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Veröffentlicht am 28.09.2019

Eine wunderbare Mischung aus Jugend- und Erwachsenenbuch

Love to share – Liebe ist die halbe Miete
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Cover:
Das Cover hat mich nicht wirklich angesprochen. Der Titel nimmt mit großen, rot und pinken Buchstaben den meisten Platz ein. Rot und Pink nebeneinander ist eine sehr mutige Kombi, in diesem Fall ...

Cover:
Das Cover hat mich nicht wirklich angesprochen. Der Titel nimmt mit großen, rot und pinken Buchstaben den meisten Platz ein. Rot und Pink nebeneinander ist eine sehr mutige Kombi, in diesem Fall gefällt es mir allerdings ganz gut. Außerdem kann man auf dem Cover noch die beiden Hauptcharaktere, Tiffy und Leon, erkennen. Die rosa Wirbeln, die sich um den Titel schlängeln, verstehe ich nicht wirklich.

Generell hat das ganze Cover wenig mit der Story zu tun. Bei so einem interessanen Konzept hätte man viele Designs machen können. Dieses hier hätte zu vielen Geschichten passen können.

Vergleicht doch mal die englische Version mit der deutschen...
Das englische Cover hat viel mehr Charakter und man kann erahnen, um was es in dem Buch geht. Um ehrlich zu sein, finde ich das deutsche langweilig und unkreativ.

Allerdings soll man ein Buch ja nie nach dem Cover beurteilen.


Charaktere:
Tiffy: sticht sofort mit ihrer bunten und mutig kombinierten Kleidung heraus. Sie hat einen Job als Lektorin, für den sie viel zu wenig bezahlt bekommt. Momentan arbeitet sie an einem Häckelbuch. Sie braucht eine neue Wohnung, weil sie von ihrem Ex wegkommen will. Tiffy kann viel reden, backt gerne und hat einige gute Freunde.

Leon: ist das Gegenteil von Tiffy, schüchtern und sparsam mit seinen Worten. Er arbeitet Nachtschichten in einem Krankenhaus, dort freundet er sich mit vielen Patienten an und tut dem ein oder anderen sogar Gefallen. Zum Beispiel sucht er nach einem lang verschollenen Freund eines Patienten.

Die Nebencharaktere waren auch alle besonders und einzigartig. Am Anfang war es etwas schwer Tiffys Freunde auseinanderzuhalten und die ganzen Namen zu behalten.


Setting:
Das Buch spielt in London, wobei man dank den Hauptcharakteren verschiedene Aspekt der Stadt vorgestellt bekommt.

Tiffy genießt das Nachtleben, geht gerne mit Freunden etwas trinken oder ist auf verschiedenen Ausflügen wegen ihrer Arbeit.

Leon ist die meiste Zeit daheim, aber an den Wochenenden reist er durch ganz England, um den Freund des Patienten zu finden.

Allerdings spielt das Setting in diesem Buch keine große Rolle. Es geht eher um die Beziehungen der Charaktere und wie sie mit ihren Problemen umgehen.


Schreibstil:


Die Geschichte wird aus der Sicht beider Charaktere erzählt.

Es ist selten, dass man in einem Buch den Schreibstil der zwei Charaktere unterscheiden kann. Ich freue mich immer wahnsinnig, wenn das der Fall ist. Bei Love to share ist der Unterschied extrem.

Tiffy beschreibt alles detailreich, ihre Nachrichten sind viel länger als Leons und sie endet diese immer mit "xx".

Leon ist am Anfang viel zurückhaltender und höflicher. Seine Nachrichten sind kurz und weniger persönlich, außerdem beendet er sie mit "Leon" ohne Küsschen. Außerdem fällt an seiner Erzählweise sofort auf, dass er kaum Personalpronomen benutzt. Seine Sätze sind einfach aufgebaut und lesen sich eher wie Stichworte.

Man weiß also immer wessen Kapitel man gerade liest.


