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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.01.2017

Sehr gefühlvoll

Sweetgirl
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Percy fährt mitten im tiefsten Winter zu der Drogenfarm von Shelton Potter. Dort soll ihre Mutter sein, die seit Tagen verschwunden ist. Auf der Farm findet sie aber stattdessen ein verwahrlostest Baby, ...

Percy fährt mitten im tiefsten Winter zu der Drogenfarm von Shelton Potter. Dort soll ihre Mutter sein, die seit Tagen verschwunden ist. Auf der Farm findet sie aber stattdessen ein verwahrlostest Baby, dass sie ohne groß darüber nachzudenken mitnimmt. Durch den Schnee macht sie sich auf den Weg zu ihrem Freund Portis, damit er sie mit dem Auto ins Krankenhaus fahren kann.

Das Cover ist meiner Meinung nicht so der Hingucker. Einfach nur weiß und schwarz kombiniert. Wäre im Laden wahrscheinlich daran vorbei gelaufen.
Percy ist ein ganz toller Charakter. Sie ist sehr sarkastisch und gibt sich nach außen hin stark, obwohl sie trotz allem einfach nur ein Teenager ist, der nach Liebe sucht. Aber sie ist sehr gut beschrieben und man kann sich gut in ihre Gedankenwelt hineinversetzen.
Die Beschreibungen vom Autor sind generell sehr klar und anschaulich, sodass ich fast selber Schmerzen verspürte als Percy Baby Jenna fand und ihren Zustand erläutert. Wirklich sehr grauenvoll!
Der Ton allgemein ist allerdings sehr leicht und locker und dadurch wird die Geschichte an einigen Stellen recht witzig. Vor allem sind die Dialoge sehr gut gelungen und manchmal wusste ich nicht so recht ob ich über die Story lachen oder weinen sollte. Ein Wechselbad der Gefühle.
Mir hat der Wechsel zwischen Percys und Sheltons Perspektive gut gefallen, denn dadurch bekommt man auch Einblick in die bedrohliche Seite der Geschichte. Wobei Shelton erstmal keinen sehr bedrohlichen Eindruck hinterlässt, eher sehr verpeilt und etwas hirnlos. Aber das soll den Einfluss von den Drogen, allen voran Meth, wohl erklären. Was ich auch gut nachvollziehen konnte.
Allerdings wirkt durch Sheltons Sicht die Bedrohung, die Percy spürt auf den Leser bis zur Hälfte des Buches nicht ganz so stark. Jedoch finde ich an einigen Stellen die Zufälle und Begegnungen etwas viel und unglaubwürdig. Und so geht der Geschichte gegen Ende etwas die Luft aus, nachdem sie stark gestartet ist. Um ehrlich zu sein, hatte ich mit mehr Verfolgung gerechnet, die etwas im Schnee stecken blieb. ;)
Trotz allem muss ich sagen, dass ich das Ende wirklich sehr anrührend und toll fand. Ich war wirklich zu Tränen gerührt. Dadurch hat der Autor nochmal die Kurve bekommen meiner Meinung nach. :)


Mein Fazit: Eine sehr wechselhafte Lektüre, die einen auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle schickt.

Veröffentlicht am 02.01.2017

Ein gutes Buch

DEAR AMY - Er wird mich töten, wenn Du mich nicht findest
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Margot ist Lehrerin und arbeite nebenbei auch als Kolumnisten bei einer Zeitung. Als Kummerkastentante beantwortet sie Leserbriefe in der Kolumne Dear Amy. Ein Mädchen aus ihrer ehemaligen Klasse wurde ...

Margot ist Lehrerin und arbeite nebenbei auch als Kolumnisten bei einer Zeitung. Als Kummerkastentante beantwortet sie Leserbriefe in der Kolumne Dear Amy. Ein Mädchen aus ihrer ehemaligen Klasse wurde entführt, die Polizei denkt das Katie weggelaufen ist, aber Margot glaubt nicht so recht daran. Als sie dann auch noch einen Brief von Bethan Avery bekommt, ein Mädchen das schon in den 90ern verschwand, gerät Margots Welt komplett aus den Fugen.

