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Veröffentlicht am 18.12.2019

Es hätte so schön sein können!

Find me in the Storm
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Achtung: Band 3 einer Reihe!

Airin wird zerrieben zwischen ihrem anstrengenden Job und ihrer ebenso anstrengenden wie egoistischen Familie. Das Bed & Breakfast, dass eigentlich ihrer Mutter gehört, dass ...

Achtung: Band 3 einer Reihe!

Airin wird zerrieben zwischen ihrem anstrengenden Job und ihrer ebenso anstrengenden wie egoistischen Familie. Das Bed & Breakfast, dass eigentlich ihrer Mutter gehört, dass sie aber nach der Trennung von ihrem Mann einfach hingeschmissen hat, läuft nicht gut. Seit ihre Mutter aber zu ihr gezogen ist, läuft es noch schlechter. Der Streit zwischen ihrer Mutter und ihrer Schwester, in dessen Verlauf erstere nun im Bed & Breakfast lebt, belastet Airin zudem sehr. Sie versucht die ganze Zeit zu vermitteln und rennt nur gegen eine Wand. Die ständigen Forderungen und Jammerattacken ihrer Mutter, machen es auch nicht besser, im Gegenteil.
Dann kündigt sich auch noch ein VIP Gast mit jeder Menge, teilweise unerfüllbarer, Sonderwünsche an. Kein geringerer als Joshua Hayes und ganz Castledunns ist in Aufregung, vor allem der weibliche Teil der Bevölkerung. Als Joshua dann auftaucht, ist er so ganz anders, als Airin erwartet hätte. Er ist nett und sie verstehen sich gut. Schließlich schlägt er ihr eine Wette vor: er wettet, dass er es schaffen wird während seines Aufenthaltes den perfekten Mann für sie zu finden. Aber was, wenn Airin den perfekten Mann schon selbst gefunden hat?


Ich fand Airin total sympathisch! Sie tat mir auch sehr leid, sie ist total überfordert und alle wollen andauernd etwas von ihr. Ihre Schwester jammert ihr ohne Pause die Ohren voll, obwohl sie Mist gebaut hat. Ihre Mutter benimmt sich schlimmer als jede Diva, jammert ebenfalls andauernd und brüllt durch die ganze Pension nach Airin um ihr Wasser zu holen oder ihr ein Glas Wasser einzuschenken, etc. als wäre Airin ihre persönliche Dienerin. Mich hat gestört, dass sie ihrer Verwandtschaft nicht die Meinung gesagt hat. Sie sitzt zwischen allen Stühlen, kümmert sich um jeden und hält alles am Laufen, aber kriegt sie dafür nur ein einziges Mal ein Lob oder Anerkennung oder irgendetwas in der Art? – Nein!

Joshua war anfangs sehr sympathisch. Er war nett und fügte sich toll ein, er war nicht arrogant oder abgehoben. Ich habe ihm und Airin wirklich die Daumen gedrückt. Doch dann kam die Wendung und ich bin so stinkwütend über sein Verhalten. Ich finde das ist wirklich sowas von unter aller Kanone!
Klar wird dann eine Erklärung präsentiert, inklusive jeder Menge Traumata und schrecklicher Vorfälle und ich kann auch verstehen, dass ihn das gezeichnet hat, trotzdem entschuldigt das sein Verhalten in meinen Augen nicht.

Was mich daran aber noch viel mehr gestört hat war, dass ihr ihre Schwester eingeredet hat sie müsse ihm eine Chance geben sich ihr zu erklären, weil das ein Missverständnis gewesen sein muss und wie könne sie überhaupt so viel in ihre „Beziehung“ zueinander hineininterpretieren, sie kenne ihn ja gar nicht und ihr Verhalten gleiche dem ihrer Mutter. Ich meine geht’s noch?! Ich finde Airin hat jedes Recht wütend zu sein und ich finde auch, dass sie jedes Recht hatte mehr von Josh zu erwarten, so wie er sich ihr gegenüber verhalten hatte vor diesem Vorfall. Ich hasse es, wenn eine Protagonistin in meinen Augen völlig zurecht wütend ist und dann ständig auf sie verbal eingeprügelt wird, bis sie selbst glaubt, sie habe überreagiert oder sei zu Unrecht wütend.

