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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.12.2019

zahmer HOrror

SCAR
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Jungstar Delia steht kurz vor ihrer ersten Filmrolle, als ein tragisches Unglück passiert, aus dem sie ihr Hund Caity gerade noch retten kann. Von Narben gezeichnet ändert sich ihr Leben. Vom gefragten ...

Jungstar Delia steht kurz vor ihrer ersten Filmrolle, als ein tragisches Unglück passiert, aus dem sie ihr Hund Caity gerade noch retten kann. Von Narben gezeichnet ändert sich ihr Leben. Vom gefragten Model hin zur Vermarktung der Wunden. Doch irgendwann hat Delia genug und versucht sich zu wehren. Ohne Erfolg. Denn die dominante Mutter sieht ihre Felle davonschwimmen.





Erzählungen aus Sicht eines Hundes? Ungewöhnlich. Auch dieses „Wir“ in dem der Hund erzählt fand ich sehr gewöhnungsbedürftig. Das Buch startet recht ruhig und ich wartete angespannt auf die Stelle, an der das Buch seine Berechtigung für die Heyne-Hardcore-Reihe fand. Leider musste ich sehr lange warten, fast bis zum Ende.



Anfangs war das Buch fast noch mystisch angehaucht, was allerdings so gar nicht zu Ketchum passt. Von ihm bin eher Blutvergießen und mehr Horror gewöhnt.



Scar erzählt von einer eigentlich intakten Familie. Doch wenn man hinter die Kulissen schaut, ist da auch nicht alles zum Besten. Vor allem Sohn Robbie leidet sehr unter der Lieblosigkeit seiner Mutter. Überhaupt kamen mir beide Eltern sehr berechnend vor, allen voran Vater Bart, der nur nach sich schaut. Mutter Pat hingegen steckt all ihre Energie in die Vermarktung ihrer Tochter und in die Liebschaft zu Agent Roman.





Eigentlich eine starke Geschichte, die Ketchum und McKee da erzählen. Allerdings eher ungewohnt für den Autor. Und wer Horror erwartet, der sei gewarnt: schaurig wird es erst weit am Ende. Allerdings gibt es dann auch noch eine kleine Überraschung, die zwar zum Buch, nicht aber zu Ketchum passt.



Fazit: man kann die Geschichte gut lesen und sie fesselt auch, allerdings sollte man wissen, dass man keinen harten Horror-Thriller bekommt, auch wenn der Titel in der Hardcore-Schiene erscheint

Veröffentlicht am 28.11.2019

ein etwas schwächerer Deaver

Der Todbringer
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Ein Mord an einem Diamanthändler beschäftigt Lincoln Rhyme und Amelia Sachs ganz besonders. Denn der vordergründig recht einfache Fall entpuppt sich als Marionettenspiel par excellence. Und dieses Mal ...

Ein Mord an einem Diamanthändler beschäftigt Lincoln Rhyme und Amelia Sachs ganz besonders. Denn der vordergründig recht einfache Fall entpuppt sich als Marionettenspiel par excellence. Und dieses Mal sind es tatsächlich die Täter, die schlauer sind als Sachs und Rhyme.
Ein wenig unspektakulär und unspannend beginnt der neue Krimi des Bestsellerautors Jeffery Deaver. Anfangs kam die ganze Bandbreite von Rhymes‘ Genie gar nicht zum Tragen und ich brauchte lange, bis ich in die Handlung hinein fand. Aber Deaver wäre nicht Deaver wenn er nicht noch jede Menge Überraschungen für den Leser bereit hielte. Und die zu durchschauen sind auch manchmal tatsächlich etwas schwierig. Vor allem ob der komplexen Handlung, die mehrere Fälle in sich vereint: der Bombenleger, der Verlobte, der Terrorist.
Mir hat in diesem Buch ein wenig die Spannung gefehlt. Und das typische Rätselraten von Rhyme. Sicher, es war da, vor allem gegen Ende. Aber bis zur Hälfte des Buches plätschert die Handlung so vor sich hin und als Leser wird man über die Kunst des Diamantschleifens aufgeklärt, was ich absolut zum Gähnen fand. Sehr sympathisch war mir aber der junge Diamantschleifer, den hätte man ruhig noch mehr in die Handlung einbinden können.
Der Schluss wartet mit einem wahren Feuerwerk an Überraschungen auf, wenn auch Deaver schon früher im Buch ein Stück Lunte zieht und dem Leser für meinen Geschmack schon viel zu viel verrät. Die Handlung hat mehrere Stränge und zuerst dachte ich, dass diese alle irgendwie ins Leere laufen, sie werden aber zum Schluss hin zusammengeführt und aufgeklärt und hier setzte dann tatsächlich wieder die Einfallskraft Deavers ein.
Fazit: ein etwas schwächerer Deaver, der aber gegen Ende doch noch überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 18.09.2019

