Profilbild von Worttaenzerin

Worttaenzerin

Lesejury Profi
offline

Worttaenzerin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Worttaenzerin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2020

Emotional, aber stellenweise frustrierend

All das Ungesagte zwischen uns
0

Colleen Hoover hat es wieder mal geschafft, ihre Leser von den ersten Seiten an zu berühren. Die Autorin hat ein gutes Händchen dafür, Emotionen zu transportieren und das ist auch in dieser Geschichte ...

Colleen Hoover hat es wieder mal geschafft, ihre Leser von den ersten Seiten an zu berühren. Die Autorin hat ein gutes Händchen dafür, Emotionen zu transportieren und das ist auch in dieser Geschichte gut gelungen, die direkt einen dramatischen Einstieg findet. Hoovers Schreibstil überzeugt dabei wie immer.

Die Protagonisten sind sympathisch, auch wenn sie Makel haben. Clara ist mitten in der Pubertät und das merkt man anhand ihrer Handlungen und ihres Verhaltens nur allzu deutlich. Vor allem mit ihrer Mutter Morgan, die versucht stark zu sein und ihrem Leben eine neue Richtung zu geben, gibt es dadurch immer wieder Probleme. Ihre Mutter-Tochter Beziehung steht in diesem Buch eindeutig im Vordergrund und zeigt auf, welche Hürden es dabei zu bewältigen gibt.
Die Protas, aber auch die Nebencharaktere wirkten allesamt authentisch, selbst wenn man bei ihren Entscheidungen gerne mal die Hände über den Kopf geworfen hat.
Miller und sein Großvater haben definitiv einen Platz in meinem Herzen bekommen.

Der Titel des Buches wird hier sehr wörtlich genommen, denn die Handlung lebt genau von diesen vielen nicht gesagten Worten. Sehr viele Situationen hätten verhindert werden können, wenn Morgan von Anfang an ehrlich mit Clara gewesen wäre und die beiden sich häufiger ausgesprochen hätten. Ab einem gewissen Grad wurde mir aber genau dieses Stillschweigen von allen Dingen, einfach zu viel und etwas nervig, da dadurch sehr viel unnötiges Drama herbeigeholt wurde, was den Bogen etwas überspannt hat.

Colleen Hoover zählt zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen, die es immer schafft mich mit ihren Geschichten abzuholen und zu berühren. Diesmal zählte jedoch auch sehr viel Frustration dazu, was das Leseerlebnis zum Ende hin etwas anstrengend machte. Zudem wirkte mir die Handlung stellenweise zu gestellt und vorhersehbar.

Daher kann ich das Buch zwar empfehlen und es hat auch Spaß gemacht es zu lesen, aber es ist leider nicht Hoovers bestes Werk.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.09.2020

Ausgefallen, aktuell und rasant

Aus schwarzem Wasser
0

Anne Freytag überzeugt mit einem sehr temporeichen Schreibstil und zum Genre passenden kurzen Sätzen, die die rasante Handlung unterstützen.
Neben der Ich-Perspektive der Protagonistin Maja, gibt es einige ...

Anne Freytag überzeugt mit einem sehr temporeichen Schreibstil und zum Genre passenden kurzen Sätzen, die die rasante Handlung unterstützen.
Neben der Ich-Perspektive der Protagonistin Maja, gibt es einige Wechsel zu Nebencharakteren, die anderen Situationen aus ihrer Sicht beschreiben. Obwohl es über die übliche Anzahl dessen hinausgeht, kann man gut mit den verschiedenen Charakteren mithalten.
Zudem gibt es so einige Rückblenden, die als interessantes Erzähl- und Aufklärungsmittel dienen.

Interessant und besonders außergewöhnlich fand ich die Genreeinteilung. Es beinhaltet neben Thrillerelementen noch so viel mehr und hält Storytechnisch einige Überraschungen bereit, sodass sich der Roman nicht so recht in eine Schublade stecken lässt.
Auch die Thematik ist sehr aktuell und interessant gewählt. Es gibt noch nicht allzu viele Vertreter ähnlicher Geschichten.
Aktuelle Themen wie Umweltverschmutzung, Ressourcen und noch viel mehr aktuelle Themen finden in dieser Geschichte Platz, aber genaueres dazu sollte jeder Leser selber herausfinden dürfen.
Stellenweise sorgen Plottwists für erneute Spannung und Unvorhersehbarkeit.
Der Roman beginnt gleich sehr temporeich, mit viel Action. Im Mittelteil gibt es eine kleine Ruhe, bis es zu einem rasanten Ende kommt.

