Grausam und schockierend
Hayley Barker hat hier eine Welt geschaffen die furchtbar brutal und ungerecht ist. Eine Welt in der die Pures bessere Menschen sind als die Dregs. Das gibt den Pures natürlich automatisch das Recht, die ...
Hayley Barker hat hier eine Welt geschaffen die furchtbar brutal und ungerecht ist. Eine Welt in der die Pures bessere Menschen sind als die Dregs. Das gibt den Pures natürlich automatisch das Recht, die Dregs wie Tiere zu behandeln und Ihnen gegenüber keinerlei Mitleid oder Reue zu empfinden. Und selbstverständlich leben die "besseren Menschen" absolut komfortabel und luxuriös, ganz im Gegensatz zu ihren Mitmenschen.
"Dregs neigen zu emotionalen Ausbrüchen und zu Unberechenbarkeit; das gehört zu ihrem Wesen. Sie leben am Rand der Gesellschaft, weil sie einfach nicht in der Lage sind, sich zivilisiert, freundlich, kultiviert zu benehmen."
Zu allem Überfluss werden viele Dreg-Kinder in den Zirkus entführt, um zur Belustigung der Pures in Lebensgefahr zu schweben. Im Mittelpunkt als größte Attraktion steht Hoshiko die Hochseilartistin.
Beiden Seiten wurde eine völlig irreführende und verdrehte Weltsicht vermittelt, die den gegenseitigen Hass schürt. Doch Bens und Hoshikos Blickwinkel beginnt sich aufgrund ihrer Begegnung zu verändern...
Leider ist diese Welt, insbesondere im Hinblick auf unsere Vergangenheit, gar nicht so fiktiv. Überall gibt es immer "Pures" die sich aufgrund von Privilegien oder Arroganz anderen überlegen fühlen. Auch wir brauchen viel mehr Menschen wie Ben, die hinter die Fassade schauen und Andersartigkeit tolerieren und vor allem wertschätzen.
Die Arena vermittelt meiner Meinung nach eine ganz wichtige Botschaft: Jeder ist ein Unikat und man sollte sich grundsätzlich selbst eine Meinung bilden und den schwächeren beistehen.
Für mich eine wirkliche grandiose aber auch schockierende Geschichte mit einer unfassbar relevanten Kernaussage. Außerdem konnte ich mich beim Lesen total in diesem London um 2045 verlieren. Anfangs fühlte ich mich aufgrund des Klappentextes etwas an die Tribute von Panem erinnert, doch die Arena ist andersartig, noch ernster und auch umwerfend spannend. Das verheißungsvolle Ende lässt mich mit gespannter Erwartung auf die Fortsetzung blicken.