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Veröffentlicht am 14.12.2019

Mord in Venedig

Marter
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In Venedig wird eine tote Frau angespült – ein Skandal zeichnet sich ab, denn die Tote trägt Priesterkleidung. Katerina Tapo, neu in der Stadt, wird dem Fall zugeteilt und trifft dabei auf Colonello Piola. ...

In Venedig wird eine tote Frau angespült – ein Skandal zeichnet sich ab, denn die Tote trägt Priesterkleidung. Katerina Tapo, neu in der Stadt, wird dem Fall zugeteilt und trifft dabei auf Colonello Piola. Schnell wird klar, der Fall hat es in sich. Die Spur führt nach Kroatien und zu Mädchenhandel, zudem werden Kat und Piola von allen Seiten Steine in den Weg gelegt. Das Verbrechen scheint weite Kreise zu ziehen. Mafia, Kirche, Amerikanische Geheimdienste – diese Konstellation macht es den Ermittlern nicht einfach. Zum Glück gibt es noch ein paar Helfer, denen die beiden vertrauen können. Oder?



Was anfangs wie ein „normaler“ Mord aussah weitet sich schnell zu einem großen Fall aus. Logisch aufgebaut und mit allerlei Bösewichten ist die Handlung sehr spannend zu verfolgen. Anfangs besteht das Buch noch aus zwei Handlungssträngen. Da ist zum Einen Kat, die versucht, den Mord aufzuklären, zum Anderen die Amerikanerin Holly, die auf dem amerikanischen Stützpunkt in Venedig stationiert ist und zufällig auch in die Geschichte hineingezogen wird. Bald führen die Fäden die beiden Frauen zusammen und nach Kroatien, wo sie die Mutter eines der verkauften Mädchen suchen wollen. Eine Hetzjagd beginnt. Diese hat mir sehr gut gefallen, vor allem weil die zwei Frauen durch moderne Mittel wie GPS-Überwachung, Drohnen und intelligenten Raketen gejagt werden. Eine schier aussichtslose Flucht beginnt.



Marter ist der Beginn einer Serie um Katerina Tapo, die in Venedig ermittelt. Ihre Liebelei zu ihrem Vorgesetzten wird ihr schnell zum Verhängnis und ich bin gespannt, wie es in Band 2 „Folter“ mit den beiden und ihrer jeweiligen Karriere weiter geht. Auch sonst freue ich mich schon auf die Fortsetzung mit der toughen Kommissarin, die uns sicher noch einige interessante Fälle bescheren wird. Der Schauplatz Venedig erinnert stellenweise an die Krimis von Donna Leon, allerdings ist „Marter“ weit brutaler. Den Vergleich mit der Millenium-Trilogie auf der Umschlagrückseite finde ich allerdings übertrieben.

Veröffentlicht am 14.12.2019

Solider Krimi

Wenn du noch lebst
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Ist Parker Bennett wirklich ertrunken oder nur untergetaucht? Diese Frage stellt sich seine Frau und das FBI seit zwei Jahren. Damals verschwand der milliardenschwere Betrüger spurlos. Nun muss seine Frau ...

Ist Parker Bennett wirklich ertrunken oder nur untergetaucht? Diese Frage stellt sich seine Frau und das FBI seit zwei Jahren. Damals verschwand der milliardenschwere Betrüger spurlos. Nun muss seine Frau aus dem gemeinsamen Haus ausziehen und Innenausstatterin Lane soll ihr neues Heim gemütlich gestalten. Hierbei lernt sie auch den Sohn der Familie, Erik, kennen und gewinnt seine Zuneigung. Doch auch er ist in Verdacht, bei den Betrügereien des Vaters die Hand im Spiel gehabt zu haben. Eine rasante Jagd beginnt, bei der Lane in Lebensgefahr gerät.



Unglaublich wie Mary Higgins Clark in ihrem hohen Alter noch aktiv ist und fesselnde Romane schreibt. In „Wenn du noch lebst“ entführt sie uns in die Welt der Schönen und Reichen – jeder im Buch hat entweder viel Geld oder sieht umwerfend aus. Was Wunder, dass sich auch eine zarte Liebelei entspinnt, die allerdings nicht frei von Vorurteilen ist. Doch Lane glaubt fest an Erik. Und der Leser mit! Kein Schatten von Verdacht fällt auf ihn, erst als Teile seiner Vergangenheit publik werden, gerät der Leser ins Grübeln. Doch selbst dann mag man noch nicht an eine Schuld seinerseits glauben.



