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Katja_Fiona_Graf

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.12.2019

Humorvoll mit Luft nach oben

Gar kein Plan ist auch eine Lösung
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Kyra Groh, Meisterin der Schachtelsätze und des gehobenen Schreibstils hat mich mit der ersten Hälfte des Buchs vollkommen überzeugt. Leider wurde es ab der Mitte zu redundant, zu Klischeehaft, zu viel ...

Kyra Groh, Meisterin der Schachtelsätze und des gehobenen Schreibstils hat mich mit der ersten Hälfte des Buchs vollkommen überzeugt. Leider wurde es ab der Mitte zu redundant, zu Klischeehaft, zu viel Schubladendenken.

Cover:

Das einfach gehaltene Cove in Girlyrosa zeigt was man innen bekommt. Wenig Schnick-schnack, ordentlich, nahezu bürokratisch aufgeräumt. Das Inhaltsverzeichnis ist nach A-Z sortiert, die Umlaute gibt's als Zugabe. Ich finde das Cover zur Geschichte passend und die A-Z Sortierung passt perfekt zum Titel.

Schreibstil:

Kyra Groh arbeitet als Texterin und hat so weit ich weiß, kreatives Schreiben studiert. Handwerklich ist sie eine Künstlerin. Sehr gute Dialoge, gute Szenen.
Trotzdem hat mir im Buch etwas gefehlt. Aus meiner Sicht, konnte sie mit diesem Buch nicht an die vergangenen Erfolge anknüpfen. Auch wenn ich bis zur ersten Hälfte gesagt hätte, dass dies ihr bestes Werk sei, so konnte es mich in der zweite Hälfte leider nicht überzeugen.

Inhalt:

Mara ist die Assistentin einer überdrehten Influencerin. Hier geht es bereits mit den Klischees los. Natürlich braucht Alex ein Hündchen das sie in einer Tasche herumträgt und eine große Sonnenbrille. Weiter geht es im Schubladendenken mit den Computer-Nerds von nebenan die nur Pizza aus dem Karton essen, nachts arbeiten und nix außer Fastfood kennen.

Die Charaktere sind alle etwas sehr einfach gestrickt und waren mir leider auch zu wenig ausgearbeitet. Hier wäre noch deutlich mehr Hintergrundwissen und Charakterstärke möglich gewesen. Die vielen Klischees haben mich leider gestört. Um nicht zu spoilern, kann ich sie hier leider nicht nennen.

Insgesamt ist die Geschichte aber lustig zu lesen, humorvoll und ohne langatmige Kapitel. Gut gefallen hat mir, dass sich Mara einfach mal traut, etwas anders zu machen. Dass sie nicht so sehr verkopft ist und auch mal spontan handelt.
Sehr schön war auch der männliche Protagonist, Marius, der eben auch mal das Richtige tut und das Richtige sagt.

Ohne zu viel zu spoilern, ist es schwer, mehr über die Geschichte zu sagen.

Fazit: Nettes Lesevergnügen für Zwischendurch. Humorvoll, voller Esprit und mit einem gelungenem Setting.

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Veröffentlicht am 29.09.2019

Zum Schluss zu grotesk

Rachewinter
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Rachewinter startet mit starken Charakteren und einer starken Story. Lange bin ich tatsächlich im Dunkeln getappt und nur sehr langsam setzt der Leser die Puzzleteile richtig zusammen. Es war als würde ...

Rachewinter startet mit starken Charakteren und einer starken Story. Lange bin ich tatsächlich im Dunkeln getappt und nur sehr langsam setzt der Leser die Puzzleteile richtig zusammen. Es war als würde man selbst den Fall aufklären, was mir sehr gut gefallen hat.

Leider war das letzte Drittel des Buches einfach nur extrem überzogen bis grotesk. Die Protagonisten handeln alle unvorsichtig und die Geschichten wird unglaubwürdig. Ein Kriminalbeamter der im Alleingang ein Haus mit den Entführern aufsucht, eine Rechtsanwältin die einen Durchsuchungsbeschluss alleine umsetzt und viele sachlich, wie fachliche Fehler die mir dann die Lesefreude genommen haben. Zum Schluss ist es ein wildes Gemetzel, weil weder die Polizei auf die Idee kommt mehr als einen suspendierten Komissar ins Rennen zu schicken, und obendrein alle anderen (wie zum Beispiel die minderjährige Tochter eines Opfers) die auf eigene Faust ermitteln, völlig sinnfrei handeln. Sie kommen offensichtlich nicht auf die Idee, dass es gefährlich sein könnte in das Haus der Familie des Mörders zu gehen. Da geht man einfach mal vorbei und klingelt um zu fragen, warum der Sohn denn jetzt den eigenen Vater so kaltblütig abgestochen hat. Die Rechtsanwältin schaut dann auch mal vorbei um zu fragen, ob sie zufällig zwei Geiseln im Haus haben... es wird echt ziemlich plump zum Schluss.

