Der goldene Herbst 1518 neigt sich dem Ende. Sechs Jahre sind vergangen, seitdem der berühmte Magier Johann Georg Faustus aus Nürnberg geflohen ist. Sein Ruhm ist gewachsen, selbst an den Höfen von Herzögen, Grafen und Bischöfen sucht man seinen Rat. So als würde der Herrgott – oder sein böser Gegenspieler? – eine schützende Hand über ihn halten. Gemeinsam mit seinem neuen Gefährten Karl Wagner und der jungen Gauklerin Greta, seiner Ziehtochter, reist er als Quacksalber und Astrologe durch die Lande. Doch Johann spürt, dass dies nur die Ruhe vor dem Sturm ist. Sein Erzfeind Tonio ist noch nicht besiegt. Tief im Inneren weiß Johann, dass das Böse zurückkehren und erneut seine Hand nach ihm ausstrecken wird …
Der 2. Teil der Reihe schließ nahtlos an den 1. Teil an. Wir begleiten den Magier Johann Georg Faustus aus Nürnberg nach seiner Flucht, lernen mit ihm Reisegefährten kennen und erleben erneut spannende ...
Der 2. Teil der Reihe schließ nahtlos an den 1. Teil an. Wir begleiten den Magier Johann Georg Faustus aus Nürnberg nach seiner Flucht, lernen mit ihm Reisegefährten kennen und erleben erneut spannende und gefährliche Abenteuer. Das Buch ist sehr spannend, schon gleich von den ersten Seiten an. Die Figuren sind interessant und haben Tiefe und auch der Schreibstil ist sehr angenehm. Die Story an sich fand ich abwechslungsreich und unverbraucht und die Schauplätze der Handlung sind sehr schön und lebendig. Dazu passt das schön Cover. Ein sehr empfehlenswertes Buch!
Süddeutschland 1518: Johann Georg Faust ist als Schausteller und Gaukler mit seinen Gefährten Greta und Karl Wagner unterwegs. Er wird von rätselhaften Lähmungen gequält und vermutet, dass das ...
Inhalt:
Süddeutschland 1518: Johann Georg Faust ist als Schausteller und Gaukler mit seinen Gefährten Greta und Karl Wagner unterwegs. Er wird von rätselhaften Lähmungen gequält und vermutet, dass das die Folgen seines teuflichen Paktes mit Tonio sind. Im ersten Teil der Reihe erlebten wir, wie Faust einen Pakt mit Tonio eingegangen ist, der, wie schnell deutlich wurden, einen Pakt mit dem Teufel eingegangen ist.
Faust begibt sich auf die Suche nach Tonio, in der Hoffnung sich so von seiner Krankheit befreien zu können und sich aus diesem Pakt zu befreien.
Meine Meinung:
Dieses Buch, das sich eng an der Handlung von Goethes Faust orientiert, hat mich zeitweise etwas ratlos Sein lassen. Ich hatte eigentlich einen schönen historischen Roman erwartet und war doch etwas überrascht über die übernatürlichen Handlungen, die doch relativ weite Teile des Romans einnehmen, bis hin zum großen Show down zwischen Faust und Tonio.
Insgesamt hat mir dieses Buch aber gut gefallen, nimmt es doch die Handlungen des Faust gut auf und entwickelt daraus einen spannenden Roman. Das Übernatürliche ist vor dem Hintergrund des Fausts zu erwarten und ist eigentlich gut in die Handlung eingearbeitet.
Besonders gut haben mir die charakterlichen Entwicklungen der Personen gefallen, wobei sicherlich Greta die größte Entwicklung durchmacht.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen und so entsteht der Gesamteindruck eines schönen Leseerlebnisses. Ein Thema, das sicherlich keine leichte Kost ist, wird ihr zu einem spannenden Roman umgearbeitet, der so einen guten Zugang zum Thema Faust und den Kampf von Gut gegen Böse bietet.
Was war ich froh, dass Oliver Pötzsch, den ich als Autor sehr schätze, sich des Themas Johann Faust angenommen hat. Als einfaches Mädel vom Land und ohne Abitur war es mir schon lange ein Dorn in der Leserseele, ...
