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Veröffentlicht am 05.05.2020

Anders als ich es erwartet habe

Thirty
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Klappentext:

Bella Edwards' Leben ist ein einziges Chaos. Während ihre Freundinnen auf Facebook ihr ach so erfüllendes Leben feiern, ist Bella nicht mal ansatzweise da, wo sie mit fast dreißig sein wollte. ...

Klappentext:

Bella Edwards' Leben ist ein einziges Chaos. Während ihre Freundinnen auf Facebook ihr ach so erfüllendes Leben feiern, ist Bella nicht mal ansatzweise da, wo sie mit fast dreißig sein wollte. Vor allem der Mann fürs Leben fehlt noch. Hals über Kopf fliegt sie von London nach New York zu ihrer Freundin Esther. Die hat die rettende (oder völlig absurde?) Idee: dreißig Dates in dreißig Tagen. So macht Bella sich auf einen verrückten Trip von New York bis nach San Francisco mit dem Ziel: den Einen finden. Zwischen diversen Blind Dates, charmanten und weniger charmanten Typen, findet Bella zwar nicht den Mann fürs Leben, aber tatsächlich das Eine, was sie glücklich macht. Und vielleicht, nur vielleicht, gibt es ja doch noch Hoffnung auf den Einen ...
Fazit:

Vielleicht bin ich die falsche Leserin für diese Art von Liebesroman, da er mich nicht komplett überzeugen konnte.
Nach einer Leseprobe hatte ich erwartet, einen lustigen Roman lesen zu können, der mir viele Schmunzler ins Gesicht zaubert. Schmunzeln konnte ich in der Tat, jedoch fühlte ich mich gleichzeitig mit der Protagonistin durch deren Leben gehetzt.

Bella hat ihr Leben nicht mehr im Griff, seit sie ihren Job geschmissen hat. Statt jetzt zu überlegen, wie es weitergehen kann, setzt sie sich in den Flieger und flieht zu ihrer Freundin nach New York. Da auch ihre Freundin vermutet, dass Bella der Mann fürs Leben fehlt, macht sie ihr den Vorschlag, in den 30 Tagen bis zu ihrem 30sten Geburtstag 30 Dates zu haben. Nun beginnt die Hetzjagd nach dem richtigen Mann, der Bella glücklich machen soll.

Zuerst fand ich die Idee lustig und auch die ersten Dates konnten mich mit ihrem Humor erfreuen. Bella ist der Tollpatsch in Person und die Fettnäpfchen warten darauf, dass sie hineinspringt. Doch im Verlauf der Handlung wurden die bedienten Klischees immer flacher und der Humor gezwungener. Dadurch konnte mich die Handlung nicht mehr so überzeugen wie am Anfang.

Da der Schreibstil locker und ansprechend war, habe ich das Buch trotz einiger Längen sehr schnell gelesen.
Leider wurde das Potential der Idee nicht gut umgesetzt, da die Charaktere sehr farblos und oberflächlich blieben und ich mich ab einen gewissen Punkt nur noch genervt fühlte. Am Anfang habe ich mich noch köstlich amüsiert, doch im Laufe der Handlung flachte der Inhalt immer mehr ab und wurde oberflächlicher. Eine Lektüre für den Sommer, die mit dem Schreibstil punkten kann, allerdings meine Erwartungen nicht erfüllte. Schade.

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 26.01.2020

Hatte mehr erwartet

Die Frauen vom Alexanderplatz
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Klappentext:

Berlin im Aufbruch: Drei Frauen. Drei Schicksale. Drei Wege, die sich kreuzen.

Berlin 1918: Das Land ist erschüttert von den Folgen des Ersten Weltkrieges. In Berlin tobt die Novemberrevolution. ...

Klappentext:

Berlin im Aufbruch: Drei Frauen. Drei Schicksale. Drei Wege, die sich kreuzen.