Nun, mein Fazit ist, dass die Geschichte in den ersten beiden Dritteln echt lesenswert ist, aber zum Schluss doch ziemlich an Ernsthaftigkeit verliert und am Verstand aller involvierten Personen zweifeln lässt. Eine unüberlegte Handlung folgt der nächsten.

Daher leider nur 3,5 gut gemeinte Sterne.


Veröffentlicht am 29.05.2019

Gefühlsdschungel mit Happy End

Redwood Love – Es beginnt mit einem Kuss
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Cover:

Wie alle Redwood Bücher, ist das Cover mal wieder ein Traum. Die romantische Holzoptik, die schöne Blockhütte und die stimmungsvollen Bilder machen sofort Lust aufs Lesen. Die geprägte, glänzenden ...

Cover:

Wie alle Redwood Bücher, ist das Cover mal wieder ein Traum. Die romantische Holzoptik, die schöne Blockhütte und die stimmungsvollen Bilder machen sofort Lust aufs Lesen. Die geprägte, glänzenden Schrift und die glänzenden Polaroids geben dem Buch eine sehr wertige Aufmachung.

Inhalt:
(Achtung, kann Spoiler enthalten)

Gabby und Flynn sind schon seit der Schule beste Freunde. Gabby hat ganz selbstverständlich immer an den gehörlosen Flynn gedacht und extra für ihn die Gebärdensprache gelernt. Sie sind unzertrennlich, arbeiten zusammen und treffen sich in ihrere Freizeit und plötzlich entdecken beide, dass sie ihre Gefühle für den anderen nicht länger unterdrücken können. Beide haben Angst davor, dass der Anfang einer Beziehung, auch das Ende der Freundschaft sein könnte, und trauen sich zunächst nicht, ihren Gefühlen nachzugeben.

Mein Fazit:

Dreiviertel des Buches drehen sich darum, dass einer der Beiden immer wieder einen Rückzieher macht, obwohl ihre Anziehung schon so stark ist. Das war für mich der stärkste und emotionalste Teil. Ich wollte weinen, mir die Haare raufen und den beiden irgendwie helfen, damit sie sich endlich trauen. Es war wundervoll durch diesen Gefühls-Dschungel zu gehen. Gänsehaut inklusive!

Als es dann endlich zum "Äußersten" kam, war ich sensationell enttäuscht. Flynns Verhalten konnte ich überhaupt nicht verstehen. Die ganze Sympathie, die ich für Flynn hatte, war in diesem Moment verflogen. Irgendwie passte das auch nicht zu Flynn. Ich hätte mir diesen Teil deutlich romantischer gewünscht und bin daher über das Ende etwas enttäuscht.

Trotzdem ist die Redwood Reihe wunderschön zu lesen und ich freue mich auf Band 3.

Veröffentlicht am 29.05.2019

Leider etwas am Ziel vorbei

Ein Tag im Dezember
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Hach, da begegnen sich Lauri und Jack im Bus und als Jack auf einmal mit ihrer besten Freundin geht, kann Lauri nicht sagen, dass Jack der Junge ist, nach dem sie die ganze Zeit gesucht hat.


Es ist eine ...

Hach, da begegnen sich Lauri und Jack im Bus und als Jack auf einmal mit ihrer besten Freundin geht, kann Lauri nicht sagen, dass Jack der Junge ist, nach dem sie die ganze Zeit gesucht hat.


Es ist eine ziemlich verfahrene Situation, und ich habe mich während dem Lesen immer wieder gefragt, was die Jahrelange Freundschaft zwischen Lauri und Sarah ausmacht, wenn sie der besten Freundin nicht die Wahrheit sagen kann. Den Teil fand ich einfach etwas unglaubwürdig und echte Freunde sehen sich auch einfach an den Augen an, was los ist, oder?

