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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.12.2019

Viel zu wenig Drama

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Inhaltsangabe

Ruby steht unter Schock: Sie wurde vom Maxton Hall College suspendiert, wei lsie eine Affäre mit ihrem Geschichtslehrer haben soll. Von einer Sekunde auf die andere hat sich ihr Traum von ...

Inhaltsangabe

Ruby steht unter Schock: Sie wurde vom Maxton Hall College suspendiert, wei lsie eine Affäre mit ihrem Geschichtslehrer haben soll. Von einer Sekunde auf die andere hat sich ihr Traum von einem Studium in Oxford in Luft aufgelöst. Doch das ist nicht alles: Ausgerechnet James scheint für die Fotos, die von ihr und Mr Sutton kursieren, verantwortlich zu sein. Ruby kann es nicht glauben. Sie und James haben so viel miteinander durchgestanden, so viele Hindernisse gemeinsam überwunden - würde er ihr das wirklich antun? Schnell stellt sich allerdings heraus, dass sich dahinter mehr verbirgt, als es zunächst den Anschein hat. Und während Ruby dafür kämpft, trotz allem ihren Abschluss machen zu können, droht James einmal mehr unter den Verpflichtungen gegenüber seiner Familie zu zerbrechen. Sind die Welten, in denen sie leben, doch zu verschieden? Oder können sie einander retten, auch wenn scheinbar alle Zeichen gegen sie stehen?


Der Schreibstil

Mona Kastens Schreibstil war in diesem Band tatsächlich grandios. Ich weiß jetzt, warum so viele auf ihre Bücher abfahren, obwohl ich von der Maxton-Hall-Reihe ja bisher noch nicht ganz so überzeugt wurde. Aber vielleicht sollte ich auch mal ihre Again-Reihe testen, die ja um Welten besser sein soll ... Nun gut, wieder zurück zum Thema: Der Schreibstil. Ja, ich fand ihre Wortwahl, die Art, wie sie mich als Leserin durch die Geschichte geführt hat, wirklich großartig. Ich bin geradezu durch die Seiten geflogen, zumindest bis zu einer bestimmten Seite, wo dann plötzlich gar nichts mehr passiert ist. Von da an kam es mir eher so vor, als wollte Mona Kasten einige Situationen schnell hinter sich bringen, sodass ich nicht mehr gut mitkam und alles irgendwie langweilig wurde.


Idee und Umsetzung

Fangen wir mit den Kritikpunkten an, die ich habe. Zuerst: die Klischees. Wieder waren sie in diesem Teil vorhanden, weil sich natürlich das ganze Thema darauf bezieht und somit in jedem Teil zumindest der Ansatz davon vorhanden sein sollte, aber wenigstens war es hier nicht mehr ganz so schlimm wie in den vorigen beiden Bänden. Weiterhin fand ich den Verlauf der Geschichte im Großen und Ganzen vorhersehbar. Das Buch hätte sehr viel Drama gebrauchen können, weshalb ich für die unerwarteten Wendungen, die zwischendurch da waren, sehr erfreut war. Durch die fehlende Dramatik, die in den vorherigen beiden Teilen eindeutig stärker vorhanden waren, war das Lesen irgendwann leider recht ermüdend und hat nicht mehr viel Spaß gemacht. Das Ende ging mir auch ein wenig zu schnell, zumindest wenn man bedenkt, dass ansonsten kaum etwas passiert ist im Buch. Große Gefühle kamen auch nicht durch, da einfach zu wenig geschehen ist, was spannend hätte sein können.
Trotzdem habe ich natürlich auch ein paar nicht minder wichtige Pluspunkte. Beispielsweise gab es zwischendurch unerwartete Wendungen, wie ich bereits erwähnt hatte, wenn auch nicht im gleichen Ausmaß wie zuvor. Außerdem war das Happy End an sich noch mal eine komplette Kehrtwendung, die mich schon recht überrascht hat. Die Charaktere wurden alle sympathischer und irgendwie wurden nun auch die reichen Schnösel aus James' Clique viel menschlicher. Besonders Cyril hab ich liebgewonnen, auch wenn er den Großteil des Buches als Arschloch dargestellt wurde.


