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Veröffentlicht am 11.12.2019

Pferde sind keine Maschinen

Aufstand der Pferde
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Schon beim Betrachten des Covers zog mich das Buch Aufstand der Pferde von Audrey Harings in seinen Bann. So liebevoll wurde es gestaltet. Die Illustrationen setzen sich auch im Inneren des Buches fort ...

Schon beim Betrachten des Covers zog mich das Buch Aufstand der Pferde von Audrey Harings in seinen Bann. So liebevoll wurde es gestaltet. Die Illustrationen setzen sich auch im Inneren des Buches fort und sind auch hier beachtenswert. Der natürliche Gesichtsausdruck der Tiere gefiel mir dabei besonders gut.

In dem Buch geht es um die Stute Trinidad und ihre Freunde. Sie stehen jeden Tag am Marktplatz von Sevilla und warten auf Kundschaft. Was für Menschen selbstverständlich ist, gilt für die Pferde nicht. Nämlich vorgeschriebene Ruhezeiten mit der Möglichkeit zum Saufen und Fressen. Oder Schattenspender in der Mittagshitze, auch davon können die Vierbeiner nur träumen. Die meisten Menschen beachten sie nicht einmal, sondern sehen sie wohl als Maschinen an. Das will Trinidad nicht mehr hinnehmen und möchte, dass sich das ändert. Doch, wie soll das geschehen und wer könnte ihr dabei helfen?

So ein wunderschönes Buch. Es zeigt aus der Sicht von Pferden, was Menschen beim Umgang mit ihnen versäumen. Und das ist nicht nur in Sevilla so. Auch in großen Städten Deutschlands kutschieren sie Touristen durch die Gegend oder müssen auf Weihnachtsmärkten stundenlang im Kreis laufen. Aufstand der Pferde ist spannend aufgebaut und die Sprache ist kindgerecht aber nie kindisch. Die Geschichte regt (hoffentlich) zum Nach- und Umdenken an. Die Schrift ist schön groß gehalten und ideal für Großväter und -mütter, wenn sie den Enkeln vorlesen möchten. Gäbe es mehr als fünf Sterne, ich würde sie vergeben.

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Veröffentlicht am 09.12.2019

Toller Sprachstil und guter Spannungsaufbau

Die neue Zukunft – Band 1 – Unruhe
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Martin Lieber ist mit Sandra verheiratet. Beide arbeiten bei der Firma namens „Culling Inc“ einem IT-Riesen im Bereich Datensicherheit. Sandra geht mit dem Chef des Unternehmens fremd und Martin weiß das. ...

Martin Lieber ist mit Sandra verheiratet. Beide arbeiten bei der Firma namens „Culling Inc“ einem IT-Riesen im Bereich Datensicherheit. Sandra geht mit dem Chef des Unternehmens fremd und Martin weiß das. Martin und 20 seiner Kollegen sorgen dafür, dass die Kunden von Culling Inc möglichst zu 100 % vor Angriffen durch Viren geschützt sind. Martin wird zu einem außerplanmäßigen Meeting beordert und muss dort erfahren, dass sein bester Freund bei einem Einsatz in Sofia starb. Eigenartig ist nur, dass er kurz nach der Eröffnung des Unglücks eine SMS von Michael bekam. Ein weiterer, sehr wichtiger Akteur in dem Buch ist Mark Alison. Er gilt als Experte im Bereich von Teilchenbeschleunigern und wird ebenfalls von seinem Chef zu einem außerplanmäßigen Meeting beordert. Dabei ist er noch gar nicht nüchtern und hat heftig unter dem Restalkoholspiegel zu leiden.

Es ist ein Test, der eigentlich nicht publik werden sollte. Leider ging er schief und die Beteiligten schweben in Lebensgefahr. Es sind drei Männer, die hier beteiligt sind und einer von ihnen ist Michael, der beste Freund von Martin. Das Buch ist eine Mischung aus Thriller und Fantasy aber stets äußerst spannend. Ich las es mit wachsender Begeisterung und konnte mich kaum davon lösen. Gerne gebe ich für dieses Werk fünf Sterne und eine ausdrückliche Leseempfehlung. Aber Achtung, wer Schlaf braucht, sollte es am Wochenende lesen.

