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Venatrix

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Veröffentlicht am 07.12.2019

Eine gelungene Fortsetzung

Ihr letzter Fund
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Auch in ihrem zweiten Feldkirch-Krimi lässt Autorin Marlene Kilga einen bekannten Literaten auftreten. Diesmal kommt nicht Geheimrat Goethe vorbei sondern der Schöpfer von Sherlock Holmes und Dr. Watson: ...

Auch in ihrem zweiten Feldkirch-Krimi lässt Autorin Marlene Kilga einen bekannten Literaten auftreten. Diesmal kommt nicht Geheimrat Goethe vorbei sondern der Schöpfer von Sherlock Holmes und Dr. Watson: Arthur Conan Doyle. Dieser hat nämlich einige Schulzeit in der Stella Matutina, dem ehrwürdigen Jesuitenkolleg in Feldkirch verbracht.

Doch nun zur Handlung:

Hayley, eine junge Engländerin wird in der Üble-Schlucht tot aufgefunden. Recht bald ist klar, dass sie ermordet wurde. Doch warum? Chefinspektor Heinrich Finster und sein Team gehen jeder noch so kleinen Spur nach und entdecken ein veritables Motiv, das sie auch in Martha Kellers neu eröffneten Buch-Cafe führt: So soll Hayley ein bislang unveröffentlichtes Manuskript von Arthur Conan Doyle gefunden haben. Dafür sind einige Personen mehr als bereit, zu morden.

Meine Meinung:


"Ihr letzter Fund" ist die sehr gelungene Fortsetzung von "Dr.Faust in der Marktgasse". Der Auftritt von seltsamen Figuren, die ähnlich wie Sherlock Holmes und Dr. Watson heißen, lassen mich schmunzeln. Wer sind die beiden? Gauner oder doch englische Polizisten?

Dieser Krimi lässt sich ebenso flott wie der erste Krimi lesen. Ein hoher Spannungsbogen sorgt dafür, dass sie Seiten nur so dahinfliegen. Man will doch wissen, wer tatsächlich dahinter steckt! Einige unerwartete Wendungen bergen so manche Überraschung in sich. Nicht zu kurz kommt auch die Stadt Feldkirch und ihrer Umgebung.

Besonders wohltuend empfinde ich, dass die Protagonisten trotz einzelner Schicksalsschläge nicht dem Alkohol verfallen oder sonst irgendwie exzentrisch werden. Die Ermittler Heinrich Finster und Fleur „Blümchen“ Günther agieren souverän. Finster interessiert sich für Martha Keller und die scheint ihm ebenfalls zugetan. Schauen wir einmal, was daraus wird. Der dritte Band “Die Chimäre der Schattenburg“ wartet schon darauf, gelesen zu werden.ö

Fazit:

Wer einen eher ruhigen Krimi mit literarischem Hintergrund lesen möchte, ist hier genau richtig. Gerne gebe ich 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 06.12.2019

Wer war diese Frau, die in zwei Weltkriegen eine undurchsichtige Rolle spielte?

Die Kriege der Viktoria Savs
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Frank Gerbert, Geograf, Buchautor, Germanist und Journalist betritt mit seinem Buch über Viktoria Savs – um im militärischen Jargon zu bleiben – schwieriges Terrain.

Viktoria, 1899 in Bad Reichenhall ...


Frank Gerbert, Geograf, Buchautor, Germanist und Journalist betritt mit seinem Buch über Viktoria Savs – um im militärischen Jargon zu bleiben – schwieriges Terrain.

Viktoria, 1899 in Bad Reichenhall geboren, ist älteste Tochter des Peter Savs. Der heiß ersehnte Sohn bleibt dem Vater zeitlebens versagt. Die Eltern trennen sich 1904 und Peter Savs zieht an den Gardasee, damals Teil der Donaumonarchie. Es gibt zwar bald eine neue Frau in der Familie, aber sie wird eher als „Wirtschafterin“ denn als Mutter oder Ehefrau geschildert.