Als Thriller würde ich das Buch – bis auf die letzten Seiten – nicht unbedingt bezeichnen. Die Handlung beginnt gemächlich, steigert sich langsam, wobei der Leser den Ermittlern immer einen Schritt voraus ist, um dann am Ende doch noch einen Anschein von Spannung zu erhalten. Da hilft es auch nicht, dass in einer – unbedeutenden – Nebenhandlung ein Ehemann und Geschädigter Lane verfolgt. So richtiges Mitfiebern kommt nicht auf, Psychothriller trifft des Pudels Kern vielleicht eher.

Ich habe mich dennoch gut unterhalten gefühlt, weil die Schreibweise von Frau Higgins Clark sehr anschaulich und flüssig ist. Kurze Kapitel, die allerdings manchmal etwas abrupt enden, tragen zu einem schnellen Lesefluss bei.

Veröffentlicht am 13.12.2019

Anna Fekete 1

Die Schutzlosen
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Der zweite Fall für Anna Fekete.



Anna ist noch immer nicht ganz in Finnland angekommen. Ihr Bruder ist Alkoholiker, sie selbst nicht mit sich im Reinen, da wird ein Mann überfahren, der scheinbar schon ...

Der zweite Fall für Anna Fekete.



Anna ist noch immer nicht ganz in Finnland angekommen. Ihr Bruder ist Alkoholiker, sie selbst nicht mit sich im Reinen, da wird ein Mann überfahren, der scheinbar schon tot war. Wieso liegt die Leiche auf der Straße? Anna kommt nicht weiter, bis sie einen Hinweis erhält, der sie auf die Spur einer Drogenbande führt. Als ein weiterer Toter gefunden wird, wird der Fall noch mysteriöser und scheint schier unlösbar.



Scheinbar gibt es keine Polizisten mehr ohne größere Probleme. Anna fühlt sich einsam und ungeliebt, ihr Kollege kämpft mit Übergewicht und einer Lungenkrankheit. Beide Fälle behindern die Ermittlungen und führen zu Fehlentscheidungen. Gut, ob man das jetzt hier so ausführlich braucht, ist streitbar, aber allzu glatte Protagonisten machen auch keinen Spaß. Dann lieber mit Ecken und Kanten und somit dem Leser etwas näher.



Der Fall bringt viele aktuelle Probleme aufs Tapet: Konkurrierende Banden, Flüchtlinge (hier hat mir vor allem Sammys Geschichte eine Gänsehaut verursacht) und Schutzgelderpressung. Ich mag Bücher, in denen Geschehnisse aus dem Hier und Heute verarbeitet werden, man hat einfach mehr davon und kann sich die Fälle auch eher vorstellen. Vor allem lernt man auch zu verstehen, warum manche Menschen so handeln wie sie es tun.



Die ganzen finnischen Eigen- und Ortsnamen sind eine Herausforderung für den Leser und unser deutsches Hirn. Ansonsten ist an der Schreibweise der Autorin nichts auszusetzen. Flüssig und logisch aufgebaut, die Protagonisten gut herausgearbeitet und logisch handelnd. Hier gibt es niemand, der allein nachts in ein dunkles Haus geht, natürlich unbewaffnet und mit kaputtem Funkgerät! Hier wird die Verfolgung eines Verdächtigen gestoppt, weil der Polizist außer Puste ist- das klingt schon eher nach der Realität.

Fazit: mein erster Roman der Autorin, aber sicher nicht der letzte

Veröffentlicht am 13.12.2019

Authentisch

Das Jahr der Wunder
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Als Hannahs Tochter stirbt bricht für sie eine Welt zusammen. Doch sie entschließt sich, die Organe von Emily zu spenden und rettet so unter anderem auch Maddies Leben. Durch Zufall laufen sich Maddie, ...