Berlin 1918: Das Land ist erschüttert von den Folgen des Ersten Weltkrieges. In Berlin tobt die Novemberrevolution. In diesen Tagen begegnen sich der Matrose Benno und die Schneiderstochter Vera und verlieben sich sofort ineinander. Was Benno nicht ahnt: Seine Jugendliebe Fritzi ist auf der Suche nach ihm und will ihn zurückholen. Auch die Fabrikantentochter Hanna reist in diesen Tagen in die verschneite Hauptstadt und schmiedet Pläne für eine selbstbestimmte Zukunft. Die drei Frauen sind davon überzeugt, dass endlich besser Zeiten vor ihnen liegen und sie sind bereit, alles dafür zu tun, ihre Träume zu verwirklichen.

Fazit:

Als ich den Klappentext gelesen hatte, habe ich eine gut recherchierte und spannende Geschichte mit gut eingearbeiteten geschichtlichen Fakten erwartet. Vielleicht war meine Erwartungshaltung zu hoch, denn leider habe ich nicht ganz das bekommen, was ich erwartet habe.

Nach dem ersten Weltkrieg ist es in Deutschland nicht einfach, es herrscht Hunger und Not und die Novemberrevolution erschüttert Berlin. Die Frauen sollen wieder zurück an den Herd, obwohl sie in den letzten Jahren viele Aufgaben für ihre Männer gemeistert haben. Die Kriegsheimkehrer sind krank an Körper und Geist und das Volk leidet. Vor diesem Hintergrund kämpfen drei Frauen darum, ihren eigenen Lebensweg zu gehen.

Fritzi wartet auf ihren Verlobten, der nach dem Krieg nicht nach Hause kam. Da sie sicher ist. ihn in Berlin zu finden, macht sie sich Weihnachten auf die Reise, um ihn zu holen, damit er sie heiratet und der gemeinsamen Tochter ein Vater ist.

Vera begegnet durch einen dummen Zufall dem Matrosen Benno, der auf der Flucht ist. Da sie ein großes Herz hat, gewährt sie ihn Unterschlupf in der ehemaligen Werkstatt des Vaters und entdeckt nach einer gewissen Zeit ihre Gefühle für ihn. Sie träumt zusätzlich davon, als Schneiderin die Werkstatt gemeinsam mit ihrem Bruder wieder zu eröffnen, so wie sie es ihrem Vater versprochen hat. Ihr Bruder, der inzwischen von der Front zurück ist, nutzt die Werkstatt allerdings als Waffenlager für einen Freikorps, den er anführt.

Hanna hat als Hilfskrankenschwester an der Front gedient und kehrt Weihnachten in die Fabrikantenvilla zurück. Ihre Eltern verbieten ihr, eine Ausbildung zu beginnen, da sie schnellstmöglich standesgemäß heiraten soll. Doch Hanna hat ihr Herz schon längst vergeben, allerdings nicht an einen Mann.

Deutschland liegt in Schutt und Asche und die Bevölkerung hat keinen Schimmer, wie es weitergehen soll. Während die eine Gruppe resigniert, lehnt sich die andere auf und gibt den Sozialisten und den Juden die Schuld an den schlimmen Verhältnissen. Vor diesem Hintergrund habe ich mir einen spannenden Roman versprochen, leider wurden die Hintergründe nur am Rande erwähnt und oberflächlich abgehandelt. Dabei war diese Zeit sehr spannend und voller Umbrüche.

Leider wurden Nebensächlichkeiten ziemlich ausgebreitet, statt wie erwartet die Hintergründe stärker in die Geschichte einzubinden. Dadurch plätscherte die Geschichte so vor sich hin, ohne mich wirklich zu erreichen.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und leicht lesbar, allerdings fehlte mir die Spannung. Die Charaktere, die mir anfangs noch sehr interessant erschienen, verloren für mich nach und nach an Tiefe, da sie lange Zeit scheinbar auf der Stelle blieben und sich nicht weiter entwickelten. Ich hätte mit viel mehr Widerspruchsgeist gerechnet. Da sie auf mich recht steif und stellenweise sehr naiv wirkten, konnte ich auch keine Bindung zu den Charakteren aufbauen, um mit ihnen zu fühlen und zu leiden. Als die Frauen dann beginnen, sich aufzulehnen, ist die Geschichte sehr schnell am Ende, obwohl ich gerade an diesem Punkt gerne weitergelesen hätte, um mehr von ihrem weiteren Leben zu erfahren.