Luft nach oben

Stockholm Secrets
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Solveigh ist auf der Suche nach der großen Story.



Lenny soll eine Party für einen zwielichten Geschäftsmann organisieren.



Zwei Tote in seinem Umkreis sorgen für großen Stress.



Und Solveigh ...

Solveigh ist auf der Suche nach der großen Story.



Lenny soll eine Party für einen zwielichten Geschäftsmann organisieren.



Zwei Tote in seinem Umkreis sorgen für großen Stress.



Und Solveigh sieht hier ihre Chance.




Der Roman startet etwas behäbig, bis man alle Personen kennt und zuordnen kann und versteht, worum es geht. Zu undurchsichtig baut die Autorin anfangs die Handlung auf, sicher gewollt. Denn das erhöht die Spannung. Erst spät klärt sie auf, woraus Solveighs Verfehlung und Grund zur Entlassung bestand. Ihre Charaktere handeln nicht immer schlüssig und teilweise etwas wirr, wie im Falle von Lenny, der mir etwas undurchsichtig in seinem Handeln erschien.



Lindberg gewährt uns einen Einblick hinter die Kulissen von Stockholms Reichen. Nicht jeder kam ehrlich zu seinem Status. Solveigh stolpert auf der Suche nach einer guten Story mitten hinein in Mord und Rachsucht und gerät schließlich selbst in Gefahr. (ob der Trick mit den Kabelbindern wirklich funktioniert?).



Die Autorin ist selbst Journalistin und weiß wovon sie schreibt, wenn sie ihre Handlung in die Welt des Journalismus packt. Die Szenen wirken authentisch und fundiert. Zwar hat mir hie und da ein Quäntchen Spannung gefehlt und ich konnte mich nicht in die Handelnden einfühlen, dennoch hat mich das Buch, vor allem gegen Ende, dann doch noch gefesselt und gut unterhalten. Da es mit einem kleinen offenen Ende aufhört bin ich schon gespannt, ob wir im Nachfolgeband noch etwas hierzu erfahren.



Fazit: Solides Erstlingswerk mit noch etwas Luft nach oben.

Veröffentlicht am 23.07.2019

Klappentext?

Das Haus
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Ein Mörder geht um im Sherwoodhaus, wo bereits vor 15 Jahren ein grausamer Mehrfachmord geschehen ist. Der Killer plant eine Halloweenparty mit blutigem Ausgang. Doch was ist seine Motivation?



Ein ...

Ein Mörder geht um im Sherwoodhaus, wo bereits vor 15 Jahren ein grausamer Mehrfachmord geschehen ist. Der Killer plant eine Halloweenparty mit blutigem Ausgang. Doch was ist seine Motivation?



Ein anderer Handlungsstrang begleitet Eric, der mit seiner Mutter Cynthia zusammenlebt und nicht damit klarkommt, dass sie einen neuen Lover hat. Er wird auch in der Schule gemobbt, scheint aber sein Glück mit der Cheerleaderin Beth zu finden.