War das einer der Gründe, warum sich Viktoria als Mann ausgab? Oder steckte sie vielmehr im falschen Körper?

Folgen wir den Tatsachen: 1915 tritt sie in Männerkleidung ihren Dienst als Maultierführerin in das Standschützenbataillon Meran der k. und k. Monarchie an.
Ob es ihr wirklich gelungen ist, ihr Geschlecht zu verbergen? Möglicherweise zu Beginn. Doch das soldatische Zusammenleben auf engstem Raum, mitten an der Front lässt wenig Privatsphäre. Der Autor hat hier berechtigte Zweifel.

Zu dem Zeitpunkt als sie sich den Fotografen in den Dolomiten stellt, ist Österreich-Ungarn bereits militärisch angeschlagen, die (Zivil)Bevölkerung hungert und die anfängliche Kriegsbegeisterung ist der Ernüchterung gewichen. Das k. und k. Kriegsministerium muss daher auf außergewöhnliche Maßnahmen zurückgreifen, um die (Kampf)Moral zu stärken. Was könnte da besser in das Konzept passen als eine junge Frau, die als Patriotin ihre Heimat mit der Waffe verteidigt? Eben!

Der Autor begibt sich auf Spurensuche. Leider sind echte, authentische Quellen sowie Zeitzeugen rar. Eine besondere Schwierigkeit stellt die „Heroisierung“ Viktorias durch die NS-Propaganda dar. Es ist nicht immer möglich zwischen „Wahrheit“, „Halbwahrheit“ und „Unwahrheit“ zu unterscheiden.

Die Rolle der NS-Propaganda wird gut recherchiert und durch verschiedene Zeitungsausschnitte belegt. Nicht nur Viktoria wird von den Nazis vereinnahmt. Sie teilt diese zweifelhafte Ehre mit einigen anderen Frauen und Männern. z. B. mit ihrer Zeitgenossin Stephanie Holleinstein, die sich als Stephan Hollenstein ausgegeben hat und bei den Vorarlberger Standschützen als Soldatin diente. Ihre Kameraden kennen ihr wahres Geschlecht. Sie wird, nachdem ihre Vorgesetzten davon Kenntnis erlangen, sofort nach Hause geschickt. Auch sie spielt später in der NS-Zeit eine unrühmliche Rolle. Sie wird – obwohl ihre expressionistischen Bilder eigentlich dem Regime widersprechen, als „Heldin“ hochstilisiert und als Kunstexpertin gehandelt.

Selbst der Cheruskerfürst Arminius, der 9 n. Chr. Varus und seine Truppen im Teutoburger Wald besiegte, muss für die
NS-Politik herhalten. Als „Hermann, der Cherusker“ wird er in die Annalen der Nazis eingehen.
Auch Eleonore Prochaska (1785-1813) und Friederike Auguste Krüger (1789-1848), die während der Befreiungskriege gegen Napoleon in der kämpfenden Truppe ihren Mann gestellt hatten, ereilte dieses Schicksal. In einigen Artikel und Büchern wurden sie in den 1940er Jahren zu Heldinnen hochgejubelt. Hier sind die Fakten leichter zu recherchieren und zu überprüfen, weil Tagebücher und Aufzeichnungen erhalten sind. Die Schicksale der beiden weichen jedoch von dem Viktorias ab: Eleonore stirbt an einer Verwundung und Friederike Krüger heiratet und bekommt vier Kinder. Beide verleugnen ihre Weiblichkeit nicht.

Der Umgang des (heutigen) Österreichischen Bundesheeres mit Viktorias Kriegseinsatz scheint ebenfalls ambivalent:

Die Heeresunteroffiziersakademie (HUAk) des Österreichische Bundesheeres verlieh seinen Absolventen des Jahrganges 1999 das Lehrgangsabzeichen "Viktoria Savs".

