Cover-Bild Wie du mich siehst
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8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Fischer Sauerländer
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 27.11.2019
  • ISBN: 9783733652234
  • Empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Tahereh Mafi

Wie du mich siehst

Roman
Katarina Ganslandt (Übersetzer)

Zum Weinen, zum Verlieben, zum Wütendwerden
Bestsellerautorin Tahereh Mafi erzählt einen bewegenden, kraftvollen, autobiographisch geprägten Roman, der Vorurteile enthüllt und uns daran teilhaben lässt, wie Liebe alles Trennende überwindet.
Eine Kleinstadt in den USA: Shirins Alltag ist zum Albtraum geworden. Sie hat genug von den unverschämten Blicken, den erniedrigenden Kommentaren und den physischen Attacken, die sie ertragen muss, weil sie Muslima ist. Sie flüchtet sich ins Musikhören und in das Breakdance-Training mit ihrem Bruder und dessen Freunden. Shirin hat beschlossen, niemandem mehr zu trauen. Bis sie an ihrer neuen High School den Jungen Ocean trifft. Er ist der erste Mensch seit langem, der Shirin wirklich kennenlernen möchte. Erschrocken weist Shirin ihn harsch zurück. Ocean ist für sie aus einer Welt, aus der ihr bisher nur Hass und Ablehnung entgegenschlugen. Aber dann kommt alles anders ...
»Die allerbesten Bücher bewegen dich dazu, die Welt um dich herum zu überdenken, und das ist eines von ihnen.« Nicola Yoon, Bestsellerautorin von ›Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt‹

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.12.2019

Wie andere mich sehen

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„Wie andere mich sehen“ wäre ebenfalls kein verkehrter Titel für dieses so wichtige Buch gewesen. Denn was Shirin am Umziehen am meisten nervt, sind die lauten und leisen Vorurteile der neuen Mitschüler. ...

„Wie andere mich sehen“ wäre ebenfalls kein verkehrter Titel für dieses so wichtige Buch gewesen. Denn was Shirin am Umziehen am meisten nervt, sind die lauten und leisen Vorurteile der neuen Mitschüler. Komische verhaltenen Blicke, Beschimpfungen wie „Terroristin“, offene Ausgrenzung oder aber auch körperliche Attacken ist sie schon gewohnt. Und das alles nur, weil die junge Californierin mit iranischen Wurzeln Kopftuch trägt.


Dieses Buch hat mich mitgerissen. Nachdenklich gemacht. Wütend gestimmt. In unserem Kulturkreis ist es verwerflich, wenn man sich offen zu seiner Religion bekennt. Dabei zeigt die Autorin mit Shirins Charakter, dass sie doch ein ganz normales Mädchen ist und sich kaum von Gleichaltrigen unterscheidet. Bis auf Äußerlichkeiten. Gewohnt an Mobbing und Ausgrenzung hat Shirin eine Mauer um sich errichtet, die sich in einer spitzen Zunge, gepaart mit etwas Aggressivität, äußert. Innerlich ist sie wütend auf die Oberflächlichkeit der Menschen, auf ihre Vorurteile und Unkenntnis. Im krassen Gegensatz dazu steht ihr Bruder, der genau wegen seines „exotischen“ Aussehens bei den Mädchen ganz besonders beliebt ist. Seine Religion? Die spielt hier keine Rolle. Warum auch, man sieht sie ihm ja nicht an.


Wir Menschen neigen dazu, in Schwarz-Weiß zu denken. Das ist im Cover sehr schön abgebildet. Ocean, der sich nicht vorstellen kann dass Shirin tagtäglich wegen ihrer Religion diskriminiert wird, beginnt im Laufe der Geschichte auch in Grauzonen zu denken. Die beiden geben sich viel, denken über den Tellerrand hinaus. Gezwungenermaßen, denn das junge Paar hat einige Hürden zu überwinden. Insbesondere Ocean tut sich schwer damit, kann er einfach nicht verstehen, warum die Leute sich an einem Stück Stoff auf dem Kopf seiner Freundin so aufregen. Shirin denkt anfangs allerdings auch nicht weit, denn in ihren Augen sind alle anderen Menschen Rassisten. So kann sie gar nicht zulassen oder aktiv mithelfen, dass Vorurteile abgebaut werden.