Meinung:
Was mich etwas gestört hat, ist die Offenheit der Charaktere (außer Leon). Warum erzählt Tiffy ihm sofort von ihrem Ex und ihren anderen Problemen? Ich habe mich einfach damit abgefunden, dass das ihre Art ist damit umzugehen. Aber warum hat es dann so lange gedauert, bis sie sich professionelle Hilfe geholt hat? Ein anderes Beispiel dafür ist Richie, Leons Bruder, der im Gefängnis sitzt. Gleich beim ersten Telefonat mit Tiffy wollte er ihr seine ganze Geschichte erzählen...

Man muss auch erwähnen, dass das Buch sehr viele verschiedene Storylines hat. Da gibt es Leons Suche nach alten Freund eines Patienten, Richies Geschichte und Verhandlung, wie Tiffy über ihren Ex hinwegkommt, die Erfolgsstory eines Häckelbuches...
Das Buch ist also sicher nicht langweilig. Dennoch bin ich mir nicht ganz sicher, ob mir das gefallen hat. Einerseits bleibt das Buch so spannend und abwechslungsreich, andererseits kann man sich nicht auf einen Strang der Geschichte konzentrieren. Da muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er das mögen wird oder nicht.

Und jetzt kommt der Grund, warum ich das Buch so liebe. Es geht um zwei junge Erwachsene, die versuchen sich ein Leben aufzubauen und zum ersten Mal mit Erwachsenenprobleme umgehen müssen. Allerdings ist es nicht so wie in New Adult, der Fokus liegt nicht auf Sex und sexueller Spannung.
Love to share fühlte sich für mich einfach nach einer perfekten Mischung zwischen Jugendbuch und Erwachsenenbuch an! Ich möchte unbedingt mehr solcher Bücher lesen, also wenn ihre Empfehlungen habt, schreibt es mir.


Fazit:
Ich mag das Buch. Es hat wunderbare Charaktere, die gut miteinander harmonieren, und doch das Gegenteil voneinander sind. Man weiß immer, wer gerade was schreibt, da der Erzählstil der Protagonisten so unterschiedlich ist.

Es gibt auch kleine Sachen, die ich zu bemängeln habe, wie das Cover oder, dass keine Storyline im Vordergrund steht.

Love to share, Liebe ist die halbe Miete von Beth O'Leary ist für mich ein gelungenes Buch für Jugendliche, junge Erwachsene und Erwachsene! 4 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Guter Jugendthriller

ON:OFF
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Das Cover sagt mir nicht sonderlich zu, ich finde es eher langweilig...
Mir gefällt zwar wie wortwörtlich der Titel dargestellt wurde, aber der Rest ist wirklich kein Blickfang. In der Buchhandlung hätte ...

Das Cover sagt mir nicht sonderlich zu, ich finde es eher langweilig...
Mir gefällt zwar wie wortwörtlich der Titel dargestellt wurde, aber der Rest ist wirklich kein Blickfang. In der Buchhandlung hätte ich es wahrscheinlich nicht mitgenommen.
Ich weiß, man soll das Buch nicht nach dem Cover beurteilen. Trotzdem finde ich, dass ein spannungsreiches Buch auch so aussehen soll!


Nora: Wurde wegen ihrer Intelligenz von NGS ausgewählt. Ihre Eltern sind selbst sehr beschäftigt, deswegen fällt es nicht auf, wenn sie über Nacht weg bleibt. Sie ist zu jedem Treffen überpünktlich únd hat immer die perfekte Taktik. Nur bei Alex scheint diese nicht zu funktionieren...
Alex: Bassspieler in einer Band. Er durchschaut Nora und ihre Lügen schnell und mag es sie herauszufordern. Dabei ist er kreativ und humorvoll.
Mein absolutes Highlight war wieder einmal ein Nebencharakter, nämlich Benny. Schlagzeuger und Alex' bester Freund seit dem Kindergarten. Sein spezieller Humor und seine Art haben das Buch richtig unterhaltsam gemacht!


