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Veröffentlicht am 28.12.2019

In freiem Fall

Freefall – Die Wahrheit ist dein Tod
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befindet sich Ally nicht nur während ihres Absturzes, sondern auch danach. Ganz besonders danach! Doch dazu mehr.

Zunächst begegnen wir ihr, wie sie aus einem abgestürzten Flugzeug krabbelt: ...

befindet sich Ally nicht nur während ihres Absturzes, sondern auch danach. Ganz besonders danach! Doch dazu mehr.

Zunächst begegnen wir ihr, wie sie aus einem abgestürzten Flugzeug krabbelt: gerade noch mal davongekommen und ihres Liebsten verlustig. Der saß nämlich am Steuerknüppel des kleinen Fliegers. Ally muss sich nun in jeder Hinsicht komplett neu orientieren; zunächst jedoch aus der Wildnis herausfinden.

Dass es in den letzten Jahren ganz schön bunt hergegangen ist in ihrem Leben, erfahren wir nicht nur von ihr, sondern auch von ihrer Mutter Maggie. Die beiden berichten nämlich im Wechsel.

Dadurch entsteht ein vielschichtiger Thriller mit Emotionen, in dem die Entwicklungen der Hauptpersonen eindringlich geschildert werden. Leider aber wenig atmosphärisch, ebenso wie die Charaktere der Figuren für mich wenig greifbar sind.

Dadurch wird die Spannung, die sich durch immer wieder neu eingestreute Details aufbaut, leider stark eingeschränkt. Vieles ist unlogisch und schwer nachzuvollziehen - obwohl ich ausgesprochen neugierig war, habe ich die Lektüre immer wieder sinken lassen und mich gefragt: "Was sollte das jetzt eigentlich?"

Ich bin also hin- und hergerissen, sowohl in Bezug auf den Inhalt als auch auf die Leistung der Autorin: manches ist (fast) grandios, anderes wiederum sehr verwirrend, teilweise schon dilletantisch. Dass das nicht an der Übersetzung liegt, weiß ich, denn diese wurde von der von mir hochgeschätzten Susanne Goga angefertigt, was für mich ein Grund mehr war, um zu dieser Lektüre zu greifen. Was sich - wie geschildert - leider nur teilweise lohnte.

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Veröffentlicht am 13.12.2019

Feiern wie unsere Nachbarn im Westen

Weihnachten in Amsterdam
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Ein Kochbuch mit Weihnachtsrezepten aus Amsterdam: das klang verlockend. Ich wohne unweit der niederländischen Grenze und kenne somit unsere westlichen Nachbarn ganz gut. Sie sind mir als herzlich, pragmatisch ...

Ein Kochbuch mit Weihnachtsrezepten aus Amsterdam: das klang verlockend. Ich wohne unweit der niederländischen Grenze und kenne somit unsere westlichen Nachbarn ganz gut. Sie sind mir als herzlich, pragmatisch und unkompliziert bekannt. Und manchmal sind sie auch ein ganz kleines bisschen plump. Naja, einige wenige.

Genauso offenbaren sich diese Rezepte, wobei das Unkomplizierte leider ein bisschen kurz kommt.

Aber erst einmal zum optischen Eindruck: der ist ganz große Klasse, das Buch enthält nicht nur Rezeptfotos, sondern auch Eindrücke vom winterlichen, Verzeihung, weihnachtlichen Amsterdam. Und von dessen Umgebung und die sind wirklich sehr gelungen. Also ist schonmal das "Outfit" absolut top.

Da ich jedoch ebenfalls sehr dem Pragmatismus anhänge (wenn auch ein bisschen anders als die Niederländer), ging es mir vorrangig dann doch um die Rezepte und ich war sehr froh, dass es auch einen Teil mit festlichen Frühstücksrezepten gab, wo ich so etwas wie schnelle Hefeteilchen, Eierrezepte und aufgepeppte Müslis erwartet hätte. Fehlanzeige: Schokocrossis, Wurstrollen, Mincepies und überaus opulente und kompliziert anzufertigende Wurstschnecken riefen in mir eine leichte Enttäuschung hervor.

Einige Rezepte, die mich zumindest halbwegs überzeugten gab es schon wie eine herzhafte Variante der armen Ritter(die ist richtig gut) und Cranberry-Brötchen (für meinen GEschmack nur ein bisschen zu kompliziert).

Insgesamt gibt es wenig Rezepte, die für mich Assoziationen zu Weihnachten hervorrufen, was ja an und für sich nicht so schlimm ist. Aber es gibt kaum Vorschläge zu sinnvollen Alternativen, vieles ist sehr mächtig und auch nicht ganz preiswert, auch sind einige Zutaten schwer zu bekommen. Ich hatte den Eindruck, die Autorin orientiert sich an angelsächsischen Traditionen, wobei ich aber nicht weiß, ob das möglicherweise üblich ist in den Niederlanden.

Ein umfassendes, auch interessantes Buch, das mich selbst in meinen Weihnachtsvorbereitungen leider nur wenig voran brachte!

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Veröffentlicht am 12.12.2019

Weihnachten mit Schwung?

Swinging Bells
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Sandra und Thomas, ein (ungewollt) kinderloses Ehepaar hat sich an Weihnachten bisher immer komplett nach den anderen gerichtet: ihre Eltern, seine Eltern - immer hatte etwas Vorrang. Diesmal ergreifen ...

