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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2020

Schweigsame Ehe

Hör mir zu, auch wenn ich schweige
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Inhalt:
„Frank hat seit sechs Monaten nicht mehr mit seiner Frau Maggie gesprochen. Sie haben unter demselben Dach im selben Bett geschlafen und zusammen gegessen - schweigend. Maggie kennt den Grund für ...

Inhalt:
„Frank hat seit sechs Monaten nicht mehr mit seiner Frau Maggie gesprochen. Sie haben unter demselben Dach im selben Bett geschlafen und zusammen gegessen - schweigend. Maggie kennt den Grund für sein Verstummen nicht. Erst als sich an einem Abend alles auf Leben und Tod zuspitzt, beginnt Frank die Geheimnisse zu enthüllen, die ihn zum Schweigen brachten.


Schreibstil/Art:
Abbie Greaves kann mit ihrem tiefsinnigen und berührenden Roman, einen nur ihren Bann ziehen. Durch den Suizidversuch von Maggie, ist Frank gezwungen endlich zu reden und das tut er auch. Er gibt ihre gemeinsame Zeit, ihr Kennenlernen und die schweren Schicksalsschläge, während sie im Koma liegt wieder. Seine Offenbarung steigert die Spannung. Geschickt eingefädelt wird ab etwa Mitte des Buches auch die Sichtweise von Maggie dargestellt. Ab da weiß man, dass auch sie auf ihre eigene Art und Weise geschwiegen hat.


Fazit:
Ich mochte die Dramatik, die Emotionen und den Stil wie der Leser von den Problemen erfährt. Der wechselnde Blickwinkel steigert die Neugier. Überraschenderweise fand ich den Roman weder zu kitschig noch zu schnulzig ist, das hab ich nämlich eigentlich befürchtet.

Leider ist der Schluss meiner Meinung nach etwas zu schwach. Das Geheimnis, welches Frank sechs Monate mit sich schleppt, hat mich nicht schockiert. Ich habe mit einem krasseren Geständnis gerechnet auch wenn das nicht fair ist, denn der Schicksalsschlag den beide erlitten haben, ist hart genug. Schade, dass sie es schafften vor sich hin zu schweigen anstatt sich zu vertrauen, sich zu öffnen, über die Problematik zu reden und versuchen eine Lösung zu finden.

Ich habe das Buch dennoch gerne gelesen. Man spürt die Tiefe in dem Roman, die Bedeutsamkeit und die innige Liebe, die die beiden zueinander haben.

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Veröffentlicht am 29.12.2019

Wem kann Sara trauen?

Blutblume
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Inhalt:
„Als Saras Vater bei einem rätselhaften Brand zu Tode kommt, zieht sie von der schwedischen Kleinstadt Örebro nach Stockholm. Dort läuft zunächst alles glatt für die 25 Jährige: Aus ihrem Job als ...

Inhalt:
„Als Saras Vater bei einem rätselhaften Brand zu Tode kommt, zieht sie von der schwedischen Kleinstadt Örebro nach Stockholm. Dort läuft zunächst alles glatt für die 25 Jährige: Aus ihrem Job als Kellnerin wird eine Anstellung bei einer angesehenen PR-Agentur, und von der schäbigen Vorortwohnung geht es in ein luxuriöses Apartment im Nobelstadtteil Östermalm. Sara ist glücklich, dass sich in ihrem Leben endlich alles zum Guten gewendet hat.

Doch schon bald muss Sara erkennen, dass nichts so ist, wie es scheint. Beängstigende Dinge geschehen, für die sie keine Erklärung findet. Immer größer wird ihr Misstrauen gegenüber ihrem Umfeld, bis sie schließlich an ihrem eigenen Verstand zu zweifeln beginnt. Bildet sie sich all diese seltsamen Ereignisse nur ein? Oder kann sie tatsächlich niemandem mehr trauen?“


Schreibstil/Art:
Der angenehme Schreibstil verleiht dem Thriller eine Leichtigkeit, so dass die Seiten nur so verfliegen. Die Figurengestaltung ist gelungen außerdem sind die Charaktere sehr gut in die Handlung eingebunden.