Fazit

Zusammenfassend und wenn ich über meine Notizen gucke, kann man sagen, dass jedem Kritikpunkt ein Pluspunkt gegenübersteht. Leider konnte mich der letzte Band jedoch nicht so sehr überzeugen wie die vorherigen beiden Bände.

Veröffentlicht am 03.12.2019

Aus dem Leben gegriffen, aber nichts Besonderes

Dance. Love. Learn. Repeat.
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Inhaltsangabe

Phoebe ist neu an der Uni und freundet sich sofort mit ihrer Zimmernachbarin Negin an. Und dann findet sie auch noch heraus, dass ihr Jugendschwarm Luke ebenfalls auf die Uni geht! Da ist ...

Inhaltsangabe

Phoebe ist neu an der Uni und freundet sich sofort mit ihrer Zimmernachbarin Negin an. Und dann findet sie auch noch heraus, dass ihr Jugendschwarm Luke ebenfalls auf die Uni geht! Da ist das Chaos quasi schon vorprogrammiert und sie tut alles dafür, einen bleibenden Eindruck bei Luke zu hinterlassen - im guten Sinne natürlich. Luke hingegen kann sich nicht wirklich an Phoebe erinnern und sieht in ihr einfach eine freundliche Leidensgenossin, die mit ihm an der Uni gelandet ist und Englisch studiert. Außerdem weiß er nicht, was er wirklich will. War es richtig, dass er aus einem Reflex heraus Schluss mit seiner Freundin gemacht hat? Sollte er wirklich in die Fußballmannschaft einsteigen, obwohl Gerüchte über die sogenannte "Galerie der Schande" existieren und ihm die Jungs sofort irgendwie merkwürdig vorkommen?
Langsam aber sicher beginnt die ganze Sache über die Köpfe der beiden Studenten herauszuwachsen und bald wissen die beiden nicht mehr, wem sie trauen können - und ob die Liebe des jeweils anderen nur ein Spiel war oder nicht.


Der Schreibstil

Tatsächlich fand ich den Schreibstil anfangs und auch zwischendurch immer wieder verwirrend, da in den Zeiten gewechselt wurde - sprich: mal war es Präsens, dann wieder Präteritum. So etwas sollte in einem Buch nicht vorkommen, und wenn, dann sollte es einen richtigen Grund haben.
Ansonsten war das Buch einfach zu lesen und zwischendurch auch wirklich amüsant.


Idee und Umsetzung

Leider muss ich sagen, dass ich die Idee des Buches jetzt nicht unbedingt perfekt finde, da es schon so viele andere Bücher gibt, die denselben Ansatz haben wie dieses. Deshalb hätte ich mir das Buch wahrscheinlich auch nie selbst gekauft und deshalb habe ich auch so lange gewartet, bis ich mich getraut habe, es zu lesen.
Die Geschichte an sich hat sich letztlich aber als wirklich schön und aus dem Leben gegriffen erwiesen. Alles ist sehr authentisch und real gestaltet, die Handlungen der Charaktere waren mir verständlich und ich konnte ihre Gefühle immer nachvollziehen, wobei natürlich auch eine gewisse Spannung da war, besonders zwischen Phoebe und Luke zwischendurch. Manchmal bin ich aber auch wirklich verzweifelt und war so frustriert, dass ich eine Zeit lang einfach nicht weiterlesen konnte und eine Pause machen musste, bevor ich mich wieder dem Buch gewidmet habe. So etwas finde ich bei Geschichten immer etwas schade, da einem so der Spaß am Lesen vergeht.
Ein letzter Punkt, den ich wirklich ansprechen muss, ist das Ende. Mir ist klar, dass es irgendwie authentisch ist, aber ich habe trotzdem das Gefühl, dass da etwas mehr hätte kommen müssen, weil eigentlich das ganze Buch darauf hinarbeitet, dass es ein bestimmtes Ende gibt und dieses kommt dann gar nicht zustande. Sicherlich gibt es auch viele, die auf solche Wendungen stehen, und normalerweise bin ich dem auch nicht abgeneigt, aber in diesem Buch hätte ich mir doch etwas anderes erwartet.