Vielleicht habe ich es überlesen, aber ich weiß nicht in welcher Stadt ON:OFF spielt...
Allerdings hat mich das beim Lesen weniger gestört, weil die Geschichte so spannend war.
Neben der Technologie der Bewusstseinssynchronisierung von NGS ist die Welt so wie unsere. Es gibt also keine fliegenden Autos oder so.
Ich vermute, dass das Buch irgendwo in Deutschland spielt, aber das ist nicht wichtig für die Geschichte.


Der Beginn hat mich sehr verwirrt. Wer ist die Ich-Person? Was ist Noras Auftrag? Und was ist ein Link? Ich habe mir zwar den Inhalt durchgelesen, aber nicht direkt vor dem Lesen. Das mache ich bei vielen Büchern gerne so, dann ist der Überraschungseffekt etwas größer. Aber in diesem Fall war das nicht ideal, ich kam schwer in die Geschichte rein.
Ein kleiner Tipp, falls ihr ON:OFF lesen wollt: hinten im Buch ist ein Glossar.
Ich hab das natürlich erst entdeckt, als ich das Buch schon fertig gelesen habe...


Der Schreibstil sticht nicht heraus und das ist in diesem Fall auch gut so. Bildhafte Beschreibungen hätten der Story nur die Spannung genommen.
An manchen Stellen haben mir allerdings Erklärungen gefehlt. Ein Glossar ist ja schön und gut, aber mir hätte es besser gefallen wenn es in der Geschichte erklärt gewesen wäre. Vorallem wenn das Buch viel mit neuen Technologien zu tun hat...


Die Story ist zwar gut, aber nicht fehlerlos, bzw gar nicht realistisch.
Wie hätte NGS dieses System auf den Markt gebracht? Man dringt in das Bewusstsein eines Menschen ein, ohne dass der das erlaubt hat! Die Polizei hätte sicher etwas dagegen. Wie will man dann die Computerspiel-Welt revolutionieren?
Trotzdem interessante Idee und auch die Auflösung am Ende habe ich genial gefunden.
Es waren auch andere kleinere Logikfehler in der Geschichte drinnen, die mich nicht gestört haben.


Fazit:
Ein guter Thriller für Jugendliche!
Der Hauptaugenmerk liegt definitiv auf der Story, wenn einem also Charaktere wichtiger sind, dann würde ich das Buch nicht empfehlen.
Mich konnte das Buch begeistern und fesseln. Hoffentlich bekommt man von Ann-Kristin Gelder noch mehr zu lesen.
Wegen den Logikfehler und den mangelnden Erklärungen gibt es nur vier Sterne von mir.

Veröffentlicht am 30.07.2019

Liebesgeschichte mit Distanz

Drei Schritte zu dir
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Das Cover finde ich sehr ansprechend, weil es zeigt, um was es in dem Buch geht.
Vorallem hat mir gefallen, dass das Cover in die Geschichte eingebaut worden ist. Stellas Schwester hat ihr ein Bild von ...

Das Cover finde ich sehr ansprechend, weil es zeigt, um was es in dem Buch geht.
Vorallem hat mir gefallen, dass das Cover in die Geschichte eingebaut worden ist. Stellas Schwester hat ihr ein Bild von einer Lunge mit Blumen gemalt und die Geschichte beginnt damit, dass Stella es in ihrem Krankenhauszimmer aufhängt.
Das Bild kommt auch später immer wieder vor und spielt eine wichtige Rolle.