Als Hannahs Tochter stirbt bricht für sie eine Welt zusammen. Doch sie entschließt sich, die Organe von Emily zu spenden und rettet so unter anderem auch Maddies Leben. Durch Zufall laufen sich Maddie, ihre Mutter und Hannah über den Weg. Hannah und Olivia freunden sich an, doch dann findet Hannah heraus, dass Maddie die Leber ihrer Tochter bekommen hat – und belügt Mutter und Tochter. Diese haben nämlich ihre eigenen Probleme: der gewalttätige und dominante Vater.



Die Freundschaft zwischen ihnen wächst, doch dann kommt es zum Streit und dieser endet beinahe tödlich!



3 Frauen – 3 Lebenswege – 3 Schicksale

Da ist zum einen Hannah, die tief in ihrer Trauer versinkt, Olivia mit dem gewalttätigen Ehemann und Maddie, die einfach nur gesund und normal sein will. Alle versuchen ihre Probleme selbst zu lösen und scheitern doch daran. Erst als sie sich gegenseitig öffnen, gelingen ihnen Fortschritte.

Die Autorin arbeitet diese Schicksale sehr gut heraus. Jedes für sich ist sehr interessant und vor allem die Geschichte um Olivia hat mich sehr fasziniert. Der Mann schlägt sie – und sie bleibt für das Wohl ihrer Tochter! Sicher, etwas flach und vorhersehbar, aber alles in allem sehr schön geschrieben und nachdenklich machend. Gibt es wirklich keine andere Lösung für Olivia und Maddie?



Die kämpft währenddessen um Anerkennung an ihrer neuen Schule. Der Freak, der eine neue Leber bekommen hat und Narben mit sich trägt. Auch hier: solide recherchiert und die Jugendlichen handeln nachvollziehbar und authentisch.


Warum das Buch den Titel „Das Jahr der Wunder“ trägt, erschließt sich mir allerdings nicht.



Veröffentlicht am 12.12.2019

Thema mit Anspruch

Der gläserne Himmel
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Sina, die „Prinzessin“ des Dorfes erregt Lehrer Christians Aufmerksamkeit. Ihre starke Persönlichkeit lässt ihn nicht mehr los und die beiden kommen sich näher. Doch dann erregt ein Verdacht Christians ...

Sina, die „Prinzessin“ des Dorfes erregt Lehrer Christians Aufmerksamkeit. Ihre starke Persönlichkeit lässt ihn nicht mehr los und die beiden kommen sich näher. Doch dann erregt ein Verdacht Christians Aufmerksamkeit: ist Sina womöglich seine Schwester? Was ist damals in Kirchbergen passiert, dass niemand darüber reden mag? Und was hat es mit seinen Träumen auf sich?



Christian und Sina – eine unheimliche Anziehungskraft wirkt auf die beiden. Anfangs wollen sie es noch nicht so recht wahr haben, vor allem Christian. Aber der Zauber, der von Sina ausgeht ist zu groß. Allerdings kam mir dieser Zauber gar nicht so recht nahe. Hammesfahr beschreibt ihre Charaktere etwas distanziert, was an sich kein Fehler ist, es dem Leser aber schwer macht, Sympathien zu entwickeln. Sina wäre mir aber auch sonst kaum sympathisch gewesen, sie hat so eine Art, die einen abschreckt. Herrschsüchtig, eigensinnig und sehr von sich eingenommen. Dennoch liest man sie gerne, denn der Stil Hammesfahrs‘ macht auch aus unsympathischen Charakteren interessante.



Das Buch beginnt mit Christians Kindheit. Er ist elf als seine Mutter vorübergehend von zu Hause auszieht. Schon hier startet das „Geheimnis“. Was ist passiert? Hammesfahr lässt den Leser eine ganze Weile im Ungewissen und verknüpft später geschickt einige Fäden miteinander, nur um diese dann wieder zu entknoten.



Am Ende muss man für sich selbst entscheiden: mag ich den Schluss oder nicht? Auf alle Fälle fiebert man diesem Ende sehr entgegen.


Hammesfahr muss man mögen. Ihre Bücher liest man nicht eben im Vorbeigehen, dafür ist der Schreibstil zu schwer. Die Autorin webt Sätze über die man nicht so wegliest, die hängen bleiben. Bücher mit Anspruch eben. Und diesem ist sie auch in „Der gläserne Himmel“ wieder gerecht geworden.