Was war ich froh, dass Oliver Pötzsch, den ich als Autor sehr schätze, sich des Themas Johann Faust angenommen hat. Als einfaches Mädel vom Land und ohne Abitur war es mir schon lange ein Dorn in der Leserseele, dass ich die Geschichte nur durch Erzählungen rudimentär kannte. Nein, ich habe das Stück von Goethe nicht gelesen. Und ja, ich kann deshalb natürlich das Original nicht mit dem Roman vergleichen. Für mich aber hat Pötzsch alles richtig gemacht. Ich habe genau bekommen, was ich mir auch schon im ersten Band erhofft hatte.
Raffiniert verwebt der Autor Fakten und Personen des 16.ten Jahrhunderts mit der Fiktion des Gauklers Dr. Johann Faust, der mit einer Prise Fantasy auch als Zauberer durch die deutschen Lande reist. Wie in der bekannten Vorlage ist auch hier das Böse auf der Welt und macht den Menschen und Faust das Leben schwer. Philosophische, religiöse und weltliche Fragen der Gesellschaft spielen ebenso eine Rolle wie die ganz profane, ob es möglich ist Gold herzustellen. Letztere führt dazu, dass in einer Art historischem Roadmovie Faust und seine Freunde auf der Flucht sind vor denen, die die Formel zum Reichtum in die Hände bekommen wollen.
Meiner Meinung nach schafft Oliver Pötzsch es hervorragen, die Versatzstücke von Goethe in einen doch ganz eigenen Kontext zu bringen und einen Roman zu schreiben, der bestens unterhält und einen unheimlichen Lesesog entwickelt. Die 800 Seiten fliegen nur so dahin.
Ich bin auch von zweitem Band dieser Reihe begeistert.
„Wer mir die Hand reicht, den ziehe ich unter die Erde. Früher oder später. Irgendwann klopfe ich auch an deine Türe, Johann.“ (S. 44)
Meine Meinung:
„Der Lehrmeister“ ist die Fortsetzung des sehr empfehlenswerten ...
„Wer mir die Hand reicht, den ziehe ich unter die Erde. Früher oder später. Irgendwann klopfe ich auch an deine Türe, Johann.“ (S. 44)
Meine Meinung:
„Der Lehrmeister“ ist die Fortsetzung des sehr empfehlenswerten Romans „Der Spielmann“, in dem Bestsellerautor Oliver Pötzsch einer der wohl geheimnisvollsten Personen der deutschen Geschichte, Doktor Johann Georg Faust(us) (geboren vermutlich 1478), ein eigenes Denkmal gesetzt hat. Die Ereignisse knüpfen an Band 1 an und ich würde niemandem empfehlen, den „Lehrmeister“ zu lesen, ohne den „Spielmann“ zu kennen.
Mittlerweile scheint Faust von einer rätselhaften Krankheit befallen zu sein, die ihn immer mehr zu einem Schatten seiner selbst werden lässt. Gleichzeitig hat der Papst persönlich, Medici-Sprössling Leo X, seinen Gesandten Viktor von Lahnstein geschickt, um Faust nach Rom zu schaffen. In einer spektakulären Aktion entkommen Faust, seine Tochter Greta und sein getreuer Adlatus Karl Lahnstein, denn Faust fürchtet, dass ihm in Rom der Prozess gemacht werden soll. Daraufhin entspinnt sich eine Odyssee quer durch das Europa des 16. Jahrhunderts, auf der es mehr als einmal brandgefährlich, sehr düster und oft sehr knapp für Faust und seine Gefährten wird.