Charaktere:
Stella: mag es gerne ordentlich, plant gerne und hat natürlich eine To-Do Liste für alles - kurz gesagt, sie hat einen Kontrollzwang. Es geht sogar so weit, dass sie einen Deal mit Will eingeht, nur um seinen Medikamentenschrank zu sortieren. Außerdem ist sie so ein Mensch, der zu viele Talente und Hobbys hat: programmieren, fließend französisch reden, meditieren, singen..., nur zeichnen kann sie, laut Will, nicht.
Will: ist ganz anders als Stella. Er ist eher ein Draufgänger, er geht viele Risiken ein, weil er ja sowieso sterben wird. Seine Mutter ist stinreich und will nur das Beste für ihren Sohn, deshalb war Will schon in zahlreichen Länder in Krankenhäuser, aber er möchte lieber die Welt sehen und Abenteuer erleben. Im Buch zeichnet er fast immer, am liebsten Karikaturen.

Das sind die zwei Hauptcharaktere, die Perspektiven wechseln sich immer ab, was ich liebe.
Über die Nebencharaktere kann ich gar nicht so viel sagen...
Die einzigen die für mich heraugestochen sind, sind Barb und Poe, der Rest hatte einfach keine Persönlichkeit.


Setting:
Weil es in einem Krankenhaus spielt, habe ich mir nicht viel erwartet, aber ich wurde überrascht. Was für ein Krankenhaus war das Bitte? Da gab es ja alles!
Mir haben die kleinen Erkundungstouren von beiden Hauptcharakteren gut gefallen, man hat gemerkt, dass Stella jede Ecke in diesem Gebäude kennt.
Mehr gibt es meiner Meinung nach zum Setting nicht zu sagen, es ist ja auch kein Buch, das man wegen der schönen Landschaft liest.


Schreibstil:
Dafür, dass es so schwere Themen behandelt, kann man es relativ schnell und flüssig lesen.
Der Schreibstil an sich war jetzt nicht so besonders.
Das einzige was ich zu bemängeln habe ist, dass sich die Konversationen teilweise nicht echt anfühlten und manchmal sogar peinlich waren.


Meinung:
Ich verstehe die Liebesgeschichte in diesem Buch nicht? Die kennen sie sich noch gar nicht und schon folgt Will ihr durch das Krankenhaus... Für meinen Geschmack ist das etwas zu plötzlich passiert.
Was mir sehr gut gefallen hat, ist wie die Krankheit dargestellt wurde.
Ich kenn mich mit Mukoviszidose gar nicht aus, ich weiß ja nicht einmal ob ich es richtig schreibe, aber ich habe das Gefühl, dass die Krankheit und ihre Behandlung gut dargestellt wurde.
Bevor ich das Buch gelesen habe, hatte ich keine Ahnung was Mukoviszidose eigentlich heißt und es ging sicher vielen so wie mir.
Ich habe das Buch zwar sehr schnell gelesen gehabt, allerdings hat mich die Story nicht wirklich gepackt. Eigentlich habe ich mir ein tränenreiches Ende wie bei "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" oder "Midnight Sun" erwartet, aber es passierte einfach nicht, die Geschichte konnte mich leider nicht berühren...

Veröffentlicht am 15.06.2019

Über einen einsamen Frauenheld

Die zehn Lieben des Nishino
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Charaktere:

Nishino: Ist kein typischer Frauenheld und trotzdem verlieben sich alle in ihn. Er hat viele Beziehungen, meist mehr als eine aber er ist der Meinung, dass er unfähig für die Liebe ist. ...

Charaktere:

Nishino: Ist kein typischer Frauenheld und trotzdem verlieben sich alle in ihn. Er hat viele Beziehungen, meist mehr als eine aber er ist der Meinung, dass er unfähig für die Liebe ist. Allerdings bleibt er mysteriös, weil er sehr still ist und nur manchmal seine Gedanken mit seiner aktuellen Geliebten teilt. Leider konnte ich im Laufe der Geschichte nicht mit ihm warm werden.
Die Frauen: Die Geschichte wird aus der Sicht von zehn seiner Lieben erzählt, die alle sehr unterschiedlich verlaufen und dann doch gleich enden. Die Frauen sind alle sehr gut geschriebene und unterschiedliche Charaktere.

