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Veröffentlicht am 15.12.2019

Glück ist so zerbrechlich wie Glas

Winterengel
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Spiegelberg im Jahr 1895. Die junge Anna Härtel hat die Kunst der Glasbläserei von ihrem Vater gelernt. Nach dessen Tod begräbt sie zusammen mit ihm die Hoffnung, einmal die Werkstatt zu übernehmen und ...

Spiegelberg im Jahr 1895. Die junge Anna Härtel hat die Kunst der Glasbläserei von ihrem Vater gelernt. Nach dessen Tod begräbt sie zusammen mit ihm die Hoffnung, einmal die Werkstatt zu übernehmen und arbeitet stattdessen in einer anderen Glasbläserei, um ihre kranke Mutter und ihre zwölfjährige Schwester Elisabeth über die Runden zu bringen. In ihrer Freizeit stellt sie kleine Glasengel her und verkauft sie auf dem Markt. Eines Tages erhält sie Besuch von Gesandten des englischen Königshofes. Königin Victoria lädt sie nach London ein, sie ist begeistert von deutschen Weihnachtstraditionen und hat von Annas Glasengeln gehört. Anna kann es kaum glauben und zögert zunächst, ihre Mutter und ihre kleine Schwester allein zu lassen. Aber wenn sie ihre Engel tatsächlich an die Königin verkauft, kann sie ihrer Familie sicher ein besseres Leben ermöglichen. Schließlich macht sie sich zusammen mit dem Diener John auf den weiten Weg nach England. Eine Reise, die ihr Leben für immer verändern wird.

"Winterengel" ist die Geschichte einer jungen Frau, der das Leben bereits in ihren jungen Jahren übel mitgespielt hat. Sie weiß, das Glück ist so zerbrechlich wie Glas. Durch den Tod des Vaters in Not geraten, versucht sie irgendwie ihre Mutter und ihre kleine Schwester über die Runden zu bringen. Die Arbeit mit Glas ist mehr für sie, als eine Beschäftigung, um Geld zu verdienen. Stolz trägt sie den ersten Glasengel, den sie je gemacht hat, immer bei sich, auch wenn er nur ein Füßchen hat.
Anna lässt sich von der Situation nicht unterkriegen. Als ihr die Chance geboten wird, ihre Lage zu verbessern, ergreift sie diese trotz der Angst, die sie angesichts der weiten Reise nach England hat.
Es ist eine Geschichte von Mut und Hoffnung, ein wunderschönes Wintermärchen, das oft zu Tränen rührt, den Leser aber auch zum Lächeln bringt. Besonders am Ende, als sie vor Königin Victoria steht und sich dort behaupten muss.
Natürlich ist klar, dass Anna nach England geht, aber im Verlauf der Handlung gibt es ein paar überraschende Wendungen, die die Geschichte spannend machen.
Auch Romantik ist dabei, aber sie steht nicht im Vordergrund der Handlung und ist der damaligen Zeit entsprechend.

Fazit: Ein wunderbarer historischer Winterroman, den ich sehr gerne gelesen habe und auf jeden Fall weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 09.12.2019

Sookie Stackhouse Teil 7

Vor Vampiren wird gewarnt
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Klappentext:
Sookie Stackhouse, die gedankenlesende Kellnerin, musste einiges wegstecken in der letzten Zeit – die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen übernatürlichen Wesen, in die sie verwickelt ...

Klappentext:
Sookie Stackhouse, die gedankenlesende Kellnerin, musste einiges wegstecken in der letzten Zeit – die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen übernatürlichen Wesen, in die sie verwickelt war, sind nicht leicht zu verkraften. Immerhin ist ihre Beziehung zu dem Vampir Eric anscheinend in eine neue Phase getreten. Doch dann tauchen zwei Vampire aus Erics wechselvoller Vergangenheit auf. Sie sind ein gefährliches Paar. Und sie haben ihre eigenen Pläne, was Sookies Zukunft betrifft. Es sieht ganz so aus, als würde Sookies sehnsüchtiger Wunsch nach ein bisschen Ruhe und Frieden noch lange nicht erfüllt werden.

