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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.12.2019

Hypebuch?

Girl on the Train - Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich.
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Rachel fährt täglich mit dem Zug nach London. Auf der Strecke ist ein Haltesignal, das direkt vor einem Haus hält, in dem Rachel zwei Menschen beobachtet. Sie gibt ihnen sogar Namen und malt sich ihr Leben ...

Rachel fährt täglich mit dem Zug nach London. Auf der Strecke ist ein Haltesignal, das direkt vor einem Haus hält, in dem Rachel zwei Menschen beobachtet. Sie gibt ihnen sogar Namen und malt sich ihr Leben aus. Als die Frau eines Tages vermisst wird, wird Rachel in den Fall hineingezogen. Ihre krankhafte Besessenheit zu ihrem Ex-Mann Tom, der in der Nachbarschaft des Paares wohnt, macht sie sogar zu einer Verdächtigen. Rachel setzt nun alles daran, herauszufinden, was tatsächlich passiert ist – denn sie war zum Zeitpunkt des Verschwindens in der Nähe, allerdings stark alkoholisiert. Rasch kommt sie dem Täter auf die Spur und selbst in Gefahr…



Filmriss – Rachel kann sich nicht an die Vorkommnisse in jener Nacht erinnern. Darauf baut das komplette Buch auf und nur deshalb kann die Handlung so passieren, wie sie geschildert wird. Erst nach und nach entwickelt die Autorin die Handlung, nichts ist wie es scheint . Und was anfangs noch heile Welt war, entpuppt sich schnell als Blendwerk. Rachels Alkoholsucht, ihre Arbeitslosigkeit, die Probleme in der Beziehung von Megan, Toms wahrer Charakter und vieles mehr führen den Leser aufs Glatteis und werden erst schrittweise enthüllt.

Der Debutroman von Paula Hawkins hat mir sehr gut gefallen, allerdings verstehe ich den Hype darum jetzt nicht ganz. Genauso wie bei Gone Girl wird hier ein Buch hochgelobt und als Weltbestseller aufgebauscht, das zwar sehr gut geschrieben ist, dennoch Längen aufweist und das in meinen Augen von einigen Büchern in Sachen Spannung gut getoppt wird. Nichtsdestotrotz hat Girl on the train mich gut unterhalten und wären da nicht die ständigen Alkoholexzesse der Protagonistin gewesen, dann würde ich mich dem allgemeinen Credo wohl anschließen. So ziehe ich für diese eher nervenden Stellen ein Sternchen ab, wobei mich der Schluss wieder sehr gefesselt hat und auch der Aufbau der Handlung sehr gut durchdacht war.

Veröffentlicht am 13.12.2019

Mein erster Tommen

Was verborgen bleiben sollte
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Ein kurioser Raubüberfall mit Geiselnahme ruft Jan Tommen und sein Spezialteam aufs Tapet. In dem Schmuckladen wird nichts gestohlen, eine Mauer wird aufgestemmt und mit Napalm gearbeitet. Was steckt hinter ...

Ein kurioser Raubüberfall mit Geiselnahme ruft Jan Tommen und sein Spezialteam aufs Tapet. In dem Schmuckladen wird nichts gestohlen, eine Mauer wird aufgestemmt und mit Napalm gearbeitet. Was steckt hinter dem Überfall? Tommen und sein Team sind ratlos. Bis sie auf einen entlassenen Sträfling stoßen. Doch der hat Selbstmord begangen. Wieder stehen die 4 mit leeren Händen da. Doch dann hilft ihnen Kommissar Zufall…


Dieses ist mein erstes Buch von Tommen und Co und mir fehlte ein wenig Hintergrundwissen zu dem Team. Aber sehr schnell hatte ich mich eingelesen, wobei auch der kuriose Fall seine Finger im Spiel hatte und mich mehr als neugierig gemacht hat. Die Spur führt weit in die Vergangenheit und Tommen und seine Leute sind sehr gefordert. Vor allem der Hacker Max bekommt alle Hände voll zu tun. Doch die Gegner scheinen übermächtig und immer einen Schritt voraus, was mir immer sehr gut gefällt, fordert es doch die ganze Energie und Schläue der Ermittler.