Fazit

Insgesamt ein wirklich schönes Buch, das sehr authentisch und aus dem Leben gegriffen geschrieben wurde. Trotzdem konnte es mich nicht ganz überzeugen.

Veröffentlicht am 02.11.2023

Die Handlung war nicht meins

Layla
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Ich hatte hohe Erwartungen an „Layla“, doch ich nehme schon mal vorweg, dass diese leider nicht ganz erfüllt wurden. Denn hätte ich vor dem Lesen gewusst, dass es sich bei dem Buch um eine Liebesgeschichte ...

Ich hatte hohe Erwartungen an „Layla“, doch ich nehme schon mal vorweg, dass diese leider nicht ganz erfüllt wurden. Denn hätte ich vor dem Lesen gewusst, dass es sich bei dem Buch um eine Liebesgeschichte mit paranormalen Elementen handelt, dann hätte ich es gar nicht erst zur Hand genommen, denke ich. Paranormale Romance ist einfach kein Genre, das ich super gerne lese, und ich war einfach von einer Romantic-Suspense-Story ausgegangen.

Aber gut. Gelesen hab ich es, und abgebrochen habe ich es auch nicht – also kann es gar nicht so schlecht gewesen sein. Und ich fand es auch nicht unbedingt schlecht; es war einfach nicht so meins. Aber fangen wir vorne an.

Anders als ich es erwartet hätte, wurde die gesamte Geschichte aus Leeds‘ Sicht erzählt und nicht aus der von Layla. Was ich nicht schlimm fand, eher im Gegenteil: es war mal erfrischend, eine Liebesstory aus Sicht des Mannes zu lesen. Das kommt ja leider eher selten vor. Wie auch im Klappentext schon beschrieben, handelt es sich zwischen Leeds und Layla um eine Amour fou. Diesen Vibe haben die ersten hundert Seiten auch echt gut vermittelt.

Sobald die beiden jedoch in dem Haus ankommen, wo sie sich kennengelernt haben, geht die Geschichte meiner Meinung nach ziemlich steil bergab. Es ist nicht so, als würde die Spannung fehlen. Aber sobald sich herausstellt, dass es sich WIRKLICH um irgendein anderes Wesen handelt, das dort in dem Haus sein Unwesen treibt, und es eben keine rationale Erklärung gibt, setzte bei mir die Enttäuschung ein. Meines Erachtens wäre das Potenzial zu einer viel spannenderen Geschichte dagewesen, wenn es sich eben alles am Ende auf logische Art und Weise geklärt hätte.

Dass die Spannung danach nicht völlig weg war, liegt hauptsächlich daran, dass die Storyline aus zwei Perspektiven geschildert wird. Zwar beide Male durch Leeds, aber das eine Mal aus der Vergangenheit, und das andere Mal aus der Gegenwart, wo er mit einer Art paranormalem Ermittler spricht. Und offensichtlich Layla als Geisel genommen hat. Was es damit auf sich hat, verrate ich hier nicht, weil das zu viel vorwegnehmen würde.

Da ich Leeds am Anfang extrem sympathisch fand, ist klar, dass ich nicht ganz nachvollziehen kann, wie er sich im Laufe des Plots entwickelt. Die Entscheidungen, die er trifft, werden von mal zu mal unlogischer und mir kam es vor, als sei ihm von jetzt auf gleich jegliches Empfinden für Moral abhanden gekommen.

