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fredhel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.01.2021

enttäuschend

Das Verschwinden der Erde
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Ein wunderschönes Cover, ja sogar ein passendes Lesebändchen, neben einem vielversprechenden Klappentext verleiten gerne zum Lesen dieses Buches.

Es geht um zwei Mädchen, die spurlos auf der russischen ...


Ein wunderschönes Cover, ja sogar ein passendes Lesebändchen, neben einem vielversprechenden Klappentext verleiten gerne zum Lesen dieses Buches.

Es geht um zwei Mädchen, die spurlos auf der russischen Halbinsel Kamtschatka verschwinden. Das ist nur die Rahmenhandlung, denn eine Kette von Episoden reiht sich um dieses Ereignis, das nur zu Beginn und zum Ende des Buches erzählt wird. Die Episoden sind äußerst weitläufig untereinander und ebenso mit der Suche nach den Kindern verknüpft. Es geht in der Manier von Kurzgeschichten allesamt um Frauen, die in irgendeiner Form von Männern enttäuscht werden.

Als Leser bekomme ich keinen guten Eindruck von der russischen Lebensart dort auf Kamtschatka. Sind tatsächlich alle Männer dort trinkfeste Machos? Werden die Kinder quasi sich selbst überlassen, weil die Mütter arbeiten gehen? Hat diese Insel ein Rassismusproblem?

Außerdem frage ich mich, ob eine Amerikanerin (Julia Phillips), die ein paar Monate dort gelebt hat, genug von der Lebensweise versteht, um sie authentisch zu schildern. Zwar gefällt mir ihre elegante Schreibweise, aber von Kapitel zu Kapitel stören mich die offenen Enden mehr, die sich auch nach der letzten Seite nicht schließen wollen. Leider erhält man auch keine Informationen über die Motive des Entführers, auch nicht über die Zeit der Gefangenschaft der Kinder.

Dieser Roman wird allseits hochgelobt, und sicher hat er es auch verdient, aber für mich persönlich als Otto-Normal-Leser ist er ein Fehlgriff gewesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.12.2020

wenig hilfreich

Die neue Nebenbei-Diät
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In einem sehr handlichen Format präsentiert die Stiftung Warentest "Die neue Nebenbei-Diät". In erster Linie propagiert sie die Form des Intervallfastens, die sehr erfolgreich sein soll, ohne dass man ...

In einem sehr handlichen Format präsentiert die Stiftung Warentest "Die neue Nebenbei-Diät". In erster Linie propagiert sie die Form des Intervallfastens, die sehr erfolgreich sein soll, ohne dass man Kalorien zählen oder auf bestimmte Lebensmittel verzichten muss. Außerdem gibt sie eine Übersicht über gesunde Ernährung, bietet Alternativen zu ungesunden Lebensmitteln und gibt moralische Schützenhilfe zum Durchhaltevermögen. Vielleicht mag das alles für Diät-Newcomer nützlich und interessant sein, aber im Prinzip erfährt man wenig Neues, wenn man sich mit Ernährung schon ein wenig befasst hat. Vor allem habe ich praktische Rezepte und Ernährungspläne vermisst. Die Darstellungen, die Grafiken und die Texte sind optisch ansprechend und prägnant. Trotzdem ist das enttäuschende Fazit für mich persönlich: wenig Neues, was mich weiterbringt und dazu ein stolzer Preis von über 16€. Also wenig empfehlenswert.

Veröffentlicht am 03.12.2019

abstrus

Die Fowl-Zwillinge und der geheimnisvolle Jäger (Die Fowl-Zwillinge 1)
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Dieses Hörbuch wird 486 Minuten lang ausgezeichnet vorgetragen von Robert Frank. Er verleiht mit seiner Stimme jedem Protagonisten seinen speziellen Charakter.

Inhaltlich sind "Die Fowl Zwillinge und ...

Dieses Hörbuch wird 486 Minuten lang ausgezeichnet vorgetragen von Robert Frank. Er verleiht mit seiner Stimme jedem Protagonisten seinen speziellen Charakter.

Inhaltlich sind "Die Fowl Zwillinge und der Geheimnisvolle Jäger" wohl eine Weiterführung einer Romanreihe um Artemis Fowl (dem grossen Bruder der Zwillinge), die anscheinend eine grosse Fangemeinde hat.

Deswegen habe ich positiv eingestimmt mit dem Hörbuch begonnen, denn ich lese sehr gerne Jugendfantasy. 

Hier geht es um grundverschiedene Zwillinge: Beckett ist chaotisch, kletterfreudig und tiersprachenbegabt, wohingegen Myles überkorrekt und superschlau ist. 

Eines Tages stolpern ein Troll und eine Elfe in ihr Leben und alle geraten gemeinsam in die lebensgefährliche Gefangenschaft von Lord Teddy, der die Unterirdischen für seine grausamen Experimente benutzen will.

Es hat wirklich 20 Kapitel gebraucht, ehe die Handlung für meine Begriffe an Fahrt aufnahm und so etwas ähnliches wie Minimalspannung aufkam. Sicher ist es notwendig, den Leser erst mal mit dem fantasievollen Setting und der Vorgeschichte der Fowl-Familie vertraut zu machen. Doch hier fabuliert der Autor wild drauf los, verliert sich in winzige (unwichtige?) Details und scheint in erster Linie in seine eigene Ausdrucksfähigkeit verliebt zu sein. Wie gesagt, nach einiger Zeit ist es erträglich geworden und irgendwie habe ich bis zum Ende durchgehalten.