Das Cover wirkt wirklich sehr düster. Ein leerer Parkplatz im Dunkeln und ein Auto mit offener Tür. Man denkt auch wirklich direkt an eine Entführung. Allerdings assoziiert man das nicht mit einer Jugendlichen.
Der Schreibstil ist sehr plastisch und die Beschreibungen sind genau, so bleibt nicht sehr viel Handlungsspielraum in der Vorstellung, aber trotzdem ist der Roman fesselnd geschrieben. Manchmal ist es ganz gut, wenn man sich die Orte und Begebenheiten direkt vorstellen kann und der Autor nicht lange Drumherum schreibt.
Gut finde ich auch, dass einige Kapitel aus Katies Sicht geschrieben sind. Allerdings nur sehr wenige, sodass man nicht zu viele Informationen bekommt, sonst gerade nur so viel, dass man weiterlesen muss.
Was mir auch sehr positiv aufgefallen ist, ist das Margot nicht bewusst in Sachen Katie oder Bethan ermittelt. Sie gerät irgendwie ungewollt in die ganze Angelegenheit hinein. Mich nerven nämlich manchmal diese „privaten“ Ermittler, die schlauer als die Detektives sind und den Mörder z.B. natürlich ganz leicht stellen. Das ist manchmal schon wirklich unrealistisch. Aber hier hat die Autorin einen guten Dreh gefunden, um die Geschichte nicht unglaubwürdig zu machen.
Was mich nur manchmal etwas verwirrt hat, waren die Passagen über Margots Vergangenheit, diesen wirkten an einigen Stellen etwas konfus, doch trotzdem wurde der Roman nicht langweilig. Eher im Gegenteil, gegen Ende dreht die Autorin nochmal so richtig auf und erhöht die Spannung nochmal um einiges. Das Ende selber ist dann zwar nicht sehr überraschend, aber es rundet die Story gut ab und man kann alles nachvollziehen ohne offene Fragen.
Was mir auch aufgefallen ist, ist das über einige Personen häufig nur geredet wird, diese aber physisch nicht auftauchen, zumindest lange Zeit nicht. Das habe ich bis jetzt noch nicht so erlebt, aber ich finde den Kniff interessant. So wird man nicht von zu vielen Charakteren überrannt und kann sich auf die wichtigen Leute in der Geschichte konzentrieren.


Mein Fazit: Ein Ende das ich mir fast gedacht habe, aber ein Buch das mir trotzdem gut gefallen hat. Klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 07.12.2016

Eisig!

Lautlose Nacht
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Yasmin und ihre gehörlose Tochter Ruby fliegen nach Alaska um Matt zu besuchen. Ihren Ehemann bzw. Vater. Doch statt diesem wartet eine Polizistin am Flughafen auf die beiden. Auf dem Polizeirevier erklärt ...

Yasmin und ihre gehörlose Tochter Ruby fliegen nach Alaska um Matt zu besuchen. Ihren Ehemann bzw. Vater. Doch statt diesem wartet eine Polizistin am Flughafen auf die beiden. Auf dem Polizeirevier erklärt man ihnen, dass Matt tot wäre. Doch sie möchte das nicht wahrhaben und macht sich auf die Suche nach ihm. Natürlich mit ihrer Tochter.