Von einem historischen Roman hatte ich mir mehr versprochen. Das Buch konnte mich zwar unterhalten, aber nicht so fesseln, wie andere Bücher aus dem Genre, zumal ich mir auch sehr früh vorstellen konnte, was aus den Träumen der drei Frauen wird.

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Veröffentlicht am 07.12.2019

Schöne Geschichte leider mit einigen Ungereimtheiten

Die Flucht der Trakehner
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Klappentext:

Trakehnen im Sommer 1943. Auf dem berühmten Gestüt trifft man Vorbereitungen für die Flucht. Jesco von Esten, gerade schwer verletzt aus dem Krieg zurückgekehrt, soll eine 50-köpfige Trakehner ...

Klappentext:

Trakehnen im Sommer 1943. Auf dem berühmten Gestüt trifft man Vorbereitungen für die Flucht. Jesco von Esten, gerade schwer verletzt aus dem Krieg zurückgekehrt, soll eine 50-köpfige Trakehner Stutenherde nach Westen bringen. Auf dem Rücken seines Hengstes Preußenlied führt er seinen Treck bei eisiger Kälte über das gefrorene Frische Haff…

Fazit:

Diese Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten, da die Flucht der Trakehner über das Haff tatsächlich stattfand und auch wirklich so viele Tiere ihr Leben lassen mussten.

Jesco von Esten ist nach seiner Kriegsverletzung als Gutsleiter auf dem Vorwerk Bajohrgallen für die Stutenherde verantwortlich. Als der Krieg unerbittlich näher rückt, begibt sich Jesco mit den Pferden und anderen Flüchtlingen auf den Treck. Seine Frau Sophie die das Gut eines Freundes der Familie leitet, macht sich ebenfalls auf die Reise um über das gefrorene Haff in den Westen zu fliehen. Ob sie die Flucht überleben und ob sie sich wiedersehen, dass müsst ihr selbst lesen, ich will nicht zu viel verraten.

Die Charaktere wurden gut dargestellt und ich konnte ihre Handlungen und Gefühle nachvollziehen. Jesco erlebte den Krieg am eigenen Leib und ist glücklich, dass es sich um die Pferde kümmern darf. Seine Frau ist eine starke Persönlichkeit, die weiß, was sie will und ihren Weg geht. Während der Flucht steht ihr ihre warmherzige Freundin Anna zur Seite, die bereit ist viele Schwierigkeiten auf sich zu nehmen, um Sophie zu helfen, die inzwischen schwanger ist. Negativ wirkten auf mich alle Charaktere, die immer noch an ihren Führer und einen Sieg glaubten und den Flüchtenden das Leben schwer machten.

Die Flucht selbst wurde nachvollziehbar, wenn auch teilweise recht oberflächlich beschrieben. Da dieses Buch auch unterhalten soll, ist das für mich in Ordnung, dass ich nicht das ganze Ausmaß der Gräuel erleben musste. Weder die Schicksale der Pferde, noch die der begleitenden Menschen konnten mich kalt lassen, sie gingen mir oft unter die Haut. Ich hatte oft das Gefühl, dass die Menschen und Tiere ihr Schicksal annehmen und sich mit den schlimmen Gegebenheiten arrangieren, die sie nicht ändern können. Letzten Endes verbindet sie alle der Wille zu überleben.

Die Beschreibungen der Vorgänge auf dem Gestüt, bis hin zum Erziehen und Reiten der Pferde haben mir gut gefallen. Wie Jesco erst das Vertrauen der Pferde gewinnt, bevor er mit ihnen arbeitet, das war für diese Zeit eher ungewöhnlich. Für Leser, die sich mit Pferden weniger auskennen, sind die Fachbegriffe in den Fußnoten verständlich beschrieben, so dass sie nicht stolpern müssen.