Etwa ein Jahr ist es her, seit Sookies letztem Abenteuer und ich habe lange auf die Fortsetzung gewartet.
Im letzten Band brach ein Elfenkrieg aus und es gab einige Opfer. Claudine, Sookies Schutzengel, starb in diesem Krieg. Ihr Zwillingsbruder Claude taucht nun eines Tages vor Sookies Tür auf und möchte eine Zeit lang bei ihr wohnen. Angeblich, weil er sich ohne seine Familie einsam fühlt, denn die Portale zur Elfenwelt wurden verschlossen und er sitzt in der Menschenwelt fest. Sookie gibt ihm Amelias altes Zimmer, da diese nach New Orleans zurückgegangen ist.
Bill wurde in dem Krieg mit Silber vergiftet und erholt sich nur sehr langsam davon. Aber nach einem Besuch Sookies geht es ihm anscheinend etwas besser, denn ihr Elfenblut hilft ihm. Aus lauter Gutmütigkeit macht sie ein weiteres "Kind" von Bills Schöpferin ausfindig: Judith. Ohne zu wissen, dass diese unheimliche Ähnlichkeit mit Bills frührer Frau hat und er deswegen Lorena seinerzeit gebeten hat, sie für ihn anzusprechen.
Nun ist Judith wieder das. Gibt es nun endgültig keine Chance mehr für Sookie und Bill? Würde ich sehr schade finden.
Sookie ist weiterhin mit Eric zusammen, nach Vampirtradition sogar mit ihm verheiratet. Und sie liebt ihn. Aber liebt er sie auch? Oder sind es die Blutsbande, die die beiden verbindet?
Dann taucht plötzlich Erics Schöpfer in Bon Temps auf, der Römer Ocella. Und er hat ein weiteres "Kind" dabei, den russischen Teenager Alexej. Nachname Romanow, seines Zeichens jüngster Sohn der ermordeten russischen Zarenfamilie. Ocella hat ihn damals aus dem Grab befreit und verwandelt. Aber Alexej ist kein harmloser Teenager, er ist ein gefährlicher Killer und unberechenbar.
Als hätte Eric nicht schon genug Probleme in der Vampirhierarchie, denn schließlich will Victor Madden seinen Posten und da kann er sich keinen Fehler leisten.
Und in Sookies Wald wird eine Leiche gefunden, ein neuer Werwolf, der erst kurz in der Stadt war. Wer hat ihn umgebracht? Und warum?
Sookie wird zu einer Versammlung der Werwölfe eingeladen, um das zu klären. Begleitet wird sie von ihrem Bruder, der sich langsam von dem Tod seiner schwangeren Frau erholt hat und nun mit Michele zusammenlebt.
Und dann ist da ja auch noch Hunter, der Sohn von Sookies Cousine Hadley, und "beschenkt" mit der gleichen Gabe wie sie, Gedanken lesen zu können. Aber der fünfjährige Junge hat noch einige Schwierigkeiten, damit zurecht zu kommen.

Alles in allem sehr viele Handlungsstränge, aber Charlaine Harris gelingt es wie immer, alles zu einem spannenden Finale zuende zu führen.

Leider ist der deutsche Titel mal wieder sehr gewöhnungsbedürftig....aber das kennt man ja schon.

  • Einzelne Kategorien
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.11.2019

Eine Stadt unter der Stadt, ein Haus unter dem Haus

Das Haus in der Nebelgasse
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London im Jahr 1900. Matilda Gray arbeitet als Lehrerin in der Privatschule Riverview. Nach dem Tod ihrer Eltern hat ihr älterer Bruder sie darin unterstützt, einen Beruf zu ergreifen und unabhängig zu ...

London im Jahr 1900. Matilda Gray arbeitet als Lehrerin in der Privatschule Riverview. Nach dem Tod ihrer Eltern hat ihr älterer Bruder sie darin unterstützt, einen Beruf zu ergreifen und unabhängig zu sein. Nicht selbstverständlich zur damaligen Zeit. Auch die meisten ihrer Schülerinnen werden durch die Bildung in der Schule darauf vorbereitet, an der Seite ihrer künftigen Ehemänner einen guten Eindruck zu machen und bei gesellschaftlichen Anlässen Konversation betreiben zu können. Matildas Bemühen, die Mädchen zu unabhängigen, eigenständig denkenden jungen Frauen zu erziehen, wird von der Schulleitung nicht immer gern gesehen. Als Laura Ancroft, eine Schülerin, in die Matilda besonders viel Hoffnung gesetzt hat, plötzlich nicht mehr zur Schule kommt, um stattdessen mit ihrem Vormund eine ausgedehnte Europareise zu unternehmen, kommt ihr das merkwürdig vor. Und als sie dann von Laura eine Postkarte mit einer verschlüsselten Botschaft aus Italien bekommt, ist sie überzeugt, dass das Mädchen nicht freiwillig die Schule verlassen hat und ihr Vormund es keineswegs so gut mit ihr meint, wie er es in der Öffentlichkeit darstellt. Und was bedeuten die Dinge, die Matilda in Lauras Zimmer findet, u.a. anscheinend ein mehr als zweihundert Jahre altes Tagebuch? Zusammen mit dem Historiker Stephen Fleming begibt sie sich auf Spurensuche in die Vergangenheit, in eine dunkle Zeit Londons, als die Pest in der Stadt wütete.