Hartungs Schreibstil lässt sich gut lesen, ist flüssig und gut aufgebaut. Manchmal störten mich allerdings kleine Logikfehler oder Dinge, die der Leser erst einmal so hinnehmen muss, bevor sie erklärt werden. Die Motivation des Täters blieb mir lange im Verborgenen und auch am Ende fand ich diese Stelle nicht ganz so logisch. Warum so lange warten? Und auch der Polizei noch einen Tip geben?



Natürlich bin ich jetzt neugierig auf die Vorgängerbände, die ich mir sicher bald gönnen werde.

Veröffentlicht am 13.12.2019

Im Keller Londons

London Underground
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Als Detective Nick Belsey seine neue Flamme Jemma zu einem besonderen Rendezvous einlädt, verschwindet diese in den Tunneln unterhalb Londons. Belsey gerät selbst in Verdacht und versucht fortan die Suche ...

Als Detective Nick Belsey seine neue Flamme Jemma zu einem besonderen Rendezvous einlädt, verschwindet diese in den Tunneln unterhalb Londons. Belsey gerät selbst in Verdacht und versucht fortan die Suche auf eigene Faust voranzutreiben. Einzige Hilfe ist ihm seine Vorgesetzte. Als dann jedoch auch diese verschwindet, muss Belsey vor seinen eigenen Kollegen fliehen. Denn was nur er weiß: der Täter treibt ein perfides Spiel mit ihm. Und wenn er nicht rechtzeitig das Rätsel löst, stirbt Jemma.



Auf der Suche nach „Standort 3“ könnte man das Buch untertiteln. Denn schnell ist dem Detective klar, wonach er suchen muss. Allein – diesen Standort kennt niemand. So wird es ein nervenzerreißenes Puzzle, das Belsey lösen muss. Nur in kleinen Schritten kommt er weiter und viele Hinweise erweisen sich als eine Sackgasse- oder er ist ein klein wenig zu spät dran. Denn der Täter hat Helfer in den höchsten Kreisen.

Beim Lesen des Buches gingen mir zwei Gedanken durch den Kopf: London muss total unterhöhlt sein und: gibt es keine Ermittler mehr ohne ein Alkohol- oder Drogenproblem? Vor allem Letzteres hat mich anfangs etwas genervt. Da findet Belsey ein Depot und schießt sich erst mal ab. Dann will er den Inhalt des Lagers verkaufen – kein Gutmensch. Wobei diese Tatsache dann später ja erst zur Auflösung des Falles beiträgt.

Ersteres fand dann auch in einem Nebensatz Erwähnung, den ich recht nett fand: bei der Beerdigung Prinzessin Dianas musste ein bestimmter Platz mit Blumen bepflanzt werden, damit dort nicht zu viele Menschen Platz finden – evtl. wäre sonst die Erde eingebrochen.

Die Handlung an sich wirkt etwas konstruiert, wartet aber mit einigen überraschenden Ereignissen auf und führt weit zurück in die Vergangenheit. Das Ende habe ich leider nicht ganz verstanden, die Story nach dem Showdown blieb mir verborgen. Was hat es mit dem Standort 3 wirklich auf sich? SPOILER Wurden dort die Menschen gefangengehalten, um die es vorher ging? SPOILER

Der Spannungsbogen ist recht hoch, vor allem am Ende. Was ein wenig fehlt, waren Gefühle. Belsey kommt als eigenwilliger Charakter daher, der sich zwar um Jemma und Craik sorgt, aber jetzt nicht gleich in Panik verfällt. Fast ruhig und besonnen löst er den Fall und gerät auch selbst in Gefahr.



Fazit: Tief unterhalb Londons Straßen lauert die Rache. Doch wofür – auf die Auflösung muss der Leser lange warten und auf die Jagd mit Belsey gehen.

Veröffentlicht am 12.12.2019

nerviger Kommissar

Die Frau, die Männer mochte
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Dieses Buch ist wohl eine Neuauflage des bereits 1991 bei Bastei Lübbe erschienenen Titels. Inwieweit das Buch überarbeitet wurde kann ich nicht sagen, da ich den Originaltitel nicht kenne, könnte mir ...

Dieses Buch ist wohl eine Neuauflage des bereits 1991 bei Bastei Lübbe erschienenen Titels. Inwieweit das Buch überarbeitet wurde kann ich nicht sagen, da ich den Originaltitel nicht kenne, könnte mir aber vorstellen, dass die ganzen technischen Neuerungen jetzt beim Überarbeiten dazu kamen. Handys und PCs gabs damals ja noch nicht in dem Ausmaß.



