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Veröffentlicht am 07.12.2016

Zurück nach Porthmouth

Der Duft von Glück und Rosen
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Gwen hat durch einen Unfall ihre Eltern verloren und wuchs bei ihrer Adoptivmutter Rose liebevoll behütet in Porthmouth auf. Nun arbeitet Gwen erfolgreich als Bildhauerin in Boston und ist mit dem Bauunternehmer ...

Gwen hat durch einen Unfall ihre Eltern verloren und wuchs bei ihrer Adoptivmutter Rose liebevoll behütet in Porthmouth auf. Nun arbeitet Gwen erfolgreich als Bildhauerin in Boston und ist mit dem Bauunternehmer Kyle verlobt. Da ereilt sie die Nachricht, dass Rose todkrank ist und nur noch kurze Zeit zu leben hat. Gwen macht sich sofort auf den Weg nach Porthmouth, um ihrer geliebten Ersatzmutter in ihrer letzten Zeit beizustehen. Kaum in ihrer alten Heimat angekommen, merkt Gwen, wie sehr ihr dieser Ort und auch die Menschen gefehlt haben. Während Roses letzte Tage anbrechen, ist zwischen den beiden Frauen ein Gefühl tiefer Verbundenheit spürbar. Auch ihre alten Freundinnen und der Dorfarzt namens Matt, der sich um Rose kümmert und eine alte Jugendliebe von Gwen ist, tragen dazu bei, dass Gwen gar nicht mehr nach Boston zurück möchte, denn zwischen Matt und ihr knistert es gewaltig. An Roses Todestag steht plötzlich Kyle vor der Tür und Gwen ist im Zwiespalt. Für wen wird sich Gwen entscheiden – für Matt oder für Kyle?

"Der Duft von Glück und Rosen" ist ein sehr gefühlvoller Kurzroman von Alexandra Markus. Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen, der Autorin gelingt es mühelos, den Leser schnell in den Bann der Handlung zu ziehen. Die Kapitel sind relativ kurz, so fliegen die Seiten regelrecht dahin. Ein bunter Strauß von Themen zieht sich durch die Geschichte wie Liebe, Familie, Freundschaft, Heimat, Lug und Betrug – der Leser findet sich wieder im normalen Alltag, allerdings in einer etwas malerischen Umgebung, die ebenfalls sehr schön und detailliert beschrieben ist.

Die Charaktere sind sehr unterschiedlich, aber liebevoll ausgearbeitet, so dass sie sehr lebendig und authentisch wirken. Gwen ist eine sympathische Frau, die in ihrer Arbeit versinken kann und ein künstlerisches Auge besitzt. Sie fürchtet sich vor dem Moment, da sie ihre engste Bezugsperson verliert und vermittelt ein wenig den Eindruck von Einsamkeit. Sie hat Träume, jedoch fehlt ihr noch der richtige Stoß, um diese zu verwirklichen. Rose ist eine herzensgute Frau, die ihre Adoptivtochter sehr gut kennt und ihr behutsam aufzeigt, dass Gwen etwas wagen soll. Matt, der Arzt, ist ein alter Jugendfreund, bei dem sich die Vertrautheit sofort wieder einstellt. Er ist ein warmherziger und ehrlicher Mann, der für seinen Beruf genau der Richtige ist und dem Freundschaft und Vertrauen wertvoll sind. Kyle ist ein selbstsüchtiger Klotz, der mehr Schein als Sein ist und zu keinerlei Gefühlsregung fähig, es sei denn, jemand stellt sich ihm in den Weg. Auch die anderen Protagonisten sind sehr schön gewählt, mit ihren kleinen Geschichten tragen sie schön zur Handlung bei und stützen diese.

„Der Duft von Glück und Rosen“ ist ein wirklich gelungener und unterhaltsamer Kurzroman, der jedem Fan von schönen und emotionalen Geschichten gefallen wird. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung, denn man hätte noch stundenlang weiterlesen können!

Veröffentlicht am 01.12.2016

Knochenfund

Grausame Nacht
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Der kleine Ort Painters Mill in Ohio wird von einem schlimmen Tornado heimgesucht und hinterlässt eine Spur der Verwüstung und einigen Toten und Verletzten. Bei den Aufräumarbeiten finden die Pfadfinder ...