Am Ende kam dann die Auflösung des ganzen Rätsels, die aber nicht mit voller Wucht einschlug, sondern die einzig logische Schlussfolgerung war, die noch blieb. Da hätte noch mehr Potenzial dringesteckt, denn die Lösung war schlichtweg zu „einfach“ für meinen Geschmack. Aber gut, Geschmäcker sind unterschiedlich.


Fazit

Zwar habe ich das Buch recht schnell durchgelesen und der Lesefluss war dementsprechend auch da, doch von der Handlung konnte es mich einfach nicht überzeugen. Wer jedoch auf paranormale Romance steht, der sollte sich dieses Buch auf jeden Fall auf die Wunschliste setzen.

Veröffentlicht am 09.08.2020

Nicht überzeugend

Warrior Cats - Short Adventure - Taubenflugs Schicksal
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Der Erzählstil

Zu Erin Hunters Schreibstil gehen mir langsam die Worte aus, weil ich es hasse, zu jedem Warrior Cats Buch das gleiche zu schreiben. Aber der Vollständigkeit halber mache ich das einfach ...

Der Erzählstil

Zu Erin Hunters Schreibstil gehen mir langsam die Worte aus, weil ich es hasse, zu jedem Warrior Cats Buch das gleiche zu schreiben. Aber der Vollständigkeit halber mache ich das einfach wieder xD

Also, die Wortwahl ist mal wieder an das Leben der Katzen angepasst, statt Verben wie „lachen“, „schmunzeln“, etc. gibt es halt Verben wie „schnurren“, „miauen“, „maunzen“, „knurren“, „fauchen“, etc. Auch ist der Schreibstil sehr leicht zu lesen und man kommt flüssig durch, ohne sich groß Gedanken um unbekannte Wörter machen zu müssen, selbst im Englischen. Wer also Englisch kann, dem würde ich auf jeden Fall die englischen Ausgaben der Reihe empfehlen, denn dort tauchen weitaus weniger Fehler auf 😉


Die Handlung

Natürlich kenne ich dieses Short Adventure bereits im Deutschen, und leider wurde ich trotzdem erneut enttäuscht. Meiner Meinung nach ist diese Novelle die schlechteste der bisherigen Warrior Cats Short Adventures, denn es ist so gut wie keine Handlung vorhanden.

Zuerst einmal ist es natürlich toll zu wissen, was zwischen der vierten Staffel und dem Special Adventure „Brombeersterns Aufstieg“ passiert, aber das hätte auch nicht unbedingt sein müssen. Dann hätte man das auch aus der Sicht einer anderen Katze schreiben können, denn es geht hier sehr wenig darum, dass Taubenflug, Löwenglut und Häherfeder nach dem Kampf gegen den Wald der Finsternis ihre Kräfte verlieren.

Stattdessen geht es ein kleines bisschen um Taubenflugs Beziehung zu Hummelstreif und Tigerherz – und wer ehr wissen will, sollte statt diesem Buch lieber „Tigerherz‘ Schatten“ bzw. „Tigerheart’s Shadow“ lesen – die englische Ausgabe hat mir extrem gut gefallen!

Der Titel ist also leider irreführend, denn es wird wenig darüber erzählt, wie Taubenflug mit dem Verlust ihrer Kräfte umgeht – dazu aber mehr bei „Charaktere“.


Die Charaktere

So. Wer mich schon länger verfolgt und sich mit mir schon das ein oder andere Mal über Warrior Cats unterhalten hat, weiß, dass ich Taubenflug als Charakter überhaupt nicht mag. Sie ist mir zu nervig, weinerlich und sprunghaft, und das war in dieser Novelle leider nicht anders. Aber da hat jeder sicherlich eine andere Meinung zu.