Im Großen und Ganzen hat mich die Geschichte gefesselt, ich bin leider über einige Ungereimtheiten gestolpert. So wird im Klappentext geschrieben, dass Jesco eine 50-köpfige Trakehner Stutenherde anführt und im Buch wächst diese dann plötzlich auf 300 Tiere an. Auch die schnelle Schwangerschaft von Sophie konnte ich nicht nachvollziehen, eine so kurze Schwangerschaft mit solch einem großen Kind kommen mir seltsam vor. Leider wurde durch diese und weitere Unstimmigkeiten mein Lesevergnügen teilweise getrübt, da ich mit sehr hohen Erwartungen an dieses Buch herangegangen bin.

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Veröffentlicht am 21.10.2019

Das Grauen vom Warschauer Ghetto und Auschwitz hautnah erlebt

Fluch der Träume
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Klappentext:

Michael erliegt immer wieder realistischen Träumen und erlebt diese zudem auch aus den Perspektiven der Protagonisten.

Sein Freund Flocke versucht ihm zur Seite zu stehen und gerät zwischen ...

Klappentext:

Michael erliegt immer wieder realistischen Träumen und erlebt diese zudem auch aus den Perspektiven der Protagonisten.

Sein Freund Flocke versucht ihm zur Seite zu stehen und gerät zwischen die Fronten, die keiner erahnt zu haben scheint. Eine Mischung aus Thriller und Krimi, die aber scheinbar im Warschauer Ghetto beginnt und versucht, die Schicksale, Gräueltaten und Befehlswahnsinn hautnah zu beschreiben.

Fazit:

Als Michael immer häufiger seine seltsam realistischen Albträume erlebt und dadurch auch noch einen Unfall erleidet, zieht er seinen Freund Flocke ins Vertrauen. Nun steht Michael nicht mehr alleine da, weil er nun einen Freund an seiner Seite hat, der ihm die Träume glaubt und der ihn unterstützen will. Als Flocke dann auch noch von den Träumen heimgesucht wird, tragen sie ihre Träume zusammen und begeben sich auf Spurensuche, um herauszufinden, was hinter den Träumen steckt und wer diese Menschen, die sie erleben, sind. Die Träume zeigen ihnen die grausame Realität aus dem Vernichtungslager Auschwitz und Michael und Flocke können nicht ahnen, in welcher Gefahr sie schweben. Mehr möchte ich nicht verraten, da ich euch die Spannung erhalten will.

Die Wechsel zwischen Realität und den Träumen sind fließend und ich musste mich erst einmal daran gewöhnen. dann fand ich sie sehr gut gemacht. Die Handlung war für mich packend und schlüssig, so dass ich auch die weiteren Folgen lesen möchte. Durch den flüssigen Schreibstil konnte ich das Buch sehr schnell lesen und in die Handlung eintauchen. Die Handlung konnte mich schnell in ihren Bann ziehen, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Die Idee für diese Handlung ist ungewöhnlich und regt zum Nachdenken an, da sie ohne den erhobenen Zeigefinger daherkommt, der bei diesem Thema sonst üblich ist. Die Atmosphäre der heutigen Zeit und der Zeit in Auschwitz wurde sehr gut eingefangen und vermittelt.

Um das Buch allerdings richtig rund zu machen, empfehle ich noch ein Korrektorat, da mich die Fehler doch gestört haben. Teilweise wiederholten sich auch Textpassagen und ich konnte sie im ersten Moment nur schwer zuordnen.

Von mir eine Leseempfehlung an alle Leser, die sich für die Nazi-Zeit interessieren und auf spannende Art mehr erfahren möchten.

Veröffentlicht am 16.09.2019

Deutsche Sprache, schwere Sprache

Alles außer fern
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Klappentext:

Raus aus der pulsierenden Metropole Moskau, hinein in die beschauliche Tiroler Provinz
Diesen Schritt wagte die russische Germanistin Ksenia Konrad. Wie es ist, sich an einem fremden Ort ...