Ich finde das Buch trotz der mageren Quellenlage sehr informativ. Ein Sachbuch, das mit vielen Fotos und Zitaten die widersprüchliche Persönlichkeit der Viktoria Savs in widersprüchlicher Zeit beleuchtet. Es ist gut zu lesen.
Der eine oder andere Leser wird eventuell Abkürzungen, Geschehnisse etc. woanders nachlesen müssen. Ein Glossar bzw. eine Zeittafel wäre eventuell hilfreich.

Der Titel „Die Kriege der Viktoria Savs“ implizieren nicht nur die beiden Weltkriege sondern auch die persönliche Kriege der Viktoria: Kampf um Anerkennung, Kampf um das „Anderseindürfen“, der Kampf der sexuellen Orientierung.
Ich kann mich der Meinung des Autors anschließen, dass Viktoria in zweifacher Hinsicht auch Opfer gewesen ist.

Vorrangig Opfer ihres eigenen Ichs und später Opfer sowohl der k. und k. Kriegsführung als auch der NS-Propaganda.
Nicht entschuldigen lässt sich ihre aktive Mittäterschaft. Sie scheint sich den rechten Machthabern regelrecht angedient zu haben. Dass sie später Reue gezeigt dafür hätte, ist nicht bekannt.

Ich gebe dem Buch fünf Sterne und eine uneingeschränkte Weiterempfehlung.

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Veröffentlicht am 03.12.2019

Eine gute Alternativ zum Schokoadventkalender

Martins Adventkalender
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Dieses entzückende Buch ist ein Mix aus Adventkalender und weihnachtlichem Vorlesebuch.

Jedem der 24 Tage bis Weihnachten sind jeweils 2 Doppelseiten gewidmet. Einerseits mit hinreißenden Illustrationen ...

Dieses entzückende Buch ist ein Mix aus Adventkalender und weihnachtlichem Vorlesebuch.

Jedem der 24 Tage bis Weihnachten sind jeweils 2 Doppelseiten gewidmet. Einerseits mit hinreißenden Illustrationen andererseits mit netten Geschichten, die Protagonist Martin erlebt. Sei es, dass er sich mit der kleinen Schwester auf dünnes Eis begibt oder Geschenke bastelt.

Das Buch ist hochwertig verarbeitet und verfügt über ein Lesebändchen. Wer einen Adventkalender abseits der Schokolade oder mit allerlei Krimskrams gefüllten möchte, ist hier gut bedient.
Er lässt sich auch das darauffolgende Jahr wiederverwenden.
Allerdings ist das Buch eher zum Vorlesen als zum Selberlesen für Leseanfänger gedacht. Die Schrift ist für diese einen Hauch zu klein geraten.

Für eine eigene Geschichte oder ein Keks-Rezept oder vielleicht einen heimlichen Wunschzettel ist Platz am Ende dieses vorweihnachtlichen Wegbegleiters.

Fazit:

Gut gemacht und eine Alternative zu den üblichen kommerziellen Adventkalendern. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

Veröffentlicht am 30.11.2019

Penibel recherchiert und opulent erzählt

Das weiße Gold der Hanse
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Dieses Buch entführt uns in das mittelalterliche Lübeck.

Der wohlhabende Kaufmann und Ratsherr Bertram Morneweg besucht 1275 die Baustelle des Heiligen Geist Hospitals. Der junge Maler Johannes soll ...

Dieses Buch entführt uns in das mittelalterliche Lübeck.