Schreibstil: Hiromi Kawakamis Schreibstil sticht sofort heraus, nicht weil er so schlecht ist, sondern das Gegenteil. Sie schafft es Dinge gut zu beschreiben, ohne viele Wörter zu benutzen. Aufgrund der Einfachheit lässt sich das Buch sehr schnell lesen.
Was mir sehr gut gefallen hat ist, dass die japanischen Begriffe die vorkommen in der Fußnote erklärt sind. So bleibt die Geschichte authentisch und man kann es lesen, ohne viel über die japanische Kultur zu wissen.
Ein Minuspunkt ist, dass man den Wechsel zwischen den Erzähler kaum merkt. Am Anfang war ich verwirrt, als die Ich-Erzählerinnen plötzlich gewechselt haben. Es wäre toll gewesen, wenn sich der Schreibstil pro Kapitel etwas ändert. Es ist einfach unrealistisch, dass zehn so unterschiedliche Frauen genau gleich beschreiben und fühlen.

Leseerfahrung: Wie oben schon erwähnt, war es am Anfang etwas verwirrend für mich. Das liegt auch zum Teil daran, dass ich nur sehr selten Kurzgeschichten lese. Nach einer Zeit aber konnte ich das Buch nicht mehr weglegen. Ich habe es extrem schnell gelesen, wegen dem Schreibstil und weil es nur 200 Seiten hat.

Fazit: Ein sehr schönes Buch, das sich einfach lesen lässt und schöne japanische Elemente hat. Leider konnte ich mich für den Protagonisten Nishino nicht sehr begeistern, die Frauen allerdings waren toll. Ein paar Geschichten haben mir mehr gefallen als andere. Müsste ich meine Lieblingsgeschichte wählen, wäre es "Weintrauben" oder "Im Königreich des Spätsommers". Es waren auch zwei Geschichten drinnen, die mir nicht so zusagten.

Deswegen "nur" 4 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 11.12.2019

Bringt einem wunderbar andere Kulturen näher!

Wie du mich siehst
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Cover: Das Cover gefällt mir echt gut. Es ist zwar einfach und minimalistisch gehalten, hat jedoch eine starke Aussagekraft.
Auf den ersten Blick erkennt man, dass die beiden Protagonisten sehr unterschiedlich ...

Cover: Das Cover gefällt mir echt gut. Es ist zwar einfach und minimalistisch gehalten, hat jedoch eine starke Aussagekraft.
Auf den ersten Blick erkennt man, dass die beiden Protagonisten sehr unterschiedlich sind. Ocean hat blondes, kurzes Haar - Shirin trägt ein Kopftuch. Ocean ist hellhäutig - Shirin dunkelhäutig. Dadurch wird sofort das zentrale Thema des Buches klar. Auf dem Cover stehen die Farben "weiß" und "schwarz" klar im Vordergrund, das weist ebenfalls auf die Themen des Buches hin. Mir gefällt, dass man am Cover erkennen kann, um was es in dem Buch geht.
Es werden sehr wenige Farben verwendet. Eigentlich nur drei verschiedene, denn das Rot sowie das Grau wird in verschiedenen Tönen wiederholt (Oceans rote Schuhe - Shirins rotes T-Shirt.)
Im Großen und Ganzen wirkt es stimmig und die klare Struktur spricht mich persönlich an.
Wenn ihr schon ein paar Rezensionen von mir gelesen habt, wisst ihr, dass ich ganz gerne das englische und das deutsche Cover miteinander vergleiche. So auch jetzt: Sie unterscheiden sich vollkommen. Auf dem englischen ist der Titel in zwei verschiedenen Schriften abgebildet. Mir gefällt die deutsche Version besser! Und das sag ich echt selten... Aber man weiß einfach sofort um was es geht, außerdem ist es strukturierter und klarer.


