Originelle Idee spannungslos umgesetzt ...
Der Wald der verlorenen SchattenKlappentext:
Hyoju, eine junge Frau von 29 Jahren, verlor als Kind ihre Eltern bei einem Autounfall. Sie arbeitet als Ticketverkäuferin an einem Busschalter, ein Job, der ihr keinen Spaß macht. Sie fühlt ...
Klappentext:
Hyoju, eine junge Frau von 29 Jahren, verlor als Kind ihre Eltern bei einem Autounfall. Sie arbeitet als Ticketverkäuferin an einem Busschalter, ein Job, der ihr keinen Spaß macht. Sie fühlt sich leer und ausgebrannt, weil sie ohne Sinn und Zweck in den Tag hineinlebt. Ihr Freund hat vor Kurzem die Beziehung beendet, als er erfahren hat, dass sie eine Waise ist. Umso mehr überrascht es sie, als sie plötzlich Nachricht vom Tod ihrer Großmutter erhält, und sie fährt in ein kleines Dorf, um an der Bestattung teilzunehmen. Am letzten Tag der Beerdigungsfeier halten die Dorfbewohner ein merkwürdiges Ritual auf einem Hügel vor einem nahe gelegenen Berg ab; dabei warnen sie Hyoju, den Berg zu betreten. Als sie nach Hause zurückkehren will, betritt sie irrtümlich die verbotene Zone. Im gleichen Moment bemerkt sie, wie ein silbern glänzender Schatten aus ihrem Körper entweicht. Auf ihrem Weg trifft sie einen geheimnisvollen Mann namens Muyeong, der halb menschlich, halb göttlich ist, magische Kräfte besitzt und den Kreislauf des Waldes behütet. Er führt sie zu einem 1000-jährigen Ginkgobaum, dem eigentlichen Herrscher des Waldes, der alle seine Bewohner miteinander verbindet. Hyoju erfährt: Wenn es ihr nicht gelingt, ihren Schatten innerhalb der nächsten fünf Tage wiederzufinden, ist sie dazu verdammt, für immer als Geist im Wald umherzuirren. Zusammen mit Muyeong macht sie sich auf die Suche nach ihrem Schatten, und damit beginnt die wundervolle Geschichte von Hyoju und Muyeong, die den Leser in eine magische Welt entführt …
Autorin:
Danbi Eo, Jahrgang 1986, ist eine koreanische Schriftstellerin, Schauspielerin, Drehbuchautorin und Bühnenschriftstellerin. Ihr Debüt als Autorin gab sie mit ihrem Roman „Eclipse“.
Bekannt wurde sie vor allem für ihre zauberhaften Fantasy-Geschichten. Heute lebt die Schriftstellerin zusammen mit ihrer Familie in Ekcheon, Chungcheongbuk-do in Korea und schreibt neben ihren Romanen auch Novellen und Webtoons für das Internet.
Übersetzer:
Hyuk-Sook Kim
Manfred Selzer
Bewertung:
Das Cover ist mystisch gehalten und ist auf Vorder- und Rückseite verschieden. Was mir daran nicht gefällt, ist das Meer. Ich finde, es passt einfach nicht – der Mond, der im Meer sinkt ... Sehr gefallen tut mir, dass der Titel und die Autorin in Originalschrift beigefügt ist. Auch die Kapitel sind in Originalschrift versehen. Ich finde es sehr gut, dass das Buch nicht vollständig in Deutsch übertragen wurde bzw. noch etwas vom Original geblieben ist.
Was mir sofort positiv vor der Bewerbung aufgefallen ist, ist der Klappentext – die Art der Geschichte. Es ist eine völlig untypische und undeutsche Geschichte. Eine Geschichte mit fremdartiger Kultur. Dies bestätigte sich auch beim Lesen. Einige fernöstliche Rituale sind eingebaut worden. Hier fehlt mir allerdings eine kleine Einführung für Nichtkenner. Diese hätte die Autorin als Einführung kurz darlegen können.
Was mir noch aufgefallen ist, ist, dass typisch deutsche Sprichwörter eingebaut worden sind (… den Brunnen abzudecken, nachdem das Kind schon hingefallen ist). Etwas abgewandelt, aber dennoch deutsch. Oder gibt es die auch in fernöstlicher Art? Das finde ich schon etwas irritierend.
Kommen wir zum Eingemachten:
Der Schreibstil ist etwas schwerfällig und mühsam zu lesen. Nicht, dass die Geschichte kompliziert niedergelegt ist, nur, dass sie so geschrieben ist, dass kaum Spannung auftaucht. Mit Fortschreiten der Seiten fiel es mir immer schwerer, weiterzulesen.
Die Charaktere sind wechselhaft. Hyoju ist etwas schwer zu durchschauen. Sie bleibt etwas rätselhaft und oberflächlich beschrieben. Die Beziehung zu ihrem Freund ist bei mir nicht richtig angekommen. Ich fragte mich, waren sie jetzt zusammen oder nicht? Es wird wie ein Eiertanz darüber berichtet. Auch die Gedanken und Gefühle lassen sich für mich schwer greifen, leider.
Mir war von Anfang an klar, dass diese Geschichte sehr anders und untypisch ist. Und mir gefiel es auch, dass es so anders zu sein schien, auch vom Schreibstil her. Aber leider ist die Geschichte mir zu flach und spannungslos geschrieben. Zudem muss ich mitteilen, dass ich das buch ab Seite 111 abgebrochen habe. Die Rezension sollte gestern stehen, ich habe aber bis gestern Abend versucht, mich zum Lesen des Buches zu bewegen. Aber ich bekomme es einfach nicht hin! Es tut mir leid! Ich mag mich auch nicht mehr rumquälen.
Auch der Fantasy-Teil ist mir etwas zu skurril. An sich finde ich es eine tolle und originelle Idee. Aber es ist für meinen Geschmack fiel zu fad erzählt, sodass ich keine Begeisterung aufbringen kann.
Fazit:
Für mich ist das Buch nichts, obwohl ich es zu Beginn geglaubt hatte.Einen Pluspunkt gibt es für die zweisprachige Deklarierung, das ist wirklich besonders. Ebenso für die kulturellen Einwürfe in der Geschichte. Daher vergebe ich auch 2 Sterne statt nur 1 Stern. Mehr kann ich nicht vergeben, da ich das Buch abgebrochen habe. Die Autorin hätte die Geschichte viel effektvoller schreiben können, da bin ich mir sicher.
Wenn es hieß, dass man Stolz nicht habe, wenn man ihn haben will, und dass man ihn habe, wenn man ihn ablege, dann sollte ich ihn ablegen – das wäre das Richtige, dachte ich.
(Seite 26)
Meinen lieben Dank an das Lovelybooks-Team und dem Verlag für das bereitgestellte Exemplar. Es war in jeden Fall eine neue Erfahrung.