Inhaltsangabe
Eigentlich ist im Klappentext schon alles gesagt, aber ich will es noch mal etwas ausführlicher wiederholen:
Nachdem der SchattenClan mit Tigerstern endlich wieder einen Anführer hat und der WolkenClan am See lebt, ist noch lange nicht alles so wie früher bei den fünf Clans. Tigerstern ist fest entschlossen, den SchattenClan wieder groß und stark zu machen, weshalb er verlangt, das Territorium des WolkenClans wieder zurückzubekommen. Und kein anderer Clan erklärt sich bereit, stattdessen Territorium für den WolkenClan abzugeben. Währenddessen spitzt sich auch die Spannung im SternenClan zu, denn sie warnen die Heilerkatzen der Clans eindringlich, zusammenzuhalten, weil sonst jeder Clan in einem wütenden Sturm untergehen wird.
Blattstern, die nun langsam die Geduld verliert und nicht einsieht, in einem Territorium zu bleiben, wo der WolkenClan von den anderen Clans nicht genügend respektiert und geachtet wird, sieht keine andere Möglichkeit, als ihren Clan wieder zurück in die Schlucht zu führen, wo sie vor einigen Monden noch von Dunkelschweif und seinen Streunern vertrieben wurden.
Zweigast, die zwar mit ihrer Schülerin Fliegenpfote schon genügend Schwierigkeiten hat, will nicht zulassen, dass sie ihre Schwester und ihren Vater verliert, nur weil die anderen Clans zu egoistisch sind, um dem WolkenClan einen Platz am See zu sichern. Also macht sie sich mit einigen anderen Clankatzen auf den Weg, den WolkenClan zurückzubringen. Doch der Sturm ist bereits in vollem Gange und die Chance sinkt immer mehr, die WolkenClan-Krieger noch rechtzeitig einzuholen ...
Der Schreibstil
Erin Hunters Schreibstil ist wie immer auch in diesem Buch flüssig und leicht zu lesen, was mich sofort in das Warrior-Cats-Universum hat eintauchen lassen. Ich wurde mitgerissen von den Wörtern, und konnte mir auch hier wieder bildlich vorstellen, wie alles aussah und wie die Katzen sich verhalten. Besonders bemerkenswert bei den Warrior-Cats-Büchern finde ich außerdem, dass besonders auf die Unterschiede zwischen Katzen und Menschen eingegangen wird. So fangen Katzen nicht an zu lachen, sondern schnurren, wenn sie wütend sind, knurren oder fauchen sie, und sie kämpfen mit Krallen, Zähnen und Muskelkraft anstatt mit Waffen. Auch die Wahrnehmung der Gerüche und Geräusche sind anders, was man ebenfalls deutlich erkennt, wenn man das Buch liest.
Idee und Umsetzung
Die Idee des Staffelfinales war meiner Meinung nach ein bisschen zu einfach. Ich mag es lieber, wenn eine Staffel mit einem richtig nervenaufreibenden Schluss beendet wird, aber leider war es nicht ganz so actionreich, wie ich es mir gewünscht hatte. Insgesamt war die Staffel jetzt nicht mit so vielen Kämpfen gespickt wie alle anderen Staffeln und das hat mich sehr gestört, weil die Clans nicht mehr sind wie früher. Manchmal habe ich mich schon gefragt, warum die Schüler überhaupt noch Kämpfen lernen, wenn alles nur noch diplomatisch gelöst wird und gar keine Kämpfe mehr stattfinden. Natürlich gab es in dem Buch ein paar Rangeleien zwischen Schatten- und WolkenClan, aber nichts Großes, das war nur in einem Teil der Reihe der Fall und danach war's das auch schon.
Was ich ebenfalls nicht ganz so gut fand, war die Charakterentwicklung von Zweigast. Während sich ihre Schwester Veilchenglanz wirklich stark entwickelt hat und sie zu einer wirklich treuen Kriegerin herangewachsen ist, war mir Zweigast schon nach den ersten beiden Kapiteln mehr als nur unsympathisch. Sie ist zu egoistisch, zu selbstzweifelnd, zu stolz, zu stur, zu auf sich selbst bezogen, sodass ich ständig das Gefühl hatte, sie würde sich bei allen ausheulen, anstatt mal mit ihrer Schülerin zu reden, um sie dazu zu bringen, aufmerksamer zu trainieren.
Abgesehen von Zweigast fand ich aber die Charaktere der Staffel allesamt sehr ut ausgearbeitet. Sowohl Erlenherz als auch Veilchenglanz haben sich innerhalb der sechsten Staffel sehr weit entwickelt und sind einige meiner Lieblingscharaktere geworden. Und Baum ist einfach nur klasse. Deshalb konnte ich es auch nicht nachvollziehen, warum er von seinen Clan-Gefährten so niedergemacht wurde.
Außerdem hätte das Buch ein bisschen mehr Action vertragen können, aber das Ende ging mir dann auch einfach zu schnell. Zweigast hat den WolkenClan meiner Meinung nach viel zu schnell eingeholt und ich finde, da hätten sich die Autorinnen ruhig etwas mehr Zeit lassen können.
Fazit
Insgesamt fand ich das Buch wirklich gut, allerdings hat es mich schon enttäuscht, weil ich mir von einem Staffelfinale einfach mehr erwarte als von den restlichen Büchern der Staffel.