Mir fehlte es, ausgenommen am Ende, an Dramatik und Emotion.
Bring Down the StarsEmma Scott ist eine Meisterin darin, die Herzen ihrer Leserinnen komplett zu zerstören, um sie dann ganz langsam wieder heilen zu lassen.
Es gibt nur ganz wenige Autorinnen, denen dies so hervorragend ...
Emma Scott ist eine Meisterin darin, die Herzen ihrer Leserinnen komplett zu zerstören, um sie dann ganz langsam wieder heilen zu lassen.
Es gibt nur ganz wenige Autorinnen, denen dies so hervorragend gelingt wie ihr und BRING DOWN THE STARS ist da keine Ausnahme, auch wenn ich diesen Roman etwas schwächer fand als die Vorherigen.
Das liegt besonders an der Entwicklung des Plots, die ich als eher ruhig empfand, obwohl doch eine Menge passiert.
Connor und Weston sind die besten Freunde und dennoch wie Licht und Schatten. Wo Connor nach außen strahlt, überall beliebt ist und sich mit jedem versteht, wirkt Weston eher mürrisch, zurückgezogen und will einfach nur seine Ruhe haben.
Doch hinter der Fassade, da sind die Rollen komplett vertauscht. Da glänzt Weston mit seiner Leidenschaft für Worte und Poesie, während Connor schon sein Leben lang um die Anerkennung seiner Eltern kämpfen muss.
Die beiden haben eine sehr intensive und fast schon brüderliche Verbindung zueinander, die nichts erschüttern kann. Außer Autumn !
Als die junge Frau in das Leben der beiden Freunde stolpert, da ist plötzlich nichts mehr wie es war. Denn beide verlieren ihr Herz an Autumn und auch sie fühlt sich zu beiden Jungs hingezogen. Obwohl sie sich auf Connor fokussiert, der sie mit seinen Worten und Gedichten verzaubert, ist da auch dieses tiefe Gefühl für Weston, dass definitiv über Freundschaft hinausgeht, dass sie sich aber nicht erklären kann.
Was Autumn nicht ahnt, ist, dass die beiden Jungs sich in ein gefährliches Spiel verstrickt haben und als Leserin wird dir recht schnell klar, dass hier früher oder später mindestens ein Herz brechen wird....
Ich liebe Emma Scotts Schreibstil sehr und obwohl BRING DOWN THE STARS, für mich, nicht ihr bester Roman war, hatte sie mich schon nach kurzer Zeit an die Seiten gefesselt.
Es ist mittlerweile ein paar Tage her, dass ich das Buch beendet habe und wo ich zuerst kritisieren wollte, dass sie den Protagonisten ruhig noch etwas mehr Tiefe hätte schenken können, muss ich, mit Abstand betrachtet, sagen, wie facettenreich sie doch eigentlich schon sind. Sowohl Connor als auch Weston sind einfach nicht Diejenigen, die sie nach außen scheinen und das hat mich echt fasziniert, denn im wahren Leben ist es ja auch manchmal so, dass wir uns eine Fassade errichten, die nicht unbedingt auf unser Innenleben schließen lässt. Einfach nur um uns zu schützen. Und genau das ist es, was sowohl Connor als auch Weston tun, denn beide wurden in ihrem Leben schon mehrfach bitter enttäuscht.
Autumn, ja Autumn, die ist ein anderer Fall. Ich mochte sie ganz gerne und finde sie eigentlich auch sympathisch, aber manchmal da konnte ich sie nicht so recht greifen und ich habe auch nicht verstanden, wie sie dieses Spiel mit den Briefen so lange nicht durchschauen konnte. Denn wann immer sie mit Connor zusammen ist, da ist sie verwundert darüber, dass er so anders ist, als in seinen Briefen. Ich würde behaupten, dass bei mir da schon gleich nach dem ersten Date die Alarmglocken geklingelt hätten und mir das alles seltsam vorgekommen wäre.
Ich hoffe für den zweiten Band, dass sich ihr Charakter noch ein bisschen besser entwickelt.
Ansonsten konnte mich die Geschichte wirklich gut unterhalten, aber ich hätte mir mehr Emotionen und Gänsehautmomente gewünscht, besonders deshalb, weil es ja schon irgendwie eine Dreiecksgeschichte ist, in der sich eine Liebe doch irgendwie immer heimlich und somit besonders reizvoll entwickelt. Hierauf hat Emma Scott verzichtet, was der Geschichte in meinen Augen, ein wenig an Spannung nimmt.
Mit dem Ende hat sie mich allerdings mal wieder komplett zerstört, denn der Cliffhanger ist so unglaublich mies und unheilvoll, dass ich mir schon während der letzten Seiten mal wieder die englische Ausgabe der Fortsetzung kaufen musste.
Alles in allem ein solider Auftakt, der Spaß gemacht hat, dem es aber für meinen Geschmack, bis aufs Ende, an greifbarer Dramatik gefehlt hat.