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Veröffentlicht am 10.12.2019

Eine Liebe, die nicht sein darf

Rough Love
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Rough Love ist eine Kurzgeschichte aus der Sinners of Saint-Reihe von L. J. Shen und spielt vor den Ereignissen des ersten Bandes. Es ist die Geschichte von Jaime und Melody Green, die als Lehrerin an ...

Rough Love ist eine Kurzgeschichte aus der Sinners of Saint-Reihe von L. J. Shen und spielt vor den Ereignissen des ersten Bandes. Es ist die Geschichte von Jaime und Melody Green, die als Lehrerin an der High School arbeitet. Als sie gerade mit ihrem Auto vom Parkplatz fahren will, erhält Melody einen Anruf und rammt dabei aus Versehen das Auto von Jaime, der zudem auch noch der Sohn der Direktorin ist. Doch die beiden schließen einen Pakt, um das Ereignis zu verschleiern. Bald kommen sie sich näher, denn Jaime hat sie schon länger im Auge - eine Liebe, die nicht sein darf, und trotzdem ist.

Endlich die Hintergründe dieser doch ungewöhnlichen Liebe zu erfahren hat mir gut gefallen und die Autorin hat die Angelegenheit mit gewohnter Leichtigkeit und Brisanz, Wortwitz und Knistern erzählt. Manche Handlungen waren ein wenig übertrieben erotisch dargestellt, doch insgesamt war der Verlauf nachvollziehbar und aufregend. Eine brisante und tolle Kurzgeschichte.

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Veröffentlicht am 09.12.2019

Gelungene Fortsetzung der Schwesternreihe

Die Sonnenschwester
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Die Sonnenschwester ist der sechste Band der Schwestern-Reihe von Lucinda Riley und handelt von der quirligen Elektra d'Apliése, Sie arbeitet als bekanntes Model und genießt ihren glamourösen Lifestyle, ...

Die Sonnenschwester ist der sechste Band der Schwestern-Reihe von Lucinda Riley und handelt von der quirligen Elektra d'Apliése, Sie arbeitet als bekanntes Model und genießt ihren glamourösen Lifestyle, bis sie schließlich an ihrem Tiefpunkt ankommt: Nach einer gefährlichen Überdosis aus Alkohol und Drogen wird sie bewusstlos aufgefunden und sieht daraufhin ein, dass sie einen Entzug machen muss. In der Einrichtung lernt sie neue Freunde kennen, die sie unterstützten und ihr Leben bereichern und erkennt, dass sich in ihrem Leben etwas ändern muss. Als sie dann auch noch einen Brief von ihrer leiblichen Großmutter Stella Jackson erhält und diese ihr von ihrer Herkunft berichtet, ist sie gleichermaßen geschockt wie fasziniert, und weiß diese neue Erkenntnis zu nutzen...

Gekonnt erzählt Lucinda Riley die Geschichte der Gegenwart und des Vergangenen und verbindet sie zu einem schlüssigen Konstrukt. Dabei behandelt sie wichtige sozial- und gesellschaftskritische Themen der jeweiligen Zeiten wie Drogen- und Alkoholmissbrauch, die Rassentrennung und den Zweiten Weltkrieg.
Elektra ist eine tiefschichtige Protagonistin, die mit vielen Problemen umzugehen hat, und vollzieht im Verlauf der Geschichte einen umfassenden Persönlichkeitswandel. Auch die Geschichte ihrer Großmutter Stella wurde sehr empathisch beschrieben und regt zum Denken an.

Insgesamt hat mir dieser Band viel besser als die beiden vorangegangenen Teile gefallen und der in einem Cliffhanger endende Spannungsbogen lässt mich den Abschluss dieses Epos nun ungeduldig erwarten.

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das kostenlose Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 03.11.2019

Gesellschaftliche Probleme des 19. Jahrhunderts

Die Hafenschwester (1)
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Die Hafenschwester - Als wir zu träumen wagten von Melanie Metzenthin ist im September 2019 im Diana-Verlag erscheinen und umfasst 464 Seiten. Ende des 19. Jahrhunderts fordert die Cholera seine Opfer ...

Die Hafenschwester - Als wir zu träumen wagten von Melanie Metzenthin ist im September 2019 im Diana-Verlag erscheinen und umfasst 464 Seiten. Ende des 19. Jahrhunderts fordert die Cholera seine Opfer – und so auch die Mutter der jungen Martha. Daraufhin muss sie für das Überleben ihrer Familie sorgen. Schließlich ergattert sie eine Lehrstelle als Krankenschwester im Eppendorfer Krankenhaus und arbeitet sich bis zu OP-Schwester hoch. In Zeiten des politischen Umbruchs, dem Streik der Hafenarbeiter und dem Kampf um die Rechte niederer Gesellschaftsschichten schließt sich Martha der Frauenbewegung an und setzt sich für ihre Rechte als Frau in der Medizin und ihrer Rolle in der Gesellschaft ein.
Der Duktus der Erzählung ist an die Sprache des 19. Jahrhunderts angepasst. Gemeinsam mit den ausführlich recherchierten und dargestellten Vorkommnissen und Handlungsstätten wird so ein authentisches Bild der damaligen Zeit vermittelt. Martha wird als eine starke, junge Frau darstellt, die sich für ihre Rechte einsetzt und dafür kämpft. Sie lässt sich nicht von Widerständen und Schwierigkeiten abbringen, sondern steht immer für ihr Vorhaben ein.
Die Autorin arbeitet die zeitgenössischen gesellschaftspolitischen Probleme und Herausforderungen ausführlich aus und zeigt die zahlreichen Blickrichtungen betroffener Personengruppen auf. Darunter kommen die medizinischen Aspekte der Zeit für meinen Geschmack leider zu kurz.
Der Verlauf der Handlung ist nachvollziehbar dargestellt und logisch konstruiert. Die Erzählgeschwindigkeit ist zu Beginn noch schleppend, nimmt jedoch mit Zunahme der Probleme zu und so auch die Spannung.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und obgleich meine Vorstellungen des Inhalts nicht erfüllt wurden, wurde ich von dem hier gewählten Blick auf die damalige Gesellschaft positiv überrascht und freue mich auf die Fortsetzung.
Vielen Dank an das Bloggerportal von Random House für das kostenlose Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 31.10.2019