Die Hauptprotagonistin Sara ist zwar glaubwürdig, lebendig und authentisch dargestellt allerdings empfand ich sie aufgrund der tragischen Ereignisse oftmals psychisch labil. Ihre Handlungen konnte ich nicht immer nachvollziehen. 


Die echten Zeitungsberichte, die zwischendurch eingeflochten sind, bringen etwas Abwechslung mit. Mich haben sie aber zwischenzeitlich etwas gestört, so dass ich sie teilweise überflogen habe. Eine kurze Zusammenfassung aus Sara´s Sicht wäre vermutlich weniger anstrengend gewesen und hätte den Lesefluss nicht gestört.


Fazit:
Die Verwirrung ist der Autorin definitiv gelungen. Zwischenzeitlich war ich genau so ahnungslos und unwissend wie Sara wem man denn nun trauen kann und wem nicht. Die ernste Thematisierung in dem Buch fand ich gut. Das verleiht dem Buch viel Tiefe und unterstreicht die wichtigen Aspekte in diesem Plot.
Es scheint als wäre das Buch in sich geschlossen jedoch ist der kleine Cliffhanger fies und steigert die Neugier.
Es kommt einem so vor als erwarte Sara etwas Großes.

Ich bin gespannt und freue mich auf die zwei Folgebände.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.12.2019

Entspannung mit eigenwilligen Methoden

Neun Fremde
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Inhalt:
„Neun Fremde und zehn Tage, die alles verändern: In einem abgelegenen Wellness-Resort treffen fünf Frauen und vier Männer aufeinander, die sich noch nie zuvor begegnet sind. Sie alle sind in einer ...

Inhalt:
„Neun Fremde und zehn Tage, die alles verändern: In einem abgelegenen Wellness-Resort treffen fünf Frauen und vier Männer aufeinander, die sich noch nie zuvor begegnet sind. Sie alle sind in einer Krise und wollen ihr altes Leben hinter sich lassen. Bald schon brechen alte Wunden auf und lang gehütete Geheimnisse kommen ans Licht. Denn nichts ist so, wie es scheint in Tranquillum House…“


Schreibstil/Art:
Ein unheimlich angenehmer und leichter Schreibstil, tolle Figurengestaltung und vor allem vielschichtige Charaktere die sehr gut in die Handlung eingebettet sind. Die unterschiedlichen Perspektiven erleichtern die neun Schicksale besser zu verstehen und sich in sie hineinzuversetzen. Bei der Vielzahl an Personen kommt man dennoch nicht durcheinander, denn jede Persönlichkeit ist mit ihren eigenen Facetten und Charakterzügen glaubwürdig, lebendig und authentisch dargestellt. 



Fazit:
Im Großen und Ganzen hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ich genoss das kleine Abenteuer, die merkwürdigen Methoden der Selbstfindung und jeden der Gäste. Ich verstehe den Hype um dieses Buch, denn der Plot ist wirklich eigen und ungewöhnlich.
Dennoch hätte ich mir den Spannungsbogen schon etwas früher gewünscht und die Seitenzahl etwas kürzer. Manche Stellen waren meiner Meinung nach zu langatmig.

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Veröffentlicht am 09.12.2019

4 Jahre lang trügt der Schein

Vier Jahre
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Inhalt:
„Winter 2014: Gotland ist bedeckt von einer dicken Schicht Schnee. Eine junge Frau steigt bei einem fremden Mann ins Auto, auf der anderen Seite der Stadt macht sich ein Liebespaar auf den Weg ...

Inhalt:
„Winter 2014: Gotland ist bedeckt von einer dicken Schicht Schnee. Eine junge Frau steigt bei einem fremden Mann ins Auto, auf der anderen Seite der Stadt macht sich ein Liebespaar auf den Weg zu einem heimlichen Treffen. Kurze Zeit später wird die Stille der schwedischen Wälder zerrissen von zwei kollidierenden Autos. 
Ein Unfall, der nicht nur einem Mann das Leben kostet, sondern auch verheerende Folgen für alle Beteiligten hat … 
Doch das Schlimmste daran: Unter der Eisschicht liegt eine Wahrheit begraben, die erst Jahre später an die Oberfläche drängt.“