Bis zu einem gewissen Grad konnte ich ja verstehen, dass Taubenflug nicht wahrhaben will, dass sie ihre Kräfte verloren hat. Es hat mich aber irgendwann wirklich aufgeregt, immer nur zu lesen, dass sie „nutzlos“ für ihren Clan ist, wenn sie ihre Kräfte nicht hat – sind denn alle anderen ihrer Clangefährten ihrer Meinung nach auch nutzlos?! Zudem fand ich ihr Verhalten gegenüber Efeusee teilweise wirklich grauenhaft. Hat sie überhaupt kein Einfühlungsvermögen? Wieso stößt sie alle von sich und regt sich dann darüber auf, dass man auch sie nicht in jedes Geheimnis einweiht? Ehrlich, ich kann sie einfach nicht verstehen, und deshalb finde ich die vierte Staffel (neben der sechsten) eine der schlechtesten der Warrior Cats – wenigstens hat Efeusee das da aber noch ein bisschen wettgemacht.


Fazit

Wie auch schon beim ersten Lesen der deutschen Ausgabe hatte ich hier wieder das Gefühl, dass dieses Short Adventure eigentlich sinnlos ist. Klar, es gibt ein paar gut umgesetzte Punkte, aber das Hauptaugenmerk, das ja angeblich auf Taubenflugs Verlust ihrer Kräfte liegen soll, wurde hier meiner Meinung nach viel zu wenig beachtet.

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 28.06.2020

Vorhersehbar und nicht spannend

Wer heute lügt, ist morgen tot
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Die Gestaltung

Ich finde, das Cover passt so mittelmäßig zur Geschichte. Das Motiv hat ein bisschen was vom Tatort-Vorspann, aber das ist gefühlt auch das Einzige, was auf den Inhalt der Geschichte schließen ...

Die Gestaltung

Ich finde, das Cover passt so mittelmäßig zur Geschichte. Das Motiv hat ein bisschen was vom Tatort-Vorspann, aber das ist gefühlt auch das Einzige, was auf den Inhalt der Geschichte schließen lässt. Auch der Titel passt so semi-gut zum Buch, wenn nicht sogar überhaupt nicht. Da hätte man sich auf jeden Fall etwas Kreativeres ausdenken können.

Und bevor ich zur Innengestaltung komme, habe ich noch zwei Dinge, die ich beim Klappentext anmerken muss: Erstens, heißt der Protagonist nicht Evan, sondern Even – das ist ein norwegischer Name, denn das Buch spielt in Norwegen (der Übersicht halber habe ich bei der Inhaltsangabe sofort den richtigen Namen eingesetzt). Außerdem steht im Klappentext, Even habe sich mit dem ermordeten Bandkollegen gestritten. Davon war im Buch aber nie die Rede, weshalb sich mir die Frage stellt, wieso das im Klappentext steht …

Jetzt aber zum Inneren. Dort hat mir sehr gut gefallen, dass durch einen Wechsel der Schriftart gleichzeitig der Wechsel der Zeit deutlich wurde. So wurden die Abschnitte, die aus der Gegenwart erzählt wurden, in einer ähnlichen Schrift wie Calibri geschrieben, während die Vergangenheits-Erzählungen in kleinerer Schrift geschrieben wurden, die eben aussieht wie die Schrift in fast jedem anderen Buch auch. Das hat die Zeitsprünge irgendwie natürlicher wirken lassen.


Der Erzählstil

Vorab sei gesagt, dass ich den Schreibstil von Thomas Enger an sich nicht schlecht finde. Dennoch hat mich aber auch Vieles daran gestört, weshalb die folgenden Abschnitte recht negativ klingen könnten.

Aus diesem Grund fangen wir mit den Dingen an, die mir positiv aufgefallen sind. Denn das Buch ist, wie auch zuvor schon erwähnt, sowohl aus der Gegenwart als auch aus der Vergangenheit erzählt. Allein das erinnert schon sehr an die zweite Staffel von „Tote Mädchen lügen nicht“, denn der Gegenwart-Teil spielt während einer Gerichtsverhandlung, während in dem Vergangenheit-Teil die Geschichte von vorn erzählt wird. Das hat zumindest schon mal neugierig gemacht.