Der sehr lebendige Schreibstil hat bewirkt, dass ich mich sehr gut in Shirin hineinversetzen konnte. Gleich zu Beginn legt die Autorin los, lässt dem Leser keine Schonfrist. Tahereh Mafi hat in dieser Geschichte auch viele eigene Erlebnisse verarbeitet. Das zu lesen, hat mich sehr traurig gestimmt. Zwar spielt die Handlung zwischen 2003 und 2005, jedoch hat sich in den letzten fast fünfzehn Jahren nichts gebessert. Das ist nicht akzeptabel und wie sollten alle darauf hinarbeiten, Rassismus – egaö in welcher Form oder gegen was - keinen Platz in unserer Gesellschaft zuzugestehen.

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Veröffentlicht am 04.12.2019

Einmal alle Emotionen

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Wie du mich siehst

Welche wichtiger, beeindruckender, bewegender und mit Vorurteilen aufräumender Roman.
Das Cover ist mehr als passend und sehr interessant gestaltet, es hat direkt meine Aufmerksamkeit ...

Wie du mich siehst

Welche wichtiger, beeindruckender, bewegender und mit Vorurteilen aufräumender Roman.
Das Cover ist mehr als passend und sehr interessant gestaltet, es hat direkt meine Aufmerksamkeit gehabt.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und man kommt schnell in die Geschichte rein.
Es geht um einen Jungen und ein Mädchen, die sich verlieben aber es ist nicht die typische Romance weil sie sich mit Vorurteilen und Rassismus beschäftigt müssen.
Ich kann nur sagen, dass mich dieses Roman geflasht hat und mich auch noch lange nach dem Lesen beschäftigen wird.
Ich hoffe auch das viele dieses Buch lesen und ihnen die Augen geöffnet werden, dass wir nicht alle über einen Kamm scheren sollten. Das das Äußere nicht auf das Innere schließen lässt, das nicht jeder der ein Kopftuch trägt, dies nicht freiwillig tut und das Klamotten nichts über einen Menschen aussagt.
Wir sollten allen Menschen mit Freundlichkeit begegnen weil man nie weiß was der andere für ein Päckchen zu tragen hat.
Ich bin zeitweise richtig schockiert wie Menschen sein können.
Fazit ein wichtiges Buch welches jeder gelesen haben sollte.

Veröffentlicht am 27.11.2019

Über Vorurteile und die erste Liebe

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Inhalt: Die 16-jährige Shirin ist es gewohnt, ständig umzuziehen und somit immer die Neue in der Schule zu sein. Und damit nicht genug wird sie auch noch wegen ihres Kopftuches angefeindet. Also hat das ...

Inhalt: Die 16-jährige Shirin ist es gewohnt, ständig umzuziehen und somit immer die Neue in der Schule zu sein. Und damit nicht genug wird sie auch noch wegen ihres Kopftuches angefeindet. Also hat das taffe Mädchen beschlossen, niemanden zu vertrauen und außer ihrem Bruder und dessen Freunden keine sozialen Kontakte zu haben. Als sie Ocean kennenlernt, ist plötzlich alles anders und Shirin fühlt etwas, was sie noch nie gefühlt hat. Aber ist Oceans Interesse an ihr wirklich echt?