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Veröffentlicht am 09.12.2019

Die im Dunkeln sieht man nicht

Der Straßen-Doc
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Gerhard Trabert ist Der Straßen-Doc. In seinem Buch beschreibt er was es heißt, mit den Ärmsten der Armen unterwegs zu sein. Seit 25 Jahren fährt er mit einem umgebauten Bus zu Plätzen, die von den meisten ...

Gerhard Trabert ist Der Straßen-Doc. In seinem Buch beschreibt er was es heißt, mit den Ärmsten der Armen unterwegs zu sein. Seit 25 Jahren fährt er mit einem umgebauten Bus zu Plätzen, die von den meisten Menschen gemieden werden. Das Fahrzeug ist eine mobile Praxis mit allem, was er zur Behandlung seiner Patienten benötigt. Diese Form der Patientenversorgung lernte Gerhard Trabert in Indien kennen. Dort wurden auf diese Weise die Aussätzigen (Menschen, die an Lepra erkrankten) besucht.

Trabert wuchs in einem Waisenhaus auf und schon damals lernte er was es heißt, am Rand der Gesellschaft zu stehen. Nein, er war keine Waise, sein Vater war dort als Erzieher tätig. Die Zeit prägte ihn, er sieht noch immer den Unterschied zwischen Privilegierten und vom Leben benachteiligten. Seine Schulkameraden, die aus dem Waisenhaus kamen, wurden von Lehrern und Kindern nur die „Heimkinder“ genannt. Man sah auf sie herab und für Trabert ist auch heute noch klar, dass die Redensart „Jeder ist seines Glückes Schmied“ in keiner Weise stimmt. Viel eher trifft der Satz zu: „Die im Dunkeln sieht man nicht.“

Das Buch nahm mich mit und ich gebe ihm den Titel: Für die Würde des Menschen. Ein Ausdruck, den Herr Trabert hier zitierte ist Gleichwürdigkeit. Ich frage mich, ob ich die Menschen, die in Fußgängerzonen oder in Parkhäusern sitzen und nach ein paar Cent fragen, als gleichwürdig mit mir betrachte? Wie gehe ich damit um, wenn ich Obdachlose sehe, die im Bahnhofsvorraum schlafen und in der langen Schlange vor der Suppenküche stehen? Nein, es gibt für viele Wohnungslose keine Alternative und ja, sie leben am Rand und werden oft als minderwertig angesehen.

Dass der erste mobile Praxisbus in Mainz von Phil Collins finanziert wurde, wusste ich nicht. Es gibt einige Fakten in dem Buch zu lesen, die unbekannt sein dürften. Eine Sache muss ich hier noch erwähnen, Herr Gerhard Treber lebte 6 Wochen in einer Obdachlosensiedlung und dort lernte er die Probleme der Betroffenen hautnah kennen. Er machte diesen Feldversuch, um mehr Verständnis für die Menschen zu bekommen. Ich ziehe den Hut vor diesem Mann. Er schreibt einige Beispiele, wie er seinen Patienten helfen konnte. Aber auch, was diese sich von ihren sogenannten Mitmenschen gefallen lassen müssen.

Ein Buch, perfekt für den Gabentisch aber auch für jeden, der gleichgültig durchs Leben geht. Also nicht weiß, wie reich er gesegnet ist und das nicht schätzt. Jeder kann in der nächsten Stunde so hart vom Schicksal gebeutelt sein, dass auch er zu den Ärmsten der Armen zählt.

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Veröffentlicht am 04.12.2019

Kein Buch für zart Besaitete

Der Mensch ist böse
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Der Mensch ist böse von Herrn Jarow ist ein Buch, welches Sie nicht alleine und im Dunkeln lesen sollten. So steht es auf den ersten Seiten und Sie tun gut daran, wenn Sie den Rat befolgen. Es ist nicht ...