Eine Frau wird ermordet, dann noch eine. Doch beide Fälle haben gar nichts miteinander zu tun. Kommissar Wegener soll den Mord an der Gaststättenbesitzerin Marisa aufklären, deren Tod auf den ersten Blick nicht wie ein Tötungsdelikt aussah. Doch Wegener zweifelt und ermittelt – auch gegen den Willen seines Vorgesetzten. Denn die Tat geschah im Umfeld der High Society des Dorfes. Wengerer steht aber eher neben sich. In dem Lokal hat er seine Frau kennen gelernt und seine Ehe ist gerade am Scheitern. Immer wieder kommen ihm seine Gedanken in die Quere, außerdem verehrt er die tote Marisa – wen wundert es, dass der Fall nicht aufgeklärt werden kann?



Den Kommissar fand ich teilweise ein wenig nervig mit seinen Eheproblemen und der daraus resultierenden Unruhe. Zum Glück hat er ja seinen überaus wachen Assistenten dabei, der mir in seinem Eifer sehr gut gefallen hat. Frischling wird er genannt, ich habe jedes Mal gegrinst, als der Name fiel.

Das Buch ist – wie fast alle Bücher von Petra Hammesfahr – nichts für zwischendurch. Es herrscht eine eher düstere Grundstimmung und die Wege des Kommissars sind alles andere als geradlinig. Ich fand, es war eher eine Charakterstudie, ein Psychogramm, wie Wegener abstürzt und warum das passiert. Kaum nachvollziehbar für den Leser, wie er jetzt dermaßen ausrasten kann, bis man die ganze Geschichte kennt. Und dann wehrt er sich und das Buch nimmt Fahrt auf. Am Ende ist der Täter überführt – und Wegener sprichwörtlich auch am Ende.

Veröffentlicht am 12.12.2019

Judith Krieger

Die Toten, die dich suchen
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Judith Krieger ist zurück! Endlich. Nach einer mehrjährigen Auszeit in Kolumbien kehrt Krieger nach Köln zurück und übernimmt die Leitung des Vermisstendezernats. Keine Toten mehr – das war auch der Grund ...

Judith Krieger ist zurück! Endlich. Nach einer mehrjährigen Auszeit in Kolumbien kehrt Krieger nach Köln zurück und übernimmt die Leitung des Vermisstendezernats. Keine Toten mehr – das war auch der Grund für ihre Flucht ins Ausland. Doch gleich ihr erster Fall führt sie zu einem Vermissten, der qualvoll verdurstet ist. Nun muss sie also auch noch mit ihrem ehemaligen Bezirk zusammenarbeiten, was sich als gar nicht so einfach herausstellt, da manche ihrer Kollegen sie nicht (mehr) zu akzeptieren scheinen.





Auch der neue Fall scheint auf der Stelle zu treten und erst als eine junge Frau vermisst wird kommt langsam Licht ins Dunkle. Aber ist es dafür nicht vielleicht schon zu spät?





Ohne große Gemetzel oder Blutvergießen schafft es Klönne einmal mehr, Spannung zu erzeugen, die den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Dabei ist der Krimi etwas anders aufgebaut als herkömmliche Krimis, die oft erst das Leben der Opfer beleuchten und diese noch extra leiden lassen. Hier wird das Opfer gleich auf den ersten Seiten gefunden und die Ermittler beginnen mit der Ausleuchtung des Hintergrundes. Warum musste der junge Kolumbianer so grausam sterben? Und wie konnte er so ungesehen verschwinden? Judith und ihr Team arbeiten fieberhaft und tappen doch weitgehend im Dunklen. Und gerade das macht den Krimi so authentisch. Hier gibt es keinen, der intuitiv weiß, wer der Täter ist oder der errät, was vorgefallen ist. Mühsam müssen sich die Ermittler Puzzleteil für Puzzleteil vorankämpfen und gegen eine Mauer aus Schweigen anrennen.



Häppchenweise wird der Leser mit Einzelheiten zu Judiths Auszeit gefüttert und erfährt so einiges aus ihrem Privatleben. Mit Judith Krieger ist Gisa Klönne eine tolle Figur gelungen. Eine Frau, die man einfach mögen muss und der man ihr kleines Glück mit dem neuen Lover mehr als gönnt. Ich hoffe, Krieger reist nicht demnächst nach Brasilien oder Australien und wir dürfen bald wieder Neues von ihr lesen!