Das Cover ist einfach der Hammer. Nicht nur das es durch seine Blautöne sehr kalt und eisig wirkt, auch der verwischende Effekt wirkt so als würden die Buchstaben einfach weggeht. Und das lässt einen noch mehr frieren.
Der Roman ist aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Man bekommt einmal einen tollen Einblick in Rubys gehörlose Welt, die in der Ich-Perspektive geschrieben ist, und dann noch die Gedanken und Rückblicke von Yasmin in der dritten Form.
Ruby ist ein ganz toller Charakter. Man schließt sie direkt ins Herz. Noch dazu ist ihre Sicht der Dinge sehr spannend und interessant. Denn die Autorin beschreibt ihre Welt mit Geschmacks- und Sehsinnen. Manchmal scheint sie auch den Leser direkt anzusprechen und das gefällt mir auch sehr. Dadurch, dass Rosamund Lupton die Ich-Perspektive gewählt hat, werden die Geschehnisse in der Tundra von Ruby eher kindlich beschrieben, aber das macht einem nur noch deutlicher, in was für einer Gefahr sie schweben.
In Yasmins Sicht hingegen bin ich nur schwer reingekommen, denn sie finde ich einfach nur unüberlegt und irrational. Außerdem wirkt an diesen Stellen der Erzählstil etwas trockener. Und einige Dinge wiederholen sich dann auch.
Jedoch muss man trotz allem konzentriert lesen, denn es gibt viele und manchmal auch abrupte Zeitenwechsel.
Auch so ist der Schreibstil sonst sehr schön und atmosphärisch. Ich war stellenweise sehr froh zu Hause unter der warmen Decke zu liegen. ;)
Die Geschehnisse im Buch sind keine großen Klöpse, jedoch erzeugt die Autorin die Atmosphäre und Spannung durch Kleinigkeiten und so hält man trotzdem fast ständig den Atem an.
Auch sehr interessant fand ich die Fakten zu den Inupiat, den Tieren der Tundra und dem Sternenhimmel. Das hat alles noch schöner beschrieben und man fühlte sich nach Alaska versetzt.
Das Ende baut sich zwar dann letztendlich schnell auf, ist aber stimmig und gut, da man es einfach nachvollziehen kann.
Vielleicht hätte nur ein kleiner Epilog gefehlt, aber das ist jetzt Jammern auf hohem Niveau. ;)


Mein Fazit: Ein Buch, das einem den Atem gefrieren lässt. ;)

Veröffentlicht am 27.10.2016

The road so far...

Demon Road (Band 1) - Hölle und Highway
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Amber ist kein besonderes Mädchen, sie ist etwas rundlich und auch nicht besonders hübsch. So sieht sie ihren perfekten Eltern gar nicht ähnlich.
Eines Tages wird sie von zwei Typen verfolgt und fertig ...

Amber ist kein besonderes Mädchen, sie ist etwas rundlich und auch nicht besonders hübsch. So sieht sie ihren perfekten Eltern gar nicht ähnlich.
Eines Tages wird sie von zwei Typen verfolgt und fertig gemacht. Da sieht Amber rot und verprügelt die beiden richtig. Sie weiß nicht was genau geschehen ist, doch als sie nach Hause kommt, scheinen sich ihre Eltern darüber sehr zu freuen. Und Amber erfährt, dass sie und ihre Freunde Dämonen sind und Amber umbringen wollen. Doch Amber kann fliehen und findet heraus, dass sie durchaus doch was Besonderes ist.

Das Cover spricht mich sofort an, es ist etwas düster und man hat direkt den Reihentitel im Vordergrund. Dazu passt natürlich die verwandelte Amber sehr gut. Durch das Auto im Hintergrund hat mich das Cover etwas an Supernatural erinnert und auch die Geschichte ist stellenweise etwas ähnlich. Wobei Derek Landy ganz klar keine Kopie der Serie geschrieben hat.
Was ist sehr gut finde, ist dass sich dieses Buch ganz klar von Skulduggery Pleasant absetzt. Man erwartet natürlich den Witz von Derek Landy (und der bleibt natürlich auch nicht aus), aber irgendwie wirkt die Geschichte im Ganzen etwas ernster und „erwachsener“. Der Stil ist genau wie die anderen Bücher von Landy locker und leicht und man kann dadurch der Story gut folgen und muss öfter mal einfach mal schmunzeln bzw. lachen. Denn als die Geschichte in Fahrt kommt, werden auch einige Gespräche wieder etwas alberner. Das ist einerseits sehr lustig, wobei ich Glen als Charakter an einigen Stellen etwas zu albern finde und er mir manchmal auf die Nerven ging. Milo hingegen finde ich einen sehr guten Charakter, er hat so einen ernsten, emotionslosen Humor und das mag ich. Amber ist auch ein gut gelungener Charakter, aber manchmal ist sie mir zu naiv, aber vielleicht liegt es auch daran, dass sie ja doch nur ein Teenager ist.
Interessant hat mir die Mischung zwischen Gut und Böse gefallen. Amber, Milo und Glen bewegen sich auf einem schmalen Grat, denn einerseits scheinen sie gut, aber sie liebäugeln auch öfters mit dem Bösen oder lassen sich verführen.
Ab der Mitte ungefähr beginnt die Story dann so richtig gruselig zu werden. Aber nicht nur das, sondern auch wird es ganz schön brutal und blutig stellenweise. Das hebt die Spannung nochmal an und man will das Buch nicht weglegen.
Was natürlich etwas genervt hat, waren die vielen Abschweifungen zur Hauptgeschichte, die zwar nicht langweilig waren, aber ich habe mich gefragt, ist das einfach nur ein Trip in verschiedene Abenteuer oder ein Roadtrip mit Ziel?
Das Ende hat mich dann doch wieder umgehauen und ich war ziemlich angespannt und aufgewühlt. Leider erscheint der nächste Teil erst nächstes Jahr.