Der wohlhabende Kaufmann und Ratsherr Bertram Morneweg besucht 1275 die Baustelle des Heiligen Geist Hospitals. Der junge Maler Johannes soll das Gebäude mit Fresken ausstatten. Doch leider ist er verliebt und die Angebetete soll mit einem anderen verheiratet werden. Um ihn abzulenken, erzählt Morneweg die Geschichte eines Jungen, der 1231 bei einem Piratenüberfall nicht nur seinen Vater sondern auch das Gedächtnis verloren hat. Nur ganz knapp entgeht er dem Tod, weil er von einem Kauffahrer aus dem Wasser gefischt wird, in dessen Haushalt er als Knecht aufgenommen wird. Man nennt ihn Moses und dieses Leben ist kein Zuckerschlecken. Es lässt sich nur ertragen, weil er in Rebecca, der jüdischen Sklavin, so etwas wie eine große Schwester hat.



Meine Meinung:

Dieser historische Roman hat mich in den Bann gezogen. Zwei opulente Handlungsstränge sind ineinander verwoben. Zum einen jener aus 1275 und der andere, der die Geschichte des Waisenknaben erzählt.
Wir erfahren viel über die damaligen Lebensumstände der Menschen in Lübeck. Wie sie leben, leiden und sterben. Da musste ich über das heimliche Gebet von Morneweg schmunzeln, das er gemurmelt hat als sich Burchard, der wichtigtuerische Bischof der Marienkirche, darüber darüber aufregt, dass die armen Leute ihren kirchlichen Beistand bei den Minderen Brüder (=Franziskaner) suchen, deren Gebühren geringer sind.

„..Schenke diesem zornigen und stolzen Mann endlich einen Kardinalshut. In Rom kann er unserem schönen Lübeck keinen Schaden zufügen. In Deiner grenzenlosen Güte, Amen. (S.40).“€œ

Dem Autor ist abwechslungsreicher, spannender und opulenter Historienroman gelungen. Auch wenn wir eher die dunklen Seiten des Lebens als seine Sonnenseiten kennenlernen. Gut gelungen ist dem Autor die Balance zwischen Gottesfürchtigkeit, Glauben und Zweifel zu halten. Am Beispiel der Jüdin Rebecca wird die Judenfeindlichkeit der Zeit anschaulich dargestellt. So findet das Progrom von 1221 in Erfurt Eingang in die Geschichte. Die Gespräch über den rechten Glauben und die Warnung Rebeccas an Moses etwas über ihre jüdische Herkunft verlauten zu lassen, prägen den Jungen. Deswegen wird er immer wieder gedankliche Zwiesprache mit Gott halten - ein schöner Gedanke.

Das mag ich, wenn historische Details so subtil in einen Roman eingebaut werden, dass niemand merkt, dass es hier ein wenig Nachhilfe in Geschichte gibt.
In einer Zeit ohne Krankenversicherung oder Pensionsvorsorge sind arme Menschen auf Barmherzigkeit von Kirche und den Wohlhabenden angewiesen. Nachdem die Kirche in der Gestalt von Burchard hier eher auslässt, zeigt Morneweg Mitgefühl und Tatkraft. Er gibt nicht nur Almosen, sondern auch Hilfe zur Selbsthilfe.

Die Beschreibung der (See)Reisen nach Schweden, Kiew oder Nowgorod, um Handel zu treiben, sind gut dargestellt und in den geschichtlichen Kontext eingewoben. Ähnliches kenne ich aus anderen hist. Romanen. Hier scheint die Quellenlage gut zu sein. Überhaupt ist dieser Roman penibel recherchiert. Auch die Sprache ist der Zeit angepasst. Sehr spannend ist die Umrechnung der unterschiedlichen Währungen. Das lässt Rubin Laurin immer wieder Moses oder einen anderen der Kaufleute machen, so das diese Informationen Teil des Romans sind.

Einzig den Titel finde ich nicht ganz passend. Als „Weißes Gold“ wird immer Salz bezeichnet. Doch das kommt als Handelsgut nicht wirklich vor. Vielleicht sind die seltenen weißen Tiere, die an den diversen Königshöfen gerne gesehen sind?