Schreibstil/Art:
Der Thriller wird aus insgesamt vier verschiedenen Perspektiven erzählt. Abwechselnd versetzt die Autorin den Leser in das Jahr 2014 an Tag und Ort des Geschehens und 2018 ins Hier und Jetzt.
Positiv und erfrischend anders ist hier die Tatsache, dass Ermittler komplett rausgehalten werden. Der Leser fokussiert sich also nur auf das Geschriebene und die Informationen des jeweiligen Charakters. Die Verbindung zwischen den einzelnen Personen ist nicht von Anfang klar, der Spannungsbogen wird also relativ schnell aufgebaut. Geschickt legt Carin Gerhardsen viele falsche Fährten und verwirrt den Leser mit spontanen Sprüngen und abrupten Abbrüchen. Die Figurenzeichnung ist authentisch und gut ausgearbeitet, die Protagonisten sind einfach auseinanderzuhalten.



Fazit:
Carin Gerhardsen schafft es relativ lange die Spannung zu halten obwohl diese zu Mitte des Buches etwas abbaut. Die abwechselnden Blickwinkel stellen klar wie anders die Wahrnehmung sein kann und ist in diesem Fall wirklich sehr hilfreich. Zum Ende hin konnte ich einige Handlungen und Geschehnisse leider gar nicht nachvollziehen. Ich hätte mir eine klare Linie gewünscht und keine kuriosen Zufälle. Nichtsdestotrotz habe ich das Buch gerne gelesen und konnte es kaum abwarten zu erfahren, was genau vor vier Jahren geschah und welche Verknüpfungen und Beziehungen die Personen zueinander haben und pflegen.

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Veröffentlicht am 10.11.2019

Unerwartet vielschichtig

Blood Orange - Was sie nicht wissen
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Inhalt:
„Der erste Mordfall ihrer Karriere verlangt Anwältin Alison alles ab. Umso erstaunlicher ist es, dass sie sich phasenweise nicht im Griff hat, zu viel trinkt und der Affäre mit einem Kollegen kein ...

Inhalt:
„Der erste Mordfall ihrer Karriere verlangt Anwältin Alison alles ab. Umso erstaunlicher ist es, dass sie sich phasenweise nicht im Griff hat, zu viel trinkt und der Affäre mit einem Kollegen kein Ende setzen kann.
Doch die gute Ehefrau und Mutter in ihr gewinnt immer wieder die Oberhand. Außerdem will Alison das Schuldeingeständnis ihrer Mandantin nicht anerkennen. Ein untrügliches Gespür sagt ihr, dass die seit Jahren körperlich und seelisch misshandelte Frau ihren Mann nicht erstochen hat. Und so treffen zwei Frauen aufeinander, die etwas gemeinsam haben. Doch sie wissen es nicht. Noch nicht…“

Schreibstil/Art:
Erzählt wird aus der Ich-Perspektive aus Sicht von Alison. Die Figurenzeichnung ist gut ausgearbeitet und authentisch. Ich hatte immer ein klares Bild vor meinen Augen. Das Erzähltempo nimmt gut an Fahrt auf, die Spannung sackt zwar zu Mitte des Buches ab aber zum Ende hin wird es nochmal richtig spannend.

Fazit:
Ich empfand den mittleren Leseabschnitt etwas zu langatmig dennoch verflog dieser ganz schnell. Durch den Prolog, der den Leser völlig im Ungewissen lässt und ich unbedingt wissen wollte was die Orange mit sich hat, steigerte dies meine Neugier.
Irritierend aber nicht schlimm fand ich die Tatsache, dass ich gar nicht so viele Gemeinsamkeiten zwischen der Mandantin Madeleine und Alison erkennen konnte.
Viele Details verunsichern auf eine positive Art und Weise, denn erst im Nachhinein nimmt man viele Hinweise anders wahr.

Ich habe oft mit mir gehadert, denn ich wusste nicht ob ich Alison nun mag oder nicht. Letztendlich spielte es für mich aber keine große Rolle da mich der Ausgang der Geschichte überzeugte und begeisterte.