"Das Haus in der Nebelgasse" ist mein drittes Buch von Susanne Goga und auch dieses hier hat mir wieder richtig gut gefallen. Der Autorin gelingt es mit ihrem bildhaften Schreibstil das London um die Jahrhundertwende 1900 wieder lebendig werden zu lassen. Zusammen mit Matilda begibt sich der Leser auf Spurensuche in die teilweise dunklen Straßen der Stadt und begleitet eine mutige junge Frau auf ihrem Weg, um ein Rätsel zu lösen, das mehr als zweihundert Jahre verborgen war. Nach und nach setzen sich die Puzzleteile zusammen und ergeben ein schlüssiges Gesamtbild.
Auch erhält man einen guten Einblick in die damaligen Konventionen und Lebensumstände, besonders was die Stellung der Frau in der Gesellschaft betraf. Oft wird davon gesprochen, was sich "nicht schickte" oder "unziemlich" war.

Ein bisschen Romantik ist auch dabei, aber wohl dosiert und "Das Haus in der Nebelgasse" ist keinesfalls ein Liebesroman. Es ist die Geschichte einer mutigen Frau, die trotz aller Widrigkeiten versucht, ihren Weg zu gehen und ihr Leben so zu leben, wie sie es möchte.

Wer andere Bücher der Autorin mochte, wie z. B. "Der verbotene Fluss" oder "Der dunkle Weg" wird auch dieses hier gerne lesen.

Veröffentlicht am 11.11.2019

Teil 1 der Thriller-Reihe, spannender Auftakt

Todeszeichen
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Inhalt:
Bisher war Lemanshain ein recht beschaulicher Ort und bisher hatte Kriminaloberkomissarin Jennifer Leitner auch nicht mit größeren Fällen zu tun. Ganz im Gegensatz zu ihrer Zeit in Frankfurt. Aber ...

Inhalt:
Bisher war Lemanshain ein recht beschaulicher Ort und bisher hatte Kriminaloberkomissarin Jennifer Leitner auch nicht mit größeren Fällen zu tun. Ganz im Gegensatz zu ihrer Zeit in Frankfurt. Aber seit einigen Monaten treibt ein brutaler Serienkiller sein Unwesen in ihrem Zuständigkeitsbereich. Die Presse nennt ihn den "Künstler", da er den entführten und ermordeten Frauen ein regelrechtes Gemälde in die Haut ritzt.
Am Morgen, nachdem ein weiteres Opfer gefunden wird, trifft Jennifer auf den ab jetzt zuständigen Staatsanwalt Oliver Grohmann. Sein Vorgänger, mit dem Jennifer recht gut auskam, ist in den Ruhestand gegangen. Nun ist sie erst mal skeptisch, wie es mit der neuen Zusammenarbeit klappen wird.
Außerdem sitzt ihr ihr Chef und die Stadtverwaltung im Nacken, da es auch nach sechs Opfern immer noch keine Spur zu geben scheint. Allerdings gibt es bei dem Fund der letzten Toten eine Änderung gegenüber dem vorherigen Muster des Täters. Hatte Opfer Nr. 6 eine besondere Bedeutung für ihn?


Meine Meinung:
Vor einiger Zeit habe ich bereits "Seelenweh" aus der Krimireihe von Saskia Berwein gelesen. Das hatte mir schon gut gefallen und ich wollte schon lange weitere Bücher der Reihe gelesen. Mit "Todeszeichen" habe ich nun Band 1 gelesen und weiß nun auch, wie Jennifer Leitner und Oliver Grohmann an ihrem ersten gemeinsamen Fall zusammen arbeiteten. Danke an dieser Stelle für das Rezensionsexemplar.