Genau dort - am Ende - hätte ich mir auch etwas weniger Tempo und Action und dafür mehr Erklärungen gewünscht. Teilweise waren es mir dann zu viele Handlungen und Charaktere auf einmal.
Leider sind auch die Charaktere etwas auf der Strecke geblieben, auch wenn der Fokus bei diesem Roman nicht bei einzelnen Charakteren liegt. Einige Charaktere hatten keinen richtigen Sinn. Hätte man diese entfernt, hätten andere wichtige Charaktere wie z.B. die Protagonistin vielleicht mehr Zeit bekommen, um mehr in die Tiefe zu gehen.
Maja war mir leider zu unnahbar und zeigte im Verlauf auch keine Entwicklung, weshalb ich nicht richtig mit ihr, oder auch anderen Charakteren warm geworden bin und Empfindungen etwas auf der Strecke geblieben sind.

„Aus schwarzem Wasser" ist definitiv ein Roman mit guten Thrillerelementen, der sich durch sein hohes Tempo beinahe verschlingen lässt. Auch die Handlung selbst überzeugt, sticht hervor und spricht aktuelle Probleme unserer Gesellschaft und Welt an.
Wer eine rasante außergewöhnliche Geschichte lesen möchte, deren Charaktere eher eine Nebenrolle spielen, ist hier richtig.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.12.2019

Eine romantische Geschichte, der es etwas an Emotionalität fehlt

Bring Down the Stars
1

Stil
Dies war mein erster Roman der Autorin Emma Scott und es bestanden keine Probleme, mich in ihren Schreibstil hineinzufinden. Es liest sich sehr flüssig und angenehm und ohne sprachliche Stolpersteine. ...

Stil
Dies war mein erster Roman der Autorin Emma Scott und es bestanden keine Probleme, mich in ihren Schreibstil hineinzufinden. Es liest sich sehr flüssig und angenehm und ohne sprachliche Stolpersteine. Außerdem wirkt die Sprache sowohl dem Alter der Protagonisten, als auch der Leser angepasst. Es gibt glücklicherweise daher keinen Überfluss an "coolen" Hipsterwörtern, der einem mittlerweile gerne mal begegnet.
Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht der Protagonisten Wes und Autumn, was immer wieder für gute Abwechslung gesorgt hat.

Das könnte man besser machen
Nach der ersten Leseprobe und dem Klappentext hatte ich mich auf mehr Gefühle und Tiefgründigkeit eingestellt, als die Geschichte mir am Ende übermitteln konnte. Vor allem der letzte Buchabschnitt - von der Thematik sehr interessant und wichtig - wird nur oberflächlich angekratzt und enthält nicht den benötigten Tiefgang. Plötzlich nimmt einen die Handlung nicht mehr richtig mit, die Charaktere werden blasser und die Gefühle bleiben dann dabei etwas auf der Strecke.
Connor macht es einem ebenfalls nicht sonderlich leicht, ihn zu mögen, obwohl auch er ein wichtiger Charakter für die Geschichte ist. Er ist mir aber zu emotionsarm und unlebendig.
Auch die Protagonistin Autumn hat es mir zwischendurch nicht leicht gemacht. An einigen Stellen hat ihre Verliebtheit sie in meinen Augen ZU blind fürs offensichtliche gemacht.


Das hat mir sehr gut gefallen
Das Cover war schlicht, mit schöner Typografie und Farbgebung. Sehr passend zum Genre. Als Print ist es denke ich mal, auch noch etwas auffälliger.
Der Cliffhanger am Ende ist hervorragend. Auch wenn er immer noch gefühlvoller hätte sein können, so wollte ich doch direkt wissen wie es denn nun weitergeht.
Ein einfachsten ist es eine emotionale Bindung zu Wes einzugehen. Er besteht aus so vielen Schichten und Emotionen und daher muss man einfach mit ihm fühlen, was auch wunderbar gelingt. Seine Wortwahl und Gedanken lassen es dem Leser warm ums Herz werden. Vor allem auch seine Gedichte sind sehr schön formuliert und sie haben mir gut gefallen, obwohl ich kein allzu großer Freund der Poesie bin.
Obwohl hier eine Dreiecksbeziehung im Mittelpunkt steht, ist diese mal auf eine interessante und neue Art verfasst worden, was es nicht gleich zu klischeehaft wirken lässt.

Fazit
Insgesamt war "Bring Down The Stars" eine romantische und schöne New Adult Geschichte, die alles mit sich bringt, was das Genre benötigt. Lediglich auf der Gefühlsebene konnte es mich noch nicht komplett mitnehmen. Das erhoffe ich mir nun für den Folgeband.
Dennoch kann ich eine Leseempfehlung aussprechen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Charaktere
  • Cover
  • Erzählstil
  • Gefühl/Erotik
Veröffentlicht am 23.10.2019

romantisch, schön, aber mit Luft nach oben

Finde mich. Jetzt
0

Schreibstil
Der Stil der Autorin hat mir gut gefallen und war sehr flüssig lesbar. Es findet ein Perspektivenwechsel zwischen den Protagonisten Rhys und Tamsin statt, der gut in die Story hineinpasst und ...