Außerdem war der Schreibstil von Thomas Enger einfach und flüssig zu lesen. Alles war sehr schlicht gehalten, es gab wenig Ausschweifungen, alles wurde möglichst simpel beschrieben. Genau das ist aber auch einer meiner größten Kritikpunkte. Denn dadurch wirkte das ganze Buch eher wie ein Bericht denn wie ein Jugendthriller. Es gab sehr wenig bis überhaupt keine Ortsbeschreibungen, und auch Charaktere wurden nur einmal kurz beschrieben – zumindest die Nebencharaktere, denn vom Protagonisten weiß ich bis jetzt noch nicht, wie er aussieht, außer, dass er wohl recht attraktiv sein soll. Super Beschreibung, wirklich.

Zudem waren Emotionen eher nebensächlich. Es gab außer Angst und Wut keine Gefühle des Protagonisten, sodass ich irgendwie das Gefühl hatte, ihn nie wirklich kennengelernt zu haben. Er sagt zwar über seine umgebrachte Freundin, dass er sie geliebt hat, aber davon merkt man herzlich wenig. Insgesamt war das Buch also sehr nüchtern geschrieben.

Was mich jedoch am allermeisten am Schreibstil gestört hat, war diese gewollt wirkende Umgangssprache, die besonders in Dialogen mit Evens Freunden vorkam. Ich meine, ich kenne keine Person – wirklich, keine einzige – die mit den Worten „What’s up?“ ein Telefongespräch annimmt. Genauso wenig wie ich jemanden kenne, der einen fragt: „Läuft ’n so?“. Ganz ehrlich, wenn ich bedenke, dass der Autor im Alter meiner Eltern ist und selbst Kinder hat, frage ich mich, ob die da oben in Norwegen vielleicht anders sprechen – aber selbst dann hätte man das in der Übersetzung abändern können.


Die Handlung

Zuerst einmal entschuldige ich mich, falls meine Sprache ein bisschen umgangssprachlich sein sollte. Aber ich möchte alles so erklären, dass man es auch verstehen kann und nicht um den heißen Brei herumreden, wenn ihr versteht, was ich meine.

Also fange ich direkt so an, denn die Idee der Geschichte ist schon ziemlich ausgelutscht und einfallslos. Ich meine, es gibt so viele Geschichten á la „Tote Mädchen lügen nicht“ oder „One of us is lying“, dass sie mir jetzt mittlerweile einfach aus Ohren, Nase, Mund, etc. raushängen. Oder ein bisschen freundlicher formuliert: ich hab genug von diesen Storys, die alle gleich sind.

Jetzt könnt ihr euch vermutlich schon denken, dass ich die Geschichte sehr vorhersehbar fand. Das hat mir schon mal einen Großteil meiner Motivation genommen, das Buch nicht doch abzubrechen, aber da ich ja schon ein paar positive Entdeckungen bezüglich des Schreibstils gemacht habe, hätte ich das irgendwie mies und nicht fair gefunden. Also habe ich weitergelesen, aber es wurde einfach nicht spannend. Ich habe mir ein paar Rezensionen zu dem Buch durchgelesen, wo überall von den ach so tollen Plottwists die Rede ist – kann es sein, dass ich die einfach überlesen habe? Denn bis auf die letztliche Auflösung der Geschichte (die noch dazu ziemlich weit hergeholt ist) hat mich keine Wendung irgendwie überrascht.

Versteht mich nicht falsch, das Buch hat mich nicht angeödet oder so. Es war mir einfach gleichgültig, ob ich jetzt weiterlese oder nicht. Die Geschichte konnte mich nicht catchen, dabei habe ich ihr mehr als nur eine Chance gegeben. Stattdessen war ich immer enttäuschter, je mehr Dinge wirklich so geschehen sind, wie ich es bereits vorhergesehen hatte.