Der kleine Ort Painters Mill in Ohio wird von einem schlimmen Tornado heimgesucht und hinterlässt eine Spur der Verwüstung und einigen Toten und Verletzten. Bei den Aufräumarbeiten finden die Pfadfinder menschliche Knochen bei einer vom Sturm zerstörten Scheune. Schnell ist Kate Bukrholder mit ihrem Team am Tatort und nimmt die Ermittlungen auf. Durch die Obduktion steht fest, dass der Tote männlich ist und seit mindestens 30 Jahren dort liegt. Eine eindeutige Identifizierung ist schwierig und wird Wochen dauern. Doch bei den Überresten wurde auch eine Stahlplatte mit einer Seriennummer gefunden, die von einer Operation herrührt. Wird man dadurch endlich in Erfahrung bringen, wer der Tote ist? Kate macht sich mit ihren Kollegen an die Aufklärung des Falles und findet die ersten Verdächtigen ausgerechnet in der amischen Gemeinde, die ihr allerdings das Leben schwer machen und mehr Fragen aufwerfen als Antworten zu liefern. Je weiter sie sich in den Fall verbeißt, umso mehr gerät sie selbst in Gefahr. Bis sogar jemand bewaffnet in das gemeinsame Heim von ihr und Lebensgefährte Tomasetti eindringt. Wird Kate diesen Fall aufklären können?

Linda Castillo hat mit ihrem Buch "Grausame Nacht" ihren 7. Band um die Polizistin Kate Burkholder und die amische Gemeinde vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und fesselt schon mit dem Prolog, der eine eindrucksvolle Szene aus der Vergangenheit präsentiert. Der Leser ist schnell mitten in der Geschichte drin und folgt Kate Burkholder auf Schritt und Tritt bei ihren Ermittlungen, dabei erfährt er ebenfalls ihre Gedanken und hat Einblick in ihre Gefühlswelt. Der Spannungsbogen wird schnell aufgebaut und wächst innerhalb der Handlung immer weiter an bis zum großen Finale. Durch das Präsentieren verschiedener Verdächtiger lässt die Autorin den Leser immer wieder aufs Neue die Informationen reflektieren und bewerten. Auch die stimmig gestreuten Informationen über die amische Gemeinde lassen den Leser einige Handlungen sehr gut nachvollziehen und Verständnis für die Andersartigkeit in deren Glauben und Lebensweise aufbringen.

Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, wer die anderen Bände dieser Reihe kennt, fühlt sich den Protagonisten inzwischen regelrecht verbunden. Sie wirken sehr authentisch durch ihre Ecken und Kanten. Kate ist eine sehr zuverlässige und energische Frau, die ihre Arbeit mit Hingabe verrichtet und ein gutes Verhältnis zu ihren Kollegen aufgebaut hat. Sie geht logisch an die Fälle heran und lässt nicht locker, bis sie das Verbrechen aufgeklärt hat. Ihre Beziehung zu Tomasetti festigt sich immer mehr und das Zusammenleben erscheint harmonisch. Allerdings gibt es auf einmal Neuigkeiten, die sowohl Kate als auch Tomasetti ihr Leben neu überdenken lassen. Die Nebenprotagonisten sind alle so gut in Szene gesetzt, dass man als Leser manchmal nicht weiß, wer gut und wer böse ist.

"Grausame Nacht" ist ein sehr spannender Kriminalroman, der mit einer sehr gut durchdachten Handlung zu fesseln weiß. Krimifans werden hier bestens unterhalten. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 23.10.2016

Rache verjährt nicht

Das Erbe der Wintersteins
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19. Jh. Durch Zufall rettet ein fahrender Händler aus einem Zirkuswagen ein kleines Baby und bringt es auf dem nahegelegenen Hof der Bauersleute Winterstein unter. Das Kind bekommt den Namen Klara und ...