Schreibstil
Der Stil der Autorin hat mir gut gefallen und war sehr flüssig lesbar. Es findet ein Perspektivenwechsel zwischen den Protagonisten Rhys und Tamsin statt, der gut in die Story hineinpasst und viel Aufschluss über die Gefühlswelt der beiden gibt.

Das hat mir nicht so gut gefallen
Während die Handlung an sich einen schönes Erzähltempo hatte, ist das Ende nicht richtig zufriedenstellend. Das hat weniger mit dem Ende selbst zu tun, sondern viel mehr damit, wie es zu diesem Ende kommt. Das war mir zu einfach, weswegen ich mir noch stärkere Konflikte gewünscht hätte, um die Situation realistischer wirken zu lassen.

Das hat mir gut gefallen
Die Charaktere waren mir auf Anhieb sehr sympatisch und mir hat es besonders gut gefallen, dass die Tamsin charakterlich etwas stärker war als Rhys. Auch wenn die Charaktere sehr unterschiedlich sind, ergänzen sie sich sehr gut.
Bestimmte Ereignisse und Handlungen werden erst nach und nach aufgedeckt und halten so die Spannung. Der Handlungsbogen hält so immer mal wieder etwas neues parat. Auch die Nebencharaktere konnten überzeugen und man bekommt lust darauf, sie im Folgeroman besser kennenzulernen.

Fazit
Auch wenn das Ende noch mehr Konsequenzen oder Konflikte beinhalten könnte, ist es ein gelungener und süßer Debütroman, mit wenig klischeebesetzen Rollenverteilungen. "Finde mich. jetzt." ist definitiv lesenswert, wenn auch noch etwas ausbaufähig.

Veröffentlicht am 28.05.2019

Süße Teenager-Romanze mit Ecken und Kanten

Drei Schritte zu dir
0

Schreibstil
Der Roman ist sprachlich einfach zu lesen, hat jedoch Stellenweise etwas hölzerne Satzbauarten, weshalb es vor allem Anfangs etwas mehr Konzentration abverlangt bis sich herausstellt, in welchem ...

Schreibstil
Der Roman ist sprachlich einfach zu lesen, hat jedoch Stellenweise etwas hölzerne Satzbauarten, weshalb es vor allem Anfangs etwas mehr Konzentration abverlangt bis sich herausstellt, in welchem Setting wir uns gerade befinden.
Der Stil passt jedoch sehr gut zur jungen modernen Zielgruppe, ebenso wie Themen wie Youtube.
Der Perspektivenwechsel zwischen Stella und Will ist sehr gelungen und lässt deren Handeln besser nachvollziehen. (Vor allem wenn man selbst nicht mehr so ganz zur Zielgruppe gehört).


Das hat mir nicht so gut gefallen
Gerne hätte ich mir bei den Nebencharakteren und auch Poe, dem besten Freund von Stella, noch mehr Tiefe gewünscht.
Ebenso wirken die Eltern etwas zu sehr in den Hintergrund gestellt. Da hätte ich mir mehr gewünscht, dass sie sich einmischen.


Das hat mir gut gefallen
Obwohl die Thematik an sich schon sehr dramatisch ist und eine emotionale Geschichte vermuten lässt, gibt es kein übertriebenes oder zu stark gestelltes Drama. Die Geschichte nimmt stattdessen einen ruhigen, wenn auch spannenden und emotionalen Verlauf.
Zudem setzt man sich als Leser sehr gut mit einem bisher nicht allzu populären Krankheitsbild außeinander und erhält somit mehr Aufmerksamkeit für diese Krankheit, die z.B. einen schlimmeren Verlauf nimmt, als ich es vorher gewusst hatte.
Die Protagonisten waren gut auf einanderabgestimmt und sehr unterschiedlich. Einem Jugendbuch entsprechend, jedoch nicht mit allzu viel Tiefe.
Während Will sehr draufgängerisch ist, nur für sich lebt und versucht jeden Tag zu genießen, ist Stella das genaue Gegenteil und versucht durch strikte Therapie so lange wie möglich am Leben zu bleiben. Wie sich das auf ihre Liebesgeschichte auswirkt ist interessant und bringt immer wieder humorvolle oder spannende Momente in die Geschichte.


Fazit
Eine süße Teenager-Romanze, die trotz einiger Ecken und Kanten unterhaltsam ist und sich gut lesen lässt. Für den ein oder anderen, gilt hier definitiv auch Taschentuchalarm.