Leider fand ich die Geschichte ziemlich schwermütig. Man hätte sich so gewünscht, dass Lauri ihrer Freundin endlich die Wahrheit sagt, und auch das Jack nicht länger schweigt.

Veröffentlicht am 29.05.2019

Völlig an den Haaren herbeigezogen

Honig aufs Herz
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Cover:

Das Cover ist unglaublich schön gestaltet und hat mich sofort angezogen. Leider passt das Bild überhaupt nicht zur Geschichte. Evryn lebt notgedrungen auf einer alten Couch in ihrem Büro. Warum ...

Cover:

Das Cover ist unglaublich schön gestaltet und hat mich sofort angezogen. Leider passt das Bild überhaupt nicht zur Geschichte. Evryn lebt notgedrungen auf einer alten Couch in ihrem Büro. Warum also goldene Schrift? Alles was Glamour hat ist die Villa des russischen Waffenschiebers, für den sie arbeitet und der bald ihr bester Kumpel wird. Schöne heile Welt, völlig an der Realität vorbei. Klar, goldener Honig? Das ist genauso an den Haaren herbeigezogen, wie der Rest der Geschichte.

Zum Buch (Achtung Spoiler):

Evryn ist schusselig, hat keinen Auftrag und ihr Mann geht fremd. Schnell beschließt sie in ihr kleines Detektivbüro zu ziehen und schnell erfährt der Leser, dass Evryn und ihr Vater den verrücken Traum hatten, Evryn könnte Detektivin werden, weil sie sonst nichts kann. Ihr Mann hatte genug Geld, so dass Evryn als verwöhnte Gattin zuhause sitzen kann und sich den Luxus einer nicht funktionierenden Detektei leisten kann.
So far, so good. Dann kommt aus dem Nichts eine russische Millionärin und hat einen Auftrag für Evryn. Sie soll ihren Mann beschatten.

Es ist klar, (nie im Leben) dass die russische Millionärin mit ihren 20 Leibwächtern, ausgerechnet die kleine und völlig unerfahrene Evryn für den Job anheuert. Eine Detektei, über einem China Restaurant. Auch klar - im Haus wohnt der Traummann. Eigentlich im Anbau, aber trotzdem muss er an Evryns Tür vorbei, die sinnvoller Weise nach außen aufgeht, um sie dem Traummann auf die Nase zu schlagen. Mehr als konstruiert, bis hin zu der Milchglasscheibe in der Tür. Eh klar, hat man schon 1000 mal in Filmen gesehen. Ein Detektiv hat eine Milchglas-Tür!

Nun, die ganze Ganovengeschichte mit dem russischen Waffenschieber wird immer lächerlicher, bis Evryn die knallharten Leibwächter mit dem Lastwagen des Chinesischen Restaurants verfolgt und mit einer halben, gefrorenen Ente, die sie dem bösen Ganoven hinterherwirft, zur Strecke bringt. Das ist echt Slapstick wie in den Filmen von Dick und Doof. Und dann kommt es noch besser: Nicolaj der neue Traummann und Nachbar, ist ein ehemaliger Marine, und als sein Sohn von der Russenmafia entführt wird, stellt sich raus - alles falscher Alarm. Der böse Russe ist ein Guter und wollte das Kind nur schützen. Am Ende liegen sich alle in den Armen, sind ganz dicke Kumpels und froh, dass es so viele gute Menschen auf der Welt gibt.

Fazit:

Die Geschichte ist nicht ausgereift, der ganze Hergang nicht nachvollziehbar. Evryn sollte das Baueropfer sein, da könnte erklären, warum man sie ausgewählt hat. Aber es erklärt nicht, dass der millionenschwere Waffenschieber plötzlich ein guter Mann sein soll und seine Leibwächter alle eine weiße Weste haben und mit entführten Kindern zum Angeln fahren - schöne "heile Welt".

Auch die Liebesgeschichte zwischen Evryn und Nicolaj ist nicht nachvollziehbar. Zudem ist das "Geheimnis" um Nicolaj echt schwere Kost. Für Menschen, die zart besaitet sind, nicht zu empfehlen (Schwerer Missbrauch und Folter). Hier möchte ich nochmal auf das Cover hinweisen! Völlig am Buch vorbei!

Gutes zum Schluß:

Der Schreibstil ist flüssig und gut. Hierfür gebe ich 3-Sterne.