Meinung: „Wie du mich siehst“ ist ein Buch, das zum Nachdenken bringt und auch wütend macht. Man fragt sich unwillkürlich, ob Menschen wirklich so engstirnig und voller Vorurteile sind. Und auch, wie man selbst in Shirins Situation reagieren würde.
Ohnehin ist Shirin ein toller und starker Charakter. Dadurch, dass der Leser an ihren Gedanken teilhaben darf, ist man schnell einfach nur beeindruckt und ich musste öfter über ihren Sarkasmus und ihre Ehrlichkeit lachen. Es ist einfach klasse wie sie mit allem umgeht.
Zumal sie von Zuhause ebenfalls keine Unterstützung erwarten kann, denn die Eltern haben schon viel Schlimmes erlebt und so keinerlei Verständnis für die Probleme, die ihre Tochter hat.
Nur ihr großer Bruder ist eine Bezugsperson. So ist es kein Wunder, dass die beiden zusammen eine Breakdance-AG gründen, wo sich Shirin endlich mal so geben kann, wie sie sich fühlt, ohne Ausgrenzung und ohne blöd angestarrt zu werden.
Und dann gibt es noch Ocean. Er ist einfach nett und wirft Shirin damit völlig aus der Bahn. Normalerweise ist niemand einfach so nett zu ihr, es sei denn aus Mitleid. Aber auch dies scheint bei Ocean nicht der Fall zu sein und so verwirrt er das Mädchen immer mehr.
Die Gefühle und die vorsichtige Annäherung zwischen den Beiden ist gut gemacht und hat mir durch und durch gefallen.
Ebenso wie die ganze Geschichte und Shirins Umgang mit den Vorurteilen.
Es ist einfach eine beeindruckende Geschichte, die begeistert und berührt und von mir deshalb ihre wohlverdienten 5 Sterne bekommt.

Fazit: Tolles Buch über Vorurteile und die erste Liebe. Sehr zu empfehlen.

Veröffentlicht am 28.02.2022

Bedrückend realitätsnah - und macht doch Hoffnung

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Wie auch V. E. Schwab steht diese Autorin schon einige Jahre weit oben auf meiner irgendwann-mal-Liste. Dieses Frühjahr habe ich mir endlich Zeit für eines ihrer Bücher nehmen können: Wie du mich siehst.

Wir ...

Wie auch V. E. Schwab steht diese Autorin schon einige Jahre weit oben auf meiner irgendwann-mal-Liste. Dieses Frühjahr habe ich mir endlich Zeit für eines ihrer Bücher nehmen können: Wie du mich siehst.

Wir begleiten Shirin in ihrem Highschool-Alltag und erleben mir ihr erstmals zarte Gefühle einem Jungen gegenüber. Doch Shirin führt nicht das “normale” Leben einer weißen amerikanischen Sechzehnjährigen, denn sie ist Muslima und trägt ein Kopftuch. Das führt zu sehr unangenehmen Situationen, um es mal sehr, sehr vorsichtig auszudrücken. Ihre Familie zieht außerdem häufig um, weshalb sie sich inzwischen keine Mühe mehr gibt, Anschluss zu finden. Und dann ist da plötzlich Ocean. Der Typ aus ihrem Bio-Kurs, der sie nicht von vornherein zu verurteilen scheint. Kann sie ihm trauen? Und viel wichtiger: kann sie ihren Schutzschild öffnen?

Triggerwarnung: Dieses Buch behandelt die Lebensrealität einer jungen Muslima in den USA und die damit zusammenhängenden Diskriminierungen. Folgende Themen werden explizit beschrieben: Rassismus, Sexismus, Mobbing, Gewalt unter Jugendlichen, Gewalt gegen weiblich gelesene Menschen, anti-islamische Gewalt, Machtmissbrauch von Autoritätspersonen. Sexualisierte Gewalt kommt NICHT vor.
Diese Szenen können vor allem von betroffenen Personen als verstörend empfunden werden. Bitte schätzt selbst ein, ob ihr euch damit konfrontieren könnt oder möchtet.
In meiner Rezension versuche ich, weitestgehend auf genauere Beschreibungen zu verzichten. Teilweise ist das jedoch nicht möglich, wenn ich auf bestimmte Details eingehen möchte. Mein Fazit ist spoilerfrei und ohne triggernde Inhalte.