Sandra und Thomas, ein (ungewollt) kinderloses Ehepaar hat sich an Weihnachten bisher immer komplett nach den anderen gerichtet: ihre Eltern, seine Eltern - immer hatte etwas Vorrang. Diesmal ergreifen sie eine Gelegenheit, es nach dem eigenen Geschmack zu gestalten und Zack! klingelt es an der Tür.

Nicht ganz unerwartet, zugegebenermaßen, denn jemand wollte das Doppelbett, dass das Paar schon seit Monaten anbietet, ausgerechnet am Heiligen Abend abholen. Nicht ganz passend - aber man ist ja sowieso zu Hause.

Das Paar, das ankommt, macht allerdings keine Anstalten, schnell wieder zu gehen, ob mit oder ohne Bett. Statt dessen trinken sie die Weinvorräte aus und vernichten das eher bescheidene, aber leckere Mahl des Paares.

Erst viel später löst sich die Sache auf - und ich muss sagen, nicht ganz nach meinem Geschmack. Weihnachtlich wurde mir dabei ganz und gar nicht, das hat aber mit meinen sehr persönlichen Ansprüchen zu tun. Ich kann mir vorstellen, dass viele es ganz anders sehen. Mir war es ein wenig zu süffisant, ein wenig zu schlüpfrig (auch wenn es das wohl gerade nicht sein sollte) und dann doch zu wenig schräg. Aber das liegt im Auge des Betrachters - werfen Sie doch selbst einen Blick in das Buch

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Veröffentlicht am 15.11.2019

Very british, very confusing

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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So ist es tatsächlich: obwohl dieses Buch atmosphärisch einfach alles gibt, um ein echt britisches Was-auch-immer zu sein, habe ich eine ganze Weile gebraucht, um die Handlung nachvollziehen ...

So ist es tatsächlich: obwohl dieses Buch atmosphärisch einfach alles gibt, um ein echt britisches Was-auch-immer zu sein, habe ich eine ganze Weile gebraucht, um die Handlung nachvollziehen zu können: Denn hier wiederholt sich zwar immer wieder ein bestimmter Tag und zwar der, an dem die titelgebende Evelyn Hardcastle sterben musste, doch der Erzähler steckt jedesmal in einem anderen Körper und erlebt die Handlung aus einer anderen Perspektive mit. Somit fügt sich Tag für Tag ein Puzzlestein zum anderen, bis das Rätsel gelöst ist.

Eine geradezu geniale Idee, muss man sagen - wenn sie denn ebenso genial ausgeführt worden wäre. Aber die Tage purzeln hier wild durcheinander, zudem gibt es nicht einzuordnende Figuren in dem Roman, die - zumindest bei mir - die Verwirrung noch vergrößerten.

Irgendwie platzt man hier einfach hinein in die Handlung und muss dann schauen, wie man sich zurecht findet. Mir ist das jedenfalls nicht so recht gelungen und so konnte ich den Roman nicht so genießen, wie ich wollte. Obwohl er jede Menge toller Einfälle enthält, kann ich ihn nicht weiterempfehlen, es sei denn, man kennt jemanden, der genau so etwas sucht!

Veröffentlicht am 04.09.2019

Manu auf dem Dach

Der Sprung
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Oder auch Manu vor dem Sprung. Vor dem letzten Sprung ihres Lebens? Denn die junge Gärtnerin hat sich auf das Dach eines Mehrfamilienhauses in dem kleinen Ort bei Freiburg, der ihr Heimat ist ...

Oder auch Manu vor dem Sprung. Vor dem letzten Sprung ihres Lebens? Denn die junge Gärtnerin hat sich auf das Dach eines Mehrfamilienhauses in dem kleinen Ort bei Freiburg, der ihr Heimat ist - oder sein sollte, begeben und lässt nicht mit sich reden. Zumindest spricht sie nicht mit der Polizei. Und ihren Freund, bzw. denjenigen, der sich als ihr Freund fühlt, nämlich Finn, den lassen sie nicht zu ihr.

Es ist nicht nur Finn, der in diesem Roman zu Wort kommt. Nein, es sind verschiedene Menschen, die auf unterschiedlichste Weise - teilweise auch sozusagen über Eck, also über andere Menschen - mit Manu zu tun haben. Langsam kristalliert sich ein Gesamtbild heraus, das aber erst ganz zum Schluss mehr oder weniger vollständig ist.

Meiner Ansicht nach eher weniger. Denn es ist ein ganz schön nervöses Bild und auch ein nervöser Stil, den die junge Autorin Simone Lappert hier pflegt. Oder ein hibbeliger, unsteter - der zu der Generation junger Erwachsener so zwischen zwanzig und dreißig aus meiner Sicht gut passt, denn ich empfinde viele ihrer Protagonisten als nervös, hibbelig und unstet.

Auch Manu ist nicht die Ruhe selbst. Nein, sie flucht und wirft Ziegel vom Dach - auf die Schaulustigen, die sich versammelt haben, um ihr Tun zu verfolgen. Geschieht denen Recht, finde ich.

Doch was steckt hinter dem allen? Das geht - so finde ich - aus dem unruhigen und wortreichen Stil der Autorin, deren Sätze in etwa so vielteilig und verschachtelt sind, wie manch einer in dieser Rezension, nur in Teilen hervor.

Das Portrait eines Menschen, blitzlichtartig gezeichnet durch diejenigen, die ihn umgeben. Was aus meiner Sicht hätte klarer, stabiler und eindringlicher sein können. Aber das meine nur ich - und ich gehöre nicht der Generation der Protagonistin und der Autorin an. Ein Bildnis unserer Zeit, unserer Mentalität, das viele sicher als gelungen ansehen werden.