Wie schon in Band eins hat mich auch dieses Buch wieder sofort tief in seinen Bann gezogen. Auch diesmal gelingt es Autor Oliver Pötsch scheinbar ganz mühelos, eine unglaublich spannende und immer wieder überraschende Geschichte mit einem faszinierenden und extrem atmosphärischen Bild der damaligen Zeit zu kombinieren, in der die Menschheit zwischen dem dunklen Mittelalter und der aufkeimenden Neuzeit steht. So begegnen einem als Leser auch in diesem Buch wieder allerhand Namen bedeutender Zeitgenossen, wie etwa Martin Luther, Raffaello Santi, Heinrich dem VIII, Franz I oder auch Leonardo da Vinci, dem in diesem Buch sogar eine tragende Rolle zukommt! Pötzsch hat sich also einen extrem faszinierenden Protagonisten in einer sehr spannenden Zeit ausgesucht! Dazu kommt ein sehr geschicktes Händchen für geheimnisvolle und mythenumwobene Schauplätze.
Erneut war ich begeistert davon, wie Oliver Pötzsch historisch belegte Fakten mit Fiktion verknüpft und mit Mystery-Elementen versieht. Waren in Band 1 die Mystery-Elemente nur geschickt angedeutet, sind diese nun nicht mehr „wegzudiskutieren“ – was mir persönlich aber sehr gut gefallen hat und einen runden Bogen über die Geschichte schlägt. Zum Ende krönt die Geschichte ein wahrhaft infernales Setting und Faust läuft einmal mehr zu Höchstform auf.
Neben dieser unglaublich bewegten und fesselnden Lebensgeschichte besticht dieses Buch aber auch durch seine liebevolle Gestaltung mit Lesebändchen und farbigen Karten auf den Umschlaginnenseiten (vorne Europa mit den wesentlichen Handlungsorten und hinten eine Karte Roms) sowie insbesondere durch den wunderbaren Schreibstil des Autors, der sich mitunter einer ausgefallenen Wortwahl bedient (z.B. gravitätische Bewegungen) und es immer wieder schafft, die Atmosphäre mit treffenden Worten zu transportieren und – oft sehr düstere – Bilder im Kopf entstehen zu lassen („Das Unheimlichste aber waren seine Augen, sie waren schwarze Löcher, uralte, tiefe Krater, auf deren Grund das Böse schimmerte wie eine ölige Pfütze.“ - S. 164).
Ein wahres Lesevergnügen, vielen Dank, Oliver Pötzsch!
FAZIT:
Anders als Shakespeare hat Oliver Pötzsch es geschafft, eine fantastische Fortsetzung zu „Faust 1“ zu schreiben!
"Aber bei Gott, du kannst dem Teufel ein Schnäppchen schlagen!" Doch würde das Gelingen? Ist der Teufel ein wahrer Teufel? Dies und vieles weiteres gilt es im "Lehrmeister", der grandiosen Fortsetzung ...
"Aber bei Gott, du kannst dem Teufel ein Schnäppchen schlagen!" Doch würde das Gelingen? Ist der Teufel ein wahrer Teufel? Dies und vieles weiteres gilt es im "Lehrmeister", der grandiosen Fortsetzung des "Spielmanns", zu enthüllen. Wir begleiten den berühmten Dr. Faustus, geplagt von einem stets vortschreitenden Leiden, seine kecke Ziehtochter Greta, die sich zur jungen Frau gemausert hat, den schönen Gelehrten Karl und (er wuchs mir besonders ans Herz) den schwarzen Hund Kleiner Satan auf ihrer Reise, stets begleitet vom Schatten ihres dunklen "Verfolgers", mit dem Faust einst einen geheimnisvollen Pakt schloss. Sie alle fallen jeweils für sich auf in der Geschichte, jeder hat seinen Anteil und ihre Charaktere sind herrlich detailreich ausgearbeitet. Ebenso authentisch hält es der Autor mit der Umgebung, mit nur wenigen Worten versetzt er uns in die grausigen Katakomben, misstrauischen Dörfer und prunküberspitzten Adelshäuser des Mittelalters. Dabei leitet uns ein roter Faden durch die Geschichte, der, je weiter er verfolgt wird, immer weitere Nebenarme bietet. Ich fand es schön, dies Alles als Hörbuch zu hören, denn sie wurde einfach ganz toll gelesen! Man konnte durch die Stimme jedes Vibrieren wahrnehmen und auch die Charaktere einzeln an der originellen Art, wie sie gesprochen wurden, gut erkennen.