Diese Wendung ging für mich überhaupt nicht und hat mich sowas von stinkwütend gemacht!

Der Teil zwischen der Wendung und dem Schluss ging für mich zu schnell. Klar, es sind nur wenige Tage, aber trotzdem für mich fühlte sich das an, als hätte jemand auf „vorspulen“ gedrückt, so schnell änderten Charaktere ihre Meinung und / oder ihr Verhalten und zwar teilweise grundlegend, das wirkte unrealistisch.

Der Schluss war dafür schön. Etwas kitschig, aber schön. Das hat mir gezeigt, wie schön der Roman hätte sein können, wenn diese Wendung nicht gewesen wäre, oder wenn sie anders, weniger verletzend gewesen wäre. Ich bin echt sauer deswegen, für mich hat das dem Buch massiv geschadet.

Was mich außerdem gestört hat, war Liv. Sie hatte mich im ersten Band der Reihe schon genervt und in diesem Band tut sie es wieder. Entweder sie jammert oder ist eifersüchtig, weil ihr super scharfer Freund angebaggert wird und alle Frauen so auf ihn stehen, oder sie heult wegen ihres Vaters, den sie endlich gefunden hat. Das hätte sie sympathischer machen können, doch auch das funktioniert nicht, weil sie, wie alle anderen Airin als emotionalen Mülleimer benutzt. Sie lädt ihren Kram bei ihr ab, jedes Gespräch dreht sich zu 2/3 oder mehr nur um sie. Das hat mich echt genervt. Ja, sie gibt ihr immer wieder auch einen ganz guten Rat, aber es dreht sich trotzdem jedes Gespräch mehr um Liv als um Airin.
Zudem wird der Handlungsstrang mit ihrem Vater nicht einmal beendet!

Fazit: Es fällt mir echt schwer das Buch zu bewerten. Ich hatte mich so sehr darauf gefreut! Mit dem ersten Band der Reihe hatte ich ja bekanntlich meine Schwierigkeiten, doch Band 2 hat mir dafür so gut gefallen, dass ich hoffte mit Band 3 würde es mir ebenso gehen und die Leseprobe bestärkte diese Hoffnung. Aber so begeistert, wie von Band 2 bin ich definitiv nicht. Der Anfang war so toll, Richtung Mitte zog es sich und Airins Situation wurde immer deprimierender. Dann kam ein sehr, sehr kurzes Hoch, gefolgt vom tiefen Sturz durch die Wendung und deren emotionale Aufarbeitung. Der Schluss war dafür wieder schön.
Ich habe wirklich lange darüber nachgegrübelt, wie viele Sterne ich dem Buch nun gebe und schließlich einfach Sterne für die einzelnen Teile vergeben und ausgerechnet. Der Anfang bekommt von mir 5 Sterne, die Mitte bekommt von mir 3 Sterne, der Teil rund um die Wendung 2 Sterne und der Schluss 3,5 Sterne. Ich habe mich also schweren Herzens für 3 Sterne entschieden.

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Veröffentlicht am 16.12.2019

Eine wunderschöne Ausgabe, eine tolle Idee, aber mich hat es nicht wirklich gepackt

Erebos (Limited Edition)
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Achtung: Band 1 einer Reihe!


Nick ist Sportler, beliebt und manchmal etwas fies zu den weniger beliebten Schülern. Doch plötzlich verhält sich sein bester Freund merkwürdig. Er schwänzt das Training ...

Achtung: Band 1 einer Reihe!


Nick ist Sportler, beliebt und manchmal etwas fies zu den weniger beliebten Schülern. Doch plötzlich verhält sich sein bester Freund merkwürdig. Er schwänzt das Training und die Schule und auf den Gängen werden merkwürdige CDs Leuten zugesteckt, die dann ebenfalls im Unterricht fehlen. Nick versucht dem Ganzen auf die Spur zu kommen, doch vergeblich. Niemand redet. Dann wird endlich Nick eine solche CD überreicht. Er muss sich aber an die Regeln halten: Er braucht einen eigenen Computer, seine Eltern dürfen nicht schnüffeln und er darf mit niemandem darüber reden. Die CD stellt sich als DVD heraus und darauf steht nur ein einziges Wort: Erebos.