Leider kann ich nur 2 Lesesterne verschenken. Zum einen bin ich fasziniert von der Sprachgewalt und der überbordenden Fantasie von Eoin Colfer, dafür gibt es den ersten Stern, und der zweite geht an die bemerkenswerte Darstellung des Sprechers.

Empfehlen kann ich dieses Buch leider nicht. Es hat mich nur genervt. Es wird viel gekämpft und quasi im Sekundentakt wird von einem der Beteiligten eine Wunderwaffe oder ein Supertalent aus dem Nichts hervorgezaubert. Der Hörer wird mit nichtssagenden Informationen am laufenden Band erschlagen und es gibt in meinen Augen auch keinen wirklichen Sympathieträger in der Handlung. Ich bezweifle stark, dass das Sprachniveau der Welt von jugendlichen Lesern angepasst ist. Es gibt viele Fremdworte, die ein gewisses Mass an Bildung erfordern.

Ein weiteres Buch über die Fowl Zwillinge werde ich mir nicht antun, aber ich werde mal in den ersten Band der Artemis-Fowl-Reihe reinlesen, denn es muss seinen Grund haben, dass es so viele Fowl-Fans gibt. Ich bin mir bewusst, dass meine Rezension zwischen all den begeisterten Beurteilungen negativ heraussticht, aber ich kann mich leider nicht für dieses Buch erwärmen.

Veröffentlicht am 21.05.2019

Oberflächlich

Die Blätter der Eiche
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"Die Blätter der Eiche" ist der zweite Band einer Trilogie über drei Londoner Geheimbünde, die um die Vorherrschaft ringen. Jedes Jahr werden junge begabte Studenten ausgewählt und schweren Prüfungen unterzogen. ...

"Die Blätter der Eiche" ist der zweite Band einer Trilogie über drei Londoner Geheimbünde, die um die Vorherrschaft ringen. Jedes Jahr werden junge begabte Studenten ausgewählt und schweren Prüfungen unterzogen. Wer sie besteht, verpflichtet sein Leben auf seinen Geheimbund. Den jungen Leuten ist nicht klar, dass die Anführer nur nach grenzenloser Macht streben und ihre Mitglieder nach Gutdünken einsetzen, um durch Erpressung, körperliche Repressalien, ja sogar durch Mord, ihre eigennützigen Ziele zu erzwingen.

Die Studentin Nola ist irgendwie in die ganze Szene hineingerutscht, obwohl sie nichts damit zu tun haben will. Man erpresst sie mit dem Leben ihres Bruders, damit sie ein schwieriges Rätsel für den Bund der Adler löst. An ihrer Seite stehen Shane und Blue, die anfänglich noch voll hinter den Zielen der Adler stehen.

Während sie Zeile für Zeile das Rätsel dechiffrieren, erkennen auch sie allmählich die dunklen Machenschaften.

Mir hat dieses Buch nicht gefallen, weil es vieles vereinfacht darstellt. Es gelingt der Autorin nicht so recht, Spannung aufzubauen. Das ganz Setting ist unrealistisch, es wird zuviel gekämpft und die Charaktere bleiben für mich blass.

Veröffentlicht am 22.03.2019

Irisches Politszenario

Der katholische Bulle
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Sean Duffy war Zeit seines jungen Lebens immer Musterschüler und Einserkandidat, sowohl während seiner Schulzeit als auch im Psychologiestudium. Er entschließt sich, die Polizeilaufbahn zu ergreifen und ...

Sean Duffy war Zeit seines jungen Lebens immer Musterschüler und Einserkandidat, sowohl während seiner Schulzeit als auch im Psychologiestudium. Er entschließt sich, die Polizeilaufbahn zu ergreifen und wird als erstem Einsatzort dem Revier Carrickfergus zugeteilt, einem "sicheren" Vorort von Belfast. Sicher ist in diesem Fall ein dehnbarer Begriff, denn als Katholik, gar als katholischer Polizist, ist er im Prinzip eine lebende Zielscheibe für alle um ihn herum. Normalerweise müssen sich seine Kollegen fast ausschließlich um Terroranschläge kümmern, doch Duffy wird auf zwei voneinander unabhängige Tötungsdelikte angesetzt: eine junge Frau, deren Tod nicht einwandfrei als Selbstmord eingestuft werden kann, und der Mord an einem Schwulen, der weitere Morde nach sich zieht. Ich habe mich auf eine spannende Kriminalermittlung mit irischem Lokalkolorit gefreut. Vor allem. weil einige Indizien (Notenblätter am Tatort zum Beispiel) eine mysteriöse Spur verhießen.
Doch insgesamt bin ich enttäuscht. Sean Duffy entpuppt sich als saufendes, sexgieriges Rauhbein, das seinen eigenen heroischen Weg geht. Das Lokalkolorit, nun ja, ich hätte es besser wissen sollen, denn was kann man von einem Belfast im Jahr 1981 schon anderes erwarten als dumpfbackige Gewalt auf beiden Seiten. Im Klartext: betrunkene Iren, brennende Busse und Bombendrohungen en masse. Milchtüten als beliebte Wurfgeschosse waren neu für mich. Es wird sehr viel erzählt von den paramilitärischen Gruppen und deren Absplitterungen, Verflechtungen und Verfeindungen. Das ist mir einfach zu viel und zu trocken, und sicherlich empfindet jeder andere Leser, der einfach nur einen Krimi will, genauso.Gegen Ende verliert sich der anfänglich noch spannende Schreibstil öfter mal in leere pathetische Worthülsen. Es war zeitweilig sehr mühselig, der langatmigen Geschichte zu folgen und ich würde den Roman nur denjenigen empfehlen, die sowohl Kenntnis als auch Interesse an der politischen Situation Irlands haben.