kein Kochbuch, was im Dauereinsatz sein wird
Weihnachten in AmsterdamWeihnachten in Amsterdam von Yvette van Boven (Kochbuch, 2019; Dumont Verlag)
- kein Kochbuch, was im Dauereinsatz sein wird -
Auf dieses Kochbuch wurde ich durch eine Buchcommunity, bzw. durch eine ...
Weihnachten in Amsterdam von Yvette van Boven (Kochbuch, 2019; Dumont Verlag)
- kein Kochbuch, was im Dauereinsatz sein wird -
Auf dieses Kochbuch wurde ich durch eine Buchcommunity, bzw. durch eine Hinweismail dieser aufmerksam. Denn ich selbst habe nicht mal bemerkt, dass es sich dabei um ein Kochbuch handeln soll. Das Cover ist zwar schön und strahlt eine gewisse Aura aus, weist allerdings weder auf ein Kochbuch, geschweige denn auf ein weihnachtliches Kochbuch hin.
Umso mehr erfreute es mich dann, dass ich das Glück hatte, das Buch ausprobieren zu können.
Als es ankam war ich zwiegespalten. Einerseits schon noch ein wenig durch die Optik, denn einerseits ist da das Cover, dass so gar nicht danach aussieht, was es sein soll, zum anderen sind im Inneren schon vereinzelte Fotos, die einen Hauch von Weihnachten vermitteln. Das andere, was mich zwiegespalten sein ließ, war die Rezeptauswahl, aber dazu später mehr.
Wenn ich mir so die Fotos betrachte, die nichts mit Essen und den Rezepten zu tun habe, bin ich auch da wieder leicht zwiegespalten. Einige Fotos sind schon auf weihnachtlicih gemacht, andere dagegen haben gar nichts damit zu tun und zeigen entweder die Autorin selbst oder etwas, wovon ich ausgehe, dass es ihrgendwie mit ihr zu tun hat. Es hätte an der ein oder anderen Stelle also vielleicht noch etwas weihnachtlicher zugehen können. Ob solche Fotos sein müssen, ist immer so eine Sache. Ich weiß, dass es bei Kochbüchern gerade total angesagt ist, die Autoren, bzw. sind es ja mehr Köche/Köchinnen oder was auch immer für Leute, die meinen ein Kochbuch machen zu müssen, im Vordergrund stehen zu müssen. Sprich dass es etliche Fotos von ihnen und anderen Dingen im Buch gibt, die etwas mit ihnen zu tun haben. Das kann ganz nett und auflockernd sein, wenn denn noch der Hauptfokus auf dem Essen liegt. Heute isst das Auge ja bekanntlich nicht nur bei den Rezepten mit, sondern das ganze Buch an sich soll dem Leser das Gefühl vermitteln, dass er den Autor/Autorin quasi kennt und bei ihnen zu Hause in der Küche steht.
Dass die Rezeptfotos an sich alle bearbeitet sind und demnach immer toll sind versteht sich von selbst, denn darum geht es ja hauptsächlich. Auch, dass das nachgekochte Essen eigentlich nie so aussieht, wie auf den Fotos, ohne, dass man es fotografisch bearbeiten würde, versteht sich von selbst. Ein Kochbuch lebt ja quasi von den Foodfotos, von daher ist es klar, dass sie einfach toll aussehen sollten, da die Bücher sonst längst nicht so gefragt und gekauft würden.
Als nächstes ging es mit den praktischen Tipps weiter. Hier ging ging es um einige Grundzutaten und was die Autorin darüber denkt. Danach kamen einige Notizen zum Stress vermeiden, hier ging es beispielsweise darum, sich Listen zu schreiben, woran man denken muss, etc. Zuletzt gab es noch eine Checkliste, welche Aufgabe, wann zu erledigen ist. Bei den praktischen Tipps war eher nichts Neues für mich dabei. Die um Stress zu vermeiden-Tipps waren ähnlich, also auch nicht so viel Neues. Die Checkliste fand ich dagegen praktisch, da man so weniger ins Trudeln kommt.
Danach ging es dann zum Rezeptteil über. Diese sind wie folgt aufgeteilt:
- Am Morgen, hier gab es hauptsächlich süsse Sachen, die ich persönlich eher nachmittags zum Kaffee essen/anbieten würde
- Getränke, hier kamen fast ausschließlich alkoholische Getränke vor
- Appetithäppchen
- Suppen
- Kleine Gerichte
- Hauptgerichte
- Beilagen
- Desserts
Die Rezepte empfand ich auch wieder als eine Sache für sich. Einerseits sind sie gut in den Rezepten präsentiert, andererseit fand ich für mich/uns wenig, was überhaupt zum ausprobieren in Frage kam. Sei es durch die Zutatenauswahl oder allgemein. Natürlich erwartet man bei einem Weihnachtskochbuch sowohl festliche, als auch ein Stück weit ausgefallenere Gerichte, aber mich sprach da allgemein ziemlich wenig von an. Viele Gerichte entsprechen einfach nicht so meinem Geschmack, dass ich da viel von hätte ausprovieren wollen. Ob die Rezepte an sich wirklich niederländisch sind, bzw. ob man diese Sachen da spezielell zu Weihnachten oder allgemein so isst, vermag ich nicht zu beurteilen.