Erebos ist ein Computerspiel, aber es ist gleichzeitig so viel mehr als das. Denn es zieht Nick in Rekordzeit in seinen Bann und bald schon verlangt es von ihm Aufträge in der Realität zu erfüllen, um in Erebos weiterzukommen.


Die Handlung spielt sich zum Großteil im Computerspiel Erebos ab. Es dreht sich auch außerhalb des Spiels bald alles in Nicks Leben nur noch darum im Spiel weiterzukommen und die Aufgaben zu erfüllen. Erebos ist ihm wichtiger, als alles andere. Doch das Spiel weiß sehr viel über ihn und er wird immer wieder auch über Mitschüler ausgefragt, die das Spiel anscheinend auch spielen.

Nick baut eine Beziehung zu seinem Charakter im Spiel auf und fühlt sich fast, als hätte er einen Zwilling oder neuen besten Freund.

Bald kommt aber der Punkt, an dem das Spiel Dinge von Nick verlangt, die er nicht tun will, doch die Alternative ist, aus dem Spiel geworfen zu werden. Was soll er tun? Erebos oder Gewissen?

Als dann auch noch das Spiel reale, bedrohliche Formen annimmt, indem realen Menschen Dinge widerfahren muss sich Nick fragen, ob das Spiel zu spielen nicht vielleicht die dümmste Entscheidung seines Lebens war und möglicherweise sogar die letzte.

Denn das Spiel scheint zu wissen, dass es Feinde hat und ist zu allem bereit, um sich zu schützen. Für Nick verschwimmen die Grenzen zwischen Fiktion und Realität zunehmend. Und bald muss er sich fragen, ob Erebos lebendig ist.

Das Buch ist durchaus spannend und die Idee mit dem süchtig machenden Spiel, dass mehr und mehr das reale Leben infiltriert und übernimmt ist wirklich gut. Ebenso, wie die Tatsache, dass die Spieler mehr und mehr Grenzen – moralische und juristische – übertreten müssen, um im Spiel weiterzukommen. Faszinierend ist daran vor allem, wer bereit ist wie weit zu gehen. Da tun sich echt Abgründe auf.

Allerdings hat mich das Buch nicht wirklich gepackt. Es wurde mir von so vielen Seiten empfohlen, aber irgendwie hat es mich nicht erreicht. Vielleicht liegt das daran, dass ich keinerlei Computerspiele spiele und mich daher mit dieser Sucht und der Welt im Spiel nur wenig identifizieren kann.
Die Auflösung gefiel mir auch gut. Sie machte Sinn und passte zum Buch.

Fazit: Ich fand das Buch nicht schlecht, aber im Mittelteil doch sehr langweilig. Der Anfang ist mysteriös, die Mitte ziemlich langweilig und zum Schluss hin wird es spannend. Leider hat mich das Buch nicht so gefesselt, wie alle, die es mir empfohlen hatten. Ich weiß nicht, ob das an mir lag, aber ich bin nicht darin versunken.

Von mir bekommt das Buch 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 11.12.2019

Hat was, aber zwischendrin hat das Buch seine Längen

Sanguineus - Band I
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Achtung: Band 1 einer Reihe!


Der Vampir Nathan wurde von einer radikalen Gruppe Vampirhassender Menschen entführt und scheinbar getötet. Seine Freundin Sam, die er einst aus der Gewalt eines bösartigen ...

Achtung: Band 1 einer Reihe!


Der Vampir Nathan wurde von einer radikalen Gruppe Vampirhassender Menschen entführt und scheinbar getötet. Seine Freundin Sam, die er einst aus der Gewalt eines bösartigen Vampirs gerettet hatte, will die Hoffnung nicht aufgeben, obwohl Jonathan, ein Vampir und bester Freund Nathans, sich sicher ist, dass Nathan längst tot ist. Doch dann machen die beiden eine Entdeckung, die Grund zur Hoffnung gibt und gleichzeitig etwas Schreckliches vermuten lässt.


Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht von Jonathan, Sam und Nathan geschrieben und wechselt ständig zwischen Gegenwart, Vergangenheit, Träumen und Erinnerungen. Letztere sind durch kursiven Text gekennzeichnet. Die ständigen Wechsel machen durchaus Sinn, aber man muss gut aufpassen, um mitzubekommen wo, wann und bei wem man gerade ist, denn die Sprünge sind in keiner Weise chronologisch geordnet.

Der Anfang ist relativ ungewöhnlich, man wird direkt in die Handlung geschubst und muss erstmal die ganzen Tatsachen verdauen, die einem vorgesetzt werden. Die Vampir-Mythologie hier ist wiedermal eine ganz andere, aber interessant.

Leider zog sich die Handlung in der Mitte ziemlich und ich musste aufpassen, nicht wegzudriften. Die Liebesgeschichte zwischen Sam und Nathan, die hauptsächlich in der Vergangenheit spielt, steht eindeutig im Vordergrund. Ich fand das schade. Ich persönlich finde es immer schöner, wenn sich zwei Protagonisten bei einer Suche oder einer Mission verlieben. Hier geht es im Prinzip um eine Frau, die ihrer großen Liebe nachtrauert. Entweder sie trauert, weil er weg ist, oder sie schwelgt in Erinnerungen. Jonathan ist zwar ein Protagonist, kommt hier aber zu kurz, weil er mit der Liebesgeschichte nichts zu tun hat. Er ist, wenn man so will das fünfte Rad am Wagen, wichtig für die Mission, ja, aber unwichtig, wenn es um die Liebesgeschichte geht. Ich mochte ihn sehr gerne und hätte es lieber gesehen, wenn ihm von einer Frau der Kopf verdreht worden wäre.

Das Ende gefiel mir wieder besser und die Auflösung ebenfalls. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.


Fazit: Mir hat das Buch gut gefallen, allerdings haben mir die vielen Sprünge das Lesen erschwert, ebenso, wie die Längen in der Mitte des Buches.
Das Buch ist eine Mischung aus Krimi, Fantasy und Liebesroman, wobei die Liebesgeschichte zwar im Zentrum des Romans steht, aber weil sie nur in Rückblicken ausgedrückt wird, ist sie nicht immer greifbar. Ich finde es schade, dass der Protagonist, der bei der Krimi-Handlung im Zentrum steht, bei der Liebesgeschichte komplett außen vor ist.

Davon abgesehen sind die Charaktere aber wirklich schön gestaltet. Von mir bekommt das Buch knappe 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.12.2019

Ein interessantes und spannendes Buch mit ein paar Schwächen

Unter Wölfen
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1942: Isaak Rubenstein hat die Hoffnung, dass alles gut werden würde aufgegeben. Seine Familie und er hat den „Evakuierungsbescheid“ bekommen, der wie er vermutet ein Todesurteil ist. In seiner Verzweiflung ...

1942: Isaak Rubenstein hat die Hoffnung, dass alles gut werden würde aufgegeben. Seine Familie und er hat den „Evakuierungsbescheid“ bekommen, der wie er vermutet ein Todesurteil ist. In seiner Verzweiflung klammert er sich an ein Gerücht, dass er gehört hat: seine Ex-Freundin Clara soll angeblich zum Widerstand gehören. Er bittet sie um Hilfe und tatsächlich kann sie seine Familie in Sicherheit bringen, doch Isaak muss bleiben. Er soll den Ermittler Adolf Weissmann personifizieren und einen Mord aufklären, in den ein hochrangiger Nazi verwickelt ist.


Die Geschichte ist komplett fiktiv und manchmal etwas sehr abenteuerlich. Was das Buch aber sehr gut eingefangen hat, ist das Klima der Angst und wie leicht die Wahrheit zur Nebensache wird, wenn das Recht nichts mehr gilt.

