegangen ist, gut gefallen. Die Handlung war spannend und vor allem glaubwürdig bis zum bitteren Ende.

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Veröffentlicht am 02.01.2020

Das berührende Schicksal eines ganzen Volkes

Donnergrollen im Land der grünen Wasser
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Nordamerika in der Mitte des 16. Jahrhunderts: Maisblüte ist eine junge Frau, die dem Stamm der Choctaw-Indianer angehört. Ihr Volk lebt im Einklang mit der Natur. Ihr Leben ist vorherbestimmt, ihr Vater ...

Nordamerika in der Mitte des 16. Jahrhunderts: Maisblüte ist eine junge Frau, die dem Stamm der Choctaw-Indianer angehört. Ihr Volk lebt im Einklang mit der Natur. Ihr Leben ist vorherbestimmt, ihr Vater ein mächtiger Häuptling. Der Stamm lebt am Alabama-Fluss.

Machwao ist ein Indianer vom Stamm der Menominee hoch im Norden. Er hat vor eine Handelsreise anzutreten und mit den Stämmen im Süden, Handel zu treiben. Keiner der beiden ahnt, welches Schicksal auf sie beide zukommt. Niemand sieht die Bedrohung kommen. Männer aus einem fremden Land haben den Kontinent betreten. Sie sind seltsam gekleidet, haben merkwürdige Kopfbedeckungen und reiten auf vierbeinigen Hunden durchs Land. Aber viel schlimmer noch ist, das sie mordend und brennend durch das Gebiet der Menschen ziehen. Sie töten wahllos und sie bringen Krankheiten mit. In dieses Chaos hinein gerät Maisblüte und nichts in ihrem Leben ist mehr so, wie es mal war. Jetzt muss sie als Sklavin ihr Leben fristen. Ohne eine Chance auf ein neues Leben. Sie wird mitgeschleppt Richtung Norden, einer ungewissen Zukunft entgegen.

Dieser Roman ist nicht einfach nur ein weiterer Roman über die Ureinwohner Nordamerikas, sondern erzählt von dem Schicksal einer jungen Frau. Maisblüte erlebt am eigenen Leib, was das Betreten der Spanier Nordamerikas für ihr Volk bedeutete. Dabei lässt die Autorin Kerstin Groeper nichts aus. Sie beschönigt nichts und scheut auch nicht dafür zurück, genau zu schildern, was die Conquistadores mit der Bevölkerung gemacht haben. Nicht alle Szene lassen sich einfach lesen, manche sind brutal und schonungslos, aber trotz aller Härte hat es die Autorin verstanden, auch die Hoffnung auf ein besseres Leben für ihre Protagonisten nicht sterben zu lassen.

Mir hat dieser Roman gut gefallen, er hebt sich deutlich hervor aus dem Genre der historischen Romane, und zwar nicht nur, weil er detailgetreu erzählt, wie es im 16. Jahrhundert gewesen sein könnte, sondern weil er von einem Schicksal erzählt, welches oft verherrlicht wird. Die Autorin schildert die Eroberung Nordamerikas mit bewegenden Worten und lässt dabei nichts aus. Sie hat es verstanden ihre fiktive Geschichte um Maisblüte und Machwao mit den historischen Tatsachen zu verbinden. Entstanden ist ein berührendes Schicksal von Menschen, die in ein neues Leben gezwungen wurden.

Zunächst wird die Geschichte der beiden Protagonisten einzeln erzählt. In zwei Handlungssträngen wechselt die Autorin zwischen ihnen hin und her. Der Leser erlebt so beide Schicksale gleichzeitig. Man sieht dabei schön, wie die beiden Handlungsstränge langsam zusammen laufen und sich dann verbinden. Der Erzählstil ist dabei detailgetreu und flüssig zu lesen. Groeper erzählt aber nicht nur von den Menschen, sondern viel mehr noch von der Landschaft, von der Umgebung, durch welche ihre Protagonisten ziehen. Die Schönheit und Weite des Landes wird deutlich.