19. Jh. Durch Zufall rettet ein fahrender Händler aus einem Zirkuswagen ein kleines Baby und bringt es auf dem nahegelegenen Hof der Bauersleute Winterstein unter. Das Kind bekommt den Namen Klara und wird mit Strenge dazu angehalten, sich das Dach über dem Kopf bei den Bauersleuten zu verdienen. Als sie das Gespräch der Bauersfrau mit einem geheimnisvollen Fremden belauscht, erfährt sie, dass dieser sowohl der Sohn der Wintersteinerin als auch ihr leiblicher Vater ist. Eines Tages steht ein gutaussehender angehender Arzt vor der Tür und holt sie auf Einladung eines städtischen Professors ab. Klara nutzt die Gelegenheit, endlich dem Hof und dem dort herrschenden Regiment zu entkommen. Kaum in der Stadt, erfährt sie allerlei Geheimnisvolles und ist fortan auf sich gestellt. Das Schicksal führt sie wieder zu ihrem Vater…

2016. Celine Winterstein ist Restauratorin in der familieneigenen Porzellanmanufaktur. Als ihr Vater ihr den Auftrag gibt, sich um die alte Familienvilla in Meylitz zu kümmern und die Renovierungsarbeiten zu überwachen, bevor diese verkauft wird, stößt sie dort auf das alte Tagebuch ihrer Urgroßmutter Claire. Schnell gerät sie in den Bann der Aufzeichnungen und macht sich daran, das Geheimnis um die Villa zu ergründen. Dabei zerbricht ihr persönliches Glück. Celine fühlt sich ständig beobachtet und weiß noch nicht, dass sie in großer Gefahr schwebt.

Carolin Rath hat mit ihrem Buch „Das Erbe der Wintersteins“ einen sehr spannenden und unterhaltsamen Familienroman vorgelegt. Der Schreibstil liest sich flüssig, der Leser ist sogleich mitten in der Geschichte und verfolgt durch die wechselnden Kapitelabschnitte mal die Gefühle und Gedanken von Claire (Klara) und Celine. Die zeitlichen Sprünge verlaufen parallel und entblättern das zu lösende Rätsel erst nach und nach. Die Spannung wird gemächlich aufgebaut und steigert sich erst im letzten Drittel immer mehr. Dabei wird der Handlungsstrang aus der Vergangenheit wesentlich interessanter erzählt als der gegenwärtige. Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr lebendig, so dass man das Gefühl bekommt, direkt vor Ort zu sein.

Die Charaktere sind individuell gestaltet und wirken sehr authentisch und lebensecht. Claire (Klara) kommt einem erst vor wie eine zurückhaltende und etwas naive junge Frau, doch sie entwickelt sich im Verlauf der Geschichte immer mehr zu jemandem, der sich seine Wünsche erfüllen möchte und sich den Dingen und Menschen entgegen stellt, die ihr dabei im Wege sind. Claire ist eine warmherzige Frau, die in der Vergangenheit so einige Schicksalsschläge einstecken musste. Celine ist wohlbehütet in eine vermögende Familie hineingeboren worden. Sie leidet darunter, mit Mitte 30 noch nicht verheiratet zu sein und trägt einiges an Verantwortung. Allerdings ist sie in Bezug auf Männerbekanntschaften naiv, dabei kann sie es sich nicht verkneifen, ihrem jüngeren Bruder Sorglosigkeit und mangelndes Verantwortungsbewusstsein vorzuwerfen. Tom ist wirklich nicht gerade ein Ausbund an Arbeitstier und die Wahl seiner Frauen ist gewöhnungsbedürftig. Er hat allerdings ein gutes Herz und hängt an seiner Schwester. Albert ist ein selbstsüchtiger, egoistischer Mistkerl, der die Menschen zu täuschen und zu betrügen weiß. Konrad ist dagegen das genaue Gegenteil, er ist häuslich und besorgt um die Bedürfnisse seiner Mitmenschen.

„Das Erbe der Wintersteins“ ist ein unterhaltsamer Roman über ein Familiengeheimnis mit historischem Wurzeln. Durch das eigenartige Verhalten der Protagonisten im Gegenwartsteil, der zeitweilig etwas unglaubwürdig wirkt, leidet die Geschichte leider etwas. Alle, die gerne Romane über zwei Ebenen lesen, werden mit diesem Buch ihre Freude und ein kurzweiliges Lesevergnügen haben.