Klappentext:

Raus aus der pulsierenden Metropole Moskau, hinein in die beschauliche Tiroler Provinz
Diesen Schritt wagte die russische Germanistin Ksenia Konrad. Wie es ist, sich an einem fremden Ort zurechtzufinden, exotisch anmutende Gepflogenheiten richtig deuten zu lernen und den anfangs unverständlichen Dialekt zu enträtseln – davon kann Ksenia Konrad ein Lied mit vielen Höhen und Tiefen singen. Hinter jeder Ecke lauert eine neue Ausnahme von der Regel. Und heißt es jetzt eigentlich Plusquamperfekt oder Minusquamperfekt? Alles halb so schlimm, beweist Ksenia Konrad: Heute arbeitet sie selbst als Deutschtrainerin für MigrantInnen und hilft anderen dabei, Sprache als Schlüssel für die Tür zur neuen Heimat zu entdecken.
Erfolgsrezept Herz und Humor: mit einer neuen Sprache in ein neues Leben finden
Unkonventionell und ermutigend: Ksenia Konrad ist eine tatkräftige Frau, die etwas zu erzählen hat – schließlich kennt sie die Gefühlsskala beim Transfer in eine neue Kultur selbst nur zu gut. Mit viel Herz und Humor entlockt sie selbst aussichtslos scheinenden Situationen eine Portion heitere und motivierende Lebensphilosophie. In ihrem inspirierenden Buch berichtet sie schwungvoll und erhellend von ihrer eigenen Lebensgeschichte und von ihrer Arbeit mit MigrantInnen.

Fazit:

Schon beim Lesen der Leseprobe war mir klar, dass es sich um ein Buch handelt, dass die Tücken der deutschen Sprache erläutern wird, da schon die ersten Erklärungen zur Grammatik für Muttersprachler auftauchten. Durch diese Erklärungen wird erst recht klar, wie schwer es ist, unsere Sprache zu erlernen. Der Lesefluss wird an manchen Stellen gebremst, da die Erklärungen erst mal richtig verstanden werden müssen, da sie auch für Muttersprachler teils zu theoretisch sind.

Da die Autorin mit ganzem Herzen dabei ist, konnte sie mich mitnehmen und die Erlebnisse eines Deutschkurses authentisch rüberbringen. An einigen Stellen habe ich nur gestaunt, wie sie die Ausnahmen von der Regel so erklärte, dass sie verständlich und nachvollziehbar wurden. Ich konnte selbst über die Herausforderungen unserer Sprache und das Erlernen dieser, nachdenken. Ksenia Konrad geht dafür andere Wege, als vom Lehrbuch vorgegeben, um die Teilnehmer ihrer Sprachkurse bei der Stange zu halten und stolz auf ihre Kenntnisse zu sein. Allerdings hätte ich mir noch mehr Anekdoten aus ihren Sprachkursen gewünscht, um die vielen Erklärungen aufzupeppen. Es ist deutlich zu spüren, dass Ksenia Konrad Germanistik studierte und ihr Wissen weitergeben will. Dies war mir an manchen Stellen dann doch zu viel.

Auch der Ablauf des Sprachkurses erschien mir teilweise zu glatt, da hätte ich mir mehr Anekdoten gewünscht, bei denen die Verwirrung über die komplizierten Regeln greifbarer wird. Leider bleiben auch die Teilnehmer der Sprachkurse sehr blass, da über sie und ihr Leben nur sehr wenig berichtet wird. Schön war am Schluss der Abschnitt, in dem Ksenia aus ihrem Leben berichtet, dies versöhnte mich insgesamt wieder mit diesem Buch.

Insgesamt konnte mir das Buch vermitteln, wie schwer es ist, sich unsere Sprache anzueignen und wie viele Fallstricke auf Lernende warten. Hut ab, vor den Menschen, die es schaffen. Für mich erscheint es als motivierendes Werk für Menschen, die schon gewisse Kenntnisse haben und diese vertiefen möchten. Für mich als Muttersprachlerin blieb es leider zu oberflächlich und zu theorielastig.