Meine Perspektive

Ich möchte betonen, dass ich nur sehr begrenzt wirklich nachvollziehen kann, was Shirin erlebt. Unsere Lebensrealität als Sechzehnjährige sah vollkommen unterschiedlich aus. Ich bin weiß, in der Theorie christlich erzogen, trage keine Merkmale irgendeines Glaubens an meinem Körper, steche nicht aus der Masse hervor. Shirin dagegen ist nicht-weiß, trägt einen Hijab, geht auf eine Schule, die anscheinend hauptsächlich von Weißen besucht wird. Und ihre Geschichte spielt ein Jahr nach 9/11 in den USA.

Aber Shirin ist auch mit Dingen konfrontiert, die ich selbst erlebe oder erlebt habe: Sexismus zum Beispiel. In einer Szene beschreibt sie, wie ihr Bruder nach einer Prügelei mit keinerlei sozialen Konsequenzen leben muss, aber ihr die Menschen mit noch mehr Ablehnung begegnen als zuvor. Dabei war sie an der Prügelei nicht einmal beteiligt – ihr Bruder hat sich in ihrer Abwesenheit und ohne, dass sie ihn dazu aufgefordert hätte, einen Mitschüler vorgeknöpft, der Shirin ein Gebäckstück an den Kopf geworfen hatte. Trotzdem gab man ihr die Schuld daran. Rassimus ist das nicht mehr, der hätte auch ihren Bruder getroffen. Nein, das Mädchen, das Kopftuch trägt, ist schuld.

Es ist natürlich irgendwie Sinn des Buches, heftiges Mobbing und verstörende Erlebnisse zu beschreiben und dann über die möglichen Folgen aufzuklären. Mafi hat laut Verlag einen autobiografischen Ansatz verfolgt und aus meiner oben beschriebenen Perspektive erscheint mir alles davon sehr authentisch und realistisch. Trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – habe ich das Lesen oft unterbrechen müssen, weil ich erst mal ein paar Kapitel verarbeiten musste

Sehr lehrreich

Weniger emotional aufgeladen und damit entspannter zu lesen sind die Szenen, in denen Shirin ihr Hobby beschreibt: Breakdance. Für meinen Geschmack war es etwas zu viel “neuer dance move hier, spannender dance battle dort”, aber das liegt an meinem persönlichen Geschmack. Gut gefällt mir aber an diesem Aspekt, dass er den Figuren ein Leben gibt, das außerhalb von Diskriminierungserfahrungen stattfindet – auch, wenn die Furcht vor solchen immer in der Luft liegt.

Ich mag auch, dass Ocean nicht der klischeehafte reiche, weiße happy-go-lucky Sonnyboy ist, in dessen Leben alles perfekt läuft. Auch er hat ein problematisches Umfeld, mit dem er zu kämpfen hat. Dass er auch tatsächlich kämpfen sollte, wird ihm aber erst so richtig klar, als er sich mit Shirins Lebensrealität auseinandersetzen muss. Das hat Ocean für mich realer gemacht, greifbarer und weniger schablonenartig, wie es sonst leider oft mit Jugendbuchcharakteren ist. Und das macht auch die aufkeimende Liebesgeschichte zwischen Shirin und Ocean nahbarer.

Ich kann mir gut vorstellen, dass Wie du mich siehst für Teenager sehr lehrreich ist und augenöffnend wirkt: das Buch erklärt nicht nur den Privilegierten viel über die von Privilegierten verursachten Probleme im Alltag der Betroffenen und regt damit dazu an, aktiv dagegen anzugehen (aka “break the wheel”) , sondern beinhaltet auch so einige Lektionen in Bezug auf Selbstreflexion der Betroffenen. Okay, das war ein komplizierter Satz. Kurzgefasst: Jeder Leserin dieses Buches kann viel daraus mitnehmen, ob betroffen oder nicht. Und dabei hebt die Autorin nicht den sprichwörtlichen Zeigefinger und sagt “du musst xy machen/mit xy aufhören!”, sondern baut das sehr geschickt in Shirins Geschichte ein.