Der Freund von Erics Mutter ist Polizist und ermittelt in dem kleinen Städtchen in einem Mordfall an einem Polizisten. Der soll kurz vor seinem Tod das Haus betreten haben, in dem nun die große Party steigt…


In bekannt flüssiger Schreibweise fühlte ich mich gleich wieder heimisch. Wobei ich sagen muss, dass sich Laymon in diesem Buch etwas kurz gefasst hat. Ich bin von ihm seitenlange Beschreibungen der Charaktere und ihrer Vorgeschichte gewohnt, das kam hier leider etwas kurz. So wird man mit den Personen leider nicht recht warm.

Dafür blieben die unnötigen, übertrieben dargestellten, Sexszenen diesmal verhältnismäßig zahm, was mir gut gefallen hat, denn die haben in einem Horrorthriller nichts zu suchen. Da soll Blut fließen – was es hier auch wieder reichlich tut. Allerdings, wie bereits oben geschrieben – nicht in bekannt ausführlicher Manier, was ein wenig zu Lasten der Spannung geht.


Was mich aber sehr gestört hat war, dass der Klappentext etwas ganz anderes verspricht. Nämlich Horror im Haus. Der beschränkt sich leider auf die letzten 20 Seiten und ist mir viel zu schnell gegangen und zu zahm gewesen. Dennoch ist die Geschichte überaus lesenswert, denn flüssig und interessant ist sie ja auf jeden Fall, wenn man zwischendurch mitbekommt, wen der Killer noch meuchelt und wie und wie dann am Ende alle Fäden im Sherwoodhaus zusammenlaufen.

Veröffentlicht am 22.07.2019

nichts für schwache Nerven

Finale
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Achtung: blutig!

Zwei Mädchen nachts allein an einer einsamen Tankstelle. Seltsame Dinge gehen vor sich und die Mädchen bekommen Angst. Doch die kleinen Vorgänge sind noch gar nichts. Jemand hat Lust ...

Achtung: blutig!

Zwei Mädchen nachts allein an einer einsamen Tankstelle. Seltsame Dinge gehen vor sich und die Mädchen bekommen Angst. Doch die kleinen Vorgänge sind noch gar nichts. Jemand hat Lust zu spielen – bis zum bitteren Ende.



Das Buch beginnt recht zahm. Die beiden Mädels arbeiten an der Tankstelle und langweilen sich. Die Straßen sind leer, weil Dänemark im Endspiel der Fußball-WM steht. Es kommen nur wenige Kunden. Doch die, die kommen haben alles andere als eine weiße Weste.



Stufenweise führt Langstrup den Schrecken ein. Erst liest man nur ab und zu ein Kapitel über ein Mädchen in der Folterkammer, dann werden es immer mehr, bis das Buch schließlich darin gipfelt, dass sich die zwei Mädchen in Gefangenschaft wieder finden. Und was sie dann mitmachen – das wünscht man seinem ärgsten Feind nicht. Spätestens hier war ich gefesselt. Hätte ich dem Buch anfangs nur 3 Sterne gegeben, wurden es am Ende dann 4, was unterm Strich 3,5 ergibt. Seine Schilderungen der Bösartigkeiten fesseln und tun beinahe selber weh. Der Schluss kam mir dann fast zu schnell und zu realistisch.



Langstrup schreibt anschaulich, ich wurde fast etwas an Richard Laymon erinnert. Nur nicht so ausufernd, eher gleich auf den Punkt und natürlich blutig. Leider kam wenig Spannung auf, die anfänglichen „Spielchen“ konnten mich nicht wirklich überzeugen.


Ich kannte den Autor bisher noch nicht, Finale ist sein erstes Buch, das auf Deutsch erschienen ist. Ich hoffe, es war nicht das letzte.

Am Ende gibt es noch zwei Bonusstorys, die ich eigentlich nicht gebraucht hätte, viel mehr hätte ich mir noch mehr von der Hauptstory gewünscht.


Fazit: Beginnt ganz zahm, endet in Blut und Gewalt. Nichts für schwache Nerven.