Veröffentlicht am 20.10.2016

Diese bitter-süße Liebe

Liebe in der Toskana
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Seit dem Tod ihres Vaters, dem italienischen Winzer Angelo, hat Anastasia nur noch ihre Mutter und lebt für ihre Ausbildung zur Winzerin bei einem deutschen Weinhändler im Rheinland. Da ihr Vater nie über ...

Seit dem Tod ihres Vaters, dem italienischen Winzer Angelo, hat Anastasia nur noch ihre Mutter und lebt für ihre Ausbildung zur Winzerin bei einem deutschen Weinhändler im Rheinland. Da ihr Vater nie über seine italienische Familie gesprochen hat und auch alle Nachfragen einfach ignorierte, weiß niemand etwas über seine Angehörigen. Als Anastasia von ihrem Chef das Angebot erhält, mit ihm und seiner Ehefrau in die Toskana zu reisen, um dort einige Weingüter zu besichtigen, kann sie ihr Glück gar nicht fassen und beschließt, während ihres Aufenthalts dort auch nach den Wurzeln ihres verstorbenen Vaters zu suchen. Doch kaum in der malerischen Toskana angekommen, lernt sie den attraktiven Vincenzo kennen, der sie alle auf sein Weingut eingeladen hat, um dort während ihres Aufenthalts zu wohnen und weil er sich gute Geschäfte in Deutschland erhofft. Zwischen Vincenzo und Anastasia funkt es sofort, sie kommen sich schnell näher. Vincenzo möchte ihr bei der Suche nach ihren italienischen Verwandten helfen und sie werden auch schnell fündig. Allerdings findet Vincenzo auch noch andere Informationen heraus, die eine Beziehung zu Anastasia unmöglich machen. Werden die beiden ihr Glück finden, oder drohen beide an der Vergangenheit zu zerbrechen, die ihr Leben auf den Kopf stellt?

Jani Friese hat mit ihrem Buch „Liebe in der Toskana“ einen sehr emotionalen Liebesroman vor wunderschöner Kulisse vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und erzählt aus der Sicht von Anastasia. Schnell ist der Leser in dieser bitter-süßen Geschichte versunken und begleitet Anastasia auf Schritt und Tritt, lernt ihre Sorgen und Ängste kennen, ihr Hoffnungen und Träume. Die Landschaftsbeschreibungen wurden von der Autorin so farbenprächtig in Szene gesetzt, dass man im Kopf die herrlichen Hügel und zauberhaften Gebäude sowie die Weinberge regelrecht vor sich sehen und das italienische Dolce Vita regelrecht fühlen kann.

Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet, sie wirken authentisch und man kann sich gut in sie hineinversetzen. Anastasia ist eine junge sympathische Frau, die das Leben und ihre Arbeit liebt. Sie ist liebevoll besorgt um ihre Mutter und hat auch ein gutes Verhältnis zu ihrem Arbeitgeber. Sie hat schon einen schweren Schicksalsschlag ertragen müssen und sehnt sich nach Liebe und Geborgenheit. Seit ihrer Begegnung mit Vincenzo fahren ihre Gefühle mit ihr Achterbahn und als Leser nimmt man aktiv daran teil. Vincenzo ist ein sehr attraktiver Mann, der seine Eltern verloren hat und nun allein das Familienweingut führt. Er ist charmant und witzig, dabei umweht ihn immer wieder die Trauer um seine Eltern. Auch die Nebenprotagonisten untermalen mit ihren kleinen Episoden die Handlung und geben ihr einen gewissen Zauber.

„Liebe in der Toskana“ ist ein sehr gefühlvoller Liebesroman, bei dem man auf jeden Fall Taschentücher bereithalten sollte. Das Ende lässt Raum für Spekulationen und ist doch in sich rund. Alle, die ein wenig Herzschmerz durchaus mal gebrauchen können, sind hier bestens aufgehoben.

Veröffentlicht am 16.10.2016

Anonyme Botschaften

Über dem Abgrund
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Kayden McKenna ist mit Jake Cavanaugh auf einer privaten Klettertour unterwegs und hat gerade einen weiteren Kletterabschnitt überwunden, als sie vor einer männlichen Leiche steht. Was zunächst wie ein ...