Schon das Cover lässt erahnen, um welches Leben es hier geht. Es passt wunderbar zu der Geschichte im Buch. Die Aufmachung ist überhaupt gut gelungen. Es gibt eine Karte, mit welcher man gut den Weg nachverfolgen kann, den Maisblüte, Machwao und die Spanier genommen haben. Ein Nachwort am Ende klärt Fiktion und Wahrheit.

„Donnergrollen im Land der grünen Wasser“ ist ein berührender historischer Roman über das Leben im 16. Jahrhundert Nordamerikas. Das Leben und Sterben dieser Protagonisten geht einem unter die Haut. Kerstin Groeper hat es verstanden fesselnd zu erzählen. Ich konnte mich nur schwer von der Geschichte um Maisblüte und ihrer Familie trennen. Für mich war es das erste Buch dieser Autorin, aber sicher nicht mein letztes.

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Veröffentlicht am 03.12.2019

Zwei Familien, zwei Leben und ein Schicksal

Tränen der Erde
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Schwäbischwerd im Jahre 1606: Die Familien Heidfeld und Ackermann haben sich ihren Wohlstand hart erarbeitet. Sie sind seit Jahren befreundet und auch der Religionsstreit kann sie nicht auseinanderbringen. ...

Schwäbischwerd im Jahre 1606: Die Familien Heidfeld und Ackermann haben sich ihren Wohlstand hart erarbeitet. Sie sind seit Jahren befreundet und auch der Religionsstreit kann sie nicht auseinanderbringen. Die Heidfeldts sind katholisch, während die Ackermanns dem protestantischen Glauben angehören. Beide Familien unterstützen sich, wo immer es nötig ist. Niemand ahnt auch nur etwas von ihrer gemeinsamen Vergangenheit. Allerdings kommen düstere Zeiten auf die Stadt und ihre Bewohner zu. Der große Krieg ist schon zum Greifen nah und keiner sieht das Unheil kommen. Neid und Missgunst tragen ein übriges dazu bei, um beiden Familien das Leben schwerzumachen. Werden sie es schaffen, ihre Freundschaft zu erhalten und ihr Leben zu sichern?

Romane die in der Zeit des 30.jährigen Krieges spielen gibt es zur Genüge, aber ein Buch, welches von den Jahren davor erzählt, habe ich noch nicht so oft gelesen. Die Zeit des Religionsfriedens war mindestens genauso spannend und interessant, wie später der grausame Krieg. Die Familien Heidfeldt und Ackermann sind nur zwei Beispiele, wie ein Leben damals ausgesehen haben könnte. Mir habe diese Protagonisten gut gefallen. Das Autorenduo hat es verstanden, ihre Charaktere abwechslungsreich zu gestalten. Es gibt nicht nur schwarz und weiß, nicht nur gut oder böse. Jeder hat kleine Geheimnisse die gewahrt bleiben wollen. Die Schwächen und Stärken haben die Autoren wunderbar ausgearbeitet.

Aber nicht nur das Familienleben wurde beschrieben, gerade auch die Atmosphäre der Zeit wurde gut eingefangen. Man bekommt schöne Einblicke, wie kleine Streiterei größere Unglücke erzeugen können. Der Streit der Religionen fängt im Kleinen an, um sich dann weiter auszubreiten, genau dies wird ausführlich geschildert. Die Familien bilden sozusagen nur die Grundlage, um das Geschehen vor dem großen Krieg erzählen zu können. Mir hat gut gefallen, wie die Autoren Zach-Bauer vorgegangen sind. Es hat Spaß gemacht mit den Heidfeldts und Ackermanns Schwäbischwerd kennenzulernen. Damit man die Familien gut auseinanderhalten kann, steht gleich zu Beginn ein Personenregister, welches dabei behilflich ist. Fremde Begriffe werden schon gleich auf jeder Seite gekennzeichnet und als Fußnote geklärt.

Fazit:

„Tränen der Erde“ ist ein spannender, abwechslungsreicher, historischer Roman. Er hat mich wunderbar unterhalten. Die Seiten sind nur so dahin geflogen. Eins ist mal sicher, dieser Roman war zwar mein erster Roman des Autorenduos Zach-Bauer, aber sicher nicht mein letzter.