Charaktere: Von Tahereh bin ich besseres gewöhnt...
Shirin: sie hat klare Ansichten und ist sehr dickköpfig. Die rassistischen Kommentare treffen sie zwar, aber sie kann ihren Schmerz gut überspielen. Positiv ist, dass sie eine klare "Stimme" im Buch hat, denn sie verwendet gerne Schimpfwörter. Man kann ihre Charaktereigenschaften zwar nachvollziehen, aber wegen ihrer negativen Einstellung konnte ich mich nicht mit ihr anfreunden.
Ocean: ihn kann ich so gar nicht einschätzen. Ganz anders als Shirin hat er keine klaren Ansichten oder sie kommen im Buch nicht hervor. Ich weiß nur, dass er am liebsten aus dieser Kleinstadt hinaus will. Ich kann ihm keine Eigenschaften zuordnen, denn die schienen im Buch immer gewechselt zu haben?


Setting: Schon in den ersten Seiten erfährt man, dass Shirin in eine kleine, amerikanische Stadt gezogen ist. Die Umgebung spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte, denn die meisten Leute dort haben sehr konservative Ansichten. Jemand wie Shirin - ein junges Mädchen, das Kopftuch trägt - ist ihnen also fremd und sie wissen nicht, wie sie darauf reagieren sollen.


Beginn: Man erfährt sofort, dass die Familie der Protagonistin oft umzieht. Ich finde, das erklärt ihren Charakter sehr gut. Das Buch beginnt damit, dass sich Shirin in ihrer neuen Schule zu Recht finden muss. Man lernt zuerst ihre Familie und ihre Umgebung kennen, dann erst Ocean.


Schreibstil: Wie schon erwähnt, mag ich den Schreibstil der Autorin. Sie kann Gefühle wunderbar malerisch beschreiben. Dieses Genre hat dafür wunderbar gepasst, denn ich habe mich selbst so gefühlt, als wäre ich zum ersten Mal verliebt. Unglaublich, dass sie diese Gefühle mit so unsympathischen Charaktere erzeugen konnte...
Etwas, das mir nicht so gefallen hat, ist, dass die Breakdance Beschreibungen zu ausführlich und mit zu vielen Details/Fachbegriffe geschmückt waren. Es zeigt zwar, dass sich die Autorin damit beschäftigt hat, aber ich fand diese Textstellen eher langweilig und ich habe mich ein paarmal dabei erwischt, wie ich sie einfach nur überflogen habe.


Meinung:
Mir hat es gut gefallen, dass das Buch etwas in der Vergangenheit spielt. Nicht viel, nur ein paar Jahre. Meistens merkt man es gar nicht, aber es hatte Auswirkung auf die Kommunikation zwischen Ocean und Shirin, denn ohne der Technik, die wir heute haben, ist das etwas schwierig. Ich schätze allerdings, dass das nicht der Hauptgrund dafür ist, dass das Buch nicht in 2019 spielt, denn so konnte man die Auswirkungen von 9/11 auf die Menschen bemerken.

Ich fand es gut, dass der deutsche Titel eine wichtige Rolle im Buch spielt. Er ist also nicht einfach ausgedacht, sondern kommt so im Buch vor. Ich will allerdings nicht zu viel verraten. Ob es in der englischen Version auch so ist, kann ich nicht beantworten, denn die Titel sind schon sehr unterschiedlich.

Am meisten hat mir jedoch gefallen, dass ich so viel über eine für mich fremde Kultur gelernt habe. Es werden wichtige Themen angesprochen und das auf eine leichte Art und Weise.


Fazit:Die Protagonistin und noch weniger Ocean, konnten mich leider nicht überzeugen.
Allerdings kann man das Buch sehr schnell lesen, die Gefühle sind wunderschön beschrieben und es bringt einem fremde Kulturen näher.

Ein gut durchdachtes Buch, das wegen den Charakteren keine fünf Sterne bekommt.
Also: 4 Sterne (in Richtung 3)

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