"Todeszeichen" war für mich ein echter Pageturner, sehr spannend durch den flüssigen und lebendigen Schreibstil, ich hatte es in zwei Tagen durch.
Der Fall und die Polizeiarbeit stehen im Vordergrund, auch wenn es zwischendurch um das Privatleben der Ermittlerin geht. In erster Linie wird aus Sicht von Jennifer Leitner erzählt, dann gibt es auch Passagen, in der es um die Tochter des letzten Opfers geht.
Nach und nach werden die Fäden zusammengeführt und durch den häufigen Kapitelwechsel, besonders zum Schluss hin, mit steigender Spannung beendet.

Die Protagonisten mochte ich auch. Jennifer Leitner lebt für ihren Job, auch wenn das Privatleben darunter leidet. Trotzdem hat sie manchmal ein schlechtes Gewissen ihrer Familie gegenüber. Und Oliver Grohmann versteckt sich nicht hinter seinem Schreibtisch, sondern ist lieber direkt nah am Geschehen.

Fazit: Ein spannender Thriller, der flüssig zu lesen ist, bei dem man Miträtseln kann und der mich sehr gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 11.11.2019

Alpha & Omega Teil 2

Spiel der Wölfe
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Bran Cornick, Marrok und damit mächtigster Werwolf Amerikas, hat sich dazu entschlossen, an die Öffentlichkeit zu gehen und den Menschen mitzuteilen, dass Werwölfe tatsächlich seit Jahrhunderten unter ...

Bran Cornick, Marrok und damit mächtigster Werwolf Amerikas, hat sich dazu entschlossen, an die Öffentlichkeit zu gehen und den Menschen mitzuteilen, dass Werwölfe tatsächlich seit Jahrhunderten unter ihnen existieren. Um über das weitere Vorgehen zu verhandeln, hat er alle Alpha-Werwölfe aus Europa und dem Rest der Welt zu einem Gipfeltreffen nach Seattle eingeladen. Aus seinem Rudel schickt er seinen Sohn Charles und dessen Gefährtin Anna. Er hofft, durch die Anwesenheit der Omegawölfin die vielen dominanten und mächtigen Wölfe zu beruhigen. Denn nicht alle sind damit einverstanden, ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt zu werden, ganz besonders nicht Jean Chastel, besser bekannt als die Bestie von Gevaudan. Kein leichter Job für Charles, der sich als Vollstrecker seines Vaters bisher eher mit Taten als mit Worten einen Namen gemacht hat. Und es dauert auch gar nicht lange, bis es zum ersten Zwischenfall kommt...


"Spiel der Wölfe" ist der zweite Teil der Ablegerserie von Patricia Briggs' Mercy-Thompson-Reihe. Und auch dieser hat mir wieder sehr gut gefallen. Am Rande wurden die Ereignisse übrigens auch schon in einem der Mercy-Bücher erwähnt.

Wie schon der erste Teil, ist auch dieser meiner Meinung nach etwas düsterer als Mercys Abenteuer. Was aber gut zu der Gesamtgeschichte und auch zu Charles' Charakter passt. Tief im Inneren ist er ein einsamer Wolf, loyal seinem Vater und dem Rudel gegenüber. Hinter vorgehaltener Hand wird er "Der Scharfrichter" genannt, da er für seinen Vater die Wölfe tötet, die sich nicht an die Regeln halten. Er kennt es nicht anders und Gefühle haben da keinen Platz. Das ändert sich, als er seine Gefährtin trifft. Eine Omega-Wölfin, die die Fähigkeit hat, die Bestie in ihm - und auch in jedem anderen dominanten Wolf - zu beruhigen. Eine schwierige Aufgabe, denn Anna hat in ihrer Vergangenheit viel durchgemacht, wie man im ersten Band erfahren hat. Und sie beginnt erst langsam, anderen Wölfen wieder zu vertrauen. Gemeinsam lernen Anna und Charles nun, wie es ist, einen wahren Gefährten an seiner Seite zu haben und auch die Bindungen des Rudels zu nutzen.

"Spiel der Wölfe" ist von Anfang bis Ende spannend und lebendig erzählt, meistens abwechselnd aus der Sicht von Charles und der von Anna, aber immer in der dritten Person.
Action, Emotionen und auch schwarzer Humor machen das Buch zu einem Lesevergnügen. Letzterer kommt meistens dann zum Tragen, wenn Bruder Wolf das Kommando übernimmt.

Man muss den ersten Teil (Schatten des Wolfes) nicht unbedingt gelesen haben, um diesen hier zu verstehen. Aber ich würde es trotzdem empfehlen, weil man dann die Weiterentwicklung von Anna viel besser nachvollziehen kann.