Ich kann für mich nur sagen, dass ich in diesem Buch sehr wenig gefunden habe, was mir zusagte. Das ist allerdings nicht so unnormal, denn in den meisten Kochbüchern ist es der Fall, dass ich eher so 3-5 Rezepte finde, die mich auf Anhieb ansprechen, ohne, dass ich da großartig was dran verändern müsste. Hier fiel es mir vielleicht nochmal intensiver auf, denn ich musste schon sehr suchen, um überhaupt was zu finden, worauf ich Lust hatte, es auszuprobieren.
Es sind dann allerdings doch 3 Rezepte geworden.
Aus der Rubrik "Am Morgen" habe ich die Haferflocken-Pancakes getestet. Diese waren dank Küchenmaschine schnell gemacht, allerdings schmeckten sie mir nicht. Im Rezept wurden sie als die fluffigsten und leckersten Pancakes gelobt, mir waren sie zu trocken, dröge, fad und einfach langweilig, einfach null Geschmack ohne ordentlich Ahornsirup.
Die Apfel-Cranberry-Brötchen dagegen fand ich ich total super, einfach lecker, auch wenn es sich dabei eher um Kuchen, sprich Muffins, als um Brötchen handelt. Dieses Rezept würde ich wieder machen.
Aus der Rubrik "Beilagen" habe ich dann noch den Rosenkohl a la Carbonara ausprobiert. Allerdings musste ich das Rezept für uns anpassen und habe es ohne den Speck gekocht. War auch lecker, allerdings für mich eher so ein Rezept, was ich einfach so unter der Woche kochen würde, also eher ein Alltagsrezept.
Mit dem Getränkeabschnitt konnte ich nichts anfangen, da wir so alleine zu Hause keinen Alkohol trinken. Das wäre wirklich mal nur für Gäste interessant. Ob ich dafür dann für ein paar Leute extra teure Alkoholika kaufen würde, wage ich stark zu bezweifeln. Also eher nicht.
Aus den anderen Rubriken sprach mich zu wenig an, was ich hätte ausprobieren wollen. Zudem empfand ich viele Rezepte auch als zu aufwendig und zeitintensiv. In der Kochrunde waren so einige Teilnehmer, die bestimmte Rezepte ausprobiert haben, bei denen ich mir dann dachte, dass ich sie somit nicht testen würde, da das Ergebnis nicht dementsprechend positiv ausfiel oder das Ganze einfach in einer riesigen Sauerei endete, worauf ich dann schon keine Lust mehr hatte. Ich hatte zwar ganz viel Hoffnung in die Desserts gelegt, die fand ich allerdings etwas enttäuschend. Um sie mal eben so für 2 Personen zu machen, waren sie mir zu groß, zu mächtig oder sprachen mich schlichtweg nicht an. Außerdem fragte ich mich, was ein Bratapfelrezept bei den Beilagen zu suchen hat und warum es ein Rezept für ein Windbeutelbäumchen geben muss, bei dem die Windbeutel gekauft sind. So ein Rezept in ein Kochbuch aufzunehmen empfinde ich als unnötig. Dass ein Kochbuch auch Rezepte beinhaltet, die mit ausgefallenen Zutaten bestückt sind, finde ich nicht schlimm, man muss diese Rezepte ja nicht zwangsweise kochen, wenn man so gar nicht an betreffenden Zutaten kommt, wobei es bei vielen Dingen heute sowieso einfach so ist, dass man sie im Laden vorbestellen muss, da sie nicht immer auf Lager sind.
Nach dem Rezeptteil schloss sich der "Vorratsschrank" an. Hier fanden sich Basicrezepte für allerhand Dinge, wie Saucen, Brühen, Kompott, Dips und alles, was ähnlich ist.
Daraufhin folgten noch die Menüvorschläge mit den Rezepten aus dem Rezeptteil, sowie das Register.
Fazit:
Ein Kochbuch, was mich persönlich nicht ganz so überzeugen konnte. Dass ich wenige Rezepte zum Ausprobieren fand, ist für mich nichts Neues, allerdings spielen hier noch andere Faktoren mit rein, wie das Cover, dass so gar nicht nach Kochbuch/Weihnachten aussieht, die zum Teil Aufwendigkeit der Gerichte, zum Teil für mich nicht ansprechende Rezepte oder ellenlange Zutatenlisten. Für mich ein Buch, was ich leider wohl nicht all zu oft in die Hand nehmen werde.
Note: 3