Tolles Debut

Burning Bridges
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Burning Bridges ist der erste Band der Fletcher University-Reihe von Tami Fischer und im Oktober 2019 im Knaur Verlag erschienen.

Alles, was Ella von ihm wusste, war, dass er Ches hieß. Weder seine Vergangenheit ...

Burning Bridges ist der erste Band der Fletcher University-Reihe von Tami Fischer und im Oktober 2019 im Knaur Verlag erschienen.

Alles, was Ella von ihm wusste, war, dass er Ches hieß. Weder seine Vergangenheit noch seine wahre Identität kannte sie, und doch zog er sie magisch an. Als sie herausfindet, was hinter seiner Fassade steckt und welchen Gefahren er ausgesetzt ist, ist sie zutiefst schockiert. Doch Ella setzt alles daran, Ches zu helfen – koste es, was es wolle.
Der Schreibstil von Tami Fischer weist einen klaren, flüssigen Stil auf und verleiht der Geschichte mit einem ausgewogenen Wechsel an Dialogen und Beschreibungen eine gute Pace. Die vielen popkulturellen Referenzen passen zur beschriebenen Altersgruppe und lassen die Geschichte von Ella und Ches noch alltagsnaher erscheinen. Die Beschreibung der Charaktere und Handlungsorte sind ausführlich und schaffen eine gute Basis für die individuelle Vorstellungskraft eines jeden Lesers.
Die Intentionen der Protagonistin Ella konnte ich meist nicht nachvollziehen, da sie meist eher überschussartig handelt und dabei die Konsequenzen außer Acht lässt. Ihre Freundinnen Summer und Savannah sind zwei unglaublich aufregende Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein können, und das genaue Gegenteil zum verschlossenen, mysteriösen Ches und seinen Freunden und Feinden bilden.
Insgesamt hat mir das Buch vom Schreibstil und der Idee gut gefallen, doch das Setting und der Handlungsverlauf leider eher weniger, was jedoch an meinen persönlichen Vorlieben liegt. Nichtsdestotrotz ein gelungenes Debüt von Tami Fischer, und entsprechend freue ich mich auf die Folgebände und die Entwicklung von Autorin und Handlung!

Vielen Dank an den Knaur Verlag für das kostenlose Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 30.09.2019

Berührend!

Gut gegen Nordwind
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Gut gegen Nordwind von Daniel Glattauer ist im Goldmann Verlag erschienen und im Zuge der Verfilmung im September 2019 neu aufgelegt worden.

Emmi Rothner möchte das Abonnement einer Zeitschrift kündigen ...

Gut gegen Nordwind von Daniel Glattauer ist im Goldmann Verlag erschienen und im Zuge der Verfilmung im September 2019 neu aufgelegt worden.

Emmi Rothner möchte das Abonnement einer Zeitschrift kündigen und schreibt daher eine E-Mail an den Verlag. Doch anscheinend ist die Adresse nicht korrekt und die Nachricht landet stattdessen bei Leo Leike, einem Linguistikprofessoren. Sie beginnen während der Weihnachtsfeiertage miteinander zu schreiben, sich voneinander zu erzählen, sich durch ihre Dialoge immer näher zu kommen. Was dabei auf der Strecke bleibt, ist die physiologische Nähe und Intimität, doch keiner von ihnen will aus der Blase ausbrechen, die sie sich allmählich aufgebaut haben. Darüber hinaus ist Emmi verheiratet und hat zwei Kinder – aber ist es schon Betrug, wenn man sich in das geschriebene Wort eines anderen verliebt?



Der Roman ist ein Dialog von Emmi und Leo in Form eines Briefwechsels, aufgeteilt in zehn Abschnitte ihrer virtuellen Beziehung. Dadurch ist der Roman sehr klar strukturiert und die Erzählgeschwindigkeit enorm. Der Spannungsbogen baut sich allmählich auf, bis er zum Ende des Romans mit einem offenen Ende den Höhepunkt erreicht. Das sprachliche Geschick des Autors zeigt sich im lockeren Wechsel der anspruchsvollen Redensart des Professors und der dynamischen, toughen Entgegnungen der jungen Emmi. Die Dynamik der beiden Protagonisten ist fesselnd und hat mir gut gefallen. Der allgemeine Verlauf der Geschichte ist aufregend, wenn auch manchmal in die Länge gezogen trotz des schnelllebigen Aufbaus. Leo und Emmi sind mir als Protagonisten schnell ans Herz gewachsen und ich bin gespannt, wie ihre unter Umständen gemeinsame Zukunft weitergehen wird.



Insgesamt hat mir Gut gegen Nordwind sehr gut gefallen, es ist ein bemerkenswerter Roman mit modernem Stil, der bewegt und berührt.



Das Buch wurde mir kosten- und bedingungslos zur Rezension vom Verlag zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!