Ein Auftakt mit ein paar Schwächen, aber auch guten Ideen und einem überzeugenden Ende
Young Elites 1. Die Gemeinschaft der DolcheMeinung:
Nachdem mir ja die Legend-Reihe der Autorin sehr gut gefallen hatte und mich sowohl das Cover als auch die Kurzbeschreibung sofort angesprochen haben, war ich sehr gespannt, auf Marie Lu's neue ...
Meinung:
Nachdem mir ja die Legend-Reihe der Autorin sehr gut gefallen hatte und mich sowohl das Cover als auch die Kurzbeschreibung sofort angesprochen haben, war ich sehr gespannt, auf Marie Lu's neue Reihe.
Und der Start ist der Autorin auch sehr gut geglückt. Durch den Beginn in der Todeszelle spürt man sofort die Brisanz der Geschichte und die Rückblenden bringen den Leser mitten in die Welt von Adelina.
Und Adelina ist keine typische Protagonistin. Anzeichen dafür gibt es schon von Beginn an, aber je weiter die Handlung voranschreitet, desto deutlicher wird diese Tatsache. Sie hat einige Schwächen und trägt viel Dunkelheit in sich bzw. hat sie sogar die Besonderheit, dass sich ihre Kräfte von Angst und Wut nähren. Sowas hatte ich noch nicht und auch, wenn ich mir ihre Besessenheit von der Dunkelheit manchmal noch ein bisschen stärker beschrieben gewünscht hätte, ist ihre Entwicklung auch so etwas Neues und Unverbrauchtes, ziemlich eindrucksvoll und glaubwürdig.
Die anderen Figuren sind alle etwas schwer zuzuordnen. Ich wusste lange nicht, was ich von den einzelnen Charakteren halten soll und wenn ich mir eine Meinung gebildet hatte, wurde sie auch schon mal über den Haufen geworfen. Im Großteil fand ich diese Vorgehensweise gut, nur manchmal hätte mir ein bisschen mehr Bezug zu den Figuren gewünscht. Vor allem Enzo, der Anführer der Dolche, ist mir doch ziemlich fern geblieben, weshalb ich auch die sich entwickelnde Liebesgeschichte nicht wirklich nachfühlen konnte.
Nach dem gut gewählten Start flaut die Geschichte im Mittelteil leider ein bisschen ab. Dabei passiert schon noch etwas und man begleitet Adelina dabei, wie sie ihre Kräfte und die anderen Mitglieder der Dolche kennenlernt, aber trotzdem hätte den mittleren 200 Seiten ein bisschen mehr handfeste Spannung nicht geschadet. Auch gab es hier ein paar zu einfache Entwicklungen, aus denen man hätte mehr machen können.
Jedoch muss ich diese Kritik gleich wieder entschärfen, da mich das Ende wirklich extrem überraschen und den etwas schwächeren Mittelteil wieder rausreißen konnte. Da gabs dann wirklich all die Spannung, die unerwarteten Wendungen, Überraschungen und Schockmomente die ich mir vorher schon gewünscht hätte. Im Epilog gibt die Autorin auch gleich einen Einblick wie es weitergehen könnte und ich bin auf jeden Fall auf die Fortsetzung gespannt.
Einen kleinen Kritikpunkt habe ich dann aber doch noch, denn ich fand es etwas schade, dass die Welt ein bisschen wenig beschrieben wird. Es gibt kaum Erklärungen und Erläuterungen zu den Umständen und Gegebenheiten und da wäre noch etwas Luft nach oben vorhanden.
Fazit:
Durch den etwas schwächeren Mittelteil, die manchmal etwas fernbleibenden Figuren und die etwas zu wenig beschriebene Welt, ist dieser Auftaktband nicht perfekt. Jedoch konnte mich die Grundidee, die Entwicklung der Protagonistin und vor allem das Ende mit den vielen überraschenden Wendungen und Schockmomenten sehr gut unterhalten. Deshalb habe ich das Buch mit einem positiven Gefühl geschlossen, vergebe knappe 4 Sterne und freue mich schon auf die Fortsetzung.