Superhelden im Kampf nicht nur gegen Vorurteile
Die junge Seraphina Winter gehört zu den Reichen und Privilegierten, die in einer sicheren Gegend und mit Stromversorgung leben. Ihr bisheriges Leben zwischen Wohltätigkeitsgalas und High Society Club ...
Die junge Seraphina Winter gehört zu den Reichen und Privilegierten, die in einer sicheren Gegend und mit Stromversorgung leben. Ihr bisheriges Leben zwischen Wohltätigkeitsgalas und High Society Club gerät jedoch komplett aus den Fugen, als sie nach einem Überfall plötzlich aussergewöhnliche Fähigkeiten entwickelt: Fortan ist sie eine Veränderte. Ein gesellschaftlicher Super-GAU! Denn Angst und Vorurteile in der Bevölkerung haben dazu geführt, dass Veränderte wegen ihrer Fähigkeiten wie Schweben, Superkräfte oder Feuer schleudern von der Regierung verfolgt und kontrolliert werden. Von der aggressiven Reaktion der Bevölkerung ganz zu schweigen. Also verheimlicht Sera erstmal ihre neuen Fähigkeiten, bis sie sich mit anderen Veränderten zusammenschließt, um als Bay City Heroes für ein besseres Image der Veränderten zu sorgen.
Seraphina war mir als Tochter eines reichen Pharmaunternehmers von Beginn an sympathisch. Ihre Reaktion auf ihre neuen Fähigkeiten war unterhaltsam und realistisch beschrieben und mir gefiel, wie sie mit den anderen eine Art Superheldengruppe aufbaute, welche mit einigen Startschwierigkeiten zu kämpfen hatte. Auf der anderen Seite steht Special Agent John Hunter, der im Auftrag der Regierung mit seiner Abteilung dafür sorgen soll, dass sämtliche Veränderte verfolgt, registriert und ihre Fähigkeiten unterdrückt werden. Durch seine starke Abneigung gegen Veränderte ist er quasi der Gegenpol von Sera, die es sich in den Kopf setzt, John davon zu überzeugen, dass Veränderte auch nur Menschen sind, von denen die meisten gar nichts Böses wollen.
Sehr gelungen ist der besondere Aufbau des Romans mit Zeitungsartikeln, Radiodurchsagen, Zitaten und Interviews, welche zu Beginn und immer mal wieder mittendrin erklären, wie es überhaupt zu dem politischen und wirtschaftlichen Dilemma der USA kam, wie die Reaktionen auf die Bay City Heroes sind oder einiges mehr. Natürlich wird auch die Frage geklärt, warum es überhaupt Veränderte gibt.
Der Stil ist äußert unterhaltsam, die Story faszinierend und ich hatte beim Lesen immer wieder vor Augen, wie das Ganze wohl als Film wirken könnte. Ein wenig Humor an den richtigen Stellen lockert alles angenehm auf und die Autorin hat es sich nicht nehmen lassen, sich selbst indirekt kurz in die Geschichte einzubauen.
Ein sehr gelungenes Superheldenbuch, in dem die Betroffenen nicht nur gegen starke Vorurteile zu kämpfen haben und das auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit verdient hat!