Mein Fazit: Ein gelungener Auftakt zu einer spannenden und manchmal blutigen Serie mit Suchtpotential.

Veröffentlicht am 25.10.2016

Ein gelungenes Ende!

DNA
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Elísa ist mit ihren drei Kindern allein zu Hause. Ihr Mann Sigvaldi ist auf Dienstreise in den USA. In dieser Nacht kommt ihre Tochter Margrét zu ihr ans Bett und sagt, es sei jemand im Haus. Elísa muss ...

Elísa ist mit ihren drei Kindern allein zu Hause. Ihr Mann Sigvaldi ist auf Dienstreise in den USA. In dieser Nacht kommt ihre Tochter Margrét zu ihr ans Bett und sagt, es sei jemand im Haus. Elísa muss feststellen, dass das stimmt.
Am nächsten Morgen entdecken die Nachbarn Elísas Söhne alleine und im Schlafanzug vor dem Haus. Elísa ist tot und Margrét nirgends zu finden.

Das Cover gefällt mir nicht so gut. Durch das Isolierband, das mittendrauf klebt erkennt man kaum was. Der Titel ist gerade noch so zu sehen, aber der Autorenname verschwindet fast dahinter. Ich weiß, dass das aus einem bestimmten Grund so ist, aber ohne den Inhalt zu kennen, hätte ich das Buch im Laden nicht in die Hand genommen.
Nachdem man über Elísa und ihre Kinder gelesen hat, werden zuerst die Charaktere etwas näher vorgestellt. Dadurch entwickelt sich die Geschichte etwas langsamer, aber auf keinen Fall langweilig. Denn der Schreibstil ist wirklich angenehm zu lesen. Es ist nicht zu kompliziert, aber man bekommt einen guten Einblick in die Gedankenwelt der Personen. Besonders der Kommissar Huldar gefällt mir, denn er ist nicht so wie andere Kommissare. Er ist kein Überflieger-Kommissar, der alles mit Leichtigkeit durchschaut und den Fall quasi mit links aufklärt. Er rutscht er irgendwie in die Leitung der Ermittlung rein, obwohl er keine wirkliche Verantwortung übernehmen möchte. Dadurch wirkt er auf mich manchmal wie ein Kind, dass eine ungeliebte Aufgabe erledigen soll, aber nicht so richtig will. Trotzdem ist er ein guter, gewissenhafter Kommissar.
Auch beschreibt Yrsa Sigurdardottir die Welt des Amateurfunkens gut, ohne den Leser mit verwirrenden Fakten zu überfordern. Man bekommt einfach einen guten Einblick, wodurch man einiges besser versteht.
Was ich mich die ganze Zeit gefragt habe, ist ob der Witz im Thriller gewollt oder ungewollt ist. Auf jeden Fall lockert das die Story sehr auf und man hat Momente in denen man einfach vor sich hin schmunzeln muss.
Trotzdem gibt es leider einen kleinen Haken, denn die Geschichte stockt im letzten Drittel ein bisschen zeitgleich mit den Ermittlungen. Das hätte man vielleicht anders oder spannender lösen können.
Jedoch ist das Ende einfach wieder sehr gut gelungen und überraschend. Damit hätte ich wirklich gar nicht gerechnet und die Geschichte löst sich dann doch sehr interessant und passend auf. Einfach klasse!

Mein Fazit: Ein Thriller, den man einfach so weg lesen kann, weil er nicht nur mit einem guten Ende aufwarten kann.