Isaak Rubenstein war mir durchaus sympathisch. Er ist anfangs ziemlich naiv, aber er findet sich recht schnell in seine Rolle hinein, was vor allem daran liegt, dass er sehr belesen ist und weiß, wann er schlau klingende Zitate einwerfen sollte.
Clara war lange relativ undurchsichtig. Man war sich nicht sicher, ob sie wirklich Isaaks Bestes im Sinn hatte, oder gar eine Verräterin ist.

Ein hochrangiger Nazi hat – so seine Aussage – seine Geliebte tot aufgefunden. Daraufhin ließ er den Pförtner verhaften und foltern, weil er der Meinung war, er müsse es gewesen sein, obwohl er physisch gar nicht in der Lage war den Mord zu begehen. Allein das zeigt, worum es in dem Buch geht: jemand mit Macht entscheidet, was die Wahrheit ist. Es war damals egal, ob man unschuldig war oder nicht, es war egal, ob es Beweise gab und ob diese Sinn ergaben. Es gab schon lange keine richtigen Gerichtsverhandlungen mehr, sondern nur noch Schauprozesse und der Gestapo waren keine Grenzen gesetzt. Jeder Mensch gibt unter Folter alles Mögliche zu und genau darum ging es. Nicht darum die Wahrheit zu erfahren, sondern darum, die eigenen – teilweise auch haltlosen – Annahmen bestätigt zu bekommen.
Da ist es wenig verwunderlich, dass die Bevölkerung in ständiger Angst lebt. Denunziationen waren an der Tagesordnung und stand ein Verdacht einmal im Raum, hatte man keine Chance diesen aus der Welt zu räumen.
In genau dieses Chaos wird Isaak geworfen und soll ermitteln. Man kann sich vorstellen, dass das alles andere als einfach ist. Gleichzeitig ist das Stadtbild geprägt von der Gefangennahme und Verschleppung der ansässigen Juden, zu denen auch Isaak gehört hätte.

Der Fall an sich ist interessant, allerdings findet keine echte Ermittlung statt, was schade ist. Ebenso, wie die Handlung meiner Meinung nach zum Ende hin immer abstruser wird. Anfangs wirkt alles noch einigermaßen glaubwürdig, doch kurz vor Schluss erinnert mich die Story mehr an einen Actionfilm, es fehlten nur noch die sich überschlagenden Autos.
Was ich ebenfalls schade fand, war, dass alles zu glatt lief. Isaac hat kaum Hindernisse aus dem Weg zu räumen, denn die Nazis werden als ziemlich doof dargestellt.
Der Schluss war dafür wieder interessanter.


Fazit: Das Buch ist sehr interessant und es hat mich durchaus unterhalten, vor allem, weil man beide Welten durch einen Protagonisten zu sehen bekommt. Allerdings ist es wirklich schade, dass nicht „richtig“ ermittelt wird, das hätte dem Ganzen für mich noch die Krone aufgesetzt und mich leichter über die teilweise doch recht fantasievolle und mitunter unrealistische Handlung kurz vor Schluss hinwegsehen lassen.
Dennoch, weil mich das Buch gut unterhalten hat und das Ende gut war, bekommt das Buch von mir 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 04.12.2019

Viel zu viele Missverständnisse - dadurch geht viel von der Chemie verloren

Zwischen uns die Sterne
1

Als Kinder waren Cameron, Aiden und Everett unzertrennlich. Sie nannten sich „die drei Musketiere“. Doch jetzt ist Aiden tot und Cameron am Boden zerstört. Ebenso wie Everett, der noch dazu einen ziemlichen ...

Als Kinder waren Cameron, Aiden und Everett unzertrennlich. Sie nannten sich „die drei Musketiere“. Doch jetzt ist Aiden tot und Cameron am Boden zerstört. Ebenso wie Everett, der noch dazu einen ziemlichen Tritt in den Hintern von Aiden bekommen hat, in Form eines Briefes. Vor Jahren fiel etwas zwischen ihm und Cameron vor und seit dem hat er den Kontakt abgebrochen. Er arbeitete als Arzt im Ausland und kam nicht rechtzeitig zurück, um sich zu verabschieden oder die Beerdigung zu besuchen. Jetzt trinkt er zu viel und suhlt sich in seinem Trauma und in der Trauer.
Wird er es schaffen sich aufzuraffen und Aidens letzten Wunsch zu erfüllen? Wird er die Freundschaft mit Cameron kitten?