Insgesamt habe ich den Eindruck, dass ich aus Büchern mit Protagonistinnen im Highschool-Alter herausgewachsen bin. Mir fällt es inzwischen oft schwer, die Probleme von Sechzehnjährigen gespannt zu verfolgen und mit jeder Entwicklung mitzufiebern. Da bei Wie du mich siehst der Fokus aber weniger auf den so oft so klischeehaft beschriebenen Problemen von Schülerinnen liegt (heimliche Schwärmerei, erste Liebe, Cliquenkrieg, Verrat unter “Freundinnen”, wer mit wem, der Lehrer mag mich nicht, meine Eltern erlauben mir gar nichts, …) habe ich mich trotz des recht langsamen Leseflusses nicht gelangweilt. Auch das Ende passt gut zur Geschichte und zum Stil, in der diese geschrieben ist. Ich hätte mir trotzdem etwas mehr closure gewünscht.

Fazit

Wie du mich siehst ist bedrückend, realitätsnah und beängstigend – und gibt doch Hoffnung darauf, dass es besser werden kann. Dass man selbst es besser machen kann. Das Buch regt an, die eigene Haltung kritisch zu betrachten und den Mund aufzumachen, wo es nötig ist. Ich werde es so schnell nicht vergessen und in den nächsten Monaten jeder
m Jugendlichen empfehlen, die*der mich nach einem Buchtipp fragt.

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Veröffentlicht am 06.04.2020

Hat mir sehr gefallen und regt zum Nachdenken an

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Shirin sieht anders aus und trägt Kopftuch. Sie beachtet ihre Mitmenschen nicht, damit diese sie auch nicht beachten. Denn so erntet sie immerhin auch keine bösen Kommentare. Doch dann bemerkt Ocean sie ...

Shirin sieht anders aus und trägt Kopftuch. Sie beachtet ihre Mitmenschen nicht, damit diese sie auch nicht beachten. Denn so erntet sie immerhin auch keine bösen Kommentare. Doch dann bemerkt Ocean sie und er stellt ihr Leben auf den Kopf.

Dies war mein erstes Buch der Autorin, von ihren anderen Büchern habe ich zwar schon gehört, aber noch nichts gelesen. Daher war mir ihr Stil gänzlich unbekannt. Doch er lässt sich leicht und angenehm lesen und hat mich ab der ersten Seite gefesselt. Shirin war mir gleich sympathisch, wenn sie auch sehr zurückgezogen ist und alle von sich abstößt, egal was ihre Mitmenschen von ihr wollen. Interessant war durch das Nachwort zu erfahren, dass die Autorin eigene Erlebnisse verarbeitet und eingebracht hat. Mich hat es gleich nachdenklich gemacht. Ich versuche zwar immer wenig Vorurteile zu haben, aber manchmal ertappt man sich dann doch bei dem ein oder anderen Gedanken. Dennoch sollte man Mitmenschen zuerst mal kennenlernen, bevor man sich ein Urteil über sie bildet. Man muss sich aber auch selbst bewusst machen, welche Reaktionen man mit bestimmten Verhalten hervorrufen kann. Das lernt man alles mit Shirin und das hat es so besonders gemacht. Man wächst mit Shirin an den Situationen und kann sich gut in sie hineinversetzen. Die Geschichte ist aufwühlend und es ist wie im echten Leben: Eine kleine Entscheidung kann das ganze Leben verändern. Mir hat auch gefallen, das Shirin das Kopftuch nicht trägt, weil es Pflicht in der Religion ist, sondern weil es für sie Schutz und Geborgenheit verspricht. Die Liebesgeschichte war für mich dafür weniger greifbar. Da kamen weder Gefühle auf, noch hat es mich berührt.

Ein Buch, das zum Nachdenken über eigene Urteile anregt. Mir hat es sehr gefallen.