Kayden McKenna ist mit Jake Cavanaugh auf einer privaten Klettertour unterwegs und hat gerade einen weiteren Kletterabschnitt überwunden, als sie vor einer männlichen Leiche steht. Was zunächst wie ein unglücklicher Kletterunfall aussieht, entpuppt sich schnell als Mord. Da sich Kayden in der Kletterszene gut auskennt, unterstützt sie Jake bei den Ermittlungen, der kurzfristig zum Deputy ernannt wurde und vorübergehend wieder in seinem alten Metier als Polizist arbeitet. Die Jagd nach dem Mörder gestaltet sich allerdings recht schwierig, denn alle halten ihren Mund oder mauern gegen die Polizei. Doch nach und nach decken Jake und Kayden den Fall auf. Aber anscheinend ist ihnen noch jemand auf den Fersen, der ihren Tod will, denn sowohl Jake als auch Kayden und ihre Familie bekommen anonyme Drohungen, die ihnen den Tod prophezeien. Wer macht Jagd auf Jake und Kayden, welche Rechnung ist hier noch offen, die beglichen werden soll?

Dani Pettrey hat mit ihrem Buch „Über dem Abgrund“ den vierten Band um die Familie McKenna in Alaska vorgelegt. Der Schreibstil ist schön flüssig, die Spannungslatte wird gleich zu Beginn sehr hoch angelegt, flacht im Mittelteil allerdings etwas ab, um sich dann zum finalen Ende hin wieder zu steigern. Der Leser ist ab der ersten Seite hautnah dabei und stilles Mitglied der Familie McKenna, die allesamt recht wagemutig und abenteuerlustig sind. Durch die verschiedenen Charaktere und die diversen Ermittlungsrichtungen bekommt die Geschichte eine eigene Dynamik und lässt den Leser das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Die Charaktere sind sehr lebendig und detailliert skizziert, jeder hat seine Eigenheiten, so dass sie alle sehr lebensecht und authentisch wirken. Kayden ist eine sehr sportliche Frau, die sehr zurückhaltend ist, auf ihre Gesundheit achtet und nach außen eher wie eine toughe und starke Person wirkt. Aufgrund von vergangenen Schicksalsschlägen lässt sie niemanden nahe an sich heran und wirkt meist etwas spröde. Allerdings sehnt sie sich insgeheim auch nach dem Liebesglück, dass ihre Geschwister bereits gefunden haben. Sie selbst hat ihr Herz bereits an Jake verloren, doch gesteht sie es sich nicht ein bzw. glaubt nicht daran, dass eine Beziehung zu Jake eine Zukunft hätte, nachdem sie ihn jahrelang mit Misstrauen und Ablehnung gestraft hat. Jake ist ein nachdenklicher Mann, der schon einmal eine Familie verloren und lange gebraucht hat, sich davon zu erholen. Er ist ein zuverlässiger und hilfsbereiter Mensch, der viel zu oft an Kayden denkt, sich aber keine große Hoffnungen macht. Auch die restlichen McKenna-Familienmitglieder haben alle einen besonderen Charakter verleihen der Handlung und besonders den Dialogen die gewisse Spritzigkeit und einen ganz eigenen Charme.

Der christliche Aspekt kam in diesem Buch sehr schön durch die privaten kleinen Gebete zum Ausdruck, die den Situationen gemäß gut gewählt und passend waren. Aus ihnen spricht Hoffnung, aber manchmal auch Verzweiflung, weil man die Menschen, die man liebt, beschützt wissen will.

„Über dem Abgrund“ ist ein spannender Liebes-/Kriminalroman, in dem es diesmal gemächlicher zuging und nicht so prickelnd war, wie die Vorgängerbände. Das liegt wahrscheinlich auch an den beiden sehr zurückhaltenden Hauptprotagonisten, die ihr Herz nicht gerade auf der Zunge tragen und erst nach allen anderen wissen, wie es um sie eigentlich steht. Trotzdem lohnt es sich, an den McKennas dran zu bleiben, denn die nächste Geschichte ist schon in Sicht. Man darf gespannt sein!