Das Buch hat was. Es fängt ungewöhnlich an, mit dem Abschiedsbrief von Aiden an Everett, in dem er ihm Vorwürfe macht, aber auch erklärt, warum er ihm nicht früher von seiner Krankheit erzählt hat.
Durch diverse Rückblenden erlebt man die Freundschaft der drei und je mehr man erfährt, umso mehr trauert man irgendwie selbst um Aiden. Man leidet mit seinen Freunden mit, die jeder für sich auch sehr um ihn trauern. Er war ein großes Stück ihres Lebens.

Was mich allerdings gestört hat, waren die Missverständnisse zwischen Everett und Cameron. Das ist mal wieder eines von den Büchern, bei denen die Handlung nach 10 Seiten vorbei wäre, wenn einer von beiden einfach mal den Mund aufmachen würde. Es ist echt frustrierend, wie absolut alles uminterpretiert und missverstanden wird, um in die Überzeugungen der jeweiligen Person zu passen.

So jagt ein Missverständnis das nächste falsch verstandene Signal, dicht gefolgt von Missinterpretationen von Gesprächen. Ich hätte ab und an am liebsten vor Frust geschrien. Everett und Cameron sind mir total sympathisch, aber dieses Drama ging mir recht bald extrem auf die Nerven. Durch die zahllosen Missverständnisse wirkt die Handlung teilweise sehr konstruiert und das ist echt schade.
Die Gefühle der beiden werden so schön in Worte gefasst und sie sind auch so sympathisch und die Rückblenden lassen einem echt die Tränen in die Augen schießen, wenn einem wieder einfällt, dass Aiden tot ist. Er wächst einem, wie die anderen beiden sehr schnell total ans Herz. Achtung: am Ende braucht ihr Taschentücher, er hat nämlich noch einen Brief geschrieben!

Was mich ebenfalls gestört hat, wie die Mitleidskarte gezogen wurde und Cameron von allen Seiten ständig eingeredet wurde, sie müsse „verzeihen“. Das hat mich so wütend gemacht. Sie hat ein Recht, wütend zu sein! Ja, Everett hat viel durchmachen müssen, aber Cameron auch! Sollte da nicht auch jemand Everett in den Ohren liegen, dass Cameron einen Freifahrtsschein bekommt, weil es ihr auch nicht gut geht? Ich weiß, sie sind in unterschiedlichen Lagen und Extremen, aber dennoch. Ich mag es einfach nicht, wenn in Romanen ständig auf die Protagonistin verbal und mit Schuldgefühlen und Mitleid eingeprügelt wird, damit sie „verzeiht“, was auch immer sich der Protagonist geleistet hat.

Wäre die Handlung nicht so von den Missverständnissen in die Länge gezogen worden, wäre das Buch für mich ein Highlight geworden. So bietet es mir versteckte Juwelen, aber ich muss auch immer die Durststrecke dazwischen überstehen. Es dreht sich einfach alles ewig im Kreis, wie ein Karussell ohne Stopp-Taste. Das ändert sich erst im letzten Drittel. Diesen Teil kann man dadurch besser genießen. Es wäre nur schön gewesen, wenn er früher gekommen wäre. Hier wird das Buch richtig toll und sogar noch echt spannend.


Fazit: Ich fand das Buch teilweise richtig gut, teilweise aber auch frustrierend und anstrengend. Es hätte so schön sein können, ohne die vielen Missverständnisse. Die Charaktere sind so sympathisch und es macht Spaß etwas über sie zu erfahren, auch die Nebencharaktere, doch dieser Eiertanz nervt irgendwann echt total.

Von mir bekommt das Buch knappe 3 Sterne.