Spannend, aber leider bleiben zu viele Fragen offen
Im Reich des Toten KönigsStaubner muss untertauchen und landet durch eine Verwechslung in der Stadt des ewigen Himmels, einem von der Außenwelt abgeschotteten Ort, in dem es ein strenges Kastensystem gibt. Nicht alles scheint ...
Staubner muss untertauchen und landet durch eine Verwechslung in der Stadt des ewigen Himmels, einem von der Außenwelt abgeschotteten Ort, in dem es ein strenges Kastensystem gibt. Nicht alles scheint dort zum besten zu stehen, denn Staubner soll als Attentäter agieren, und es scheint ein Wesen zu geben, das Bewohner der Stadt jagt.
Schon der erste Satz hat mir gefallen und mich in den Roman hineingezogen. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven, neben Staubner gibt es zwei weitere Protagonisten, den Priester Andacht und die Wasserernterin Tau – solch sprechende Namen gibt es übrigens in der Stadt des ewigen Himmels durchgehend, eine gute Idee. Der Autor erzählt bildhaft und spannend, die von ihm entworfene Welt gefällt mir gut.
Auch die drei Hauptcharaktere sind gut gelungen: Staubner, der sich einer Situation gegenüber sieht, der er zunächst kaum gewachsen ist, Meuchelmörder passt so gar nicht zu seinem Wesen, und dennoch muss er versuchen, möglichst nicht enttarnt zu werden, Andacht, Adalus der Oberen Segen, der durch die Geschehnisse an seinem Glauben zu zweifeln beginnt, und Tau, die einen schweren Verlust verkraften muss und auf Rache sinnt. Drei Charaktere, die zunächst wenig gemeinsam haben, sich aber schließlich doch zusammenraufen müssen.Auch andere Charaktere sprechen mich an, vor allem Segen, die körperliche Gebrechen plagen, und die manches im Schilde führt. Sie ist im Grunde die vierte Hauptfigur.
Der Roman ist sehr spannend, und lässt sich kaum aus der Hand legen. Gut gefällt mir, dass niemand sicher ist, auch nicht die Protagonisten, man sollte sich auf Verluste einstellen. Leider sind am Ende nicht alle Fragen beantwortet worden. Ich habe nichts gegen offene Enden, aber Fragen, die mich fast den ganzen Roman über beschäftigt haben und wichtiger Background der Geschichte sind, sollten schon beantwortet werden. Die meisten sind das zwar, aber eben nicht alle, so dass ich den Roman nicht ganz zufrieden zugeklappt habe. Ob und inwieweit meine Fragen noch in einem oder mehreren weiteren Roman(en) beantwortet werden, scheint mir nicht sicher. Das kostet den Roman leider einen Stern.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen, er wartet mit einer interessanten Welt und gelungenen Charakteren auf, lässt aber leider zu viele Fragen offen, so dass ich „nur“ 4 Sterne vergebe, aber auch eine Leseempfehlung für Fantasy-Fans.