Der Mensch ist böse von Herrn Jarow ist ein Buch, welches Sie nicht alleine und im Dunkeln lesen sollten. So steht es auf den ersten Seiten und Sie tun gut daran, wenn Sie den Rat befolgen. Es ist nicht so, dass es hier besonders spannend oder mit viel Blutvergießen zugeht. Nein, es sind die tatsächlich geschehenen Fälle, die auch bei mir Gänsehaut hervorriefen.

Zu Beginn klärt ein Profiler über die Gefahr auf, wie jeder Mensch zum Mörder werden kann. Es sind die Situationen, welche dazu führen. Liegt es in den Genen und ist damit auch klar, dass ein Mörder selbst Kinder haben wird, die ebenfalls solche Taten durchführen? Was hat der Freundes- und Bekanntenkreis damit zu tun und wie arbeiten Profiler eigentlich? Diese Fragen werden beleuchtet und die 13 Fallbeispiele zeigen dem Leser, wie unterschiedlich die Beweggründe der Täter sind.

Was mich sehr nachdenklich stimmte war die Rolle der Medien. Der Autor zeigt anhand des Falles Maddy klar und deutlich, wie sehr die den Ermittlern Steine in den Weg legten. Und ja, auch die Betroffenen taten nicht gut daran, sich mit den Journalisten auszutauschen. Es stellte sich danach für mich die Frage, wie sehr lechze ich selbst nach spektakulären Ereignissen? Welche Zeitungen lese ich und wie gehe ich mit dem Schicksal mir fremder Personen um?

Es sind nicht die einsamen Parks oder dunkle Gassen, die meistens Schauplätze von Mord und Totschlag sind. Es sind viel häufiger die Heime von netten Nachbarn und/oder Bekannten sowie auch die Familienangehörigen, bei denen die Taten stattfinden. Das Buch ist ein Sachbuch und sollte auch als solches gelesen werden. Also gut dosiert, einen Fall nach dem anderen und immer eine Zeit zum Sacken lassen. Dann lässt es sich gut verarbeiten.

Veröffentlicht am 02.12.2019

Hass bringt nichts Gutes

Das schwarze Kreuz von Benissa
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Liz und Ricardo leben in der spanischen Kleinstadt Bessina. Sie sind beide Rentner und genießen den ruhigen Alltag. Während Liz lebhaft und stets in Bewegung ist, wirkt ihr Mann besonnen und er lässt sich ...

Liz und Ricardo leben in der spanischen Kleinstadt Bessina. Sie sind beide Rentner und genießen den ruhigen Alltag. Während Liz lebhaft und stets in Bewegung ist, wirkt ihr Mann besonnen und er lässt sich so leicht nichts aus der Ruhe bringen. Die beste Freundin von Liz heißt Fanny und arbeitet bei der „Guardia Civil“.

Als Liz zur Siesta ein Glas Wein genoss, hörte sie laute Schreie aus der örtlichen Bibliothek. Penelopé de las Villas, die Bibliothekarin, schreit, als würde sie am Spieß vor sich hin rösten. Rasch eilt Liz aus der Wohnung und über die Straße. Wenn Penelopé so laut schreit, dann muss sie in der Bibliothek etwas Schreckliches entdeckt haben. Und so ist es tatsächlich, ein Mann liegt in einer großen Blutlache. Er ist mausetot und auffallend ist die Lage, in der seine Leiche drapiert wurde. Liz ist besonders erschrocken, da sie den Toten gut kennt. Oberstudienrat Manfred Eberl war nämlich ein glühender Verehrer von ihr. Die Suche nach dem Mörder gestaltet sich schwierig und es dauert lange, bis die ersten Verdächtigen sichtbar werden.

An dem Buch gefielen mir mehrere Dinge. Da ist zunächst der Schreibstil. Die Autorin Cia Born schildert die kleine Stadt und die Eigenheiten der Bewohner mit viel Humor und zeigt, dass sie sich dort gut auskennt. Sie selbst lebt nämlich in Spanien. Spanische Delikatessen gehören zum Buch genau so, wie spannende Recherchen. Immer wieder leitete mich die Autorin in die falsche Richtung und bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung, wer der Mörder war. Und am Ende kam es für mich zu einer ganz dicken Überraschung. Fünf Sterne und die ausdrückliche Empfehlung, das Buch zu lesen.