Bertram Morneweg und andere Mitspieler sind historisch belegte Figuren, wie wir aus dem Nachwort erfahren. Das Glossar bietet eine Menge interessanter Informationen über die Hanse und ihre Handelsbeziehungen. Eine Zeittafel, eine historische Landkarte sowie ein Personenverzeichnis zu Beginn des Buches, ergänzen diesen historischen Roman.

Fazit:

Ein penibel recherchierter und fesselnd erzählter historischer Roman aus dem 13. Jahrhundert, dem ich gerne 5 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 29.11.2019

Hat mich gut unterhalten

Die Charité: Hoffnung und Schicksal
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Ulrike Schweikert nimmt uns in das Berlin von 1831 mit. Die Angst vor der Cholera geht um und wie eine selbst erfüllende Prophezeihung bricht sie, ob der hygienischen Zustände der Großstadt kein Wunder, ...

Ulrike Schweikert nimmt uns in das Berlin von 1831 mit. Die Angst vor der Cholera geht um und wie eine selbst erfüllende Prophezeihung bricht sie, ob der hygienischen Zustände der Großstadt kein Wunder, auch aus. Mitten im Geschehen ist eine bis heute geachtete Institution: die Charité.

Neben den Krankenhaus spielen 3 Frauen eine Hauptrolle: Grfäin Ludovica, die in einer glücklosen Ehe mit einem Hypochonder gefangen ist, Hebamme Martha, die nachdem eine Frau in ihren Armen verblutet ist, nun als Totenfrau in der Charité Buße tut und Elisabeth, die unabhängig bleiben will und ein großes Interesse an der Medizin hat und deswegen als Krankenwärterin in der Charité arbeitet.

Daneben begegnen wir noch einigen historisch verbürgten Gestalten aus der Medizin wir Dr. Dieffenbach oder Dr. Rust, der obwohl er chlecht sieht und zittert, das Skalpell nicht aus der Hand geben möchte. Und natürlich spielen Berlin, Potsdam und Charlottenburg eine große Rolle.

Meine Meinung:

Der Autorin gelingt es recht gut, die Balance zwischen dem medizinhistorischen Teil und dem Schicksal der drei Frauen zu halten.
Gut gefallen haben mir die Einblicke in die Medizin von damals. Operieren als Spektakel vor Dutzenden Studenten und interessierten Laien, gerade, dass nicht Eintritt verlangt wurde! Und das alles ohne Narkose, ohne ausreichender Beleuchtung, ohne Antiseptika - eine Horrorvorstellung schlechthin! Nebenbei erfahren wir, wie die Krankenbetreuung organisiert ist: Extrem schlecht bezahlt, ungelernte, oft raue Hilfskräfte. Der Ausdruck „Krankenwärterin“ klingt nicht umsonst so wie „Gefängniswärterin. Erst mit dem Auftauchen der Diakonissinnen, verbessert sich die Lage. Wir lesen von Selbstversuchen, z. B. um ein Heilmittel gegen Cholera zu finden sowie von den Überlegungen, was den Wundbrand bzw. das Kindbettfieber auslösen könnte.

Ulrike Schweikert schildert die Zustände in Berlin und der Charité im Besonderen, sehr bildhaft, ohne voyeuristisch zu wirken. Manchmal sind sie nichts für schwache Nerven. Die Darstellung der ersten Versuche einer Nasenrekonstruktion, klingen wirklich abenteuerlich. Heute nimmt man den aktuellen medizinischen Standard in Europa als gegeben hin. Wie weit der Weg bis dorthin war, zeigt dieses Buch deutlich.

Die historischen Fakten sind, wie bei Ulrike Schweikert, penibel recherchiert. Für Leser, die in medizinischen Dingen nicht ganz so firm sind, werden die Vorgänge geschickt in die Handlung eingebaut und auch für Nicht-Mediziner leicht verständlich.

Der Schreibstil ist angenehm und die Charakter wirken authentisch.

Fazit:

Ein historischer Roman, der und EInblick in das Leben um 1830 gibt. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.