Da ich eben schon auf das Ende zu sprechen gekommen bin: Ja, das war vermutlich der einzige Plottwist, der mich überraschen konnte, aber das war’s auch schon, was ich da positiv anmerken könnte. Denn wie kann es sein, dass trotz Mund-zu-Mund-Beatmung nach dem Mord an Mari keine DNA an der Leiche gefunden wurden? Oder hat die Polizei einfach unfassbar schlampige Arbeit geleistet und deshalb keinen DNA-Abgleich an den Verdächtigen vorgenommen? Demnach wirkte die Auflösung sehr an den Haaren herbeigezogen.

Weiterhin bleiben nach dem Ende immer noch offene Fragen. Ich spoilere nicht, wenn ich mich jetzt hier frage, ob Even wirklich von der Person verfolgt ist, von der er geglaubt hat, dass sie es ist. Auch bleibt mir unklar, was wirklich mit Evens Vater passiert ist. Hat Evens Mutter Mitschuld? Warum ist ihm am Steuer unwohl geworden?

Auch scheinen einige Aktionen der Charaktere, insbesondere von Even keine weiteren Folgen zu haben, obwohl sie eigentlich Hinweise für die Polizei sind. Ich meine, warum wurde er nie nach der SMS gefragt, die er Mari geschickt hat, nachdem sie einfach mit ihm Schluss gemacht hat? Hätte diese nicht eigentlich als Drohung verstanden werden können? So klang sie zumindest für mich.

Das einzige Positive, das ich jetzt noch hier anmerken kann, ist das Setting, das gewählt wurde. Der Autor ist selbst norwegisch, weshalb ich es auch gut fand, dass das Buch in einem Dorf in Norwegen spielt. Zwar gab es keine Ortsbeschreibungen, die mir irgendeinen Hinweis darauf gegeben haben könnten, wie Fredheim aussieht, aber zumindest ist das Setting mal etwas Anderes.


Die Charaktere

Vielleicht könnt ihr euch schon denken, dass ich auch hier rummeckern werde. Denn mir wurde Even als Protagonist überhaupt nicht sympathisch. Ich konnte mich nicht in ihn hineinversetzen, weil seine Emotionen irgendwie nicht rüberkamen und ich einige seiner Handlungen einfach widersprüchlich fand. Zudem handelt er wie ein sechzehnjähriger Teenager, obwohl er bereits achtzehn ist. Davon merkt man überhaupt nichts.

Auch die anderen Charaktere sind ähnlich flach ausgearbeitet. Man erfährt zwar ein bisschen über Mari, Kaiss, Fredrik und Oskar, sowie über Evens Onkel Imo und seine Mutter Susanne, aber über seinen Bruder Tobias zum Beispiel habe ich kaum etwas erfahren, außer, dass er mich an den Sohn der Lebensgefährtin meines Vaters erinnert. Wobei selbst der noch aufgeweckter ist als Tobias.


Fazit

Nachdem ich die Rezension hier abgetippt habe, kann ich nur einmal tief durchatmen und fühlen, wie der ganze Frust, den ich während des Lesens verspürt habe, einfach weggeschrieben ist. Das ist das Gute am Rezensionen schreiben xD

Na ja, ich würde jetzt zumindest nicht sagen, dass das Buch überhaupt keine Leseempfehlung ist, denn Teilstücke haben mir ja doch ganz gut gefallen. Die Umsetzung ist einfach nicht das Gelbe vom Ei, und vielleicht finden Leser, die eben mehr auf seichte Thriller stehen, das Buch unterhaltender als ich, die ich ja liebend gern möglichst psychisch gestörte und blutige Thriller lese. So ist jeder anders gestrickt.

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